Ratlos

mein "kluges Kind" macht mich fertig: negative Erfahrungen und Erlebnisse
Milli Meter
Beiträge: 48
Registriert: Fr 4. Nov 2011, 10:32

Ratlos

Beitrag von Milli Meter »

Meine Tochter (4,5) hat gerade eine schlimme Phase – sie hat seit Monaten extreme Wutanfälle und Schreikrämpfe, die aus dem nichts kommen. Keine Ahnung was da los ist, reden kann man mit ihr einfach nicht mehr, sie zieht sich immer mehr zurück, spielt allein in ihrem Zimmer, mag kaum noch irgendetwas machen. Eine Kleinigkeit genügt und sie explodiert.
Ein Beispiel: ich hatte ein Spielzeug aus der Küche geräumt, als ihr das auffiel schrie sie einfach nur. Ich hab ihr angeboten, es zu holen, wenn sie aufhört zu schreien und mich vernünftig fragt. Nix, sie brüllte extrem laut und hysterisch um hilfe. "hilfe, hilfe, kann mir jemand helfen, ich bin ganz allein hier, hilfe!" und sie braucht ewig um runterzukommen und sich zu beruhigen. Solche Anfälle haben wir jeden morgen, wenn sie in den kindi soll. Letztens über 1,5h bis sie sich hat in den Arm nehmen lassen und endlich beruhigt hat.
Sie sagt, ihr fehlen freunde im kindi, aber so wie sie sich anderen kindern gegenüber verhält kann ich verstehen, dass das schwierig ist. Sie will immer und überall besser sein, erster sein, lacht andere aus, ist aber extrem gekränkt wenns ihr so passiert. Dabei wollen die anderen ja mit ihr spielen, kommen immer wieder auf sie zu, aber da blockt sie ab.
Sie hat neulich ihren spielbesuch ausgelacht, da er nunmal nicht lesen kann. Richtig fies. Ich hab ihr später erklärt, dass man das nicht macht und jeder etwas gut kann, der junge kann z.b. Ohne stützräder fahrrad fahren. Ein paar tage später sagt sie zu mir, sie kann jetzt auch ohne stützräder fahren – ich hab die dinger abmontiert und sie machen lassen, um ihr zu zeigen, dass das numal nicht so einfach ist ... und obwohl sie seit 1 jahr nimmer auf ihrem rad saß, radelte sie einfach so ohne die dinger los? Hmm...das ging für mich nach hinten los. :schwitz:
Wenn sie diese anfälle hat, wird alles abgebrochen was wir gerade machen und sie muss in ihr zimmer bis sie sich beruhigt hat. Mittlerweile geht sie beim kleinsten Anzeichen von Mißerfolg schreiend, tobend und Türen knallend selbst in ihr Zimmer. Sie beißt ihren kleinen bruder blutig, wenn sie so drauf ist, ich muss beide immer trennen, denn zusammen ist nur noch gebrüll. Der kurze gibt ja auch nicht einfach so klein bei, nur damit sie ihren willen bekommt.
Wir waren vor einigen monaten bereits bei einer erziehungsberatung, er meinte ich soll konsequenter sein, was ich auch durchziehe, es bessert sich leider nichts und noch konsequenter geht einfach nicht.
Alles was nicht klappt soll nochmal von vorn gemacht werden, in genau der gleichen Reihenfolge (beim spielen z.b.) - seh ich aber nicht ein, sie muss ja lernen, dass man nicht immer gewinnen kann. wenn sie cd hört, oder dvd schaut und irgendjemand läuft oder spricht brüllt sie, alles soll nochmal zurück gespult werden, alles nochmal von vorn... seh ich auch nicht ein, uns gibts numal auch noch. Dann kommt eben tv/radio aus. Punkt.
Nicht falsch verstehen, zwischendrin ist sie ein sehr liebes, mitfühlendes, sensibles, verständiges und quirlig fröhliches und mutiges Kind, mit dem man viel spass haben kann, dann klappt auch das spielen mit mir und anderen kindern. Sie freut sich für den Gewinner etc. Bis sich der Schalter umlegt. Manchmal gibts für Tage Dauergeheul.
Das Schlafen wird auch immer mehr zum Problem (für mich), eine zeitlang hats geklappt, dass sie ins bett ist und noch in ruhe gelesen hat bis sie müde wurde, aber das reizt sie nun auch nicht mehr. Sie kommt ständig raus, wacht nachts mehrmals auf, kommt zu uns ins bett, braucht sehr viel nähe. Letztens schlief sie gerade mal von 23:00 bis 5:00. Auch wenn kindi ist wecke ich sie nicht, meist steht sie von selbst um 7:00 auf.
Sie bekommt genug Aufmerksamkeit, nur nicht wenn sie so drauf ist. Ihr verhalten tut ihr auch leid, sie schreibt danach entschuldigungszettel, baut oder malt mir etwas, oder ihrem bruder. Auf einem stand: "ich hab dich lib so wie du bist." nachdem sie ihn extrem beleidigt hatte.
Ich fühl mich wie eine rabenmutter, irgendetwas läuft schief. Mittlerweile hat sie oft bauch und kopfschmerzen, liegt auf der couch und macht gar nix. Kopfweh vom schlafmangel könnt ich mir ja noch erklären, aber warum schläft sie dann nicht einfach mehr? Andererseits hat sie ja noch nie viel schlaf gebraucht und kein kopfweh gehabt. Organisch ist alles abgeklärt vom kinderarzt. Und nun? Ist das ne normale trotzphase mit 4? habt ihr noch ideen, was ich anders machen oder probieren kann? :roll:
Rosi
Dauergast
Beiträge: 138
Registriert: Sa 14. Jan 2012, 20:45

