Begabung?

[LiLaLaunebär]

Ich persönlich finde das du durchaus recht hast, Koschka. Allerdings finde ich auch, das wir Erwachsenen nicht das Spielen mit einem anderen Kind ersetzen können. Die Spielweise von uns ist anders als die von Kindern.

Nun weiss ich nicht, wie das mit richtig hochbegabeten Kindern ist.

Ich persönlich schätze aber den Umgang mit anderen "normalen" Kindern - auch wenn ich selber merke, das mein Sohn einige Kinder gar nicht zum Spielen in Betracht zieht - das sind die, die den ganzen TAg nur Unsinn machen (seine Worte) oder, die mit seinem Spiel nicht mithalten können.
Dennoch kebbelt er sich gern mit Kindern in seinem Alter - die vielleicht im Kopf noch nicht so weit sind wie er - aber das ist beim Klettern und Co. auch Nebensache. Daher finde ich den Umgang mit Kindern gut und auch wichtig. Zumal ich das ganze gar nicht ersetzen kann.

Ich gebe dir aber Recht: Mein Sohn spielt gern mit einem Kind. Wenn es dort war (oder das Kind hier), dann ist er abends unausstehlich. Lange habe ich nicht gewusst - es fiel nur auf, das es immer dann ist, wenn die beiden den nachmittag zusammen verbracht haben. Ein genaues Beobachten der zwei beim letzten Spielen brachte mir Klarheit. Alles was mein Sohn spielen wollte, wollte das Kind nicht. Wenn doch, dann war es meilenweit unterlegen. Wenn das Wetter mies ist und sie drinnen spielen müssen, dann scheint das für ihn wirklich anstrengend zu sein. Es gibt auch keinen Streit, wenn die beiden zusammens ind. Wenn sie was nicht spielen will, dann ist es für ihn "in Ordnung" und er macht einen neuen Vorschlag, bis er etwas hat, was sie auch spielen will. Ich glaube aber, das es ihn innerlich sehr frustet. Dennoch mag er das Kind sehr und will immer wieder mit ihr spielen. Er selber kann das nicht in Zusammenhang bringen - aber wir merken deutlich, das seine Anspannung und Wut NACHDEM das Kind weg ist, eindeutig von dem Nachmittag kommt. Ich kann es mir nur so erklären, das er einfach nicht gefordert wurde und sich mehr oder weniger gelangweilt hat - auch wenn er das offensichtlich nicht empfindet und als solches deuten kann.
Aber soll ich ihm jetzt sagen, er darf mit dem Kind nicht mehr spielen? DAs würde er nicht verstehen, da er ja offensichtlich kein Problem hat. Er bringt seine Wut nicht mit ihr in Zusammenhang....

Lange Rede kurzer Sinn: Ich kann durchaus beide Seiten verstehen. Ich finde den Kontakt mit anderen Kindern wichtig (ob nun gleichalt oder nicht), das kann ich als Erwachsener einfach nicht ersetzen. Dennoch können einige Kinder dem eigenen Kind auch mehr "schaden" als nutzen. Grad wenn es in einer Klassengemeinschaft ein paar gibt, die einfach negativ auffallen...

[LiLaLaunebär]

HEy - ich wollte dir nicht auf den Schlipps treten. Natürlich ist der Kiga nicht die EINZIGSTE Möglichkeit mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Natürlich nicht =)
Ich glaube auch nicht, das es schadet, wenn ein Kind KEINEN Kiga besucht.
Genauso kann aber auch sagen, das nicht jedes Kind, welches nicht in die Norm passt, Schaden davon trägt, wenn es in den Kindergarten geht. Es hängt sicherlich auch viel mit dem Kind zusammen. Für meinen wäre es eine Strafe, wenn er nicht mit Kindern spielen kann. Es gibt sicher andere, die am glücklichsten sind, wenn sie mit ihren GEschwistern spielen können. Das ist hier leider genau das Gegenteil (oh je, mein Deutsch ist heute auch eher merkwürdig)

Unser Kiga hier ist die reinste Katastrophe. Von Konzept kann keine Rede sein - liebevolle BEtreuung gleich null... nix spannendes.. eine reine "Aufbewahrungsstelle". Auch wenn er nicht gern hingeht - er würde mich hassen, wenn ich ihn abmelden würde

