Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
sinus
Dauergast
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von sinus »

...ich bin kein Auskenner aus Praxiserfahrung was Asperger oder Hochbegabung betrifft und mich würden die Hinweise der Erzieherin natürlich auch verunsichern.
Aber wenn ICH jetzt DEINE Beschreibung des Kindes lese, klingt es für mich fast komplett und im Detail nach meinem Kind!
Und weder ich, noch sonst jemand ist bisher auf die Idee gekommen, sie sei "krankhaft" unnormal. Dass sie sehr weit und in manchen Dingen etwas anders ist, als die meisten Gleichaltrigen, fiel auch schon in Krippe und Kiga auf, aber dort wird sie genommen, wie sie ist und ich hab von dort eher positives Feedback bekommen, da sie sehr "blickig" ist (sie sorgt sich um andre und dass es gerecht und den Regeln gemäß zugeht) und ist sehr vernünftig.
Von dort kam z.B., dass sie sich sehr viele und recht ungewöhnliche Gedanken macht und in manchen Dingen eigen ist (Einhalten von Regeln, lieber alleine spielen, lieber zuschauen, als mitmachen etc), was aber bisher nie ein Problem war.
In letzter Zeit fällt sie noch dadurch auf, dass sie sehr gut malt und dabei auch eher andere Dinge, als die anderen Mädchen. (Nicht nur Blümchen, Prinzessinen & Herzchen.)
Sie ist übrigens gerade 4 geworden. Wenn du magst, mail mich doch mal an.
Lg, sinus
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Mijal
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von Mijal »

Das klingt ja wirklich total nach meiner Kleinen * staun *. Und das beruhigt mich ja wieder ein wenig. Wir sind also nicht allein.
Es wäre ja wahrscheinlich auch gar nicht so wild, wenn sie eben ein wenig anders wäre - dass sie kein Durchschnittskind ist, hab ich schon länger gewusst. Aber da sie mir seit ihrem zweiten Lebensjahr auch ziemlich emotional unausgewogen vorkommt (ich dachte zuerst, es läge am Brüderchen) und das auch irgendwie gar nicht besser wurde, hatte ich das Gespräch mit der Erzieherin gesucht und die kam da nun mit diesem Aspergerverdacht. :shock:
Und da mir ja selbst Sachen auffallen, hab ich das auch nicht einfach so von mir schieben können.

Was mich mal interessieren würde, hat deine Kleine auch so - hmm, ich nenn das mal nachdenkliche Phasen und so Metakognitive Anwandlungen?
Letztens saß sie eine Viertelstunde nachdenklich da und erklärte mir dann fachfrauisch: "Mama, das ist 'her' und das ist 'hin'." Dabei zeigte sie mir die Richtung an - völlig korrekt - nur habe ich mich dann gefragt, ob sie die ganze Viertelstunde über diese semantische Feinheit nachgegrübelt hat. Ein anderes Mal war es Rechts und Links, und Vorne und Hinten und ob der Name ihrer Oma Luise mit "Lu" oder mit "L" anfange. Dann vor drei Tagen sagt sie beim Mittagessen mit todtraurigen Augen zu mir: "Mama, du darfst niemals sterben." Da war ich ziemlich in Nöten sie zu beruhigen, denn ich konnte ihr ja schlechterdings vorlügen, dass ich niemals sterben würde. Sie weiß schließlich, dass jeder mal irgendwann sterben muss. Ich habe dann gesagt, dass das noch sooooo lange dauert und ich erst als und grau und schrumpelig werden müsse usw. Ich habe dann versucht heraus zu bekommen, ob sie irgendetwas gehört oder gesehen hat, was ihr Angst gemacht hat, aber nichts...

