Kind soll hochbegabt sein

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
alibaba

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von alibaba »

Alessandria hat geschrieben:Alibaba,
ich habe von einer Bekannten gehört, die meinte, dass Kinder ab 3 Jahren getestet werden könne. Sie hat selbst einen hochbegabten Sohn und beim Jüngeren wird es vermutet.
Dein Sohn hat die 3 Tests im gleichen Alter gemacht oder lagen mehrere Jahre dazwischen?
Natürlich lagen da einige Jahre dazwischen. ;)

Man kann viel machen, wenn der Tag lang ist und der Geldbeutel gut gefüllt. Wäre ich Psychologe, das auch noch selbständig, dann würde ich auch behaupten, aber dem Alter gänge das. Natürlich geht das. Es stellt sich nur die Frage wie aussagekräftig solche Tests sind und wie so ein Tester mit solchen jungen Kindern umgeht und den Eltern das Ergebnis erklärt.

Das nächste Problem wäre, in und ab Schule wird so ein Test mit 3 Jahren absolut ignoriert. Viele Lehrer "verlangen" dann den Gang zum Schulpsychologen. Und wenn das nicht so direkt angesprochen wird, wird man das aber sehr wohl indirekt merken, was Lehrer akzeptiert. Ich bin nie um Schulpsychologen herum gekommen, daher nutzen einen die vielen Tests in jungen Jahren so rein gar nichts.

Förder- und Forderung sollte auch eigentlich nicht davon abhängig gemacht werden. Ich unterstütze, soweit es finanziell geht, meine Kinder nach ihren Interessen. Das war schon im Kleinkindalter so, ist es jetzt immer noch. Der IQ ist dabei vollkommen uninteressant und steht überhaupt nicht im Raum. Außderdem, wird ab dem Schulalter die reine Leistung interessant und da kann sich keiner entziehen. Da zählt dann mehr Fleiß und Wille als der IQ-Wert. :P

Ich gebe zu als Mutter mit Kigakindern habe ich auch noch anders gedacht. Ich dachte auch, na kluges Kind, tolle Zensuren. :schwitz: OK, immerhin hat mein Sohn 4 Grundschulejahre malocht.

VG
Alessandria
Beiträge: 12
Registriert: Mi 23. Jul 2014, 15:21

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von Alessandria »

Ich denke nicht, dass ich meinen Sohn mit 3 Jahren testen lasse. Wenn ich überlege, wie er sich bei der Diagnostik verhalten hat, wird er sich beim IQ-Test sicher nicht viel anders verhalten. Und dann wäre ich auch nicht weiter.
Ich hab beschlossen, erst einmal garnichts weiter zu tun, als auf die Interessen des Kindes einzugehen und ihn entsprechend zu unterstützen.

Für den Fall, dass ich ein ungetestetes, cleveres Kind einschulen lassen muss/möchte, ist es ratsam, die eventuelle HB in der Schule anzusprechen, dies auch bei der Wahl der Schule berücksichtigen oder behält man das lieber erstmal für sich?
alibaba

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von alibaba »

Alessandria hat geschrieben:Für den Fall, dass ich ein ungetestetes, cleveres Kind einschulen lassen muss/möchte, ist es ratsam, die eventuelle HB in der Schule anzusprechen, dies auch bei der Wahl der Schule berücksichtigen oder behält man das lieber erstmal für sich?
Rückblickend kann ich sagen, hat es mir nicht geholfen, den IQ-Wert des Kindes zu wissen. An unserer Schule machen sich die Lehrer ein eigenes Bild und wenn das nicht zu ihren Vorstellungen von Begabung passt, dann kann man sich das fusselig reden. Lehrere reagieren einfach etwas feindlich, wenn ihnen jemand erklärt, das sein Kind sehr begabt ist und es jetzt spezeille gefördert werden sollte. Ganz dumm wird es dann noch wenn das so begabte Kind sich nicht sozial kompatibel und gruppendynmaisch verhält. Noch dümmer, wenn es nicht immer alles sofort weiß und auch nicht immer nur 1er schreibt. Den Faß den Boden schlägt es aus, wenn das Kind nicht mitarbeitet und gelangweilt aus dem Fenster schaut. Wo bitte ist da die Begabung?

Ich würde daher erst einmal gar nichts sagen, sondern abwarten. Es hängt total vom Lehrer ab. Mein Sohn hat von seiner Vertretungslehrererin (die sie seit 4 Monaten haben) einen Brief bekommen, wo drin steht, das sie gesehen hat das wortwörtlich: der Unterricht für ihn langweilig war und er unterfordert. Getan hat aber auch sie nichts, denn Sohn hat ja nicht mitgearbeitet. :schwitz: Lehrer verbinden nun mal ganz andere Dinge in ihrem Kopf mit Begabung. :mrgreen: Da kann man nichts machen, ist so.

Mein Rat daher an Dich: nichts sagen.

