Wenig Schlafbedarf bzw. Schlafprobleme.

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
sogesehen
Dauergast
Beiträge: 128
Registriert: Fr 25. Nov 2011, 11:55

Re: Wenig Schlafbedarf bzw. Schlafprobleme.

Beitrag von sogesehen »

@ alibaba: willst Du mit der Raucheranalogie die klaren Ansagen als Maßnahme unterstreichen?
Ich finde es auf der einen Seite schwierig, dass es für viele Verhaltensauffälligkeiten Diagnosen gibt und oft sogar Medikamente, weil ich glaube, damit wird die Gesellschaft immer intoleranter gegenüber Anders sein. Gleichzeitig kann es für die Betroffenen (z.B. ADS oder ADHS) natürlich sehr gut sein zu wissen, dass ihr Unvermögen (hier: sich zu konzentrieren) nicht mit aureichend starkem Willen bewältigt werden kann, dass sie erfahren, dass es nicht ihre Schwäche oder "Schlecht sein" ist.
Der Junge will doch schlafen, aber er kann nicht. Nur mit klaren Ansagen zu kommen, ohne abzuklären, woran es liegt, lässt ihn mit seinem Problem allein.
Sagen wir das klappt, zur Not mit dem Zimmerschlüssel, dass er in seinem Zimmer bleibt und vielleicht auch schafft, noch einmal einzuschlafen. Mir wäre das Risiko, dass da etwas kaputt geht, an Beziehung, an Vertrauen, zu groß. Oder kann man das doch einem 5 1/2 jährigen zumuten? Meiner ist ja noch nicht so alt...
Grundsätzlich würde ich Dir, alibaba, sagen wollen, nicht alles, was funktioniert, ist auch gut. Ein wenig bin ich auf die Pubertät Deiner Kinder gespannt, wenn jetzt so viel mit Ansagen läuft (vielleicht klingt es auch nur so).

@marly: Wenn meiner mitten in der Nacht zu uns ins Schlafzimmer kommt, gehen wir in sein Zimmer und sein Bett zurück. In seinem Bett kann er besser einschlafen, es ist mehr Platz und Mann und Bruder bleiben unbehelligt. Wieso macht Ihr das eigentlich nicht, passt Du in sein Bett nicht mit rein?

LG
marly73
Beiträge: 12
Registriert: So 16. Jan 2011, 13:18

Re: Wenig Schlafbedarf bzw. Schlafprobleme.

Beitrag von marly73 »

@sogesehen: Gute Frage... Sollte ich mal ausprobieren, aber ich vermute jetzt schon, dass es nicht klappen wird, da der Sohnemann auch nicht sehr auf Körpernähe steht. Aber ich bin ganz Deiner Meinung bezüglich der Unterstützung, die man den Kindern nicht verwehren sollte. Ich denke mein Sohn ist noch nicht reif genug, um eine radikale Reaktion meinerseits was dieses Problem betrifft richtig einzuschätzen.
alibaba

Re: Wenig Schlafbedarf bzw. Schlafprobleme.

Beitrag von alibaba »

@sogesehen

Ich denke, das der IQ, absolut unrelevant für die Schlafprobleme mitten in der Nacht sind.

Mit einer klaren Ansage mit der darin richtig formulierten Information ist einem Kind viel mehr geholfen, als wenn man ihn gefühlte 1000mal bittet. So nach dem Motto: Könnest du jetzt bitte aufräumen? Da sagen meine: Nein, jetzt spiele ich hier. Wer hat Lust mir zu helfen? Da rufen meine : Keiner! Denkst du dran nachher noch den Müll rauszubringen! Da sagen meine : klar, nachher! :gruebel: So komme ich nicht weiter! Meine Ansagen sind kurz, knapp und präzise. Ich möchte das Du jetzt aufräumst! Paul, bring jetzt bitte den Müll hinunter! Erna, Du stellst alle Tassen zum Essen auf den Tisch! :mrgreen: Ich rufe auch nicht über den Spielplatz, Paul lass doch den anderen Jungen auch mal rutschen! Ich gehe hin und sage meinem Sohn auf Augenhöhe, das der andere Junge auch rutschen will und ich es möchte, das er ihn lässt.

