Hallo,
mal wieder etwas von uns. Wir haben die Stellungnahme der Psychologin zum Test erhalten. Seine Konzentration während des Tests war sehr gut und über dem Altersdurchschnitt. Sie äußerte sich ebenfalls über seinen hohen Selbstanspruch und dass er bei Fragen, bei denen er Zweifel hatte diese mit "Ich weiß nicht" beantwortet hat (das passiert hier auch des öfteren). Dadurch seien viele Punkte nicht wertbar, da er unter seinen Möglichkeiten blieb (betrifft vor allem den sprachlichen Teil). Die Verarbeitungsgeschwindigkeit war ja das größte Problem und hierzu schrieb sie auch, dass sein Anspruch das Blatt fehlerfrei zu bearbeiten für ihn höher war als die Zeit zu beachten. Deshalb waren hier keine Fehler, aber er war eben langsam und hat dann nach einem Blatt einfach aufgehört. Somit schrieb sie, dass sie auch nur dieses Blatt bewerten könne, auch wenn dies nicht seiner tatsächlichen VG entspreche und somit das Testergebnis schwer zu werten wäre.
Der Pädagogin die uns den Test empfohlen hat, haben wir ebenfalls das Testergebnis gezeigt. Für sie war das dennoch eine Bestätigung ihrer Vermutung. Sie meinte, dass sie sich schon bewusst war, dass er aufgrund seiner Vorraussetzungen (schlechte Feinmotorik, innere Unruhe, Zweisprachigkeit) nicht genau zeigen kann was in ihm steckt. Vor allem der HT bei dem es ja tatsächlich in den Untertests teilweise über die HB Grenze ging, war für sie ausschlaggebend. Sie meint, wenn er sich selbst besser unter Kontrolle hat, wird er zeigen können was wirklich in ihm steckt, aber dass es für sie klar diese Tendenz gibt und diese unbedint gefördert werden muss (was wir ja sowieso auch ohne Test tun).
Nun gab es im KiGa Probleme, weil dort die Gruppenleitung langfristig ausfällt und nur noch die Pflegerin seit Anfang September die Gruppe hat. Mein Sohn braucht seine Strukturen und wenn da was wegbricht geht es ihm schlecht und das hat er dort natürlich sehr schnell gezeigt. Nun hat eine andere Erzieherin teilweise in der Gruppe mitgearbeitet und unseren Sohn beobachte. Sie hat dann nach einiger Zeit das Gespräch gesucht und uns auf die Auffälligkeiten unseres Sohnes in der Gruppe angesprochen (stört den Stuhlkreis, setzt sich über Regeln hinweg usw.). Im Gespräch ging sie dann auch auf seine Leistungen in der Vorschulgruppe ein und dass diese herausstechen. Er aber sehr wenig Zeit darauf verwendet und alles im Vorbeigehen erledigt. Sie fragte dann, ob wir uns schon einmal mit dem Thema HB befasst hätten
. Ich hab ihr dann die Telefonnummer der Pädagogin gegeben, die uns ja auf die HB hinwies...
Die Erzieherin des KiGa hat mittlerweile mit der Pädagogin (kennen sich) telefoniert und ist nun überzeugt, dass einige der Probleme aus der großen Diskrepanz zwischen seinen geistigen Fähigkeiten und der Möglichkeit diese zum Ausdruck zu bringen (denkt oft länger über Antwortmöglichkeiten nach, die anderen sind dann einfach schneller und eben seine feinmotorischen Fähigkeiten die ihn manchmal echt hindern). Da baut sich viel Frust bei ihm auf und er ist einfach nicht entspannt. Im Kiga gibt es jetzt die Möglichkeit eine weitere Pädagogin zeitweise als Unterstützung in die Gruppe zu holen und die festgefahrenen Muster etwas zu lösen. Mein Sohn ist eigentlich recht beliebt, eckt aber auch öfter an, durch seine Verhaltensweise. Er muss das etwas besser in den Griff bekommen und Entscheidungen anderer besser akzeptieren. Aber die Erzieherin im KiGa war sehr positiv und ich hatte das Gefühl, dass da endlich jemand ist, der mein Kind versteht. Sie meinte auch, dass sie ihn jetzt besser einschätzen kann (nach dem Gespräch mit der anderen Pädagogin) und wichtige Tipps bekommen hat (denn die andere Pädagogin beschäftigt sich ja sehr intensiv mit hochbegabten Kindern).
Also irgendwie lässt uns dieses Thema nicht los und wir werden jetzt mal sehen wie sich das weiter verhält im KiGa. Bisher hatten wir ja wirklich mit niemanden auch nur über den Verdacht gesprochen.
Da wären wir dann wieder bei dem Thema was sagt der Test wirklich aus und was fängt man mit dem Testergebnis an...
LG