Wie oft neuen Input/Spiele...

Fragen aus dem Alltag, Tipps und gute Ratschläge
elboku
Dauergast
Beiträge: 194
Registriert: Mi 8. Jan 2014, 18:40

Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von elboku »

Hallo!

Ich hab mal wieder eine Frage zu meiner 4 Jährigen bzw. wie ihr das handhabt oder handhaben würdet.

Wie oft bekommen eure Kinder neue Sachen (Spielsachen, Bücher, Spiele)?

Ich frag deshalb, da meine Tochter sehr schnell gelangweilt ist, wenn sie einmal das Prinzip eines Spiels oder Spielsache verstanden hat oder sobald sie eine Geschichte auswendig kann.
Ich schildere euch mal ein paar Beispiele:
Bücher: Normale Erzählbücher werden uninteressant, sobald sie die Geschichte auswendig aufsagen kann - sie hat schon mehrere Ritter Rost Bücher intus, Conni ist keine Herausforderung usw. Bei Wissensbüchern weiß sie auch sehr schnell was wo steht, aber da hat sie immer wieder Fragen zu gewissen Dingen und somit bleibt es interessant.

Spiele: Würfelspiele sind prinzipiell fad für sie. Wenn es reine Würfelspiele sind, dann spielt sie nicht mal eine ganze Runde, weil es so fad für sie ist. Logikspiele mag sie sehr (z.B. Geistesblitz, Schloss Logikus, Schach), aber auch hier, wenn sie das Prinzip verstanden hat, bzw. die Karten oder Aufgaben durch hat, ist es nicht mehr interessant für sie - Schach ist da eine Ausnahme, das mag sie weiterhin, da es ja nicht so simpel ist.

Spielsachen: Sie baut gerne - Lego Creator ist hoch im Kurs. Aber wenn sie die Bauanleitungen mal fast auswendig kann, ist es auch schon nicht mehr interessant. Aber freies Bauen mag sie und macht es immer wieder gerne.

Meine Frage ist nun, wie oft würdet ihr neuen Input in Form von Spielen oder Spielsachen bringen? Bücher bekommt sie immer wieder, wenn es neue Themen gibt, die sie interessieren. Auch in der Bibliothek sind wir regelmäßig. Spiele oder Spielsachen bekommt sie eigentlich nur zu Anlässen, aber das Interesse hält nur so kurz. Mini Lük Heftchen sind so schnell uniteressant, wenn sie die Aufgaben mal gemacht hat - es sind aber Heftchen für 1. VS.

Wie würdet ihr das machen?
Danke!
LG, Lisa
sogesehen
Dauergast
Beiträge: 128
Registriert: Fr 25. Nov 2011, 11:55

Re: Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von sogesehen »

elboku hat geschrieben:Schach ist da eine Ausnahme, das mag sie weiterhin, da es ja nicht so simpel ist.
elboku hat geschrieben:Aber freies Bauen mag sie und macht es immer wieder gerne.
Diese beiden Aussagen finde ich sehr beruhigend. Es liegt sicher weniger an ihr, als an der Art der Spiele/Spielzeuge, dass der Reiz verloren geht. Kennst Du die Geschichte Momo von Michael Ende? Da gibt es die Szene mit der Puppe. Zunächst konnten die Kinder wunderbar spielen bis es die neue Puppe gab, die sprechen konnte und die man ständig neu einkleiden sollte - da beschränkte sich das spielen stark und es ging nur darum immer neue Kleider zu kaufen damit es spannend bleibt...

Was ich machen würde? Nicht jede Woche etwas neues kaufen, aber häufiger als zweimal im Jahr (Geburtstag und Weihnachten) finde ich schon legitim. Wieviele Anlässe habt ihr denn im Jahr? Und bei den neuen Spielsachen darauf achten, dass sie vielseitig einsetzbar sind. Geschichten mit Auswahl, wie es weitergeht, weiter Lego bauen, weiter mit Ihr Schach spielen oder Abalone o.ä. Wenn Du als Mitspieler Deine Taktiken änderst, wird es für sie auch wieder neu und interessant, falls es zu einfach für sie wird. Hier wird gerade viel gebastelt, da gibt es auch nie ein "habe ich alles schon gesehen" die Möglichkeiten sind ja unbegrenzt.

