frühes Lesen/Schreiben

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Edainwen
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von Edainwen »

Das war natürlich auch schon mein Gedanke, aber bei den U-Untersuchungen gab es bezüglich der Augen nie was zu bemängeln :gruebel: - Und er kann ja auch tatsächlich immer kleinere Texte lesen.
charlotte2
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von charlotte2 »

Ok, dann wird´s wohl in Ordnung so sein, gut ist ja auf jeden Fall, dass es besser wird und dass Ihr´s beobachtet :) Ich weiß nur, dass Babys ziemlich weitsichtig sind, das sich dann die nächsten Jahre verliert. Und dass meine fast Vierjährige Kleingedrucktes gut lesen kann. Aber das Tempo, in dem sich die Weitsichtigkeit verliert, kann ja wie so vieles von Kind zu Kind unterschiedlich sein, und ich habe keine Ahnung, bis zu welchem Alter welche Weitsichtigkeit noch ok ist. "Normalerweise" würde das ja vor der Einschulung gar nicht auffallen, wenn ein Kind Probleme hat, kleine Buchstaben zu erkennen.
klugeSüßmaus
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von klugeSüßmaus »

hallo charlotta2
lese erst jetzt deine Beiträge. Ich meine, du solltest keine Bedenken haben, deiner Tochter das Lesen beizubringen. Warum denn nicht? Das ist doch nett und die Kinder sind ganz stolz. Was dann in der Schule kommt, wird sich ja zeigen, Das Lesen ist doch nur eine Komponente. Der Lehrplan hat sich auch geändert. Die Lehrer müssen nun erst bis zur 2.Klasse prüfen und alles ist fließend. Sie fördern dann wohl auch die Guten noch besser. Die anderen holen auch auf. Ich rechne damit. Im Einzelfall entscheidet sich das sowieso erst kurz vor der Schule.
Bei uns im Kindergarten (Montessori) hat noch Niemand mit bekommen, dass sie lesen kann. Ich hänge es auch nicht an die große Glocke dort. Sie werden es schon irgendwann merken. Sie soll noch Sachen machen, die auch Gleichaltrige machen, davon kann man ja immer profitieren, wie die Feinmotorik usw. Auch Puzzeln und Legen usw. ist gut. Das kann man immer machen , in jedem Alter.
Man kann doch gar nicht früh genug anfangen, die Kinder dort abzuholen, wo sie Interesse zeigen. Aber manchmal steht man alleine da mit dieser Ansicht. Ich habe zumindest das Gefühl. Bin deshalb auch froh, hier auch mitlesen zu können. Ich meine auch, du kannst ihr das Lesen regelrecht zeigen. Warum soll sie denn erst ein Buch finden. So was geht doch schrittweise. Erst die Silben, dann die einfachen Wörter und plötzlich geht alles. So war es bei meiner Tochter. Und sie ist 4! Sie hat sprunghaft Entwicklungssätze gemacht
Meersalz
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von Meersalz »

Rabaukenmama hat geschrieben: ...
1. Erkennen einzelner Buchstaben (und Ziffern) in Großschrift (18 Monate)
2. Erkennen aller Buchstaben (und Ziffern) in Großschrift (22 Monate)
3. Buchstabieren von Wörtern ohne Sinnerfassung (2 Jahre)
4. Erkennen von einigen Worten "als Ganzes" (ohne die Buchstaben zum Wort "zusammenzuziehen") (2 Jahre, 6 Monate)
5. Erkennen von Kleinbuchstaben, veränderten Buchstaben (z.B. in Markenlogos) und Zierschrift (ca. 3 Jahre)
6. Freies Schreiben einzelner Wörter und einfacher Sätze nach Gehör (3 Jahre 8 Monate)
7. Sinnerfassendes Lesen von einzelnen Wörtern, die nicht "als Ganzes" erkannt werden (3 Jahre 10 Monate)
8. Lesen von kurzen Texten, Buchtiteln, Aufschriften, Überschriften, Haltestellennamen, etc. ( 4 Jahre)
9. Lesen von sehr einfachen Büchern mit kurzen, einfachen Texten z.B. "Bobo Siebenschläfer ( 4 Jahre 6 Monate)
...
Deine Auflistung fasst das die Lese/Schreib-Entwicklung auch für unsere (mittlerweilen große) sehr gut zusammen. Wir haben auch nicht alle Schritte so genau zugeordnet/aufgezeichnet, aber auffallend war, dass zuerst das ganze abc "saß", dann kam Buchstabieren ohne Sinnerfassung, dann Wörter als ganzes.

Abweichend bei unserer Tochter war dass sie gleich alle Buchstaben auf einmal (groß, klein, Sonderzeichen aus diversen Sprachen) gelernt hatte, aber für Zahlen war überhaupt kein Interesse da :gruebel: .

Das ging bei Ihr so weit, dass sie am Strand die Zahlenförmchen, welche ein anderes Mädchen zufällig dabei hatte, zweckentfremdete, d.h. die 1 war ein I, die 7 wurde zum L und die 3 ein E, die 6 und die 9 zum G (oder zum kleinen o, wenn man ein Stück davon mit Sand zudeckt...), die 2 zum Z etc.

