Unsicher was es genau ist

[Fragende]

Hallo Edainwen,

danke für deine Antwort

[Edainwen]

Ja, mein Sohn zeigt im KiGa nie was er kann. Er passt sich dort total an die Jungs seiner Gruppe an. Im KiGa kann er weder malen noch basteln noch puzzeln, geschweige denn lesen. Zuhause malt er bereits seit 2 Jahren sehr komplexe und auch gut erkennbare Bilder. Sind seine KiGa-Freunde hier zu Besuch und kommen tatsächlich mal auf die Idee, hier zu malen, dann passt er sein Niveau an das seiner Freunde an. Leider wird es ihm dadurch, dass er sich sehr an die anderen anpasst, auch leicht langweilig im KiGa, denn die anderen Jungs (und in seiner Gruppe sind fast nur Jungs) spielen nur in der Bauecke oder im Bewegungsraum. Das macht ihm auch Spaß. Aber eben nciht den ganzen Vormittag. Aber da er eben dazugehören möchte, macht er trotzdem mit. Daher ist es nun schon so, dass mein Kind deutlich zufriedener aus dem KiGa kommt, wenn seine Freunde nicht da waren, da er sich dann auch frei fühlt, diese Dinge zu tun, die seine Freunde nciht mögen - also malen, basteln, Bücher anschauen, ...

Grob ist und war mein Sohn allerdings nie, zumindest nicht von sich aus. Falls seine Schwester ihn schubst, kann er aber durchaus zurückschubsen

[alibaba]

Gibt es Kinder, die ihre Fähigkeiten nicht zeigen wollen?
Ich hab ein bisschen das Gefühl, dass mein Sohn sich nicht zeigen will...

Ich möchte diese Frage mit einer Frage beantworten. Warum denkt Ihr sollen die Kinder das denn tun?

Weder mein Sohn noch meine Tochter zeigten im Kiga noch heuer in der Schule was sie können. Neulich sagte die Chorleiterin verblüfft,. ich wusste gar nicht, das du das auch kannst. Im Kiga sagte mein Sohn mal zu mir, Mama lesen lernt man ind er Schule und erst dort MUSS ich lesen. Für den Lesewettbewerb in Kl.2 hatte mein Sohn sein Buch nicht dabei, damit war er raus, laß jedoch zm damaligen Zeitpunkt alle Harry Potter-Bände. Lesewettbewerb - nicht so wichtig.

Was will ich damit sagen. Solange wie ich zu Hause sehe das meine Kinder das machen, was ihnen Freude am Tun bereitet, solange nötige ich keinen mehr den Speiseplan im Kiga vorzulesen.

VG

[Mijal]

Ja und nein, Alibaba.
Ich muss mich da mal kurz einschalten, weil es durchaus Situationen gibt, in denen es wichtig sein kann, zu zeigen, was man kann.
Bei uns ist das nämlich so, dass meine Tochter anscheinend eine sehr geringe Frustrationstoleranz hat und Dinge, die sie gerade eben erst beherrscht, fast nie zeigt, sondern einfach abwartet, bis sie es locker aus dem Ärmel schütteln kann. Ich weiß aber, dass sie es kann, da es seltene lichte Momente gibt, in denen sie das, was sie eigentlich kann, doch mal ausprobiert. So malte sie z.B. mit drei Jahren ihre ersten kompletten Menschen, aber dann wieder monatelang nur Krikelkrakel und hörte sich von ihren Spielfreunden tottraurig herablassende Kommentare an: "Du malst ja NUR Krikelkrakel!Du kannst das ja gar nicht!" Sowas beschäftigt sie und macht sie unglücklich. Aber trotzdem, gibt sie sich keine Mühe, sich selber zu zeigen, bzw. herauszufinden, was sie eigentlich alles kann. Sie geht also jeder Herausforderung aus dem Weg - man könnte ja scheitern. Aber dadurch hat sie auch nie echte Erfolgserlebnisse und ihr geringer Selbstwert kann sich auch nicht verbessern.
Das ist so zuhause und auch außer Haus.
Aber manche Dinge klappen auch zuhause und im Kindergarten nicht. Zum Beispiel das Spielen. Sie spielt ganz toll alleine und auch sehr gut mit ihrem kleinen Bruder und mit mir, obwohl wir beide gar nicht als Spielkameraden geeignet sind. Wenn Spielfreunde bei uns sind, versucht sie mit ihnen zu spielen, aber im Kiga traut sie sich überhaupt nicht.
Nun fängt sie langsam an auch da Kontakt zu suchen, aber kassiert häufig dumme Sprüche, wie: "Du bist nicht mehr meine Freundin!" weil die anderen ihre sehr fantasievollen, komplexen Spiele nicht verstehen, oder weil sie zu schüchtern und zaghaft auf die anderen zugeht bzw. einfach allgemein gehemmt ist und sich dadurch auch eben nicht wirklich natürlich benimmt.
Es wäre an dieser Stelle sicher einfach besser zu zeigen, was sie kann, denn dann hätten die anderen sicher auch mehr Lust mit ihr zu spielen, denn sie könnten von ihrem Ideenreichtum profitieren. Doch so läuft es letztendlich darauf hinaus, dass sie doch wieder alleine spielt, weil keiner der anderen Kinder so richtig versteht, wie und was sie da spielt und auf gleicher Ebene und in der selben Art und Weise mitmacht. Und wenn ein anderer nicht so mitmachen kann, dass es ihren Ansprüchen genügt, dann darf er halt gar nicht mitmachen.

