HB - ein päd. Sprengstoff in Kita: Wer ist Kollateralschaden

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
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petravera

HB - ein päd. Sprengstoff in Kita: Wer ist Kollateralschaden

Beitrag von petravera »

Ich fürchte, dass ich mit meiner These "mein Sohn (30.09.2006) ist sehr wahrscheinlich hochbegabt" sehr alleine dastehe. Dies bedeutet nicht, dass meine Schilderungen nicht die Begabungspädagoginnen und den Psychologen überzeugt hätten. In der Kita glaubt man mir nicht. Als ich kürzlich in einem vom Jugendamt moderierten Gespräch die These "Hochbegabung" thematisierte, erklärte man mir, dass X in der Kita keine Lust auf solche Dinge habe. Man habe ihm mal ein Zahlen-Zähle-Puzzle (vor fast 1 Jahr sein Lieblingsspiel) aus dem Vorschüler-Regal (für Kleine verboten!) geholt und da hätte er nach wenigen Minuten aufgehört. Sozial sei er integriert, könne also nicht hb sein: Er suche den Kontakt zu Gleichaltrigen, habe ich an eine Clique von Dreijährigen gehängt. Zwar käme es nach einer Weile immer wieder zu Streitereien, aber das sei normal. (Und nein, er wird nicht privat eingeladen und hatte bislang nur eine Geburtstagsfete - das könnte altersgemäß sein, klar, aber die Kinder "seiner" Clique treffen sich häufig...) Die Jugendamtsdame, die zugab, vom Thema HB keine Ahnung zu haben, deutete an, ich sei ambitioniert: Warum schenke ich einem Dreijährigen ein Spiel (LÜK), das für Grundschulkinder konzipiert sei? Warum ich in die Ergo ging und in die Motopädagogik? Ich überfordere das Kind! Und eine vorzeitige Einschulung, evtl. schon mit 4,11 Jahren - undenkbar! Außerdem muss man als Alleinerziehende ja überfordert und ohne konsequente Regeln sein ...
Wir haben jetzt ausgemacht, dass X die Vorschulspiele spielen darf - dass man dies nicht gerne sieht, wurde aber auch deutlich gemacht. Wo käme denn da hin - bei 25 Kindern!
Die Dame vom Jugendamt hatte zusammenfassend eine Mail geschickt, in der das Ergebnis das ist, dass die Erzieherinnen die Entwicklung beobachten und mir monatlich eine Rückmeldung geben. Gegebenenfalls wird eine Testung mit 4,3 Jahren überflüssig.... ! Diese Testung wird aber für alles Weitere vorausgesetzt. Klar, X müsste im Sommer 2011 eine Einschulung wollen - da ist er dann 4,11. Aber ich habe ein schönes Angebot einer staatlichen Grundschule mit Montessori-Klasse: X wird schon mal als Schüler für 2011 notiert. Er könnte 1x wöchentlich hospitieren, um sich an den Schulalltag zu gewöhnen und seine Stärken zu erkennen. Gleichzeitig brauchen die Erzieherinnen die Testung, um X in die Vorschulgruppe aufzunehmen. Fühle mich massiv genötigt, eine sehr frühe Testung durchzuführen...
Ich habe viel erreicht, aber trotzdem drohe ich bald aufzugeben: Ich habe mir gerade ernsthaft überlegt, das Argumentieren aufzugeben, zu hoffen, dass X die Langeweile an den Ganztagsbetreuungstagen besser übersteht, wirklich(e) Freunde findet, der Blick der Erzieherinnen durch einen Sichtung der HB-Literatur erweitert wird, dass er mutiger wird und überzeugender (das kann er aber gar nicht leisten & wenn er's tut, muss er scheitern!) usw.
- Ist es falsch, eine frühe Testung zu veranlassen, wenn sonst keine Institution mitspielt?
- Ist es falsch, eine Veränderung der pädagogichen Konzeption anzuregen bzw. Sonderregeln für meinen Sohn zu erstreiten?
- Ist es falsch, wenn ich von den Erzieherinnen erwarte, dass sie sich und ihre Kritik an mir freiwillig infragestellen?
alibaba

Re: HB - ein päd. Sprengstoff in Kita: Wer ist Kollateralschaden

Beitrag von alibaba »

Hallo,

hier mal ein Link für Dich.

http://www.uni-ulm.de/fileadmin/website ... isk108.pdf

Ich glaube, es ist so das schlechteste was man im Kiga machen kann. Man geht hin, sagt mehr oder weniger, ich habe einen 3-jährigen hochbegabten und fordert mehr Förderung.