Viel Spaß mit Deiner sehr fitten Kleinen und LG
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2969
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von Rabaukenmama »

Mein Sohn (4) bekommt auch nur zu Anlässen neue Spiele. Aber wie die meisten Haushalte haben wir ohnehin jede Menge Spielsachen daheim. Oft freut es ihn, was "'Altes", was er lange nicht gemacht hat, wieder auszugraben. Er hat auch viel Interesse an Spielen für Grössere, wobei er die oft für freies Spielen benutzt und nicht laut Anleitung. So werden z.B. die Gebäude von "Monopoly City" der Reihe nach als Stadt aufgestellt. Oder er legt mit Scrabble Fantasieworte, die ich ihm dann vorlesen muss (er könnte auch echte Worte legen und selbst lesen, das macht er aber nicht). Würfelspiele mag mein Sohn zeitweise, dabei bevorzugt er Klassiker wie "Mensch ärgere Dich nicht" oder das Gänsespiel. Also mit würfeln und ziehen und wer als erster im Ziel ist. Diese Spiele müssen wir übrigens immer spielen bis alle im Ziel sind. Dann gibt es eben einen ersten, einen zweiten und (wenn mein Mann mitspielt) einen dritten Sieger. Gewinnen ist meinem Sohn nicht so wichtig, er freut sich auch, wenn er dritter Sieger geworden ist.

Häufig zwischendurch neu bekommt er eigentlich nur Pixi-Bücher, kleine Malbücher und Überraschungseier. Im Moment sind zwei winzige Porsche-Autos aus Überraschungseiern sein Lieblingsspielzeug. Mit den Autos macht er Rollenspiele und Dialoge. Bücher sind auch dann noch interessant, wenn er sie von der ersten bis zur letzten Seite auswendig kann. Mir kommt sogar vor, dass ihm die Bücher, die wir schon sehr oft gelesen haben, am liebsten sind.

Freies Bauen mit Lego und Duplo ist auch immer wieder hoch im Kurs, genauso wie die Holzeisenbahn und die Murmel-Kugelbahn.

Wenn zwischendurch doch mal eine Herausforderung gefragt ist, dann basteln wir gerne. Da nehme ich schon immer wieder mal Material mit nach Hause. Jetzt, vor Ostern, habe ich meinem Sohn mal ein paar Eier ausgeblasen und er durfte sie mit Filzstiften bemalen. Wir haben buntes Marzipan gekauft und daraus Figuren geformt, die wir Oma und Opa geschenkt (und den Grossteil selber gegessen) haben. Ich habe mehrere Bastelbücher und da finden wir immer wieder mal etwas Kreatives, was wir machen können.

Ich will bewusst nicht immer wieder was grösseres Neues (im Sinne von Lego, Tiptoi oder so) mitbringen. Einerseits wird es selbstverständlich, andererseits finde ich es nicht so schlimm, wenn mein Sohn mal Phasen hat, wo er sich langweilt. Nach einiger Zeit fällt ihm wieder etwas ein, was er spielen könnte oder er fragt nach einer Sache, mit der er schon seit Monaten nicht mehr gespielt hat. Mir kommt es natürlicher vor, wenn das Kind diese gelangweilten Phasen haben darf und dadurch die Möglichkeit hat, wieder neue Herausforderungen zu finden - oder einfach mal "abzuhängen" ohne was Sinnvolles zu tun.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Bliss
Dauergast
Beiträge: 661
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 23:43

Re: Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von Bliss »

Da ich 3 Kinder habe, haben wir eh mehr als genug Spielzeug und Bücher :schwitz: .