Re: Ratlos

Beitrag von Rosi »

Hallo !
Das was du beschreibst, kennen wir ähnlich, darum habe ich auch keinen Rat für dich. Doch jedemenge Mitgefühl !!!!!!!!!!!!!!!! Auch wir hatten das Gefühl etwas falsch zu machen. Wutatacken bis zu 1,5 Stunden, und im Anschluss mussten wir ihn trösten.
Bei uns sagte die Erzieungsberatung auch wir sollen konsequent sein, doch das mussten wir schon immer bei ihm. Es gibt fast keine Ausnahmen, und angekündigtes wird durchgeführt.
Wieso er so ausgetickt ist wissen wir nicht. Leider auch nicht wieso es inzwischen besser ist, sonst könnte ich dir einen tip geben. Außer viel Kraft dies durchzuhalten kann ich dir so nichts schicken. Bei uns ist es vorbei gegangen. Ich glaube ein Punkt war, das ich auf andere Kinder die er mag hingewiesen habe. Seine beste Freundin z.B., und gefragt ob er schon mal gesehen hat das sie sich so verhält. Oder auf dem Spielplatz, dass er mal schauen soll, ob die anderne auch so schreien und bocken. Das war glaube ich nicht die Lösung, hat ihn aber zum Nachdenken gebracht. Außerdem haben wir für die Dinge die immer wieder so schwierig waren einen Verstärkungsplan gemacht. Er darf sich jedes mal ein Auto in einen Kreis malen wenn die Situation gut geklappt hat, und wenn der Plan voll ist, gibt es eine Kleinigkeit. Ansonsten hilft glaube ich nur die Schreierei zu ignorieren, und gute Nerven zu haben.
Viel Erfolg, schreib mal wie es sich so entwickelt. Es ist schön zu lesen, dass auch andere diese Probleme haben, denn ansonsten versteht hier in der Umgebung keiner wovon wir reden.
Viele Grüße
Rosi
Milli Meter
Beiträge: 48
Registriert: Fr 4. Nov 2011, 10:32

Re: Ratlos

Beitrag von Milli Meter »

@ Rosi
vielen dank für deine schnelle antwort und die aufbauenden worte. tut gut zu hören, dass man nicht komplett allein mit dieser situation ist -> und dass es bei euch vorrüber ist. die idee mit dem verstärkungsplan werd ich auf jeden fall ab morgen umsetzen. :P wie lange hat es denn gedauert, bis bei deinem sohn die phase vorbei war?

