Entwicklungsvorsprung oder mehr?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
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MinaAnja
Beiträge: 8
Registriert: Di 15. Mär 2011, 10:43

Entwicklungsvorsprung oder mehr?

Beitrag von MinaAnja »

Hallo!

Weiß noch nicht in welches Forum ich meinen Beitrag schreiben soll, also lass ich ihn mal hier stehen, ansonsten kann er ja verschoben werden!

Wir hatten im Februar ein Gespräch mit einer Sonderpädagogin des Kindergartens, welche die Kinder hinsichtlich ihrer Entwicklung auf spielerische Weise beobachtet und getestet hat.

Bei Anja kam heraus, dass sie in vielen Bereichen nicht ihrem Alter entspricht, sondern eher dem eines vorschul- bzw. teilweise auch schon 1. Klasse Kindes. Ich selbst kann von ihr sagen, dass sie meiner Meinung nach schon ziemlich viel für ihr alter kann. Ich würde euch mal gerne aufschreiben, was sie bis jetzt beherrscht wobei ich zu 95% sagen kann, dass sie sich das meiste selbst beigebracht hat.

- mit knapp 3 Jahren konnte sie alle Ziffern und Buchstaben (großbuchstaben) lesen
- mit 3 1/2 hat sie zu schreiben begonnen, erst ihren Namen dann auch andere Namen und Buchstaben
- sie hat beim schreiben nie von irgendwo abgeschrieben sondern wollte alles nur buchstabiert haben und hat die buchstaben aus ihrem gedächtnis aufs papier gemalt
- sie hat früher begonnen zu schreiben als zu zeichnen
- sie zählt inzwischen bis 100
- sie rechnet im 10 Bereich + und - manchmal auch darüber hinaus
- wenn sie etwas sehr interessiert kann sie sich lange darauf konzentrieren (zb puzzle, da kann sie 2 stunden auch sitzen)
- sie schläft nicht sehr viel (schon als Baby nicht) heute ist es so, dass ich sie, obwohl sie wenn KiGa ist um 6 Uhr aufsteht, kaum vor 21-22 Uhr ins Bett bekomme
- sie liest einfache wörter
- sie merkt sich z.b. neue liedertexte sehr schnell (nach 2-3 mal hören) und erwartet aber von allen anderen auch, dass sie das genausoschnell wissen
- sie kann ganze bilderbücher bzw. vorlese geschichten auswendig und wehe da stimmt ein wort nicht
- sie liebt es mit wörtern zu reimen (oder auch ganze sätze)
- sie hat die eigenschaft oft zu analysieren was sie spricht: zB wenn sich etwas reimt kann man sicher sein, dass kurz darauf ein kommentar kommt wie: Mama die und die wörter hören sich aber gleich an, oder die reimen sich ja!
- sie lässt sich oft und gerne etwas buchstabieren achtet hier besonders auf doppelte buchstaben
- vor kurzem hab ich ihr zb in zeichensprache das abc beigebracht, nach 2 x zeigen konnte sie alle zeichen auch wenn man sie nicht der reihenfolge danach gefragt hat
- zum kleinkindalter kann ich noch sagen, dass sie eigentlich sehr schnell sich selbst als ich bezeichnet hat
- ich kann mich jetzt nicht mehr genau erinnern, wann sie zu sprechen begonnen hat, aber mit knapp über 2 hat sie schon mehr als 3-wort-sätze gesprochen
- sie spielt gerne spiele wie memory, puzzle, uno usw. vieles was mit zahlen oder buchstaben zu tun hat, wobei wir gerade an einen punkt angelangt sind, wo sie viele dieser spiele langweilen
- sie darf ca. 1 stunde täglich am pc spielen, wo sie dann spiele wie fehlersuchbilder, oder versteckte objekte suchen, aber auch eben puzzle oder memory spielt
- sie mag gerne quizfragen, wobei sie sich sobald sie die antworten kennt bzw. die fragen einmal richtig beantwortet hat an dem spiel schnell die lust verliert, weil sie dass ja schon kann und es somit langweilig ist. (wobei ich sagen kann, dass sie auf die meisten fragen zu 90% die richtigen antworten gleich auf anhieb weiß)
- sie ist aber auch sehr schüchtern und sensibel
- sie mag es zb nicht wenn gestritten wird oder es zu laut ist (ist sehr geräuschempfindlich)
- sie spielt lieber mit erwachsenen und älteren kindern, aber auch mit kindern gleichen alters, wobei sie zu große gruppen eher meidet

Das war mal spontan alles was mir eingefallen ist.