Naja, immerhin ist sie seit den Weihnachtsferien sehr viel ausgeglichener. Möglich dass sie auch einfach nur ein Problem mit der Erzieherin hat? :gruebel:
Oder vielleicht mit aufregenden, wühligen Situationen? Bei der Weihnachtsfeier im KiGa hat sie sich derart in ihr Schneckenhaus zurück gezogen, dass ich sie kaum wiedererkannt hab und bei der Entwicklungskontrolle beim Kinderarzt war sie so überdreht, dass man wirklich hätte denken können, mit ihr stimme etwas nicht. Sie hat richtig gezittert und musste dauernd hin und her rennen. Seitdem forsche ich auf eigene Faust und bin im Internet auf das Phänomen "Hochsensibel" gestoßen - was ziemlich gut passt - zumindest der Beschreibung nach. Vielleicht kennt sich ja jemand damit aus?

Auf jeden Fall würde ich dir gerne mailen, aber ich weiß deine e-Mail nicht.
sinus
Dauergast
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von sinus »

Hallo, mein Emailadrese schick ich die dann per PN.
Das mit dem nachdenklichen Phasen kenn ich auch, ich bin aber noch nie auf die Idee gekommen, das negativ zu bewerten. Ich hab eher gestaunt und mich darüber gefreut. Die von dir genannten Beispiele finde ich eigentlich auch nicht "beängstigend".
Tochter denkt vorm einschlafen immer sehr viel nach. Manchmal ist eine halbe Stunde Ruhe und ich denk, sie ist längst eingeschlafen und dann kommt plötzlich ein Frage wie: "Können Erwachsene eigentlich weinen?"

Unsere Krippenerzieherin meinte damals, Tochter mache sich viele und ungewöhnliche Gedanken, wir sollen bisschen aufpassen, dass wir sie mit Antworten und sonstigen Dingen, die wir erklären nicht überfordern.
Sicherlich gerechfertigt, aber da ich im Laufe der zeit gemerkt habe, dass sie bisher mit meinen Erklärungen gut umgehen kann, mach ich einfach weiter wie bisher. (einmal wollte sie z.B. wissen, was mit einem Körper passiert, wenn man tot ist und auf dem Friedhof. Da hab ich ihr das mit den Mikroben und der Zersetzung erklärt und mir dann im Nachhinein schon Sorgen gemacht, ob ichd as wirklich so genau hätte erklären sollen und ob ihr das vielleicht Angst macht. War aber nicht so. Sie fragte nur 1x leicht besorgt, ob das auch bei lebenden Körpern pssieren kann. Die Antwort war nein und damit war das Thema erledigt.

Anderes Beispiel: mit etwas dreieinviertel saß sie auch ca. 10 Minuten da, schaute versonnen zum Fenster heraus und meinte dann: "Wozu bin ich da, Mama?"
Da hab ich auch nicht schlecht geschaut. Ich habe sie dann zurück gefragt, was SIE denn selbst glaube, wozu.

So, jetzt klingelts und Freunde stehen vor der Tür. Mehr und PN später.
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sinus
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von sinus »

So, PN ist raus.
Thema sterben kommt hier auch immer wieder.
Tochter hat mit reichlich drei gesagt, sie wolle, dass wir beide mal gleichzeitig sterben.
(Das kam so völlig aus einer normalen Situation heraus... ist hier oft so, dass solche "Hammersachen" völlig unvermittelt kommen. Einmal kamen wir aus dem Zirkus. Ich dachte, hinterher unterhalten wir uns über die Aufführung. Aber was fragt mich Tochter: "Kann man eigentlich wissen, wann man stirbt, Mama?")
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sinus
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von sinus »