Ich schaue, dass ich ihnen vor allem Sachen kaufe, die man kreativ und auf vielfältige Weise nutzen kann. Bücher leihen wir zunehmend auch aus der Bücherei aus.
Momo
Dauergast
Beiträge: 976
Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von Momo »

Bis auf die 3 Kinder sieht`s bei uns ähnlich aus ;)
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Momo
Dauergast
Beiträge: 976
Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von Momo »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Ich will bewusst nicht immer wieder was grösseres Neues (im Sinne von Lego, Tiptoi oder so) mitbringen. Einerseits wird es selbstverständlich, andererseits finde ich es nicht so schlimm, wenn mein Sohn mal Phasen hat, wo er sich langweilt. Nach einiger Zeit fällt ihm wieder etwas ein, was er spielen könnte oder er fragt nach einer Sache, mit der er schon seit Monaten nicht mehr gespielt hat. Mir kommt es natürlicher vor, wenn das Kind diese gelangweilten Phasen haben darf und dadurch die Möglichkeit hat, wieder neue Herausforderungen zu finden - oder einfach mal "abzuhängen" ohne was Sinnvolles zu tun.
Prima, das sehe ich ganz genau so! Wie ich ja schon häufiger hier beschrieben habe, mache ich die Erfahrung, dass Langeweile oft der Anfang von tollen, kreativen Ideen ist ;) Kinder dürfen sich auch mal langweilen, ich glaube, das ist sogar sehr wichtig!
Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
mamma42
Dauergast
Beiträge: 154
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 23:56

Re: Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von mamma42 »

Hallo,

als mein Älterer 4 war, wollte er Spiele nach einem Mal spielen auch nicht mehr spielen und immer wieder ein neues ausleihen (gibt's bei uns in der Bücherei zum Glück zu Hauf).
Überforderung wegen Komplexiät schliesse ich aus (er hat die Spielregeln jemand anderes genau erklären können) und UNterforderung wegen mangelnder Komplexität auch (jetzt spielt er alles gerne und mehrmals hintereinander und will auch "einfache" Spiele mal wieder spielen. Ich denke, das lag einfach daran, dass ihm bewusst wurde, dass er i.a. den Spielverlauf/Ausgang nicht komplett beeinflussen kann und natürlich auch verlieren kann. Jetzt ist er da einfach weiter mit dem Thema, inwieweit kann ich selber den Ausgang beeinflussen und hat dann auch eine höhere Frustrationstoleranz (auch wenn er nach 3x verlieren dann doch nicht mehr ganz gelassen ist- aber mancher erwachsener auch nicht ;-)).

ansonsten:
-wir sind Dauergast bei der Bücherei und haben immer eine Menge Bücher, Spiele, CDs (auch Wissens-CDs) ausgeliehen,
- einige Spielsachen sind im Keller und werden bei Bedarf nach oben geholt (im Gegenzug muss wieder etwas runter)
- best. Sachen (z.B. "Sommer"-Spiel/Sportausrüstung/Fahrrad) gibt's auch wenn grössere Anschaffung, wenns akut ansteht. An Ostern gibt's dafür nichts.
-er bekommt regelm. Taschengeld, das er auch anspart (und uns leider trotzdem nervt, wenn er nach 3-4 Wochen schon Spielzeug damit kaufen will, man kann ihn ja noch nicht alleine einkaufen lassen)
elboku
Dauergast
Beiträge: 194
Registriert: Mi 8. Jan 2014, 18:40

Re: Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von elboku »

Danke für eure Gedanken!

Vielleicht ist es falsch rübergekommen, aber meine Tochter langweilt sich nicht per se, sondern sie findet Spiele oder Bücher schnell langweilig.

Sie bastelt, malt, klebt gerne und es entstehen die tollsten Dinge daraus. Auch heute in der Früh hat sie wieder aus Lego ein Phantasie Flugzeug gebaut und mir ganz genau erklärt welchen Antrieb es hat usw.

Wenn ich darüber nachdenke, dann ist es eher das Problem, dass ich etwas ratlos bin, welche Spiele sie länger interessieren könnten - Würfespiele sind es nicht :D

Bei Büchern weiß ich jetzt seit Ostern, dass es lange Bücher schon sein dürfen - mit mehreren Kapiteln z.B. Drache Kokosnuss.

Und jetzt wo es wieder warm wird, ist sie eh fast immer draußen und will z.B. Roller Skaten lernen.