Du siehst also, es geht mir dabei nicht direkt um solche Sachen wie Lesen und Schreiben oder Rechnen. Doch auch mit sowas kann man manchmal bei den anderen Kindern seinen Platz bestreiten (es kann aber natürlich genau so häufig total nach hinten losgehen). So stellte ein anderes Kindergartenkind z.B. verblüfft fest, dass meine Tochter fast schwimmen kann, wodurch sie ehrliche Anerkennung von den anderen Kindern erhielt und das tat ihr richtig gut. Ein anderes Mal sagte sie den Vorschulkindern die Anlaute von den Worten vor. Aber als sie selber dran war, hat sie Quatsch gemacht - denn das wäre ja eine Art Prüfung ihres Wissens gewesen. Aber die großen waren trotzdem beeindruckt und haben sie in diesem Moment ernst genommen.

Also Fazit: Ich denke die Kinder müssen gar nichts zeigen, wenn ihnen das zu doof ist. Aber wenn sie sich aus Schüchternheit oder Angst womöglich zu sehr aufzufallen, oder Minderwertigkeitskomplexen oder was auch immer verstecken, dann sollte man sie dabei unterstützen aus sich herauszukommen oder zumindest ihnen diese Tür öffnen.

[Fragende]

Hallo ihr Lieben,

ich freue mich sehr, dass hier ein Austausch entsteht

[Fragende]

Neuer Text, weil die Schreiberei bei langen Texten anstrengend wird

[alibaba]

Kinder entwicklen sich in Schüben, das ist nicht nur beim laufen so.

Oftmals, das sind aber nur meine Beobachtungen, bleiben meine vor einer dann größeeren Phase, die anstrengender ist, erst einmal stehen. So daueret der Vorgang des rollesn nicht so lange, aber vom krabbeln bis zum laufen verging dann schon ein weitaus größerer Zeitpunkt. Wahrscheinlich ist das einfach schwieriger gewesen, die Ziet des übens intensiver. Man darf auch nicht vergessen, Kinder können das ja nicht sueren. so nach dem Motto, jetzt übe ich mal vom rollen übers das krabbeln bis hin zum laufen alles so lange, bis ich es kann. Es sind ja ganz viele Prozesse die ein Kind bewältigen muss. Ich finde es daher erst einmal normal, das ein Kind auch mal stehen bleibt.

Nehmen wir meine Tochter. Die konnte vor der Schule lesen. Der Zeitraum des erlernes war kurz. Ihr Stand jetzt nach einem Jahr ist ja besser, aber nicht in dem Tempo weitergegangen wie der Prozess vor der Schule. Sie musste sich mit eintreten in die Schule halt auf viel mehr Dinge konzentrieren, als nur auf das lesen. Der Körper/Geist musste an mehreren Dingen gleichzeitig arbeiten, Energie ist aber nur in einem begrenzten Maße vorrätig, was jetzt geteilt werden muss.

VG

[Fragende]

Hallo ihr Lieben,
da bin ich mal wieder
Ich hoffe euch und euren Kindern geht es gut!