Hier vielleicht noch Beispiele wo sie mich überrascht hat:

1. sie hat schon als 1 jähriges Kind gerne mit mir hefte und bücher angesehen oft stundenlang. als sie ca. 2 Jahre und 10 monate alt war hab ich sie in einen heft nur so zum spaß nach den darin stehenden ziffern von 0-9 gefragt. bei den ersten 2 ziffern dachte ich noch, dass das zufall ist, dass sie die erraten hat, nachdem sie dann aber alle wußte, war ich mir sicher, dass das kein zufall mehr sein kann - dann hat sie begonnen mir überall im alltag die zahlen vorzulesen, Hausnummern, Autokennzeichen usw.
Muss dazu sagen, dass sie mir Dinge die sie kann auch immer nur durch Zufall offenbart und dann erst so richtig zeigt was sie kann, sie würde zb nie auf die idee kommen zu sagen: Mama ich kann jetzt alle buchstaben lesen, oder so

2. letztes Jahr, da war sie knapp 4 zum Muttertag bekam ich eine Karte von ihr wo sie ihren Namen geschrieben hat (im KiGa gebastelt). Damals hab ich noch nichts erwähnt, ca. 4 Wochen später brachte sie eine Zeichnung nach Hause ebenfalls mit ihrem Namen oben stehend. als ich sie fragte, wer das geschrieben hat (es war zu erkennen, dass es eine Kinderschrift ist), meinte sie, dass war sie selbst. Hab ihr das zuerst nicht geglaubt, aber dann hat sie einen zettel genommen und ihren namen geschrieben. dann auch viele andere buchstaben, wobei sie die buchstaben nie abgeschrieben hat sondern immer aus dem gedächtnis aufs papier gemalt hat
Muss aber zugeben, dass sie wenige Buchstaben anfangs spiegelverkehrt geschrieben hat, worauf ich sie auch hingewiesen habe. sie hat es sich dann immer zeigen lassen, wie man die buchstaben richtig schreibt

3. erst gestern hat sie mich überrascht. ok, dass sie sich viel merkt ist mir klar. zur zeit hat sie die beiden stickeralben von spar und billa. in jedem sind ja (nehme an, dass es großteils bekannt ist) je um die 200 sticker drinnen.
Am Sonntag hat sie 15 neue Stickertütchen zu je 5 Sticker bekommen, wovon wir ca. 11 gestern gemeinsam geöffnet haben. Sie hat - ohne das Stickeralbum vorher zu öffnen - die sticker sortiert: 1 Stoß Sticker die schon im Album kleben und 1 Stoß Sticker die noch eingeklebt werden müssen. Bis auf 1 Sticker hat sie alles richtig zugeordnet, bei Stickern wo sie sich mit den Bildern nicht sicher war hat sie diese anhand der zahlen zugeordnet. Übrigens im Album sind bis dahin ca. 1/4 der sticker vorhanden gewesen. Also ich finde das doch eine beachtliche Leistung, weil ich hätte wahrscheinlich nur 1/3 der sticker gewusst die schon im album sind. Und es sind ja doch 200 möglichkeiten und waren über 50 Sticker aufzuteilen.
Hab sie übrigens dazu auch nicht gezwungen, sondern sie wollte das selbst so, das einkleben selbst hab großteils dann ich übernehmen müssen, weil das ja langweilig war.
sie weiß zb auch genau, bei bildern die aus z.b. 4 stickern bestehen, ob der teil den sie dazu bekommt schon im album klebt oder nicht.

zur Zeit ist es auch insoweit schwierig mit ihr, weil sie sich mit den bis jetzt gespielten spielen schnell langweilt, mit sich selbst anscheinend oft unzufrieden ist, sich auch im Kiga langweilt und oft frustriert ist, was sich dann besonders zu hause in zornanfällen äußert (weil sie anscheinend oft nicht weiß was sie machen soll und keine Herausforderung hat).

Im KiGa ist zb auch schon aufgefallen, dass sie teilweise auf Ansprache nicht reagiert (weil sie nicht will), abwesend erscheint, aber sehr genau mitbekommt was um sie herum geschieht, und das oft detailgenau, als ob sie sich in eine Phantasiewelt zurückzieht (vor langeweile?).