VG
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2959
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von Rabaukenmama »

Es wird schon schwer sein, überhaupt eine Hochbegabtenschule für das Volksschulalter zu finden. Ich wohne in Wien und kenne hier keine. Es gibt einige sehr gute Schulen für Hochbegabte ab der 5. Schulstufe (also Gymnasien), aber für 6-10jährige oder jüngere Kinder schaut es schlecht aus.

Abgesehen davon hast du mit einem nicht einmal 3jährigen Kind noch genug Zeit bei der Suche nach einer geeigneten Schule. Nur weil das Kind klug ist und die Vermutung "Hochbegabung" im Raum steht heißt das ja noch lange nicht, dass das Kind auch schul-kompatibel ist. Alibaba hat das schön aus eigener Erfahrung beschrieben. Und die Frage "was sage ich in der Schule" stellt sich ja für euch frühestens in 3 Jahren (es sei denn du denkst an eine Einschulung mit 4,5 Jahren).

Ich bin Mutter eines 4,4jährigen Sohnes und bin mir sicher, dass er sämtlichen intellektuellen Anforderungen der ersten Klasse jetzt schon ac hoc bewältigen könnte. Im sozial-emotionalen Bereich ist er trotzdem ein 4jähriger. Aber bei der österreichischen Gesetzeslage stellt sich die Frage der vorzeitigen Einschulung bei uns sowieso nicht, da mein Sohn 3 Tage nach dem Stichtag geboren wurde. So wird er erst mit 6,5 Jahren seinen ersten Schultag haben.

Im Kindergarten habe ich jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass sein Anders-sein den Pädagoginnen schon auffällt. Und zwar sowohl seine Fähigkeiten als auch seine Defizite. Es hätte keinen Unterschied gemacht, wenn ich es erwähnt hätte, sie haben sich selbst ein Bild gemacht. So gesehen rate ich auch eher dazu, nichts zu sagen, aber nicht weil ich grundsätzlich an der Kooperation, mit einem klugen Kind zu arbeiten, zweifle. Eher zweifle ich daran, dass mein Kind anders behandelt wird wenn ich behaupte, es sei hochbegabt (unabhängig davon ob ich damit richtig oder falsch liege).
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Alessandria
Beiträge: 12
Registriert: Mi 23. Jul 2014, 15:21

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von Alessandria »

Nun, ich dachte jetzt nicht direkt an eine Hochbegabtenschule, aber zb. Montessori oder Schulen, die zu den "normalen" Kindern speziell Hochbegabte nehmen. Der Neffe meines Freundes geht zb. in so eine Schule.

Hier wird sich übrigens schon mit 4 Jahren über die Schulwahl Gedanken gemacht und muss sich angemeldet werden. Sooooviel Zeit bleibt dann garnicht mehr. Vor allem nicht, wenn ich mich damit auseinandersetzen muss, falls das Kind vorzeitig eingeschult werden könnte/sollte. Dann würde er mit knapp 6 Jahren schon in die Schule gehen (Kann-Kind). Regulär dann halt erst mit knapp 7.

Rabaukenmama,
gibts in Österreich keine Kann-Kinder?
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2959
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von Rabaukenmama »

Nein, in Österreich ist vorzeitige Einschulung maximal 5 Monate vor dem 6. Geburtstag möglich. Stichtag ist der 28.2. - mein Sohn ist am 3.3 geboren. Das würde auch dann so sein, wenn sein IQ 150 oder höher wäre.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
mian01
Dauergast
Beiträge: 67
Registriert: Di 29. Jul 2014, 22:49

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von mian01 »

Hallo,

also bei uns gibt es eine Beratung für Eltern mit hochbegabten Kindern. Dié Dame hat 4 hochbegabte Kinder und uns erst mal eine sehr gute Psychologin für Begabtendiagnostik gegeben. An die Beratung sind wir durch eine Pädagogin gekommen, die unseren Sohn sehr gut kennt und sich sehr sicher ist, dass unser Sohn eine besondere Begabung hat. Desweiteren geht mein Sohn ab September einmal in der Woche Vormittags (statt in den Kindergarten) in eine Gruppenförderung mit anderen hochbegabten Kindern (das kam auch durch die Pädagogin zustande).
Ich denke es gibt mittlerweile fast überall gute Beratungsstellen und auch Stammtische an die man sich wenden kann, wenn man davon ausgeht, dass sein Kind hochbegabt ist. Evtl gibt es soetwas auch bei euch in der Nähe? Auch andere Eltern an einem Stammtisch finde ich interessant, aber bisher habe ich mich selbst noch nicht dahin gewagt...
Die Wahl der Schule finde ich auch wichtig. Bei uns steht das nun nächstes Jahr bevor und wir sind ebenfalls unschlüssig. Unser Sohn war bereits in einer Montessori Kinderkrippe in der er sich überdurchschnittlich gut entwickeln konnte. Der Regelkindergarten hat ihn eher ausgebremst und es gab einige Probleme... deshalb finde ich die Wahl der Schule extrem wichtig für ihn und werde mich in den kommenden Monaten viel damit beschäftigen.
Gefördert wurde unser Kind bisher immer nach Interesssen, allerdings finde ich, dass die meisten interssanten Angebote hier wirklich erst mit 6 Jahren starten.
LG
Momo
Dauergast
Beiträge: 976
Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von Momo »