@koschka
wenn sie nicht in den kindi geht ist sie meist ausgeglichener, die schreianfälle weniger. aber nur kurzfristig. wenn es manchmal ganz arg ist und wir die bringzeiten verpassen, ist der rest des tages ganz ok. (ist jetzt schon ein paar mal passiert, wir mussten sie sogar zu zweit anziehen, aber weil sie sich so gewehrt hat haben wir das dann abgebrochen). ich will sie ja nicht quälen. dauern die ferien allerdings länger, hab ich das drama den ganzen tag. raus gehen, spielen, spielplatz, ausflüge - egal was. sie verbaut sich alles, was spaß machen sollte. selbst wenn ichs ihr recht mache, hab ich drama.
sobald sie im Kindi ist is auch wieder alles gut, sie verabschiedet sich friedlich, sucht sich ein spiel raus oder winkt nochmal. da hab ich nie so ein heuldrama. dort sind auch alle sehr bemüht, freundlich und versuchen sie so gut wie möglich in die gruppe zu integrieren. mir wurde direkt beim zweiten elterngespräch gesagt, dass mein kind keinerlei förderbedarf hätte, so wie andere kinder - aber dass man bei ihr den augenmerk sehr auf das sozialverhalten richtet. ich denke, sie ist dort gut aufgehoben. und langweilen kann sie sich da nicht, die haben dort ein sehr gutes, breites angebot. wenn ich sie abhole - oder spätestens 30min. nachdem wir zu hause sind - gehts wieder rund. jekyll & hyde. :gruebel:
mamma42
Dauergast
Beiträge: 154
Registriert: Mi 12. Jan 2011, 23:56

Re: Ratlos

Beitrag von mamma42 »

Hallo,

Letztes jahr vor Weihnachten (Junior fast 4) war es bei uns ganz schlimm, es hat sich etwa über 2 monate gesteigert. Er hatte jedes mal beim Abholen ein Riesen-Wutanfall. Für mich wurde es immer schlimmer, da ich ja auch jedes Mal die Kleine dabei hatte und ich mich nicht 100% um ihn kümmern konnte. Ich bekam keine Unterstützung von der KITA, nur blöde Kommentare von den Erziehern/der Leitung, aber nicht von den Eltern. Es gab praktisch nie die Möglichkeit, mit den Gruppenerziehern zu sprechen erst nach den Weihnachtsferien, wobei mir nur gesagt wurde, er sei immer ruhig, mache alles mit, nicht aggresiv, kein Streit etc. Weil es vor Weihnachten (und auch in den Ferien) so schlimm war, habe ich einen Termin bei der Erziehungsberatung ausgemacht. Wir haben zusammen herausgearbeitet, dass es die Situation in der KITA war - es war immer laut, aggressiv. Er hat sich immer gut verhalten (was in dieser Situation anstrengend ist) aber es hat ihm zugsetzt, und als ich kam (vertrauteste Person), hat er die ganze Anspannung fallen lassen und bei der kleinsten Anforderung (anziehen) ist er ausgerastet, am liebsten wäre er glaub ich nur nach Hause gebeamt worden und dort in Ruhe gelassen worden.

Die Situation hat sich nach Weihnachten so geändert: in der ersten Woche Erziehrwechsel in der Gruppe (andere Eltern hatten sich beschwert, aber mein Sohn hat immer betont ihm gefalle es gut!?, deshalb habe ich auch nicht zuerst darauf getippt). Dann fiel die neue Erziehrin für Wochen aus und sie haben die Kinder auf andere Grupen aufgeteilt - gefühlt fast schlagartig hörten die Wutanfälle auf. Insgesamt hat es im Nachhinein aber 3-4 Wochen gedauert, bis er runtergekommen ist (auch die Weihnachstferien allein habne nicht geholfen)

An dem Tag des GEsprächs kam die neue Erieherin (nach der Aufteilung) auf mich zu, und sagte, mein Sohn hätte es toll gefunden mal extra ausruhen zu dürfen, er will es wieder machen. Sie hatt erzählt, dass die neuen Kinder (7Jungs) extrem viel Unruhe und Lautstärke mitgebracht haben, dass sie alle Kinder schon vormittags zum absoluten Ruhe halten in den Schlafraum geschickt hat- so haben sie die Situation in den Griff gekriegt.

