mein anstrengendes HB-kind

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
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lm0608

mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von lm0608 »

hallo,

mein sohn wird im oktober 3 jahre alt und ist schon immer sehr anstrengend. wir hatten lange den verdacht auf hyperaktivität, der sich vor kurzem in hochbegabung gewandelt hat. jetzt sind viele dinge logisch und man kann anders, verständnisvoller, mit ihm umgehen. dennoch ist der alltag sehr anstrengend und ich weiß so manches mal nicht weiter.

er ist kein einzelkind und kann somit auch nicht immer die volle, so fordernde, aufmerksamkeit bekommen.

getestet wird dann mit 3, wobei ich noch nicht weiß was das wirklich bringen soll. denn wir schauen uns bereits nach geeigneten schulen um, er wird sicher mit 5 in diese gehen.

er ist so schlau, dass ich manchmal einfach nicht mehr hinterher komme, auch das alles irgendwie zu tolerieren. bin in manchen phasen oft den tränen nah und weiß nicht, wie ich das ein leben lang schaffen soll. wo es hingehen wird und ob er wirklich glücklich wird.

er ist sehr temperamentvoll, eigensinnig, willensstark und dazu sicher noch hochbegabt.

suche trost, mut, tipps und austausch mit ähnlichen familienangelegenheiten o.ä.

wir beschäftigen, belesen uns vorallem, erst seit ca. 2 monaten damit. kenne leider keinen den es auch so geht.

lg lomi0608
alibaba

Re: mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von alibaba »

Hallo im0608,

wer hat euch denn zu einem Test geraten? Wer testete denn die vermutete Hb und/oder den Ausschluß der ADS. Beides ist eng miteinander verknüpft, viele Symptome sind gleich.

Ich persönlich bin gegen Tests, so sie denn nicht unbedingt notwendig sind. Und in dem zarten Alter sowieso noch nicht. Tests bringen nicht immer etwas, nur die Gewissheit das es tatsächlich so ist. Die Eintrittstüre zu Förderungen sind sie in der Regel nicht, das müsst ihr selber übernehmen bei einem klugen Kopf.

Ich würde daher abwarten. Wenn ihr mit 5 einschulen wollt, werdet ihr, auf Grund des Monats, eh noch mehrere Tests durchstehen müssen, denn Euer Kind wird mit 4, Ende 5 eingeschult werden oder fast normal als Kann-Kind mit Ende 5, Anfang 6. Variante 1 wird von den Ärzten sehr gut diagnostiziert und "überwacht". Nur das Ergebnis Hb reicht da nicht.

Ich würde mich von Fachleuten beraten lassen. Z.b. die DGhK. Adressen findest Du, für Dein Bundesland/Stadt im Internet.

Und auch ein kluger Kopf kann lernen das er nicht immer die erste Geige spielen kann. Allerdings kommt eben in diesem Alter mehreres zusammen, das kann anstrengend werden. Auch ich empfandt dieses Alter als antrengend, mittlerweile ist es mir besser möglich den Wissensdurst zu stillen, wenn die Kinder größer sind.

Euch wünsche ich viel Erfolg.

LG
lm0608

Re: mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von lm0608 »

hallo und vielen dank für die schnellen antworten.

hyperaktivität hat eigentlich nie wirklich gepasst, weil er aus langerweile mist gemacht hat oder totalen energieüberschuß hatte. habe nie an HB gedacht.
bin durch ein forum auf die idee gekommen, und unsere KÄ hätte wohl schon länger dran gedacht, auch was er alles schon kann und wie er vom typ her ist.
ein paar internet-uni-tests haben uns das womögliche auch schon bestätigt.

da ist mir ein stein vom herzen gefallen, denn es schien die lösung für das problem zusein. und vorallem geht das ohne med.

ich weiß eigentlich auch nicht wirklich, was ein test bringen soll. außer dass man auf bestimmte schulen kommt und in bestimmte förderungsvereine.

aber eigentlich ist es egal, und den zeitaufwand vermutlich erstmal nicht wert. viele stimmen uns zu, dass er sicher HB ist, und da es vererbbar ist, weiß ich auch von wem.

denn was mach ich, wenn der test, weil das kind nicht mitmacht-so wird es wohl kommen- sagt dass er nicht HB ist. dann such ich die fehler bei uns und eigentlich wird sich an ihm nix ändern. er ist von anfang an so.

konsequent sind wir eigentlich. er verkraftet nur nicht zuviel einengung, also haben wir wenige regeln, aber feste. einige sachen haben sicher auch was mit der entwicklung zu tun.
andere sind starke eigenschaften des HB. und ich weiß manchmal nicht, wo das noch hinführen soll. hoffe dass es dann in der schule besser wird, wenn vielleicht arbeitsgemeinschaften stattfinden. es wird auch keine normale schule werden, montessori o.ä.