Mal davon abgesehen, das man in diesem Alter gar keinen vernünftigen Wert bekommt, zumindest mal keinen aussagekräftigen, stößt das natürlich sauer auf, wenn man eine Andersbehandlung haben will. Nicht das ich dich nicht verstehen könnte, aber vielleicht ist der diplomatische Hilfesuchende Weg der Einfachere.
Grundsätzlich kann ich natürlich nicht verstehen, warum den Kindern Dinge versperrt werden. Bei uns im Kiga dürfen alle das machen, wozu sie Lust haben. Aber die Großen sind die Großen, da gibt es keine Kleinen, egal wie begabt. Als mein Sohn 3 Jahre alt war, beherrschte er die zahlen, rechnete. Trotzdem gab es keine Aufnahme in die Großengruppe, das änderte auch ein Test nicht. Mittlerweile verstehe ich, warum es der Kiga nicht macht.

Kiga ist für meine Kinder keine intellektuelle Herausforderung. Aber eine sozial, emotionale. Und als solches sehe ich einen Kiga. Er soll meine Kinder auf die Ellenbogengesellschaft vorbereiten. Sie müssen lernen sich in Gruppen zu integrieren, stillzusitzen, sich zu melden wenn man etwas sagen will, nicht gleich den Beleidigten zu spielen. Wie bewegt man sich in Gruppen, was muss man beachten. Was darf ich, was nicht. Wenn sie das alles gelernt haben, was ja nicht von heute auf morgen geht, dann sind sie aber Vorschulkinder.

Meine gehen ca. 5 Std. in den Kiga. Für kognitiven Anspruch sorge ich ab Mittag, soziale Integration erlernen sie im Kiga. Das ist deren Aufgabe, nicht mehr und nicht weniger.

Für die Einschulung brauchst du keine Vorschulgruppe, kein Zahlenland, kein was weiß ich alles, aber ein sozial emotional gefestigtes Kind mit viel Selbstbewusstsein. ;)

VG
petravera

Forderungen

Beitrag von petravera »

Hallo! Ich denke nicht, dass ich das angesprochen hätte, wenn die Bauchweh und die NichtWollen-Phasen nicht so oft gewesen wären. Wenn mein Kind an sich gut betreut wäre (es gibt Telefon bei Unfällen) und es nicht zu einem Zwischenfall absoluten Vertrauensbruchs gekommen wäre. Im Gespräch kam dann aber raus, dass die altersgemischte Gruppe in sich noch einmal unterteilt ist und es absolut nicht gewollt ist, dass einer anders spielt als die anderen. Ein Dreijähriger bei den Vorschulkinder-Spielen - wo käme man denn da hin?!
Natürlich will ich keine Sonderbehandlung, denn da wäre man ja wieder im Anderssein - und genau das versuche ich ja endlich abzubauen. Ich finde es aber dennoch wichtig, dass die Kinder nicht über einen Kamm geschoren werden, weil man denkt, dass das Alter genug Aussagekraft hat für die spielbaren Spiele und für die Fügsamkeit. Ich persönlich finde, dass Fragen beantwortet werden müssen und Grenzen/-überschreitungen angeboten werden müssen - sowohl im Lernen als auch im Spielen. Dies geschieht in einem Kindergarten nicht, der das Lernen von Kindern zum Ziel hat, und mit der Gruppengröße und der Überlastung dagegen argumentiert wird, dass Einzelpersönlichkeiten erkannt werden - und ich spreche nicht nur von ZahlenBuchstaben-Fans, sondern von den stillen Kids, auf die man lange zugehen muss, pädagogisch arbeiten usw. Einzelarbeit in der pädagogischen Arbeit und Teamarbeit beim Spiel.
Mit meiner Aktion habe ich nichts bewirkt, aber ich habe klargemacht, dass es gut 5 leute gibt, die in der Kita sofort dastünden, um Auskunft zu geben und Impulse zu setzen. So ein marginales Thema!
Im Übrigen ist das emotional gefestigte Kind durch den Kindergarten ganz schön labil geworden. Er passt sich dort extrem an und er ist des Öfteren traurig, weil jemand was nicht verstanden hat. Und nein, die Vorschulsachen wären nur insofern interessant als es mal in die Bücherei ginge oder mal etwas angemessenere Spiele drin wären - kognitiven Input im Sinne eines "mach-mal" fände er schon ganz schön blöd. ... und so ein paar Schlaubacken dort scheinen gerade aus Unwissenheit dieses mach-mal-Ding zu fahren...
Ach, und für eine Einschulung ist es doch hilfreich, wenn das Kind die Gegebenheiten der künftigen Schule schon kennen gelernt hat, die Rituale kennt und sie als Jüngster anzuwenden weiß. Wenn auch seitens der Schule ein klares Ja zur Einschulung kommt und der abgebenden Schule ein klares Signal gesetzt wird.
Du Glückliche! Dem Anspruch, nach einem 6-7-Stunden Arbeitstag in meinem Job meinem Kind noch einen kognitiven Input zuteil werden zu lassen, finde ich extrem hochgegriffen. Ich bin keine Prusseliese, die mit Bubi daheim fleißg Zahlen paukt oder die Schnittstellen der Längen- und Breitengrade unter die Lupe nimmt. Und in den letzten Wochen habe ich nur noch Feuerwehr gespielt wegen der extremen Lautstärke (sehr geräuschempfindlich) und den Käppeleien unter Kindern und vor allem wegen der Kritik an seiner Feinmotorik seitens der Erzieherinnnen, die er voll und ganz internalisiert hatte & sich nix mehr getraut hat.