Mein Sohn war seither immer ausgeglichener, bis vor 3 Wochen mustergültig. Da gingen die Wutanfälle wieder los. Ich habe diesmal gleich mit einer Erzieherin gesprochen- und siehe da, in der KITA ist es gerade sehr laut- bnesonders in der Brotzeit (sagt er selber). Sie versuchen es jetzt mit Redeverbot und Trennen der Streithähne in verchiedene Räume. Der Erfolg ist zwar nicht überwältigend, aber es steigert sich wenigstens nicht mehr. Schuld sind wohl die überfälligen Vorschulkinder.
Ich würde an Deiner Stelle mal ihre Situation in der Kita durchleuchten, vielleicht auch mit Hilfe von aussen (hospitieren?). Und meine Erfahrung: es dauert ein bisschen, bis die Grundstimmung wieder ok ist.
liebe Grüsse
alibaba

Re: Ratlos

Beitrag von alibaba »

Hallo Milli Meter,

ich finde das Verhalten deiner Tochter als durchaus "normal". So verhalten sich sehr viele 4/5-jährige. Sie testen massiv ihre Grenzen, ständig aufs Neue, sind nie zufrieden und wollen immer Gewinner sein. Vorpupertät. ;) Ist aber wohl in der Tat so. Diese Phase begegnet einem noch mal, nämlich wenn sie älter werden. :mrgreen: Es hat etwas mit der Umstellung des Gehirns zu tun, da sind Kinder einfach überfordert. Ruhiger wird die Phase wo sie ins Schuleintrittsalter kommen, so um 6/7 herum. Plus/Minus, je nach Entwicklung.

Ich sehe hier noch lange nicht den Kiga als Hort der Unterforderung und demnach Auslöser der Situationen.

Aber ich würde auch eine Nachmittagsbeschäftigung suchen, die Kinder etwas herausfordert und Ihnen im Spiel beibringt, es kann nicht immer nur nach meinen Regeln gehen, es ist ein Team, ich kann nicht immer nur gewinnen. Was da eurem Kind gefallen könnet, das müsst Ihr herausfinden. Gut finde ich Tanzen. Man macht zwar seine eigenen Bewegungen, aber gut wird es erst wenn alle sich gleichzeitig richtig drehen. Sucht also etwas wo sie sich individuell austoben kann.

VLG
Milli Meter
Beiträge: 48
Registriert: Fr 4. Nov 2011, 10:32

Re: Ratlos

Beitrag von Milli Meter »

@koschka:
das mit dem spielbesuch kenne ich, meistens spiel ich mit ihnen :) die kinder sind oft enttäuscht von meiner tochter, da sie eben "anders" spielt, andere interessen hat. sie spielt nunmal nicht mit püppchen. nachmittagsangebot hatten wir bis vor kurzem noch englisch, wo sie sehr gern hin gegangen ist, doch seit sie so arg drauf ist, will sie auch da nimmer hin. geige wollten wir ausprobieren, weil sie es unbedingt wollte, kaum waren wir bei der probestunde wollte sie nicht mal mehr im zimmer bleiben : tobsuchtsanfall vor der tür. :oops:

@ alibaba
ich denke auch, dass die trotzphase in diesem alter stark mit reinspielt, dennoch glaube ich nicht, dass es die einzige erklärung für ihre ausbrüche ist. irgendetwas stresst mein kind zusätzlich. keine ahnung, irgendetwas ist da noch .... ich kanns nur selbst nicht fassen, und meine tochter nicht ausdrücken :( einen teamsport (tanzen) halte ich auch für eine gute idee, wir gehen zwar ins kinderturnen, aber da turnt eher jeder für sich.

