Wenigstens BLEIBT er im Zimmer. Meine 3,6 jährige Tochter, kennt meine Grenzen ganz genau und kommt einfach wieder raus und rennt jammernd und schreiend hinter mir her und hängt sich an meine Beine oder zieht an ihrem Kleinen Bruder (13 Monate) herum, den ich auf dem Arm trage. Und das ist superschwierig für mich, weil ich manchmal einfach nicht weiß, wie ich konsequent sein soll, wenn sie die Regeln so gut durchschaut, dass sie weiß, dass ich nicht schlagen werde, ihr nicht den Mund zuhalte und sie auch nicht ein- oder aussperren werde, weil Erwachsene sowas auch nicht dürfen.
Sie schreit zum Beispiel ohrenbetäubend nur um mich zu testen. Und wenn ich sie bitte aufzuhören, stoppt sie kurz, grinst mich frech an und fragt: "Und wenn nicht? Was machst du dann?" Dann schreit sie weiter. Ich antworte dann meistens, dass sie dann das Zimmer verlassen muss, weil ich sonst einen Gehörschaden kriege. Darauf antwortet sie: "Dann komme ich aber wieder rein! Und dann?" Was soll ich da machen? Wenn ich sie rausbringe kommt sie wirklich wieder rein. Wenn dieses Hin und Her anfängt, bin ich am Ende womöglich die, die dumm dasteht und Töchterchen lacht sich tot (naja, sie lacht natürlich nicht, sie heult, aber ihr wisst, was ich meine.
Auch schwierig ist die Sache mit dem "Kleingedruckten". Wenn ich ein wichtiges Telefonat führe und meine Tochter schreit rum, dann muss ich aufpassen, was genau ich zu ihr sage. Am Arm anfassen und "Leise!" sagen bewirkt nichts. "Hör auf zu schreien!" ist zwar eine klare Aufforderung und sie hört auf zu schreien, aber knallt dann eben die Tür ohrenbetäubend gegen die Wand. Sage ich: "Lass das sein!" Hört sie auf und zieht das Klapperkrokodil laut scheppernd über den Holzboden. Und bitte ich sie dann endlich ganz und gar mucksmäuschenstill zu sein. Dann ist sie völlig leise, schaut sich suchend um, entdeckt ihren Kleinen Bruder und schubst ihn um, woraufhin der natürlich noch viiiieeel lauter schreit als sie. Wenn ich dann mit ihr schimpfe, erklärt sie mir mit Unschuldsmiene: "Ich bin doch ganz leise, der Kleine ist laut!"
Was soll man dazu sagen? Am Ende verwickelt sie einen in eine Diskussion, die man nicht führen will!
Richtig gut ziehen nur Kompromisse und Erklärungen, wenn sie einsieht, dass sie sinnvoll sind oder Konsequenzen, die Schmerzen (im Grunde Drohungen, die mit der Sache zu tun haben und auch wahrgemacht werden: "Wenn du deine Regenhose nicht anziehst, fahren wir nicht in den Tierpark!" - Zieht sie sie nicht an, dann fahren wir auch nicht! Ende der Diskussion. Klappt leider nicht bei allen Sachen!).