Wusstest Du, dass bei vielen keine (echte) soziale Integraion erfolgt - unabhängig wie lange sie unter Kindern sind? Links gefällig?
mama antje
Beiträge: 6
Registriert: Mo 9. Mär 2009, 19:57

Re: HB - ein päd. Sprengstoff in Kita: Wer ist Kollateralschaden

Beitrag von mama antje »

Hallo !!!
Sorry, dass ich mich kurz einmische... kann nicht wirklich mitreden, mein Sohn geht schon zur Schule, aber das mit der sozialen Integration interessiert mich sehr!!! Das schafft meiner nämlich gar nicht und genau das wird uns grade aus der Schule massiv vorgeworfen. "... er muss sich in die Gruppe integrieren... er muss sich in der Gruppe wohlfühlen ... " !!! Tut er aber nicht und wird er nie !!! Das kann man doch nicht erzwingen. Und dann krieg ich zu hören "für Individualismus haben wir hier keinen Platz" ! Unfassbar.

Also wenn du auf die Schnelle Links zum Thema parat hast... nehm ich gern! ;) Danke.
alibaba

Re: HB - ein päd. Sprengstoff in Kita: Wer ist Kollateralschaden

Beitrag von alibaba »

Hallo petravera,

ich verstehe, ehrlich gesagt, noch nicht ganz das Problem. Du möchtest für deinen Sohn ein separtes Programm, nur weil Du denkst, er sei hochbegabt. Echt? und dazu möchtest Du einen/seinen Kiga umkrempeln. Jetzt sei mir nicht böse, aber mit Verlaub gesagt, das finde ich ein wenig frech. Sein Sohn ist 3 Jahre alt. Das solltest Du nicht vergessen. Auf der anderen Seite sind Vorschulspiele, bessser gesagt, alle Spiele in unserem Kiga für jeden zugänglich, nur nicht die speziellen Dinge der Vorschulkinder. Dafür werden sie in Gruppen heraus genommen. Aber nur weil mein Kind anfängt die ersten Buchstaben zusammen zu ziehen, stelle ich mich doch nicht hin und verlange nun "Leseunterricht". Oder verstehe ich dein Anliegen falsch.

Klar, finde ich das auch ein wenig frech, einen Test zu verlangen, wenn man in einen Monte-Kiga will. Oder lese/verstehe ich das falsch. Oder ist der nur für die frühe Einschulung gedacht? Das wiederrum kann ich nachvollziehen.

Wenn du mit dem Kiga nicht zufrieden bist, gibt es eigentlich nur eine Lösung. Wechseln.