Ich muss zugeben, sie hat probleme sich anzupassen und unterzuordnen. Dass ihr das im Kindergarten und hier zu hause sauer aufstößt kann ich nachvollziehen, nur wie gehe ich denn dann jetzt mit ihr um? sie muss es ja lernen, die situation im kindi kann ich nicht für sie ändern, da muss sie dann wohl durch. die erzieherinnen haben ja auch schon ihren augenmerk drauf. in der schule kann sie später auch nicht wütend aus dem klassenzimmer stürmen, wenn jmd. schneller fertig war mit dem aufgabenblatt. wobei ich mir das bildlich grad sehr gut vorstellen kann... :lol: hoffentlich hört das wirklich mit dem schuleintrittsalter auf - aber das sind noch 2 JAHRE! :schwitz: gibts entspannungstechniken für kinder?

vielen dank für eure meinungen und tipps, ich werd einiges umsetzen... und ansonsten eben weiter durchhalten und auf Besserung hoffen. Mein Kleiner rutscht nämlich auch so langsam in die akute trotzphase.
carmen75
Dauergast
Beiträge: 122
Registriert: Mi 15. Dez 2010, 22:39

Re: Ratlos

Beitrag von carmen75 »

hihi...Koschkas Antwort mit der Insel gefällt mir.....


Hallo Milli Meter,

guten Rat kann ich Dir nicht geben.Bei uns ist es ähnlich mit unserem Jason 4,5. Bis jetzt hatten wir massive Probleme mit Finn 5,5,der aber jetzt deutlich ruhiger wird.(zu Hause)
Der Kleine mutiert ähnlich wie Deine Maus. Er schläft gerade extrem wenig,ist sehr aufmüpfig und testet massiv Grenzen aus!

Die Sätze: Grenzen setzen, halte ich für völligen Unsinn! Damit begibt man sich in einen MAchtkampf......bei Euch gut zu erkennen,dass ihr mit 2 Mann das Kind anziehen müßt.Oder es versucht..... Mein Tip an Dich: ruhe und gelassenheit.....aber konsequent. Mit 4,5 ist sie kein Baby mehr. Rede mit ihr,als hätte sie die Wahl. zb: zieh Dich bitte an,wenn Du dich nich anziehen möchtest musst Du mit Schlafsachen in den Kiga.Und dann keine Diskussion mehr. Lass Dich auf keinen MAchtkampf ein! Will sie im Winter ein T-shirt anziehen...lass sie ein T-shirt anziehen. Will sie im Sommer mit Pulli raus..lass sie. Zwar immer erklären warum du es nicht für gut hälst,und das du vielleicht etwas anderes anziehen würdest....
Überlasse ihr die Bestimmungsmacht.Was nicht heißt,dass sie alles darf.Mit Druck erreichst Du nichts.Und schon gar nicht bei einem Kind was eh vieles durchschaut.
Ich denke auch,dass die große Unzufriedenheit evtl im Kiga zu suchen ist.
Und vielleicht versuchst Du mal,gar nicht "so viel Drama" um ihre Unzufriedenheit zu machen. Vielleicht versucht sie so Aufmerksamkeit auf sich zu lenken?

Wünsche Dir viele Gute Nerven
Carmen
Rosi
Dauergast
Beiträge: 138
Registriert: Sa 14. Jan 2012, 20:45

Re: Ratlos

Beitrag von Rosi »

Hallo !
Ich denke nicht, dass so wie du das beschreibst für ein Kind in dem Alter normal ist. Irgendetwas passt ihr nicht. Trotzphase ok, doch nicht in dem Alter in der Intensität. Das mit dem Anziehen würde ich auch machen wie hier vorgeschlagen. Unser Sohn war in einer Minute angezogen als ich an der tür stand und sagte ich gehe jetzt und er käme eben so wie er ist mit.
Ob der Kindergarten der Auslöser ist, weiß ich nicht. Das kansnt nur du hinterfragen. Wenn es mit den Spiuelkameraden generell schwierig ist, ist auch das evtl. das Problem. Unser Sohn kann auch schwer Freunde finden, weil die gleichaltrigen ihn nicht verstehen, und die Älteren oft keine Lust haben mit ihm zu spielen, oder die Eltern es nicht wollen weil er noch so klein ist.
Frag sie doch mal was los ist. In manchen Situationen habe ich mich schon gewundert was es für Antworten gab.
Viele Grüße
Rosi
Milli Meter
Beiträge: 48
Registriert: Fr 4. Nov 2011, 10:32

