Zweifelt ihr manchmal???

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
mian01
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von mian01 »

inessa73 hat geschrieben:Hallo !

Mein Großer (8 Jahre) wurde kürzlich getestet. Er ist zwar nicht hochbegabt (HAWIK 4 - Gesamt: 129), aber halt fast ;-).
Oje ein Punkt zu wenig :o ... Ne Quatsch... das ändert doch nix wegen einem Punkt. So genau kann man das doch nicht abgrenzen.
Rabaukenmama
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von Rabaukenmama »

mian01 hat geschrieben: Das ist bei uns auch so. Wo die Freunde meines Sohnes durch einfache Tricks ganz einfach zu lenken sind, funtioniert das bei uns nicht. Sollte ich sowas erfinden oder lügen hat er sowieso extem sensible Antennen. Und es wird immer gleich eine andere Möglichkeit mit in betracht gezogen. Es wird auch immer überlegt, was sonst passieren hätte können. Manchmal finde ich aber auch, dass er sich nicht so gut zurecht findet, denn für ihn gibt es immer so viele Optionen. Am schwierigsten wird es aber bei unklaren Regeln, die werden immer in Frage gestellt und nach anderen Möglichkeiten gesucht. Das funktioniert natrürlich im KiGa-Alltag mit den Erzieherinnen schlecht.
Ja, ich muß auch immer sehr genau aufpassen, vor allem wenn es darum geht, ein NEIN zu begründen. Denn Sohnemann ist sehr kreativ im Lösungen-finden wenn er etwas will! Und "Weil ich das so sage" geht überhaupt nicht - verstehe ich aber, denn dieses Argument wurde auch von mir, als ich noch ein Kind war, nicht angnommen.

Tatsächlich empfinde ich es mittlerweile als Herausforderung, meine Beweggründe (z.B. für ein NEIN) so klar auszudrücken, dass sie von meinem Sohn akzeptiert werden. Und es gelingt mir schon relativ oft, auch Mamas lernen schließlich dazu ;) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
mian01
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von mian01 »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Ja, ich muß auch immer sehr genau aufpassen, vor allem wenn es darum geht, ein NEIN zu begründen. Denn Sohnemann ist sehr kreativ im Lösungen-finden wenn er etwas will! Und "Weil ich das so sage" geht überhaupt nicht - verstehe ich aber, denn dieses Argument wurde auch von mir, als ich noch ein Kind war, nicht angnommen.

Tatsächlich empfinde ich es mittlerweile als Herausforderung, meine Beweggründe (z.B. für ein NEIN) so klar auszudrücken, dass sie von meinem Sohn akzeptiert werden. Und es gelingt mir schon relativ oft, auch Mamas lernen schließlich dazu ;) .
Wie funktioniert das bei euch im KiGa?
Ich kann mich ja schon auf ihn einstellen, das ist kein großes Problem, aber mit anderen Personen verfährt er ja nicht anders.
Mir wird dann oft geraten mich mehr durchzusetzten und nicht mit ihm zu diskutieren. Das passiert manchmal auch, weil wir keine Zeit haben und dann spurt er auch, weil er sieht, dass Mama da nicht mehr diskutiert. Ich zweifle dann auch manchmal, ob das so richtig ist. Aber mein Kind würde auf manche Anweisungen, bei denen andere einfach springen, keinen Mucks machen... Da reden die sich echt einfach!
Rabaukenmama
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von Rabaukenmama »

mian01 hat geschrieben: Wie funktioniert das bei euch im KiGa?
Ich kann mich ja schon auf ihn einstellen, das ist kein großes Problem, aber mit anderen Personen verfährt er ja nicht anders.
Mir wird dann oft geraten mich mehr durchzusetzten und nicht mit ihm zu diskutieren. Das passiert manchmal auch, weil wir keine Zeit haben und dann spurt er auch, weil er sieht, dass Mama da nicht mehr diskutiert. Ich zweifle dann auch manchmal, ob das so richtig ist. Aber mein Kind würde auf manche Anweisungen, bei denen andere einfach springen, keinen Mucks machen... Da reden die sich echt einfach!
Im Kiga gab´s schon manchmal Probleme. Es gibt immer wieder bessere und schlechtere Phasen, die sich abwechseln. Die Pädagogen sind sich alle einig dass er den anderen Kindern seines Alters in etlichen Punkten weit voraus ist. Trotzdem reagieren sie (wohl der eigenen Persönlichkeit entsprechend) unterschiedlich. Von einigen höre ich immer nur Beschwerden, was mein Sohn alles nicht bzw. falsch oder bewußt anders gemacht hat, andere sprechen das zwar sehr wohl auch an, aber auch die positiven Dinge. Ich glaube es liegt daran, dass in den Köpfen mancher das "Idealbild eines Kindes" ohne viel hinterfragen das tut, was ihm wohlwollende Erwachsene sagen.