...und noch mal ich. habe eben deinen ersten Beitrag noch eimal gelesen. Deine Tochter geht erst seit 3 Monaten in eine Kita?
Dann finde ich es um so verständlicher, dass sie dort noch nicht ganz angekommen ist. Meine Tochter kam mit 20 Monaten in die Krippe und wechselte nach eineinhalb Jahren innerhalb des Hauses zu den "Großen". Also neue Gruppe, mehr Kinder, neue Erzieherin. Mehrere Kinder kannte sie aber aus der Krippengruppe.
Die neue Erzieherin meinte: es dauert ihrer Erfahrung nach 1 Jahr, ehe die Kinder wirklich in der Gruppe angekommen sind.
Und das kann ich zumindest von meiner Tochter bestätigen!
Und auch das unausgeglichene, anhängliche, was du beschreibst, kommt sicher u.a. daher.
Bisher war sie in einer heilen, in sich funktionierenden Welt, in der Familie. Da sind die Rollen klar, es ist alles so ziemlich vorhersehbar. Jeder sagt deutlich, was er erwartet. Kinder in der Kita sind nicht so. Sie werden nicht selten handgriflich, sprechen tw noch nichtmal so richtig deutlich!
Jetzt muss sich sich auf ganz anderem Terrain bewegen und ist umgeben von fremden, für sie völlig unberechenbaren Kindern, die sie nicht einschätzen kann und die sie evtl oft gar nicht verstehen, wenn sie im denken weiter ist und anders denkt und handelt. Das ist eine heftige Erfahrung. Vielleicht so, wie plötzlich allein im Ausland. Andere Regeln, andere "Sprache", andere Rollen, andere Umgebung...
Das dauert! Sie muss sich neu finden und braucht dann auch ganz besonders viel Nähe.
Wie gesagt - unsere Erzieherin sprach von einem ganzen Jahr - und das bei Kindern, die vorher schon in derselben Einrichtung waren, aber eben in der Krippe.
Meine Tochter übrigens ist nun das erwähnte Jahr dort und grad wenn die Kinder im Garten sind, ist sie immer noch IMMER in der Nähe der Erzieherinnen und spielt draußen meistens allein. (Ich seh von meinem Arbeitsplatz aus in den Garten der Einrichtung)
Sie hat eine engen Freund, an den hält sie sich manchmal, so allmählich erzählt sie auch von anderen Kindern, dass sie mit denen gespielt habe. Aber insgesamt ist sie immer noch eine, die eher allein irgendwo in der Ecke malt, statt sich an Gemeinschaftsspielen zu beteiligen. (Ohne darunter zu leiden)
Gruppenausflüge mag sie nicht. Ihr Kommentar: "Weil man da immer in der Reihe gehen muss" (und das bei den Kindern nicht klappt. Sie hasst das, wenn die anderen Kinder dann nicht ordentlich in Reihe blieben und hat dann Angst um die anderen Kinder, dass sie z.B. auf die Straße laufen!)

Der Kitaalltag wirkt sich übrigens hier auch merklich auf zu Hause aus. In der Krippenzeit war ihre Erzieherin mal über 2 Monate krank. Sie war dann in einer anderen Gruppe und bei einer Erzieherin, die zwar lieb war, aber sie irgendwie nicht als Persönlichkeit wahrnahm. Für sie waren das alles nur "ihre Kleinen". Sie hat sie einfach nicht so für voll genommen, wie ihre andere Erzieherin. (Auf die ich große Stücke hielt!)
Meine Tochter sprach da aber schon lange wie ein Kindergartenkind und war es auch von der anderen Erzieherin gewohnt, entsprechen "groß" behandelt zu werden, Antworten auf Fragen zu kriegen und gesagt zu bekommen, warum sie dieses und jenes nun so oder so machen soll.
(Damit "funktionierte" mein Kind wunderbar in der Krippe!")
Diese zwei Monate in den anderen Gruppe waren sowohl in der Kita (Kind widersetze sich der Erzieherin öfters, die das persönlich nahm und null Vertändnis hatte und auch gar nicht kapierte, woran das lag.)
Und auch zu Hause war diese Zeit eine mittlere Katastrophe! Ein so unausgeglichenes, launisches Kind hatte ich vorher an ihr noch nicht kennengelernt!
Wir haben scheint wirklich Glück gehabt - auch ihre jetzige Erzieherin kommt mit ihr gut klar (und umgekehrt) und lässt sie sein, wie sie ist. Und es läuft insgesamt rund.
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(Herbstgedicht der 6jährigen)
Nimoe
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von Nimoe »