[LiLaLaunebär]

Ja, ich weiss, das er mich dafür hassen wird.
Grundsätzlich geht er nicht gern. Fragt jeden Morgen ob er hin muss. Ich bejahe das (begründe warum) und dann gehen wir zusammen los. Da er keine wirkliche Bindung zu den Erziehern hat, quetscht er sich ein "guten Morgen" über die Lippen und bringt mich dann raus. Dann geht er mit den Kindern spielen.
Sind Erzieher aus dem Spielkreis (für Kinder bis 3 Jahre, wo er 2 Jaher vor Kiga Eintritt war), auf diese stürmt er zu, nimmt sie in den Arm und mag sie gar nicht mehr loslassen. Seine kleine Schwester ist nun dort (die beiden Einrichtungen sind unter einem Dach) und er verbringt oft den ganzen Tag mit den "kleinen", weil er die Erzieher einfach lieber mag - diese liebevoller sind etc. (das ist auch wirklich so)
Dadurch das unsere Familien weit weg wohnen, sind wir durchaus öfter mal immer ein paar Tage nicht zu Hause und somit geht er dann auch nicht in den Kindergarten. Er freut sich über das "frei" haben - fragt aber spätestens nach dem 5. Tag, wann er endlich wieder hin kann. Ich glaube weniger, das er den Kindergarten an sich meint, sondern halt die Kinder.

Und da alle Kinder vormittags im Kindergarten/Schule sind, ist er die Zeit allein - und dann wird im langweilig. Da ich leider auch solch banale Dinge wie Haushalt und Co vor mir habe, kann ich es mir unmöglich "leisten" ihn diese 5 Stunden immer zu beschäftigen.

Vor ein paar Wochen war er krank - nix schlimmes, aber er konnte eben nicht in den Kindergarten.. die ersten 2 Tage war's ok, dann wurd es richtig schlimm. Wie gesagt, ich denke, er vermisst einfach die anderen Kinder, weniger die Einrichtung.

Da es hier aber nur die Möglichkeit gibt: Kinder am Morgen gleich Kindergarten bleibt uns nix anderes übrig. Er spielt zwar gern mit mir, aber für IHN kann ich andere Kinder einfach nicht ersetzen.

Wohler wäre mir, wenn ich wüsste, das die Erzieher sich ordentlich kümmern würde....

Auf einen Beobachtungsbogen bezüglich der Sprache haben sie was total falsches angekreuzt, weil sie nicht richtig gelesen haben. Überall war die Antwort "Ja" gleichzusetzen mit: Kann er. Nur bei 2 Fragen war es anders.. Da war "JA" eben: Das kann er nicht.. in diesem Fall ging es um Stottern...

[rayaofwakefield]

Wir haben einen Kiga gefunden - zwar erst für September, aber immerhin! Die Psychologin hat zuerst dort angerufen (sie kennt die Einrichtung) und mit der Leitung gesprochen. Dann hab ich dort angerufen und er kriegt einen Platz, kein Problem. Wir sollen am 11.Februar vorbeikommen und uns, gemeinsam natürlich mit Junior, die Einrichtung anschauen. Die Homepage sieht schon mal sehr vielversprechend aus. Eigener Garten, großer Turnsaal, viele Ausflüge (nächste Woche z.Bsp. ins Planetarium), sehr viele Pädagogen mit guten Zusatzausbildungen. Wir sind schon sehr gespannt! Auch liegt der Kindergarten nicht allzu weit. Mein Mann könnte ihn hinbringen und ich könnte ihn nach dem Mittagessen abholen. Das wäre ideal! Da hätte ich genug Zeit für die Arbeit und hätte für den Nachmittag dann genügend Energie, um Junior zu "bändigen". Bis die sieben Monate bis zum Kiga vorbei sind, seh ich uns halt schon in vielen Museen, in Schönbrunn und bei vielen Veranstaltungen, um die Zeit gut zu nutzen.

