Reha-Sport - es kostet doch was!

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Winnie
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Reha-Sport - es kostet doch was!

Beitrag von Winnie »

Ich gehe jetzt ja nun regelmäßig mit A. zum Reha-Sport, weil das vom Gesundheitsamt so empfohlen wurde. Sie soll dort lernen, sich in die Gruppe zu integrieren und an ihrer Motorik arbeiten.

Nun habe ich mich dort angemeldet und habe festgestellt, dass ich dafür in den Sportverein eintreten muss, um an dem Angebot überhaupt teilzunehmen. Ich muss dann also monatlich den Vereinsbeitrag von 6,50 € übernehmen. Mir wurde aber gesagt, dass Reha-Sport von der Zuzahlung befreit ist. Der ganze Kurs soll 18 Monate dauern und das wären dann insgesamt 117 € Zuzahlung für mich. Das finde ich ganz schön heftig, immerhin heißt es doch, dass die Heilbehandlung von Kindern frei ist. Jedenfalls gilt das für Deutschland, da das Forum ja eigentlich aus Österreich kommt, muss das dort ja nicht unbedingt auch gelten. Aber vielleicht sind hier auch Leute aus Deutschland, die sich auch schon darüber geärgert haben.
Jedenfalls finde ich es ein Unding, weil das bedeutet, dass sich das z. B. viele finanziell nicht so gut ausgestattete Leute das überhaupt nicht leisten können oder wollen. Ich muss auch schauen, wie ich das bezahlen soll, wenn das Elterngeld für L. ausläuft.

Und es ist noch nicht einmal gesagt, dass es was bringt. :x

Noch dazu kommt ja, dass ich mir von meiner Familie ständig so einen Quatsch anhören muss, dass ich das arme Kind nicht von Therapie zu Therapie schleppen soll (sie geht ja auch noch zur Ergotherapie). Ich soll sie doch einfach mal Kind sein lassen und ich würde ihr dadurch nur das Gefühl geben, dass mit ihr etwas nicht stimmt.
Und auf der anderen Seite steht noch der Kindergarten, der uns immer wieder bestätigit, dass sie nach wie vor im Kindergarten an den Gruppenaktivitäten nicht teilnimmt, sie klinkt sich immer noch jedesmal aus. Und da kann man jetzt auch nicht mit mit Eingewöhungsschwierigkeiten kommen, denn sie ist jetzt seit August 2009 dort. Also irgendwas läuft da doch schief...
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
alibaba

Re: Reha-Sport - es kostet doch was!

Beitrag von alibaba »

Hallo,

sieh es doch mal so. Jeder Sportverein kostet Geld. Ich bezahle für den Großen beim Schimmen 28 € im Jahr. Gut weniger als 117 €, aber auch keine Reha-Sport. Ist denn nicht der Vorteil beim Reha-Sport, das Fachleute am Werk sind und nicht Laien? Bei uns unterrichten hier Papas in den Sportvereinen, ganz freiwillig.

Was die Sache mit dem Hinschleppen angeht, ist das sicherlich richtig. Aber man kann es doch auch als Turnen unterjubeln? ich würde mir Gruppen suchen, die in der Nähe sind und wo man Kontakte knüpfen kann. Selbst bei uns beim Tanzen werden Geschicklichkeitsübungen gemacht und Motorikdinge. Fast wie beim Reha :lol: Klar hier zahlt man noch mal mehr - aber sucht euch unbedingt etwas, was spaß macht. Aber ganz kostenlos - das gibt es hier in D auch nicht.

Viel Spaß.
alibaba

Re: Reha-Sport - es kostet doch was!

Beitrag von alibaba »

Ich überbiete urmelis: Schwimmen 10x1 Stunde 198 €. Kiga pro Kind für 6 Std. 116 €/Monat. Tanzen: 29,00 €/Monat. Schwimmen im Stadtbad: 7,50 €, auch die Kleine kostenlos. Schwimmen im Feizeitbad: 25 € für 3 Std. Einzig die Museen, da sind wir mit 10 € als Familie dabei. :mrgreen:
Winnie
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Re: Reha-Sport - es kostet doch was!

Beitrag von Winnie »

Ja, für Amelie ist das auch Kinderturnen, allerdings kann ich z. B. ihre kleine Schwester da nicht mit hinnehmen. Da muss ich mich dann nochmal extra anmelden, extra bezahlen und eine Eltern-Kind-Turngruppe besuchen.
Die Frage ist ja nicht, ob 117 € viel Geld ist, sondern ob man das Geld übrig hat.

An die Schule mag ich in diesem Zusammenhang noch gar nicht denken, wahrscheinlich muss ich dann wirklich arbeiten gehen, damit wir das dann alles bezahlen können.
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alibaba

Re: Reha-Sport - es kostet doch was!

Beitrag von alibaba »

@urmelis: BW :lol:
Winnie
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Re: Reha-Sport - es kostet doch was!

Beitrag von Winnie »

urmelis hat geschrieben:Hm ... ich glaube, die meisten, die hier im _Forum unterwegs sind, arbeiten ...

LG Urmelis

@alibaba: ok ... :gruebel: und ich dachte echt, hier ist es fast nicht mehr zu überbieten ... aus welchem bl kommst du?
Meine Kleine ist erst 10 Monate alt und ich stille noch. ;)
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Susann
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Re: Reha-Sport - es kostet doch was!