wir gehen einmal die woche zum sport, das braucht er, auch wenn er die erste halbe stunde an mir klammert, danach will er nicht mehr weg...:-)

ich suche eigentlich noch was für den kopf. was habt ihr für hobbies oder vereine die den kopf anstrengen.

ich bin oft mir 2-4 kindern allein und kann nicht lange mich mit ihm allein beschäftigen, zb. LÜK lösen o.ä.
oder mit ihm buchstaben schreiben....
ich hätte gern auch was wo man am nachmittag hingehen kann, was nicht wie zuhaus aussieht. er ist oft bei anderen neuen sachen viel ausgeglichener.
auch ist das schwierige, dass er meist die sache nur 1-2mal macht, dann weiß er sofort wie es geht und ab da ists langweilig. so wird zb. memory nur 1-2 mal gespielt. davon haben wir allerdings schon ca. 6 spiele. die LÜK blöcke genauso. sind eigentlich für 5jährige. er löst sie ohne zu zucken, ab dem 3mal ists langweilig, weil er es schon kennt.
versteht ihr was ich meine? ich komme mit dem kaufen oder spielen gar nicht hinter her?

gibt es spiel-leih-vereine?

und kann man mit einem HB-kind wirklich so umgehen, wie mit einem normalo, in sachen erziehung? ich denke eigentlich dass so ein kind viele inputs brauch und das man so manches mal ein auge zudrücken muss...

lg
Alia
Dauergast
Beiträge: 152
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 12:06

Re: mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von Alia »

Hallo Lomi,

also erst einmal Spiele kann man, zumindest hier bei uns, in der Bibliothek ausleihen.
Wie schaut es denn bei ihm mit Duplo/Lego usw aus? Damit konnten sich meine Kinder in dem Alter stundenlang beschäftigen und auch heute noch. Das ist nicht immer dasselbe, es gibt unendlich viele Möglichkeinten zu bauen, kombinieren usw.

Aus meinen Erfahrungen kann ich dir nur raten, gerade was die Zukunft betrifft, nicht zu schwarz zu sehen.
Sieh die positiven Seiten Deines Kindes und schau, was jetzt im Moment das Richtige für ihn ist.
Wie dein Sohn sich weiter entwickelt, kann man nur schlecht vorhersehen.

Wir haben uns bis vor einem Jahr auch oft gefragt, wie unser großer je in der Schule klarkommen soll. Er ist zuhause und im Kiga ständig angeeckt und hat mir mit seinem wissensdurstigem Dickkopf den letzten Nerv geraubt.
Nun ist es soweit, in 41 Tagen kommt er in die Schule. Er ist inzwischen relativ ausgeglichen, weiß (meistens), wann er sich anzupassen hat und geht auch Kompromisse ein. Er freut sich total auf die Schule.
Da er zur Montessori geht (1.-4. Kl. lernen gemeinsam), haben wir auch keine Sorge, dass es ihm zu langweilig werden könnte. Im Stoff der ersten Klasse dürfte nicht allzuviel neues für ihn dabei sein, aber er muss lernen, sich zu organisieren.

lg Alia
alibaba

Re: mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von alibaba »

Hallo lomi,

Du machst dir Gedanken über Dinge die noch in weiter Zukunft liegen, z.b. die Schule. Und Du hast noch falsche Vorstellungen von dem was Du denkst von anderen erwarten zu können, egal ob mit oder ohne Test. Der einzigste der dein Kind unterstützen wirst, der bist Du bzw. dein Mann. Egal welches Ergebnis hier irgendwann mal im Raum stehen wird, Hilfe um die du nicht kämpfst bekommst Du auch nicht und Sonderförderung für begabte Kinder gibt es nicht.

Hilfe bekommst du vom DGhK. Aber! dein Kind wird erst 3. Wenn er nicht der totale, für alle ersichtliche Überflieger ist, wird es erst einmal schwer werden hier geeignete Kurse zu finden. Es wir sicherlich auch von der sozial emotionalen Seite her kompliziert.

Was die Vermutungen über Hb angehen, so kann ich Dir aus unserer persönlichen Erfahrung berichten, das dass alle vermutet haben und auch nach wie vor vermuten, aber laut Test ist unser Großer das aber nicht.