So und nachdem eine ihrer Erzieherinen vor kurzem auch schon gemeint hat, ob da nicht eine mögliche Hb bestehen könnte und es sich ihrer meinung nach nicht um einen einfachen entwicklungsvorsprung handelt und sie ein Kind wie sie noch nicht hatten würde ich gerne von euch wissen, was ihr von ihr haltet?

LG Jasmin

P.S. sie ist im Kiga derzeit unter Beobachtung und im April wird es dann wieder ein neues Entwicklungsgespräch geben.
alibaba

Re: Entwicklungsvorsprung oder mehr?

Beitrag von alibaba »

Hallo Jasmin,

deine Beschreibung kommt mir sehr bekannt vor. Meine kleine Tochter macht vieles von den Dingen die Du beschreibst auch, sie wurde aber "nur" auf überdurchschnittlich begabt getestet- immerhin. ;) Es ist keine Hb. Ihr höchster Wert war 121 und der niedrigste 105.

Es ist sehr schwierig an Hand von Dingen oder Listen eine Hb auszumachen. Ob das so ist oder eben nicht, das kann nur ein Test zeigen.

Nehme wir mal löwe. Wenn sie schreibt habe ich immer Aha-Effekte. Aber der Krux an der Sache ist, ihr Kind hat einen IQ von 145, meiner ist fünftausend Meilen davon entfernt. Da ich also weder den einen noch den anderen IQ anzweifle, muss es etwas dazwischen geben, was eben anders ist.

Den Kind ist über dem durchschnitt ihres Alters. Und ihr ahbt einen Kiga der das erkannt hat und sich kümmert. Geht auf die Interessen Eures Kindes ein und schaut einfach, was weiter passiert.

VG
MinaAnja
Beiträge: 8
Registriert: Di 15. Mär 2011, 10:43

Re: Entwicklungsvorsprung oder mehr?

Beitrag von MinaAnja »

@alibaba: Ja stimmt, es ist schwierig anhang von irgendwelchen Listen eine Hb festzustellen, werden deswegen über den Kindergarten auch versuchen näheres rauszufinden. Würde es keine Probleme geben, wäre es mir ja egal, dann ist sie halt vielleicht intelligenter oder sonst was, aber je älter sie wird umso größer werden auch die Probleme. Hoffe mir halt auch für zu Hause, dass man ev. nach einem Test irgendwelche Ansatzpunkte finden kann um an ihren Problempunkten besser arbeiten zu können.

Zum Kindergarten, ja eine Helferin hat zwar eine mögliche Hb angesprochen, aber es wird absolut nichts getan. Sie merken, dass sie sich langweilt, bieten ihr aber keine Alternativen, jammern aber, dass so viele Sachen nicht passen. Es wurde mir gesagt, sie wird von einer Psychologin in der Gruppe beobachtet, beim Gespräch hat es sich angehört, als ob die Psychologin öfter in die Gruppe kommt und auch andere Kinder beobachtet, sie eben auch. Ja und jetzt hab ich erfahren, sie kommt gerade einmal für 2 Stunden und danach findet wieder ein Gespräch statt. Auch wenn erkannt wird, dass sie ihrem Alter voraus ist, hab ich nichts davon wenn es im Kindergarten, also in ihrer Gruppe total ignoriert wird, weil sie dort selbst auch nicht wissen was sie mit ihr machen sollen. Diejenigen die dann hoffentlich was machen sind ja Pädagogen und Psychologen die von außen kommen.

lg jasmin
alibaba

Re: Entwicklungsvorsprung oder mehr?

Beitrag von alibaba »

Der Kindergarten kann gar nicht so viel tun. Frage an Dich. Was soll er denn tun? Was sind denn deine Vorstellungen.

Ich mein, dein Kiga macht doch schon sehr viel. Mehr als alle anderen. Es fällt ihm auf, er holt Fachleute, es gibt einen neuen Termin, dein Kind steht unter spezieller Bobachtung....ist doch alles prima.

Schau doch, wo die Interessen deines Kindes liegen und hole es da ab, wo es steht. Vollkommen losgelöst von einem Kiga.

Vielleicht gibt es ja noch die Option einer frügzeitigen einschulung. Das kann man aber nicht pauschal sagen oder empfehlen. Hängt auch ein bisschen vom Geburtsdatum ab.

VLG
MinaAnja
Beiträge: 8
Registriert: Di 15. Mär 2011, 10:43

Re: Entwicklungsvorsprung oder mehr?