Darüber mache ich mir aber keine großen Gedanken. War schon bei mir so, als ich ein Kind war. Mir wurde z.B. sehr übel genommen, keinen "Respekt vor dem Alter" zu haben. Stimmt auch, denn für mich war alt-sein kein Verdienst sondern nur die logische Schlußfolge dessen, dass ein Mensch eben nicht früher verstorben war. Warum ich bei älteren Menschen andere Maßstäbe ansetzen sollte als bei Kindern oder jüngeren Erwachsenen hat mir niemand plausibel erklären können.

Diskussionen mit meinem Kind empfinde ich grundsätzlich als gut und bereichernd, so lange sie nicht ins endlose gehen und bei einem (seltenen) Machtwort meinerseits auch ohne Diskussion getan wird, was ich sage. Menschen, die Diskussionen mit Kindern ablehnen, haben für ihre Entscheidungen oft (selbst) keine Erklärungen und daher bleibt ihnen nichts anderes übrig als ihre Forderungen durch Einschüchterung, Drohung oder Strafen durchzusetzen.

Dann gibt´s wieder das andere Extrem: Menschen, die nicht einmal imstande sind, ihre EIGENEN Bedürfnisse beim eigenen Kind durchzusetzen. Mein Sohn versucht da auch manchmal, wie weit er gehen kann. Heute, auf dem Mistfest, war ich die ganze Zeit nur mit ihm unterwegs, habe mit ihm das gemacht, worauf er gerade Lust hatte, und bin voll auf seine Wünsche eingegangen. Dann, nach gut 3 Stunden, bekam ich Hunger und meinte, ich würde mal was essen gehen. Was macht mein Sohn? Brüllt, dass er das nicht will, droht mit davonlaufen, kreischt mir vor was er statt dessen jetzt tun will... :evil:

Da habe ich dann schon argumentiert, aber kompromisslos "Hallo, was ist jetzt los? Ich bin mit dir hierhergekommen um dir eine Freude zu machen. Du konntest die ganze Zeit tun, was du wolltest. Jetzt habe ICH Hunger und du wirst wohl oder übel warten, bis ich was gegessen habe. Dann können wir wieder machen was du willst."

Das hat sofort funktioniert. Ich bin nämlich auch nur ein Mensch und nicht die rund-um-die-Uhr-Bedürfnisse-Erfüllerin, die selbst keine Bedürfnisse haben darf.
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elboku
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von elboku »

Hallo!

Ich meld mich mal kurz. Bin grad sehr mit Arbeit eingedeckt...

Außerdem war ich die letzten Tage etwas angfressen, da es in Österreich wirklich sehr mühsam ist richtige Informationen zum Thema Drehtürmodell und Entwicklungsdiagnostik zu bekommen.
Vom Stadtschulrat und von der Schuldirektion bin ich immer im Kreis geschickt worden, doch dann hab ich herausgefunden, dass uner Kindergartenträger auch eine Psychologin für Entwicklungsdiagnostik angestellt hat, und wir unsere Tochter dort (kostenlos) testen lassen können.
Da ich aber vorm Sommer offensichtliche Fehlinformationen vom Stadtschulrat bekommen hab, geht sich das nun von den Terminen nicht aus :evil:
Daher müssen wir nun eine private Psychologin einschalten, die mal locker flockig 425 € verlangt :o
Sei's drum.

Wir haben nun unser Erstgespräch am 6.10.
So wie ich es verstanden habe, wird kein IQ Test gemacht, sondern in vielen Bereichen der Entwicklungsstand erhoben. Wir bekommen dann ein Profil von ihr mit ihren Stärken und Schwächen, und in welchen Bereichen das Drehtürmodell Sinn macht. Klingt nicht schlecht.

Ich werden wieder berichten.
LG, Lisa
Momo
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von Momo »

Mian hat geschrieben:
Du beschreibst meinen Sohn als Baby und es war definitiv anstrengend... Und genau das frage ich mich, ob in sein Verhalten zu viel hinein interpretiert wird. Manchmal glaube ich einfach nicht dran. Ich habe auch das Gefühl von vielen sehr wachen Kindern umgeben zu sein. Mein Sohn ist trotzdem irgendwie anders...
Dies ist einer der Gründe, warum ich dieses Forum so interessant finde! es gibt tatsächlich einige auffällige Parallelen zwischen unseren Kindern. Ich bin sehr gespannt, was bei Eurem Test herauskommt!

LG Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von Bliss »

Manchmal zweifel ich auch, allerdings anderum.

Mein Ältester ist ja getestet und auch ohne Test war eigentlich allen klar, dass er sich zumindest in der der Nähe der Hochbegabung befinden muss.