@ Koschka: Wenn ich die Anzahl der Spielsachen mit der meiner Umgebung vergleiche, dann sind wir eh sehr minimalistisch unterwegs :) Ich denke sie kann spielen - v.a. mit anderen Kindern, aber wenn wir alleine zu Hause sitzen, weil es grad in Strömen regnet, wären Alternativen wie Brettspiele schon gut. Ich denke, dass mamma42 auch recht hat, und es eine Altersfrage ist.

LG, Lisa
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2969
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von Rabaukenmama »

Ich könnte mir vorstellen dass Deine Tochter mit Tiptoi-Spielen längere Zeit Freude haben könnte. Da gibt´s sehr viele Informationen und es ist mMn abwechslungsreich und kindgerecht gestaltet. Man hat z.B. die Auswahl von 1-4 Spieler, wobei es mMn um so interessanter wird, je mehr Spieler mitspielen. Wir haben die Spiele "Dein Körper und Du" (4-7 Jahre) und "Die Englisch Dedektive (6-10 Jahre). Obwohl ich "die Englisch-Dedektive" noch nicht für meinen Sohn geeigent halte hat er auch da mit Begeisterung mitgespielt und die Regeln grundsätzlich sehr schnell kapiert. Das Körper-Spiel mag er aber noch mehr. Mich hat dieses Spiel auch überzeugt, weil es viele kurzweilige Informationen bietet. Dabei bin ich sonst eher für klassisches als für elektronisches Spielzeug. Spielkonsole, Kinder-Laptop oder Smartphone z.B. wird's noch länger nicht geben. Ein immer wieder (von beiden Buben) gern gespieltes klassisches Spielzeug ist die Haba Kugelbahn. Gerade wenn Deine Tochter sehr kreativ ist dann bietet so was extrem viele Möglichkeiten.

Grundsätzlich sehe ich aber kein grosses Problem darin wenn sich ein Kind mit Spielzeugen schnell langweilt, vor allem dann nicht, wenn es sich (wie Du es von Deiner Tochter beschreibst) kreativ toll selbst beschäftigen kann. In meinem Bekanntenkreis kenne ich einige Kinder, die mit klassischen Spielen nie viel anfangen konnte, dafür aber andere Interessen hatten (sportlich, musikalisch, bildnerisch,...).
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Julie M.
Beiträge: 18
Registriert: Sa 26. Jan 2013, 12:51

Re: Wie oft neuen Input/Spiele...

Beitrag von Julie M. »

In manchen Bereichen geben wir dem Wunsch nach neuem Input nach, in anderen jedoch nicht.

Unser Kind (fast 5) kennt ein Buch nach erstmaligem Vorlesen schon so gut, dass es es nicht nochmals hören möchte (es kann den Inhalt des Buches allgemein und auch einzelner Kapitel nach dem ersten Vorlesen sehr genau wiedergeben. Als es jünger und die Bücher kürzer waren konnte es bereits beim zweiten Vorlesen die Sätze vervollständigen). Und es will einfach (fast) kein Buch nochmal hören, und auch selten ein Buch häufiger als 2-3 mal anschauen. Und diesem Bedürfnis gehen wir nach, indem wir ständig neue Bücher ausleihen. Ich kenne den Bestand und den Katalog der großen Stadtbücherei mittlerweile sehr gut :D , und - gottseidank - sind da immer noch genügend Bücher, die wir nicht kennen (wir leben aber auch am Rande einer Großstadt).

Bei Spielsachen machen wir es anders herum: das Kind bekommt nur zu den Festen (Weihnachten, Geburtstag) neue Spielsachen, und dann häufig nur Ergänzungen. So hat es im ganzen letzten Jahr nur Ergänzungskästen zum Fischertechnik (Junior und Basic) und zu seiner großen Holzeisenbahn bekommen. Dem Kind über ständig neue Spielsachen diesen "Kick" des Neuen zu geben ist mir einfach zu teuer.... und ich finde es nicht sinnvoll. Und es spielt auch sehr ausdauernd und kreativ mit den Sachen.

Gruß
Julie
Antworten