Beitrag von MinaAnja »

Sehe das ein wenig anders, denke schon, dass der Kiga mehr tun könnte. zB einfach mal nur mir genauere Informationen zu Anjas Verhalten im KiGa geben. Mit Aussagen, wie sie sei sozial hinten nach fang ich nicht viel an, Beispiele an denen man das erkennen würde haben sie mir bis heute nicht gebracht.
Sie ist halt ein zurückhaltendes schüchternes Kind (war ich übrigens in dem alter auch) und wartet darauf, dass die anderen auf sie zu kommen. aber dann spielt sie auch mit den kindern - das ist die erfahrung die ich mit ihr gemacht habe. Aber sie orientiert sich eher an älteren kindern oder erwachsenen, das war immer schon so, obwohl ich von Babyalter an darauf geachtet habe, dass sie mit kindern im gleichen alter kontakt hat (und das nahezu täglich!). muss ja meiner meinung nach auch nicht jedes kind freudestrahlend auf jede person zulaufen. aber egal.

fange mit allgemeinen aussagen halt nicht wirklich was an, komme mir dann oft blöd vor und auch auf genaue nachfrage bekomm ich oft keine besseren antworten. wird mir zb gesagt anja ist in den letzten tagen schlecht drauf, dann würde ich schon gerne wissen warum oder wie sie das festgestellt haben. ich merk ja auch an ihrem verhalten wenn sie schlecht drauf ist (sie zb launisch ist oder schnell agressiv wird). dann bekomm ich aber aussagen wie: ja sie hat von den augen her müde gewirkt (nach einer unruhigen nacht wegen wachstumsschmerzen irgendwie logisch für mich, hat aber nichts mit schlecht drauf sein zu tun).

ich würde mir wünschen, dass man sie in ihrer entwicklung nicht bremst, nicht mit aussagen kommt, wie: das kannst du noch nicht machen, oder das darfst du noch nicht machen, weil das entspricht nicht deinen alter bzw. du bist ja noch kein vorschulkind du musst noch warten. sie sollen sie ja nicht drängen, aber ich denke wenn sie etwas wissen möchte, warum muss ein kind auf die schulzeit vertröstet werden. warum darf sie sachen wie vorschulblätter noch nicht machen? nicht weil sie es nicht kann, sondern die aussage ist, weil sie kein vorschulkind ist, dass sie damit aber vielleicht eine herausforderung hat weil sie gerade sowas interessiert (ist jetzt nur ein beispiel), warum soll das schlecht sein.

heute zb hat sie mir gesagt, sie hätte stundenlang puzzle gelegt, das wäre aber langweilig gewesen. als ich fragte warum sie dann nicht ein anderes spiel gespielt hat meinte sie, weil die spiele im kiga langweilig sind. sie fängt mit spielen für 3-5 jährige nunmal nicht so viel an bzw. nur kurzfristig und dann werden sie langweilig. warum ihr dann also nicht spiele oder aufgaben geben die einem 5-6 jährigen kind entsprechen, wenn sie dann im alltag ausgeglichener ist. hab halt das gefühl, sie wird im kiga als 4 jähriges mädchen angesehen dass sich gefälligst auch so verhalten soll (schön wärs wenn ein kind sich an sowas halten würde)

Aufgefallen ist es einer Betreuerin von ihr, die aber, soweit hab ich das noch nicht rausegfunden, anscheinend zu wenig zu sagen hat um mehr zu bewirken. Die Hauptpädagogin von ihr versucht sie eher in ihrer Entwicklung zu stoppen ist auch gar nicht offen für Fragen.
Die Fachleute wurden nicht extra wegen ihr geholt, sondern es fand ein für alle Kinder stattfindendes Entwicklungsscreening statt von außenstehenden spezial ausgebildeten Pädagogen um vorzeitig defizite zu entdecken und noch vor Schuleintritt etwas dagegen machen zu können. Da wurde uns das erste Mal offiziell mitgeteilt, dass sie einen großen Entwicklungsvorsprung hat, und man sollte das so bleiben darüber nachdenken sollte ob sie nicht ein klasse überspringen kann (eine vorzeitige einschulung ist denke ich aufgrund ihres geburtsdatums im juni sowieso nicht möglich und halte ich auch nicht für sinnvoll).
aber unter spezieller beobachtung erwarte ich mir eigentlich, dass sie über mehrere tage beobachtet wird, weil sie hat ja auch tage wo sie schlecht drauf ist und zu nichts lust hat und dann wieder tage wo sie vor energie sprüht und sehr viel kann (find ich normal, wir sind ja auch manchmal als erwachsene lustlos). und dann besteht die spezielle beobachtung aus einer beobachtung von 1 stunde :?