Fördere Deinen Sohn da wo er es braucht. Vielleicht Feinmotorik, Fahrradfahren, schwimmen lernen. Ihn mit Lükheften vollzustopfen ist nicht gut. Sicherlich kann das mit ein Angebot sein, aber Dein Kind muss lernen sich auch alleine zu beschäftigen und nicht ein Anhängzipfel von Dir zu sein. Das wird auch deine Arbeit erleichtern. Ich zeige meinen Kindern immer nur Bruchstücke, den Weg dahin müssen sie dann selber ausprobieren.

Spiele bekommt man i.Ü. in Bibliotheken. Hier sind auch wir Stammgäste, denn so viele Bücher kann ich gar nicht kaufen. einmal gelesen, zack das nächste Bitte. Und Bubne brauchen jede Menge Bewegung. Kommt das bei Euch zu kurz? Verdacht auf ADS o.ä. in diesen zarten Alter das halte ich für falsch, da würde ich die Bewegungseinheiten überprüfen. Einmal in der Woche zum Sport ist gut, reicht aber nicht aus. Raus an die frische Luft, balancieren üben, Fahrradfahren und nebenbei jede Menge entdecken können. Ganz wichtig.

Was die Schule angeht, Mhhhhh...... Wenn Du nicht auf eine private Schule gehst, wirst Du Dir die einzuschulende Schule nicht wirklich ausuchen können. Klar gibt es Ausnahmen, aber die sind selten und nur, hier bei uns, über in dem anderen Ort Betreuende zu lösen. Und mit einem Test zur Schule anmelden, das würde ich nicht. diese sollen mal ganz unvoreingenommen sich dem Kind widmen. Wenn da schon vorher ein Test auf den Tisch gelegt wird, hat Lehrer eine bestimmte Vorstellung und das kann unter Umständen nicht das sein, was für das Kind gut ist. Wenn dein Kind also nicht der Schlaukopf ansich ist und nur für eine spezille Schule für Hb geeignet ist, hält man sich lieber erst einmal vorsichtig zurück. Sonst stehts Du dehr schnell als Einlaufmama am internen schwarzen Brett.

Laß mal dein Kind in den Kiga und wartet die Zeit ab. Besprich dich im Entwicklungsgespräch mit den Kigaerzieherinnen, warte bis dahin ab, und unterstütze Dein Kind da wo es noch Hilfe benötigt.

Und was die Beschäftigunge angehen. die Konzentration in dem Alter ist noch zu gering um hier das volle Programm aufzufahren. Ich würde daher erst einmal das Angebot vor Ort nutzen und weiterhin auf Dein Kind eingehen, ganz authentisch.

LG
lm0608

Re: mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von lm0608 »

hallo heike,

vielen dank für deine liebe mail. aber ich glaube wir haben uns etwas missverstanden, was mein kind angeht.

ads haben wir schon wieder zur seite gepackt. und ich bin auch nicht der typ der dem kind alles vorkaut. er ist, auch wenn er erst 3 wird, schon unheimlich selbstständig und mit einem normalen gleichaltrigen gar nicht zu vergleichen. wir haben 4 kinder und er hält sich lieber an die älteren (8 und 11 jahre) obwohl er mit dem kleinen auch gut spielt, aber eben nur seine spiele :-)

geduld hat mein kind unheimlich viel. er kann sich bis zu 45min völlig allein beschäftigen, ist auch in der kita fast nur mit sich beschäftigt. die sagen mir übrigens auch, dass er schon weitaus mehr kann als die anderen. deswegen kommt er auch schon mit in die große gruppe.

er ist vom entwicklungsstand eine 4-5 jährigen. wirklich. nur sehr wenige sachen sind altersgerecht. ich habe grad den supernahen vergleich meine 18monate alten sohn.

lego/duplo haben wir auch (in allen formen und größen), aber bei zu kleinen bausteinen, muss ich eben gucken wegen dem kleinen, und wenn ich immer nur daneben sitze, kann ich auch nicht wirklich was nebenbei machen.

sport ist der kurs einmal die woche. sonst sind wir auch jeden tag draußen, bei regen in den pfützen, bei sonne in unsrem großen garten und heimspielplatz, der auch sehr groß ist.