oh, wie beneidenswert. Sinus, diesen Beitrag sollte ich mal der Erzieherin meiner Tochter unter die Nase halten, aber ich fürchte, dass würde nichts ändern, denn 19 von 20 Kindern haben keine Probleme damit, dass 2 Wochen Ferien waren und alles umgeräumt wurde im Gruppenraum (wobei meine Tochter tatsächlich krankheitsbedingt 4 Wochen weg war). Nur meine war wieder ganz verstockt, antwortete und reagierte nicht auf Ansprache ihrerseits. Nach dem Abholen am Montag war sie eigentlich recht gut gelaunt und erzählfreudig. Aber heute früh platzte die Bombe und sie weigerte sich ziemlich hartnäckig wieder in den Kindergarten zu gehen. Nur durch den Vorschlag, dass ich dabei bleibe oder, wenn das nicht geht, sie wieder mitnehme, konnte ich sie dort hinbewegen. Natürlich ging es nicht, weil schon 9 Uhr und es würde den regulären Ablauf (Morgenkreis) stören. Wenn wir morgen schon um 8 kommen, könnte ich ein wenig mit rein und sie eventuell früher abholen. Tochter meinte schon, sie möchte auf keinen Fall mit den anderen "Kleinen" (U3-Kinder) später in den Ruheraum gehen. Vermutlich ist das ein Teil des Problems, sie wird einfach entsprechend ihres Geburtsdatums behandelt. Leider fällt die verständnisvollere liebe Kollegin noch auf unbestimmte Zeit gesundheitsbedingt aus. Mal sehen, was der Morgen bringt.

Mijal, wie hat es denn bei euch so nach den Ferien geklappt?

LG,
von einer extrem genervten Nimoe
Mijal
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von Mijal »

Oh sorry, sehe erst jetzt deinen Beitrag! ISt vermutlich schon zu spät.

Wie schon geschrieben, der absolute Höhepunkt war nach den Ferien mit fast schon depressiven Zügen (Alpträumen etc.). Dann war der Spuk plötzlich wieder vorbei und sie war wieder aufgeschlossen und macht im Kindergarten zunehmend besser mit. War wohl wie so ein Schub. Danach fing sie jedenfalls an Silben aus Wörtern heraus zu hören (klatschen hält sie für unnötig) - nach dem Motto: "Mama, in Ho-se ist hinten ein se!Und Zwie-bel-mett fängt mit Zwie an." und ab und zu, wenn ich viel Glück habe benennt/liest sie mir Silben, die sie kennt vor. Soll heißen Buchstaben verschleifen hat sie erst einmal gemacht und auch nur so im Nebensatz, dass ich gar nicht recht weiß, ob sie es wirklich gemacht hat... Sie hat ja eigentlich NULL BOCK auf sowas, man könnte einen Fehler machen... Kommt aber trotzdem immer wieder mal damit an und findet es dann ganz schrecklich, wenn ich auch noch mitmache. :roll:
Nur am Rande - von mir aus muss sie das nicht, aber es ist recht schwierig mit diesem mal hüh mal hott umzugehen.
Lange Rede kurzer Sinn. Da kam bei uns wohl viel zusammen und Ferien waren echt nicht förderlich, auch wenn nicht das halbe Zimmer umgestellt wurde...
Ist ja auch für uns schwer, wenn wir nach drei Wochen wieder zur Arbeit sollen.
Es ist aber wohl recht weit verbreitet, dass aufgeweckte Kinder, die viel bemerken und speichern mit solchen Änderungen Probleme haben.
patchanka
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von patchanka »

hallo....

vieles an deiner Tochter erinnert mich an meine Kinder...