für uns zu hause mach ich es so, dass ich sie in ihren interessen fördere auch versuche ihr hilfreich bei ihren defiziten zur seite zu stehen sie aber zu nichts dränge. wenn sie zb sich ein sachbuch wünscht werde ich ihr kein märchenbuch kaufen, weil es sie dann nicht interessiert, wenn sie mir rechenaufgaben stellt oder möchte das ich ihr welche stellen werde ich das tun. oder, da sie ja im sozialen bereich schwierigkeiten hat, versuche ich oft treffen mit kindern zu arrangieren, welche eigentlich auch immer gut ablaufen (waren erst letztes we bei einer freundin deren kinder knapp 6 bzw. 3 sind und dort wollte sie gar nicht gehen, weil es ihr mit den anderen kindern gefallen hat).

bin aber leider nicht die einzige, ich kenne mütter die problemkinder im kiga hatten, weil sie "Störenfriede" waren, denen irgendwann nahegelegt wurde das kind aus dem kiga zu nehmen, nur weil sie mit einem kind das anders ist nicht wirklich zurecht kommen. seltsamerweise funktioniert das in anderen kiga aber dann doch und die probleme tauchen nur dann auf, wenn es sich um ein "problemkind" handelt.

hab natürlich auch schon überlegt ev. den kiga zu wechseln, möchte das aber anja nicht antun, weil sie sich dort doch wohl fühlt und auch freunde dort hat und auch ihre erzieher sehr gerne hat. würde mir aber wünschen bzw. hoffe, dass nach der begutachtung und dem gespräch im april da vielleicht ansätze gefunden werden um sie optimaler zu fördern, so dass sie vielleicht auch wirklich als individum wahrgenommen wird, das halt ein wenig andere bedürfnisse hat.

lg jasmin
alibaba

Re: Entwicklungsvorsprung oder mehr?

Beitrag von alibaba »

Grundsätzlich kann ich Dich verstehen -auch ich dachte ein Kiga müsste das so machen. Auf meine Frage damals meinen Großen in die Zahlenschule mit reinzunehmen, gab es zur Antwort: das man keine Ausnahme machen kann, da könne ja jeder kommen. Kann ich sogar verstehen. wo fängt man an, wo hört man auf.
Auch bei uns sind die Vorschulsachen unter Verschluß - ist eben so, ich kann es nicht ändern. Aber bei uns hört keiner, das darfst du noch nicht dafür bist du zu klein, nein die Dinge liegen erst gar nicht herum. Ich bin immer dankbar um jeden Tag, wo die Kinder draussen sind. Aber deshalb den Kiga zu wechslen - nein, da müssten schon richtige Probleme da sein.

Ich glaube die Kigaleute wissen manchmal selber nicht, was soziale Probleme sind. Sie müssen eben immer irgendwo einen Haken finden. Und manche Dinge kann man ja auch nur fühlen, nicht immer erklären. Vielleicht trägt ja auch das eher schüchteren Gesamtbild deiner Tochter zu dieser Aussage bei. Ich würde das nicht überbewerten.

Kann deine Tochter schon lesen? Lass sie doch Bücher mitnehmen. Frage doch beim nächsten Gespräch mal konkret nach, was deine Tochter von zu Hause mitbringen darf, was sie interessiert. Vielleicht ist es ja das 200er Puzzel -auf eigene Verlustgefahr natürlich. ;)

Nach Jahren der Kigaerfahrung und Begleitung meiner Kinder sehe ich viele Dinge gelassener. Für mich ist ein Kiga da um soziale Erfahrungen zu erlernen. Diese sind so wichtig im späteren Leben, vor allem in der Schule. Auch emotional sollte das Kind stabil sein. Immerhin bist du ja in Kontakt -es sit ja schon einmal erkannt worden. Das ist schon einmal weit mehr, als andere Kigas bieten.

VG
MinaAnja
Beiträge: 8
Registriert: Di 15. Mär 2011, 10:43

Re: Entwicklungsvorsprung oder mehr?

Beitrag von MinaAnja »

Ja mit den sozialen Problemen hab ich auch manchmal das Gefühl, dass sie nicht immer genau bescheid wissen. Ich selbst kann zu Anjas Verhalten im KiGa eigentlich kaum was sagen, da ich ja nicht dort bin und sie auch kaum abhole. Meine Mama, die sie in letzter Zeit häufig abgeholt hat, meinte zu mir, sie hat inzwischen beobachtet - weil die Erzieher oft behaupten sie würde sich fast nur bei den Erwachsenen aufhalten - dass so eine Aussage nicht stimmt und Anja eigentlich immer entweder alleine oder mit anderen Kindern zusammen in einer Gruppe spielt. Hört sich für mich eigentlich normal an.