überall gibts bei uns was zu entdecken. haben auch fast jeden tag ein treffen mit anderen kids. und lük löst er auch auf seine art allein. nur mal am rande.
ich stopfe ihn auch damit nicht voll, er will das von ganz allein. und ich bin ja schließlich dafür da, ihm geistige anregungen zu machen. er löst 8-12 seiten hintereinander weg. danach ist dann wirklich die konzentration fürs erste weg. aber er macht das allein, er bestimmt wie lange... und er brauch eben diese geistigen kniffeleien, das zeigt er sehr deutlch.

er will auch die spiele der großen spielen. so spielt er auch mau mau oder uno mit. das klappt schon ganz gut. und er ist happy.
ich bin auch langsam auf dem weg, das ganze positiv zu sehen, habe allerdings auch sehr viel negatives gelesen. denke aber, da wir es jetzt feststellen, sind wir auf dem besten weg. und ich habe nix gegen eine privatschule. ich habe schon immer gesagt, er brauch was individuelles. wenn die geplante freie individuelle kita frei gewesen wäre, wäre er auch nicht in der stadt-kita. aber das ändert sich vielleicht noch. auch ist nicht wirklich viel zeit bis zu schule. 2 jahre, zeit zum suchen, die wir sicher brauchen. denn mit 4 kindern hat man noch mehr zu tun. und da denkt man eher an die schule, weil sie ja einen sowieso schon begleitet.

einen termin zur beratung der genannten dghk haben wir auch. hatte schon vor einiger zeit mal gemailt.

vor ort gibt es nicht soviele förderkurse o.a. kinderkurse. sport haben wir schon, obwohl der erst ab 3 ist, aber da er so mobil ist, durfte er. alle anderen kurse sind nicht so passend. spielkurse mit kleinkindern hat er im kiga. und musik fehlt im die ausdauer und ist nicht lange sein ding. aber wir werden im keller den werkraum wohl öfters nutzen...

einen test werden wir nun sicher auch nicht machen. vorerst. denn im kita-alter bringt er uns nicht viel, außer zusätzlich stress, und ich denke mein kind wird sich dem verweigern. denn er brauch sehr lange zum warm werden.

lg
lm0608

Re: mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von lm0608 »

upsi, das hab ich dann wohl verwechselt.

meine dann also alibaba, wenn ich es richtig im kopf behalten habe. stilldemenz. :-)
lomi0608
Dauergast
Beiträge: 57
Registriert: Sa 4. Jul 2009, 21:29

Re: mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von lomi0608 »

hallo,

ich muss nochmal mein herz ausschütten.

wer hat denn auch ein anstrengendes hb-kind? mich stören nicht die vielen fragen un die logik bei der ich manchmal nicht hinterher komme.
mich schafft diese supersensibilität und dieser ständige kampf um alles und jedes.

wer hat mutzuspruch?

lg
Alia
Dauergast
Beiträge: 152
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 12:06

Re: mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von Alia »

Hallo Lomi,

achje, fühl Dich gedrückt!
Ich kenne dieses Gefühl, von morgens bis abends um alles kämpfen zu müssen. Es schlaucht einfach...
Versuche Dir einen Ausgleich zu schaffen und denke an die positiven Seiten.

Es wird ganz bestimmt besser, mit der Zeit wächst auch der Verstand.

Kopf hoch, lg
lomi0608
Dauergast
Beiträge: 57
Registriert: Sa 4. Jul 2009, 21:29

Re: mein anstrengendes HB-kind

Beitrag von lomi0608 »

oh ja, ob du es glaubst oder nicht, hast mir geholfen.

vielen dank auch an den rest.

auszeit habe ich leider überhaupt nicht, und ich merke auch das meine akkus immer wieder und auch schneller leer laufen, drum ist es vielleicht auch gar nicht schlecht, dass jetzt beide in die kita gehen, dann noch bissl zeit für mich und dann wieder arbeiten. war jetzt über drei jahre zuhaus und das mit 2 kindern, haben eine menge durchlebt und leider auch nicht viel unterstützung. die großen sind natürlich auch nicht unsichtbar. ich liebe meine familie, aber vielleicht sollte ich nun auch mal an mich denken, was mir persönlich leider sehr schwer fällt.habe mich ja auch in der elternzeit um andere familien gekümmert, weil ich gar nicht anders kann. aber hatten die letzten 2 wochen ostsee und das war auch sehr schön. mu-ki-kur ist auch genehmigt...:-)

wäre eben nur schön, wenn man auch ein anderes kleines hb-kind in der nähe hätte. der einzige der wirklich richtig mithalten kann ist mein 11 jähriger großer sohn, selbst meine 8jährige tochter muss sich oft ganz schön anstrengen um hinter her zu denken. natürlich brauch er auch gleichaltrige, aber besser ältere, nur hab ich das gefühl heute müssen es 5jährige und in 2monaten 7jährige sein.

bin gespannt wie das mit seinem wissenstand weiter geht, und ein wenig macht es mir angst. aber egal wie, wir müssen schließlich stark sein um ihm zu helfen.

heike, würde mich freuen auch mal per mail zu plaudern.

lg ;)
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