VG
srndm
Beiträge: 37
Registriert: Di 8. Mai 2007, 15:57

Re: HB - ein päd. Sprengstoff in Kita: Wer ist Kollateralschaden

Beitrag von srndm »

Also ich verstehe nicht,warum Du Dein Kind mit 4,11 Jahren einschulen willst...Mit 5,11 ist doch auch noch früh genug,oder?
Ich habe einen Sohn,der das vierte Schuljahr übersprungen hat,mit 11 Jahren in die 8.Klasse kommt
einen mit 5 eingeschulten,
eine normal eingeschulte Hb Tochter,die nicht springen WILL,
einen gerade 3 jährigen der anfängt zu lesen in einem normalen städt. Kiga ohne besondere Förderung.
Da waren die anderen 3 übrigens auch.Ohne Schaden zu nehmen und ohne dass ich das Kindergartenkonzept in Zweifel ziehe.
Sicher wünschen sich die Kinder schon mal andere Spiele und sicher sind die Vorschulsachen interessanter.Aber später in der Schule müssen sie auch das machen,was gerade dran ist und können nicht immer schon die spannenderen Aufgaben vorziehen.
DAS müssen sie lernen.Mit Frust und Langeweile umzugehen,Rücksicht zu nehmen und auch sich anzupassen und unterzuordnen.Mussten wir auch lernen.Hb hin oder her,die "normale" Welt ist die,in der sich auch unsere Kinder zurechtfinden müssen.
Wenn Du Dein Kind mit 4,11 Jahren einschulst,dann wird er Sport und Kunst mit 6-7 jährigen (regulär eingeschulten) Kindern zusammen haben.Da ist Frust vorprogramiert! Soll dann die Klasse Rücksicht auf ein so junges Kind nehmen?
Bei unseren Kindern sehe ich,dass sie kognitiv sicher weiter sind,aber dass er trotzdem viele Nachteile hat,immer der Jüngste zu sein. Sie kommen gut zurecht,bekommen aber sicher keine Sonderstellung. So ist das Leben.Und daran kann man sich im Kiga schon mal gewöhnen,finde ich.
petravera

Frage der Motivation

Beitrag von petravera »

Es hat sich in den letzten Monaten einiges getan: Ich habe einige Eltern der DGhK gesprochen und aus deren Erfahrungen den besten Diagnostiker gefunden. Sohni war von den "Spielen" ganz begeistert und wollte wieder dorthin. Na, und die Vemutung der HB hat sich ja bestätigt (die Langzeitstudien des Testers widersprechen übrigens o.g. Link total!).
In der Kita hat sich eine Erzieherin mal in einen ca. 1-stündigen Vortrag gesetzt und ging mit dem Wissen raus, das Hochbegabte sozial auffällig sein müssen. Das Testergebnis kennen sie noch nicht. Allerdings muss ich zugeben, dass mein Nörgeln zum Jahresanfang etwas geholfen hatte: Zwar sind die Spiele noch immer nach Alter markiert und das Anbieten der Vorschulspiele ist völlig unreflektiert (Situation/Spielpartner), allerdings probierte man mal was aus. Sie zeigten sich überrascht, dass er nicht nur langen Geschichten zuhören, sondern auch folgen und sie zusammenfassen kann. In den letzten Wochen hat man zwei Veranstaltungen vorbereitet und seit dem geht Sohni gern hin - er liebt eben den klassischen Kindergarten, wie man ihn früher hatte: Ein gemeinsames Programm mit Ritualen, gemeinsamem (Theater)Spiel, Singen usw. Das hatte man wegen des Veranstaltungsdrucks wohl mal umgestellt.

Klipp und klar hat man mir aber mittlerweile zu verstehen gegeben, dass ein hb Kind nicht ihre Einrichtung passt, sondern dass er dann in eine spezialisierte Kita soll. Die Kita ist schnell dabei, Kinder abzugeben, und ich glaube nicht, dass ich das Testergebnis mitteilen werde ...
Was die Einschulung betrifft, so hat man mir geraten, die Einchulung mit 4,11 auf alle Fälle zu beantragen. Ob ich sie dann wirklich in Anspruch nehme, wird sich noch rausstellen. Der Test ist so eine Vorbedingung für den Antrag geworden, aber nicht als Leitmotiv für die Kita. In welche Schule er gehen wird, werden wohl meine berufliche Entwicklung sowie meine Finanzen entscheiden - betroffene Eltern haben mit der Schule am Ort sehr neg. Erfahrungen gemacht, und es gibt bereits 6 Grundschüler, die schon gut 35 Kilometer weit in eine (andere als die o.g.) Montessori-Schule gefahren werden. Ich habe ja Zeit, die SchulPFLICHT beginnt ja erst mit 6!
Was ich von einer Kita erwarte? Ich erwarte von einer Kita, die ein ganzheitliches Erkennen des Kindes (Kopf, Herz, Hand) in der Konzeption proklamiert, nicht nach Schema F urteilt, und die Parameter (z.B. Redequantität, Verhalten) negativ ausgelegt werden. Man wirft mir Dinge vor, die selbst bei Wikipedia bei HB zu finden sind und im Elterngespräch als Vorwurf formuliert werden: Nein, ich bin nicht Schuld an einer mangelnden Feinmotrik (zumal er wahrscheinlich Linkshänder ist)! Nein, ich zwinge meinen Sohn nicht zum messerscharfen Sprechen - umgekehrt wird ein Schuh draus! Nicht ich will noch einen Englischkurs, sondern er (kriegt ihn aber nicht, weil ich zeitlich überfordert bin)!
Ich habe trotz aller Querelen eben deshalb nicht gewechselt, weil er dort Freunde gefunden hat! Die soziale Integration ist mir sehr wichtig, und ich puffere viel aus, erkläre, wenn es so ist, dass er total frustriert heimkommt, weil seine Freunde und Freundinnen "so komisch reden", "das ABC nich können" ... Ob der Frust größer wird, wenn die Erzieherinnen ihn nicht mehr Theater spielen lassen, das Singen für St. Martin nicht mehr weiterverfolgt wird, das Lesen nicht er mehr angeboten wird, wird sich zeigen.
petravera