[rayaofwakefield]

Hallo,

ich weiß nicht, was die Psycholigen euch bezüglich IQ genau gesagt haben. Die Tatsache ist das dein Kind höchstwahrscheinlich höchstbegabt ist, und liegt nicht nur oberhalb des Durchschnitts, sondern weit oberhalb der 130er grenze und wahrscheinlich auch oberhalb der Grenze die in D. überhaupt testbar ist. Außerdem scheint dein Sohn sehr ergeizig und motiviert zu sein. Ich würe mir schon jetzt Gedanken machen, ob und wie man das deutsche Schulsystem umgehen kann. Meine Kinder liegen bei weiterem nicht so hoch. Sie wurden mit 4 eigeschult und sind somit um 2 jahre beschleunigt. Sie sind jetzt in der 2. Klasse und schon jetzt ist es zu knapp. Vor allem bei meinem Sohn spürt man, dass er kapiert, dass Schule nicht für ihn erschaffen wurde.

LG
Koschka

Wegen dem IQ hat sie uns gar nichts gesagt. Laut ihrer Aussage kann man den IQ erst durch einen Test mit 5, 6 Jahren feststellen. Es waren 2 verschiedene Testverfahren, die sie genutzt hat und bei beiden war er weit überdurchschnittlich. Laut ihr kann man natürlich nicht sagen, was in 2 Jahren sein wird, wie weit er sich noch entwickelt. Wir sollen dann auf jeden Fall den Test machen, wegen einer evenutellen früheren Einschulung. Laut Begabtenförderung ist das in Österreich aber recht schwierig und er würde, vom Geburtsdatum her, eigentlich nicht für eine frühere Einschulung vorgesehen sein - dazu müsste er im März und nicht nicht im Mai geboren worden sein. Naja, wir haben ja jetzt ein wenig Zeit, mal schauen, wie es mit ihm weitergeht. Ich bin nur mal froh, dass wir jetzt dann einen guten Kiga haben (Genaueres kann ich natürlich erst nach der Besichtigung sagen) und wir auch weiterhin mit der Entwicklungsdiagnostik in Kontakt bleiben. Von der Psychologin kriegen wir dann auch noch eine Auswertung, eventuell steht da was über den IQ drin, keine Ahnung. Allerdings finde ich die Zahlen nicht so wichtig, was sagt schon eine Zahl über einen Menschen aus?

[rayaofwakefield]

Vom kognitiven her ist er eben schon sehr weit, aber die Feinmotorik und das Sozialverhalten sind halt auf dem Stand eines 2 1/2 jährigen. Die Psychologin hat eh gemeint, es wird bei ihm wahrscheinlich immer eine Gratwanderung sein - was kann man ihm zumuten, bzw. zutrauen. Im neuen Kiga hoffe ich, dass die, dadurch, dass es dort schon hochbegabte Kinder gegeben hat, besser Bescheid wissen und wir dann schauen können, inwiefern es richtig wäre, ihn dann früher einzuschulen. Jetzt soll er erst einmal lernen, mit anderen Kindern zurechtzukommen (egal ob gleichaltrig oder älter) und eben seine motorischen Fähigkeiten zu verbessern. Dafür suchen wir auch schon eine Möglichkeit in Kursform. Das macht ihm sicherlich Spaß! Zur Zeit lernt er gerade Schachspielen, das hat er bei mir und seinem Papa gesehen und möchte auch spielen. Ich seh schon, bald wird er mich dann schlagen, bei seinem Papa wird's wohl noch länger dauern, der war mal Meister in der Jugendliga.

[rayaofwakefield]

Ich weiß nicht, ob hier irgendwer noch mitliest, aber wir haben nun endlich das Ergebnis der psychologischen Untersuchung. Junior hat einen ausgewerteten IQ von 150 mit 2 Jahren. Es wurden der HAWIVA III und der SON-R 2 1/2-7 genutzt, dazu noch Verhaltensbeobachtung und Freies Spiel.

Jetzt wissen wir also, woran wir sind. Die Psychologin meint, dieser könnte auch noch steigen, das wäre nur ein "Anfangswert".