Sie konnte zuerst sinnerfassend einzelne Wörter lesen, erst danch kam irgend wann mal das Interesse für Zahlen.
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Meersalz
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von Meersalz »

Koschka hat geschrieben:
klugeSüßmaus hat geschrieben: Hallo,

meine Zwillinge kamen kurz vor dem 5. Geburtstag in die Schule. Ein Kind kam zu einer hervorragend ausgebildeten Leherin, die selber Springerkinder hat. Zwei Jahre kam von der Lehrerin keine einzige Beschwerde. Sie war flexibel und hat dem Kind viel Freiheit gelassen ohne in Kuschelpädagogik zu verfallen. Mein zweites Kind kam zu einer harmonieorientierten erfahrenen Lehrerin, die nach traditionellen Methoden unterrichtete. Bis zum HJ war der Ausmaß der Katastrophe sichtbar. Das Kind kam ohne lesen zu können in die Schule, hat es rapide gelernt, und las am Weihnachten die ersten Mädchenromane über Pferde. Der Rest der Klasse war größtenteils mit "Mimi ist im Eimer" beschäftigt. Obwohl meine Kinder ohne Vorkenntnisse in die Schule kamen, wuchs der Unterschied weiter.
Der Unterschied liegt weniger im Wissensstand als in der Lerngeschwindigkeit. Als unsere Tochter mit 2.4 Jahren in der fran. Vorschule zum 2. Halbjahr als Quereinsteiger angefangen hat, konnte Sie kein Wort französisch und spanisch war Ihre 3. Sprache. Das Durchschnittsalter in Ihrer Klasse war damals 4 Jahre, viele der Kinder waren 2sprachig (spanisch/französich).

Zum Klassenende diesen Sommer sprachen nur noch die 2sprachigen Kinder besser französich als Sie (verstanden hatte Sie da bereits alles), und jetzt, nachdem die Vorschule seit knapp 2 Monaten wieder läuft bekommt sie Extraaufgaben, da Sie angefangen hatte Blödsinn zu machen wenn Sie sich langweilt. Mit den Extraaufgaben läuft es jetzt wieder ganz gut, da Ihre beste Freundin (5 Jahre, wohl auch ziemlich aufgeweckt) die auch bekommt und sie diese gemeinsam bearbeiten "dürfen" (unsere Tochter sieht diese Aufgaben bisher als Belohnung an, hoffentlich bleibt das noch eine Weile so).
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charlotte2
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von charlotte2 »

Kann mir hier evtl. jemand eine Frage beantworten, die mir meine Tochter vorhin gestellt hat: Warum schreibt man "Uhu" nicht mit "ch", bzw. warum hört man das "h" in diesem Wort? Bin echt überfragt, bei "Veilchen" steht "ch" am Silbenanfang, bei "Uhr" spricht man das "h" nicht.
Meersalz
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von Meersalz »

h + vokal (a,e,i,o,u) wird gesprochen/gehört -> hallo, hund, hinten

h + konsonant ist still ->uhr
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charlotte2
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von charlotte2 »

Echt? Dann finde ich allerdings "Rechen", "Rache", "machen", "Nähe", "hm" und "Rehe" unlogisch . Wie auch immer, meine Kleine weiß sowieso noch nicht, was ein Vokal ist. Ich finde es gerade faszinieren, wie sie die Schreibweisen analysiert und Dinge sieht, die mir nie aufgefallen wären. Und sie tut mir irgendwo auch ein bisschen leid, weil "normale" Kinder beim Lesen und Schreiben lernen die Hilfe von einem Lehrer haben, der bei solchen Fragen kompetent antworten kann.
Bliss
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von Bliss »

ch ist ja ein eigener Laut wie sch, eu, ei.
Rabaukenmama
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Re: frühes Lesen/Schreiben

Beitrag von Rabaukenmama »

charlotte2 hat geschrieben:Echt? Dann finde ich allerdings "Rechen", "Rache", "machen", "Nähe", "hm" und "Rehe" unlogisch . Wie auch immer, meine Kleine weiß sowieso noch nicht, was ein Vokal ist. Ich finde es gerade faszinieren, wie sie die Schreibweisen analysiert und Dinge sieht, die mir nie aufgefallen wären. Und sie tut mir irgendwo auch ein bisschen leid, weil "normale" Kinder beim Lesen und Schreiben lernen die Hilfe von einem Lehrer haben, der bei solchen Fragen kompetent antworten kann.
Den Unterschied zwischen Vokal (Mitlaut) und Konsonant (Selbstlaut) kann man auch kleinen Kindern leicht erklären. "A_E_I_O_U - und raus bist du!" - das sind die Mitlaute, alle anderen Buchstaben sind Selbstlaute. Wenn ein Kind schon ein bißchen lesen kann dann kennt es ja auch Umlaute und und Laute wie "sch","ch" oder "ck".

Man kann dem Kind auch sagen dass man NUR mit Selbstlauten keine längeren Wörter bilden kann - da kann es dann selbst experimentieren ;) .

Dass Grundschullehrer Kinder auf Fragen nach der Rechtschreibung generell kompetent und vor allem verständlich antworten können (oder wollen) bezweifle ich übrigens. Dazu gibt es in der deutschen Sprache einfach zu viele Regeln und Ausnahmen.

Eine Freundin hat kürzlich mit ihrer Pflegerin deutsch geübt. Die Pflegerin meinte "Der Anna geht schon in die Schule" und wurde korrigiert "DIE Anna!". Dann sprach sie weiter "Die Anna gefällt es gut" und meine Freundin korrigierte "DER Anna!". Auf die Frage warum einmal DIE und einmal DER wußte meine Freundin zwar die Antwort (die verschiedenen Formen der Fälle) konnte es aber nicht verständlich erklären.

Mein Sohn lässt sich jetzt übrigens immer von mir Wörter vorschreiben wenn er sich bei der Rechtschreibung nicht sicher ist, denn er will alles "richtig" schreiben. Ein bißchen schade, bald so Wörter wie WIN (für Wien), ALEKSANDA, BEBISITARIN oder KESESOSE nicht mehr zu lesen...
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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