Aber meine beiden anderen Kinder sind nicht getestet und eigentlich gehe ich nicht davon aus, dass sie HB sind. Dazu ist einfach der Unterschied zum Großen zu deutlich. Sollte ich schätzen würde ich sagen so zwischen 115 und 120, also deutlich über dem Schnitt, aber weit weg von der HB Grenze.

Allerdings sehe ich doch viele Parallelen zwischen meinem Jüngsten und dem was andere hier von ihren Kindern berichten. Dann denke ich mir manchmal, vielleicht unterschätze ich ihn doch. Eigentlich ist es ja auch egal, aber ich mache mir bei ihm schon etwas Sorgen, dass wir hier im Forum oft angesprochenen Schulproblem mit ihm doch noch bekommen, nachdem die beiden Großen bislang ohne Probleme an der normalen Sprengelschule durchkommen.
sinus
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von sinus »

Ja, ich denke sogar, dass die Große NICHT hochbegabt ist. Bisschen schlauer vielleicht, als Durchschnitt, aber nicht so weit ab von den anderen Kindern. (Wobei in unserer Umgebung auch viele fitte Kinder sind, finde ich)
Ich glaube, sie war einfach eine Frühstarterin ("frühbegabt"), optimal gefördert und ich habe evtl. auch Kinder überhaupt früher unterschätzt. Diese "philosophische Phase" z.B., die mich damals sehr beeindruckt hat, machen auch viele andere Kinder etwa in dem Alter durch, habe ich den Eindruck. Nur gehen da wohl nicht alle Eltern so sehr drauf ein.
Aktuell bewegen sie ganz andere "Probleme" und Kognitives/Wissen/Lernen steht irgendwie eher im Hintergrund.

Wenn man dem glauben kann, ist sie vermutlich trotzdem später eine der ziemlich Schlauen. ;)
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-17 ... 08-20.html

Na, mal schaun, wie es weiter geht.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Rabaukenmama
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von Rabaukenmama »

Bliss hat geschrieben: ...meine beiden anderen Kinder sind nicht getestet und eigentlich gehe ich nicht davon aus, dass sie HB sind. Dazu ist einfach der Unterschied zum Großen zu deutlich. Sollte ich schätzen würde ich sagen so zwischen 115 und 120, also deutlich über dem Schnitt, aber weit weg von der HB Grenze.
Meiner Beobachtung nach erkennt man Hochbegabung bei vielen Kindern sehr schwer. Während bei mir von KIGA an klar war, dass ich sehr klug bin (meine Hochbegabung hat erstmals der Schuleignungstest gezeigt) war´s bei meinem Mann genau das Gegenteil. Der mußte in der Volksschule zur Schulpsychologin weil die Klassenlehrerin eine MINDERbegabung vermutete. Beim IQ-Test kam ein Wert von 116 heraus - wobei da nicht gesagt werden kann, wie motiviert mein Mann tatsächlich mitgemacht hat. Ich selbst gehöre ja zum Typ "Rampensau" und habe schon als Kind alles getan, um irgendwie hervorzustecken (da ist mir mein Sohn sehr ähnlich) - mein Mann dagegen will eher seine Ruhe haben und nicht auffallen.

Aber das Beispiel zeigt deutlich, dass nicht alle "klugen Kinder" (egal ob IQ-Wert unter oder über 130) ihr Potential wirklich zeigen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Bliss
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Re: Zweifelt ihr manchmal???

Beitrag von Bliss »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Bliss hat geschrieben: Aber das Beispiel zeigt deutlich, dass nicht alle "klugen Kinder" (egal ob IQ-Wert unter oder über 130) ihr Potential wirklich zeigen.
Schule und Testsituationen sind ja noch mal was ganz anderes. Aber wenn wir z.B bei uns zu Hause Gesellschaftsspiele machen bin ich mir recht sicher, dass zumindest das jeweils jüngste Kind wirklich alles zeigt. Und da sehe ich halt schon ziemliche Unterschiede. Da wo die einen zwar die Regeln verstehen und anwenden hatte der andere in dem Alter schon eine komplizierte Strategie. Oder als mein Ältester etwa 3 war hat er römische Ziffern gesehen und ich brauchte nur zu sagen, dass das X für eine 10 steht und das I für eine 1 und er hatte selbst erkannt, dass alles was vor der Zahl steht abgezogen wird und dahinter dazugezählt. Oder mit 3 Jahren hat er bei Uno seiner Oma erklärt, dass ihr Spielzug ungeschickt war, weil ihr doch klar sein müßte, dass er die angespielte Farbe auf der Hand hat und er somit gewonnen hat. Und solche Dinge gibt es bei ihm eben massenhaft und bei den anderen beiden nicht so oft.
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