Nun ja, ab September geht er nun in einen ganz tollen Kindergarten (von der Psychologin empfohlen), ansonsten sollen wir so weitermachen, wie bisher. Vielleicht für nächstes Jahr dann einen Schachclub suchen (spielt er schon sehr gerne und auch schon recht gut), irgendein motorisches Angebot vielleicht (Kampfsport, Turnen, etc.). Und viel Kontakt zu anderen Kindern pflegen, damit auch seine sozialen Fähigkeiten geschult werden.

Nächstes Jahr müssen wir zu einer Kontrolle in die Diagnostik und vor der Schule wird er dann nochmals getestet, mit einem Test, der von der Schule dann auch akzeptiert wird. Eventuelle frühere Einschulung, je nachdem, wie er sich im Sozialbereich entwickelt. Wir werden dann halt nochmals Kontakt mit der Begabtenförderung aufnehmen, wenn es dann um die Schule geht, weil die sicherlich wissen, an welche Schulen man sich am besten wendet. Oder habt ihr da vielleicht Tipps? Ich habe gehört, man sollte sich jetzt schon bei bestimmten Schulen anmelden, wenn man einen Platz kriegen möchte.

[s_schaf]

Hallo rayaofwakefield,

wow! Herzlichen Glückwunsch zu so einem begabten Kind!
Aber ihr habt es ja eh schon geahnt. Es gibt sicher Leute, die würden sagen, in dem Alter...ne, da ist so ein Test nicht aussagekräftig. Aber wenn nun schon solche Werte rauskommen, da gibt es sicher nichts mehr zu zweifeln.
Mich würde interessieren, ob er ein ausgeglichenes Kind ist oder oft unzufrieden?

[rayaofwakefield]

Danke, er freut sich schon sehr auf den Kindergarten (und ich mich auch, weil ich da endlich wieder in Ruhe arbeiten kann, von zuhause aus).

@s_schaf: Er war eigentlich immer schon sehr ausgeglichen, GsD. Klarerweise sind wir zur Zeit in einer Phase angelangt, in der es Situationen gibt, in denen er seinen Kopf mit Biegen und Brechen durchsetzen möchte. Aber ich denke, das ist ganz normal für das Alter. Er löst sich halt auch gerade sehr stark von mir und wir haben derzeit eine extreme "Papa-Phase". Aber das ist auch ok so. Unzufrieden ist er eigentlich nur dann, wenn er etwas nicht gleich kann - das sind auch die Situationen, mit denen er lernen muss, umzugehen. Eben das Üben lernen muss. Die Psychologin hat uns geraten, gerade solche Situationen zu nutzen, um ihm das beizubringen - also eben, dass man nicht immer alles auf Anhieb kann. Zur Zeit lernt er gerade das Rollschuhfahren und zu seinem Geburtstag im Mai wünscht er sich ein Fahrrad. Somit werden wir diesen Wunsch auch erfüllen und mit ihm dann üben.

Er ist halt sonst in seinem Verhalten schon sehr "vernünftig", also man kann mit ihm über Situationen und Probleme sprechen, wie mit einem älteren Kind. Laut Test entspricht sein derzeitiges Denkverhalten dem eines 5-jährigen.

Wir sind froh, dass er so ist, wie er ist und klar sind solche Tests in diesem Alter normalerweise nicht anerkannt (in Österreich zumindest, soweit ich mitgekriegt habe) - aber der Wert war schon sehr deutlich und der Bericht ist auch 5 Seiten lang, den die Psychologin geschrieben hat.

Mal schauen, was noch auf uns zukommt, ich bin einfach nur froh, dass wir jetzt einen passenden Kindergarten gefunden haben und wir für uns nun irgendwie die Gewissheit haben. Denn es ist für uns als Eltern schon auch eine gewaltige Erleichterung, auch wenn so eine IQ Zahl im Endeffekt nichts Wirkliches aussagt.

[rayaofwakefield]

Home schooling ist, glaube ich, schon erlaubt in Österreich, aber wird sehr erschwert. Und ich weiß auch nicht, ob ich das auch wirklich gut umsetzen könnte. Allerdings gibt es in Wien auch einige Schulen, die eine Hochbegabtenklasse führen, soweit ich weiß. Ich werde mich, auf jeden Fall, nochmals an die Hochbegabtenförderung wenden, die kennen uns eh schon, weil ich bei denen zuerst nachgefragt habe.