Wenn der Sohn nachts aufwacht, daran können nur Schlaftabeltten etwas ändern! Er wacht auf, das ist nicht das Problem, sondern das dann alle anderen wach werden. Hier sollte der Sohn lernen, sich leise zu verhalten. Eine CD leise zu hören oder sich ein Buch anzusehen, leise bitte! Er darf auch geren ins Bett der Eltern kommen, wenn er es schafft das ruhig zu machen, und sich nicht ständig hin und her wälzt. Klare Ansagen, Ansagen die auf die Familienbedürfnisse zugeschnitten sind. Das kann auch eine Matratze neben dem Bett der Eltern sein, eine Wasserflasche neben dem Bett oder eine Milch die man trinkt um wieder zur Ruhe zu finden.

Was es nicht sein darf sollte auch klar formuliert werden. Spielen und andere aufwecken. So ensteht nur unnötige Unruhe, die das wieder einschlafen unnötig verzögern.

VLG
marly73
Beiträge: 12
Registriert: So 16. Jan 2011, 13:18

Re: Wenig Schlafbedarf bzw. Schlafprobleme.

Beitrag von marly73 »

@alibaba: der IQ Test ist absolut irrelevant, sehe ich genauso und habe es auch schon vorher geschrieben. Da es aber mein erster Kind ist, und evtl. mein erster HB ;), weiss ich nicht, inwieweit diese Probleme auch etwas (nicht zwingend) mit HB zu tun haben könnten. Deswegen werden ich jetzt aber nicht zum Psychologen rennen!
Klare Ansagen, wie Du sie jetzt beschreibst, haben wir auch schon mehrmals formuliert. Unser Sohn tanzt uns nicht auf der Nase herum, wenn Du das vermutet hast, und macht nicht mitten in der Nacht unnötigen Lärm, sondern er versteht sehr wohl, dass es eigentlich Zeit zum schlafen ist. Buch lesen, CD leise hören ist auch schon alles gemacht worden. Nichtsdestotrotz leben wir leider nicht auf 3 Stockwerken, die komplett einzelnen Zimmer voneinander isolieren. Auch wenn mein Sohn sich furchtbar bemüht leise zu sein, hört man um 3 Uhr morgens in unserer Wohnung trotzdem etwas.
Vielleicht ist es ja aber nur der Wachstumsschub (auf den kann man ja immer alles schieben... :D) und da wäre der Spuk auch bald vorbei. Gruß
alibaba

Re: Wenig Schlafbedarf bzw. Schlafprobleme.

Beitrag von alibaba »

Weißt du Marly, ich habe das auch schon alles in einer mehr oder weniger solchigen Form hier durch.

Unsere Schlafzimmer sind alle nebeneinander, ich höre es sofort, wenn ein Kind hustet oder wach wird, denn ich bin automatisch auch wach. Ich gehe dann im Dunkeln rüber, frage was los sei. Ich kann nicht schlafen, kommt dann als Antwort. Meine folgt prompt, er darf CD hören und ein Buch lesen. Die kleine Lampe darf angemacht werden. Dann gehe ich, mache die Kinderzimmertür zu, die Tür des anderen Kindes und meine eigene. Es hat mich schon einige Nerven und einige Konsequenzen gekostet, das ich nunmehr nach solchen "Tagen",mein Kind umgegen von Büchern und auf ON stehenden CD-Playern inmitten von der leuchtenden Lampe, friedlich schlafend auffinde.

Es hilft weder Dir, noch dem Rest der Familie wenn man das mit dem IQ "entschuldigt" oder bewertet.

Für mich sind zwei Dinge getrennt voneinander zu betrachten. Das eine wäre die Schlafensunart, das zweite der pfiffige Kopf.

So, jetzt genug zum Thema. Mich würde aber in der Tat interessieren was der Kinderarzt dazu sagt, wie Du deinen Sohn des Nächtens zum schlafen bringst. Vielleicht kannst du dazu ja mal was schreiben, wenn ihr den Termin hattet.