Re: Ratlos

Beitrag von Milli Meter »

hallo - mal nen kurzes erfolgserlebnis:

wir haben heute glatt 2h mit anziehen und gebrüll verbracht, kaum drehte ich mich um hatte sie plötzlich ihr nachthemd wieder an! und das, obwohl sie sich angeblich nichtmal alleine ausziehen kann! Ratzfatz stand sie wieder im nachthemd da! :evil:
also hab ich mir euren rat zu herzen genommen: ich hab im kindi angerufen und die situation geschildert. ich sollte sie dann heute eben einfach im nachthemd bringen, sie kümmern sich dann um sie, wär also kein problem. also zahnbürste und klamotten eingepackt, kind barfuß und im nachthemd geschnappt und zu fuß los. auf der hälfte des weges hat sie sich dann umentschieden und anziehen lassen.
mann, jetzt bin ich echt fertig mit den nerven. aber froh, zu wissen, dass der kindi mir da volle rückendeckung gibt bei schrägen aktionen :schwitz:
ich hab sie schonmal im regen in socken nach hause laufen lassen, weil sie sich ihre gummistiefel nicht anziehen lassen wollte. das hat sie auch mit pokerface durchgezogen. ich hoffe morgen klappt das anziehen leichter. wenn nicht, gehts eben wieder im nachthemd zum kindi.
im kindi benimmt sie sich allerdings nie so, da klappts. sie ist halt zurückezogen und weint sehr schnell, aber solche auszucker haben sie noch nie erlebt. wenn ich sie frage, wo das problem liegt bekomme ich nur zur antwort :"da isses scheisse, weil keiner mit mir spielt. ich brauch mal ne kindi pause, mama!"
alibaba

Re: Ratlos

Beitrag von alibaba »

Meine Kinder sind ja schon älter und rückwirkend aus weiterer Entfernung betrachtet kann ich sagen, das es recht mühsam ist sich ständig auf die Suche nach dem Übeltäter der momentanen Verfassung eines Kindes zu machen. Es ist natürlich einfach zu sagen, klar das muss der böse Kiga sein. Der ist einfach nicht passend für mein Kind. Hat man aber den Einruck das es der Kiga ist, muss man mal hin und sich das ansehen, ob es den Vermutungen entspricht. Möglich kann das ja sein. Aber genausogut kann es an der Familensituation liegen, an den Grenzen die gesetzt werden...nicht immer findet die ja ein Kind gut. ;)

Die wenigsten Kind in dem Alter könne sich anpassen. Die sind noch so ehrlich und fangen an zu meckern und wehren sich mit Händen und Füßen. Je nach angeborenen Temperament mehr oder weniger. :P

Es gibt Tausend gute Gründe warum man nicht in einen Kiga will. In der Regel sind diese für uns Erwachsene Pillepalle für die Kinder aber Todernst. Noch geringer ist die Wahrscheinlichkeit das ein Kind sich da so unterfordert fühlt, das es halt nicht mehr will. Oft ist es, Mama, der hat nicht mit mir gespielt...oder ich wollte das Spielzeug und habe es nicht bekommen. Wenn man sich jetzt ständig Gedanken darum machen würde, Oh Gott, da würde man ja nicht mehr fertig werden.

Ich bin immer gut damit gefahren, meine Ängste und Nöte im Kiga zu besprechen. So konnte ich mir auch oft eine Bestätigung holen oder eben nicht. Daraus wiederrum konnte ich meine Rückschlüsse ziehen. Gerade in der Phase (auch so mit 4 herum) wo mein Kind nicht mehr in den Kiga wollte, sprach ich täglich kurz die Situation beim abgeben an und holte mir die Bestätigung das es dem Kind im Kiga durchaus nicht so schlecht ergeht, wie es mir suggerieren wollte. Nach ein paar Wochen hatte sich diese Problematik auch in Luft aufgelöst und andere standen dann im Mittelpunkt. ;)

Ich rate zur Gelassenheit, wenn man sich erkundigt hat ob es im Kindergarten ok ist.

VG
Antworten