Mian hat geschrieben:
Ich denke es gibt mittlerweile fast überall gute Beratungsstellen und auch Stammtische an die man sich wenden kann, wenn man davon ausgeht, dass sein Kind hochbegabt ist.
In vielen Städten in Deutschland gibt es Gruppen der "Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind" (DGhK). Hier werden unterschiedliche Aktivitäten und auch Beratungsgespräche angeboten: http://www.dghk.de. Wir werden dort auch demnächst vorbeischauen, es ist bestimmt schön, sich mit anderen Eltern persönlich austauschen zu können und natürlich auch für die Kinder, wenn sie einige Gleichgesinnte finden ;)

Alles Gute wünscht Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
mian01
Dauergast
Beiträge: 67
Registriert: Di 29. Jul 2014, 22:49

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von mian01 »

Momo hat geschrieben:
Mian hat geschrieben:
Ich denke es gibt mittlerweile fast überall gute Beratungsstellen und auch Stammtische an die man sich wenden kann, wenn man davon ausgeht, dass sein Kind hochbegabt ist.
In vielen Städten in Deutschland gibt es Gruppen der "Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind" (DGhK). Hier werden unterschiedliche Aktivitäten und auch Beratungsgespräche angeboten: http://www.dghk.de. Wir werden dort auch demnächst vorbeischauen, es ist bestimmt schön, sich mit anderen Eltern persönlich austauschen zu können und natürlich auch für die Kinder, wenn sie einige Gleichgesinnte finden ;)

Alles Gute wünscht Momo
Ja genau, ich weiß nicht ob das gleiche auch in Österreich angeboten wird, aber ich gehe davon aus, dass es ähnliche Organisationen gibt. Außerdem finde ich es erleichternd mal mit anderen direkt über das Thema Hochbegabung zu sprechen. Hier habe ich im Umfeld niemanden davon erzählt und werde es erst mal auch nicht tun. Denn was passiert denn, wenn sich die Vermutung nicht durch einen Test bestätigen lässt (weil er nicht die Leistung zeigt oder das vermutete Potential einfach nicht vorliegt). Oder was ist wenn der Test das eben bestätigt und man anderen Eltern davon erzählt, deren Kind keine Hochbegabung hat... da werden doch sofort andere Fehler des Kindes in den Vordergrund gerückt... Also hier auf dem Land ist das mit Sicherheit ein schweres Thema, weil wir sowieso überall bekannt sind und als Familie mit zwei Nationalitäten hier sowieso die absolute Ausnahme sind. Ich kenne hier ein Mädchen, dass in der Dorfgrundschule eine Klasse gesprungen ist und in der höheren Klasse jetzt ebenfalls nur Bestnoten schreibt. Was ich von Müttern der Klassenkameraden dieses Mädchens schon an Gehässigkeiten gehört habe ist wirklich nicht schön. Ich habe versucht immer ein bisschen dagegen zu steuern, aber da siegt echt manchmal der pure Neid der Mütter :schwitz:
Genau darum hat es mir gut getan erst mal mit der Pädagogin, die uns von sich aus darauf angesprochen hat, frei über das Thema zu sprechen und auch mit der Beratungsstelle. Auch die Psychologin die ihn testen wird war sehr nett und hat uns ermutigt und uns auch gesagt, dass von der Pädagogin noch nie ein Kind kam mit dem Verdacht auf Hochbegabung und es war nix dahinter... Sie filtert da wohl schon sehr aus und hat viel Erfahrung mit diesen Kindern.
Alessandria
Beiträge: 12
Registriert: Mi 23. Jul 2014, 15:21

Re: Kind soll hochbegabt sein

Beitrag von Alessandria »

Mir haben sie bei der Frühförderstelle auch dazu geraten, mich an eine Familienberatungsstelle zu wenden, wenn sich Erziehungsschwierigkeiten ergeben bzw. sich die vorhandenen Schwierigkeiten verschlimmern oder wir uns als Eltern überfordert fühlen. Da gäbe es auch welche, die sich mit HB auskennen. Soweit habe ich mich damit aber noch nicht beschäftigt. Aktuell gibts keine grösseren oder neueren Probleme.

Ich bin sehr unschlüssig, inwieweit ich eine mögliche HB bekannt geben soll. Wenn ich auch schon in anderen Baby-Kinder-Firen lese, werden die User doch ziemlich belächelt und in Frage gestellt, die bei ihrem Kind eine HB vermuten. Weiter schreibt dann auch keiner etwas dazu. Ich möchte auch nicht den Stempel aufgedrückt bekommen, als würde ich mich damit wichtig tun wollen. Aber irgendwie fehlt mir da doch ein persönlicher Austausch. Nur denke ich, wenn ich mich zb an Angebote der DGhK wende, dass ich mit einem ungetesteten Kind nicht so richtig ernst genommen werde. Schliesslich kann sich die jetzige Begabung im Laufe der Zeit wieder legen.
Antworten