VLG
markustimer
Beiträge: 1
Registriert: So 22. Apr 2012, 17:48

Re: Wenig Schlafbedarf bzw. Schlafprobleme.

Beitrag von markustimer »

Haben wir auch bei unserem 9-jährigen.
Der ist schon als Baby im ersten Halbjahr alle 1,5 h aufgewacht und hat geschrien bis die Bude gewackelt hat.

Jetzt schläft er manchmal nach uns ein (22.00 Uhr) und - wenn man ihn um 7.00 zur Schule weckt - ist er dann komplett wieder auf Sendung :)

Meine Empfehlung: Halte ihn konsequent ein paar Tage bis 21.00 Uhr wach und lasse ihn dann zu Bett gehen, vermutlich wird er dann wieder durchschlafen?! Ich habe es jetzt von vielen Eltern hb Kinder gehört, dass der Schlafbedarf gesenkt ist im Vgl. zur Altersgruppe. Ist also nicht krankhaft :)

MT
Homunkulus
Dauergast
Beiträge: 58
Registriert: Mo 24. Okt 2011, 11:31
Wohnort: NRW

Re: Wenig Schlafbedarf bzw. Schlafprobleme.

Beitrag von Homunkulus »

[quote="marly73"] ..., aber ich vermute jetzt schon, dass es nicht klappen wird, da der Sohnemann auch nicht sehr auf Körpernähe steht. [quote]


Wenn eine Erwartungshaltung negativ ist, geht man auch unbewusst negativ an die Sache heran und führt wahrscheinlich einen Misserfolg bei ( ,um dann zu sagen:"Ich habe doch gewusst, dass es nicht klappt ;) ).

Auch meine Tochter mag keine Körpernähe. Keine Umarmungen und Küsschen sind auch eklig, weil sich ja Speichel übertragen KÖNNTE. Ja. Auch sie hat/hatte einen geringen Schlafbedarf und wird heute noch ( gerade 6 ) mindestens einmal in der Nacht wach.
Ein Problem allerdings haben wir daraus nie gemacht. Sie kam einfach in mein Bett und gut. Sie sagt auch manchmal, wie gerade vor 5 Minuten, dass sie nicht schlafen könne. Ich schicke sie zur Toilette und lege sie wortlos, aber liebevoll wieder hin. Und sie schläft weiter. So haben wir das schon immer gemacht. Wenn sie mal drauf bestand, dass sie aber wirklich nicht mehr schlafen könne, habe ich gesagt, dass es aber Schlafenszeit sei, es noch dunkel ist und alle anderen auch noch schlafen und sie solle an was ganz Schönes denken.

Lange Rede, kurzer Sinn; wir thematisieren das hier gar nicht groß. Käme nicht auf die Idee, nachts mit ihr hier Endlosdiskussionen zu starten o.ä. An tiefdringendere Probleme denke ich dabei nicht. Also ich denke nicht, dass sie wirklich nicht schlafen kann, sondern einfach wach wird, wenn die Schlafphasen wechseln.

Aus aktuellem Anlaß füge ich gern das Schlafverhalten meines Sohnes hinzu. Er ist 3 und hat "jahrelang" nur acht Stunden geschlafen. Seit kurzer Zeit kommen wir mit Mittagschlaf auf 10-12 h.
Er war gerade wach, wobei er erst halb zehn im Bett war, was auch JEDE Nacht passiert. Er braucht Körperkontakt. Bei ihm muss ich mich dazu legen. Er wurde bis vor Kurzem auch radikaler wach. Schrei- und Brüllatacken waren da Gang und Gäbe. Ihn habe ich 2 Jahre nachts durch die Wohnung schleppen müssen, weil einfach nichts ausser diesem Körperkontakt funktionierte. Puh.

Wie war nochmal das Thema? Ich glaube ich bin abgeschweift :friedlich:

( Nachtrag: Ich habe übrigens gerade 2 Gastkinder zum Übernachten hier ( 5 und 4 ). Beide haben noch nicht einen Mucks gemacht! Herrlich! )
Antworten