Nein richtig lesen kann sie noch nicht, sie liest zwar immer wieder mal vereinzelt Wörter, aber sonst denkt sie sich gerne selbst Geschichten zu Bildern aus.
Sie hat sich vor kurzem ein Buch über die Planeten gewünscht und nun auch bekommen, sie hat auch schon gefragt, ob sie es mit in den KiGa nehmen kann, weil sie es herzeigen mag. Werde vielleicht wirklich mal mit unseren Erziehern sprechen und nachfragen, ob sie von zu Hause Bücher oder ev. auch Lernblöcke mitnehmen darf, wenn sie möchte und sich damit beschäftigen darf.

Ja sehe es auch so, dass im Kindergarten vor allem da ist um soziale Erfahrungen zu sammeln, finde aber auch, dass da ein wenig mehr Unterstützung von den Erziehern kommen sollte, besonders, wenn diese meinen dass es Probleme gibt.

LG :)
MinaAnja
Beiträge: 8
Registriert: Di 15. Mär 2011, 10:43

Re: Entwicklungsvorsprung oder mehr?

Beitrag von MinaAnja »

@loewe: Danke für Deine Antwort. Sorry ich hab hier jetzt gar nicht alle Auffälligkeiten aufgelistet, die auf eine mögilche autistische Erkrankung hindeuten würden. Anfangs dachte ich auch erst, dass viele Verhaltensweisen mit ihrer Hochbegabung zusammenhängen, inzwischen weiß ich aber, dass es nicht so ist. Sie zB nur vorgegeben hat Freunde zu haben und auch ihre Art und Weise mit anderen Kindern zu spielen (was sowieso so gut wie nie vorkommt) auch nicht "normal" ist und auch nicht auf HB-Kinder zutrifft.

Im KiGa selbst wurde ich auch schon von einer Erzieherin angesprochen die meinte, sie hätte irgendwas an sich, was sie an eine autistische Erkrankung denken lässt. Vieles würde auch mit der Hochbegabung zusammenpassen, aber es sind dann so kleine Einzelheiten die wenn man genauer hinsieht wieder nicht mit einer Hochbegabung übereinstimmen.

Anjas Psychologin im KiGa meinte auch zu mir, ja es sind autistische Züge erkennbar, sie denke aber es gehe nicht soweit, dass es eine tiefgreifende Entwicklungsstörung ist, aber sie kennt sich damit nicht so gut aus und deshalb sollten wir wenn wir das möchten sie von einem Arzt ansehen lassen, der spezialisiert ist. Und sie meinte auch, sie versteht schon, dass einige der Meinung sind, sie könne Asperger haben (da ja eine Hochbegabgung im Zusammenhang mit Asperger gar nicht so selten sei), aber Asperger auch nur eine Modekrankheit ist.

Ich lass sie jedenfalls testen, da es doch einige Auffälligkeiten gibt die auf Asperger deuten könnten, hauptsächlich um es 100% ausschließen zu können und wenn nicht um sie besser zu fördern. Ich hab in den letzten Monaten sehr viel zu dem Thema gelesen, und viele Verhaltensweisen sind mir inzwischen klarer geworden und gerade das letzte Gespräch mit der Psychologin und im KiGa hat mich bestärkt, dass es doch auch in diese Richtung geht.

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Im Kindergarten hat sich inzwischen auch einiges gebessert. Anja gilt jetzt ja laut Psychologin als HB und sie wird jetzt einerseits von der Psychologin andererseits auch von einer Sonderpädagogin unterstützt (allerdings auch wegen ihrer Sozialen Schwächen). Anja selbst geht nicht gerne in den KiGa, sagt sie fängt mit den Kindern nichts an, jeder Versuch sie in eine Gruppe zu inntegrieren hat bisher nicht funktioniert, Anja hat nur an Erwachsenen IKnteresse, nicht mal an den Hortkindern, die schon zur Schule gehen besteht ihrerseits interesse. Aber im KiGa selbst bemühen sich die Erzieher inzwischen wirklich sehr. Im November haben wir dann wieder Termin, also Anjas Erzieherin, die PSychologin und ich um uns anzusehen was sich bei ihr weitergatan hat.

LG Jasmin
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