meine Tochter ist auch bald 3,5 und ich staune auch jeden Tag was sie sagt, was sie zeichnet, wie sie Zusammenhänge analysiert, was sie bemerkt aber auch was sie dann plötzlich verunsichert!
In sozialen Situationen und Gruppen ist sie meistens auch recht kompetent, aber manchmal wird ihr auch das zuviel! ich denke weil sie einfach in allem so intensiv ist...

mein Sohn ist sozial ganz anders!
bei meinem Sohn habe ich auch lange gegrübelt was los sein könnte, weil er so anders war als die anderen Kinder, und weil er sich in die Welt im Kindergarten einfach nicht eingefunden hat...(ich habe auch asperger und hb angedacht...)

Sozial ist er definitiv ein bisschen anders, er tut sich da bei Rollenspielen z.B. recht schwer, besonders wenn er nicht der einizige ist der den Ton angibt...
Er hat auch einige Dinge wo er vielen anderen Voraus ist...
uns er hat auch in dem Alter von deiner Tochter Dinge gesagt die mir nicht mehr egal waren!

aber nachdem er in eine Kinderbetreuungseinrichtung gewechselt hat wo er sein kann wie er ist, hat er sich total toll entwickelt und kommt gut mit seiner Umwelt zurecht! (er wird jetzt 6)

alles liebe euch
und genieße deine Tochter wie sie ist und gib ihr die Zeit die sie braucht...
Rabaukenmama
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von Rabaukenmama »

Mir erscheint die Beschreibung deines Kindes nicht "auffällig" im negativen Sinn. Ich finde schade wenn Kindergartenpadagogen von ein bisschen anders-sein gleich auf krankhafte Störungen schliessen. Ob du Dein Kind auf eine eventuelle Hochbegabung austesten lässt ist insofern Deine Sache, als dass Du wissen musst, ob Dir eine klare Diagnose den Umgang mit ihr erleichtern könnte.

Bei mir ist es so dass ich mit meinem Sohn auch nicht anders umgehen würde wenn ich seinen IQ als Zahl vor mir hätte. Aber einige Eltern hochbegabter Kinder (hier und im RL) waren froh über eine klare Diagnose weil diese teilweise ein Erklärung für "auffälliges" Verhalten ist und sie dadurch anders damit umgehen können.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Mijal
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Re: Hochbegabung? Asperger? Beides? Oder völlig normal?

Beitrag von Mijal »

Lieb von dir Rabaukenmama,

inzwischen ist es auch schon viiiieeel besser geworden. Meine Tochter ist zwar immer noch irgendwie sehr speziell, aber nicht mehr so, dass man gleich ne Störung vermuten würde. Es ist mehr so, als würde sie sich größte Mühe geben, alles anders zu machen, als man es von ihr erwartet. :roll:

Außerdem hab ich inzwischen festgestellt, dass einige der Auffälligkeiten (zum Beispiel das sich umrodeln lassen, oder gegen den Laternpfahl laufen, oder das ständig in der eigenen Fantasiewelt versumpfen und nicht in die Pötte kommen) sehr stark an meine Schwester erinnern, die als Kind auch auffällig war - aber überhaupt nicht in eine autistische Richtung (sie ist sozial sehr begabt), und bei ihr festgestellt wurde, dass sie eine Verarbeitungsschwäche im Kleinhirn hat, sodass das Großhirn das dann ausgleichen muss, weshalb sie manchmal einfach schusselig oder abwesend wirkt. Könnte vielleicht erblich sein. Dazu kommt dann noch diese Hochsensibilität, die ich anscheinend auch hab. Die Intelligenz ist dann wieder ein anderer Schuh und bleibt erstmal unbetrachtet. Ist also wohl ne Kombination, aber anscheinend nichts Pathologisches.

So ist eben jeder Mensch anders. Es kostet aber sehr viel Kraft immer und ständig gegen zu steuern.

LG

Mijal
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