Beitrag von Susann »

Hallo winnie, ich würde versuchen es bei der KK einzureichen, außerdem kann man es über § 35 a beim Jugendamt versuchen. Ich glaube nur leider, dass es im Rahmen des Zumutbaren abgetan wird. Trotzdem einen Versuch wäre es wert. Ich kann es auch gut verstehen. Bei uns läppert sich das auch mit allen möglichen Aktivitäten der Kinder.
Querflöte, Turnen, Schwimmen, Reiten, Fitnessclub, Privatschule, Kindergarten ect. Ich reiche auch ein, was möglich ist.....Bei vier Kindern, die allesamt noch Kosten verursachen ist es oft ein Spagat..

PS. An alle Schwimmanwärter:
Wir haben hier einen Schwimmlehrer gehabt bei den Großen, der bekam 15 € Einzelunterricht und meine Kinder konnten nach 7 bzw. 10 Stunden das Seepferdchen ablegen. Sprecht doch mal euren Bademeister an, bei uns machen Bademeister oft Einzelunterricht. Bei uns war es dadurch deutlich kostensparend. Mein Ältester bekam damals auch die obligatorischen Kurse und hatte am Ende 50 Stunden Schwimmunterricht in überfüllten Kursen
10 x Wassergewöhnung, 10 Anfänger und 10 Fortgeschrittenendoppelstunden. Einzeltraining war nervensparender
GSD hat unsere Jüngste alles alleine gelernt :D
Winnie
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Re: Reha-Sport - es kostet doch was!

Beitrag von Winnie »

urmelis hat geschrieben:Hallo Winnie,

meine ist knapp acht Monate alt, dazu einmal vier und einmal knapp sechs. Und ich arbeite eigentlich jeden Tag. Mag daran liegen, dass wir selbständig sind im wahrsten Sinne des Wortes: Selbst und ständig.

Grenzen sind dazu da, verschoben zu werden ...

lg

urmelis
Was machst du mit dem Baby, während du arbeitest?
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Winnie
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Re: Reha-Sport - es kostet doch was!

Beitrag von Winnie »

Hallo, ich wollte mal sagen, dass ihr da unten in Bayern und BW auch ganz andere Gehälter habt als wir hier im hohen Norden. Hier wird das Einstiegsgehalt für Berufsanfängerinnen Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte mit 1200 EUR brutto beziffert, für 40 Wochenstunden wohlgemerkt. Ich habe beim bei der ARGE angegeben, dass ich unter 1500 € Vollzeit bzw. 800 € halbtags nicht arbeiten werde. Und da meinte die Beraterin, soviel könnte ich wohl in München usw. verlangen, aber nicht in Norddeutschland. Ganz ehrlich, dann gehe ich lieber auf 400 €-Basis und arbeite stundenweise. Ich habe damals schon vor der Lehre im Anwaltsbüro gejobbt und da pro Stunde 9 EUR verdient. Ich finde das total schockierend, dass ich erst eine Ausbildung absolvieren muss und dann am Ende weniger Gehalt verlangen darf. Das ist doch Paradox.

L. ist ja jetzt seit Mitte September in einer Kinderkrippe angemeldet und das klappt auch super. Ich hatte erst Bedenken, ob sie noch zu jung ist, aber irgendwie war es ein Selbstläufer. Jetzt bin ich also auf Jobsuche und stelle also fest, dass es eine Menge Leute, vor allem Frauen gibt, die bereit sind, für sehr, sehr wenig Geld zu arbeiten. Die Arbeitbedingungen sind auch gruselig, in der Regel wird man als Vertretung oder Aushilfe angestellt, mit Zeitverträgen. Oder wie ich es erlebt habe, wollte ein Anwalt mich wohl einstellen, aber er wollte dann, dass ich auf eigene Rechnung für ihn arbeite, allerdings ohne Zusagen, für wie viele Stunden er mich dann tatsächlich braucht. Ich sollte alles das an Personaldefiziten aufstocken, was so anfiel. Allerdings haben die anderen Angestellten auch bezahlte Überstunden geleistet, so dass sie natürlich auch durchaus bereit waren, mal abends oder am Wochenende ins Büro zu fahren. Ich sollte also der Hanswurst für alle Fälle sein und noch den ganzen Papierkram selbst übernehmen. Aber die Krippe für A. musste ich ja auf jeden Fall bezahlen für 25 Stunden die Woche. Ich habe dann abgesagt, weil ich mir so viel Unverbindlichkeit einfach nicht leisten kann.

So müssen wir nun erstmal die Kohlen zusammenhalten, was echt nicht einfach ist, denn seit ungefähr 5 Monaten ist der Herd kaputt und wir können weder die Reparatur noch einen neuen kaufen. Und so koche ich die ganze Zeit mit einer Herdplatte. Von Renovierungen im Haus und Möbeln mal ganz zu schweigen. Die Kinder kriegen ihre Klamotten überwiegend von Freunden, Bekannten und vom Kinderflohmarkt. Usw.
Ich kriege noch ein bisschen Arbeitslosengeld, aber dann muss eine Lösung gefunden sein. Aber es ist eben auch so, dass man sich wirklich überlegt, ob man für die Kinder irgendwelche Kurse bucht. Gerade bei A. stellt sich dann am Ende ja sowieso die Frage, ob sie da überhaupt mitmacht. Dieses organisierte Ringelpiez mit Anfassen ist sowieso nicht ihr Ding.

Aber Sport an sich ist sowieso immer gut, deswegen ist es mir auch wichtig, dass sie in der Reha-Sport-Gruppe bleibt. Und wenn sie erstmal diesen Leistungsgedanken aus ihrem Kopf wieder raus hat und begreift, dass es wirklich nur um Spaß und Bewegung geht, dann wird es sich auch im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen.
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