@ alibaba

Beitrag von petravera »

Als er 2,5 Jahre alt war, schilderte die Erzieherin, wie interessiert er bei den Zahlen für Vorschüler war. Als ich meinte, dass er zwar nicht gern malt, aber die Zahlen sicherlich gern mit den anderen ausgemalt hätte, bekam ich den Gong: "Aber nicht dass sie denken, er wird mit 2 in die Vorschulgruppe aufgenommen!" Vor so wenig Reflektion musste ich einfach kapitulieren.
Erst ein halbes Jahr später las ich bei wikipedia und hier, was Hochbegabung bedeutet und welche Anzeichen es gibt. Ich wollte eigentlich kein eigenes Programm für meinen Sohn, nur ein Wissen um den Sachverhalt und ggf. die Möglichkeit, dass er auch mal was von der Kita für Förderprogramme in RLP ausgefüllt bekommt. Und natürlich möchte ich, dass er darin gestärkt wird, mutig zu sein, auch mal die für ihn interessanten, noch immer markierten Vorschulspiele zu greifen.
Die Kita ist aber durch eine Umstellung meiner Arbeitszeiten etwas marginaler geworden, ist aber immer noch ein rotes Tuch für mich persönlich (s. geschilderte Vorwürfe oben). Am Nachmittag besucht er die Musikal. Früherziehung, turnt in der Motopädagogik mit Kindern bis ca. 7 herum und besucht einen Experimentekurs. Bei all diesen Kursen ist er voll dabei und durch das gemeinsame Tun entsteht eine Gemeinschaft. Natürlich mischte sich die Erzieherin gleich ein: Ich mache zu viel!
... Quark mit Soße!
alibaba

Re: HB - ein päd. Sprengstoff in Kita: Wer ist Kollateralschaden

Beitrag von alibaba »

Hallo Petravera,

was wurde denn für ein Test gemacht und wie alt war da dein Sohn? Was waren denn die Ergebnisse und was sagte denn der Tester dazu? Schreib doch mal darüber ein wenig mehr, mich interessiert das.

Ich glaube, das ist häufig ein Problem, das man sich selber schon viel besser mit diesem Thema auskennt, als eine Erzieherin oder ein Lehrer. Und das die Medien nun nicht unbedingt für eine kluge "Aufklärung" sorgen. Ich habe auch keine aggressiven oder freche Kinder. Und die Kleine ist dazu auch noch relativ ruhig. Trotzdem ist es interessant, wie gerade mein Großer auffällt. Ich werde immer häufiger angesprochen. Meine persönliche Meinung ist daher, das man im Vorschulalter noch keine richtige Aussage treffen kann. Bei uns verdichten sich die Vermutungen immer mehr, Junior ist jetzt 6 und in der Schule.

Das du nicht wechslen willst, eben wegn der Freunde kann ich verstehen. Auch für mich ist das ein gewichtiger Grund doch noch in der Schule zu verbleiben und es gibt nicht das Perfekte. Es wird immer etwas sein, mit was man sich arrangieren muss. Trotzdem gilt auch hier, es gibt ja immer eine Grenze.

Ich erzähle in meinem Umfeld schon gar nicht mehr, was meine Kinder am Nachmittag alles so machen. Ich würde für verrückt gehalten. :ugeek: Und wenn denn mal eine erzählt, die Kinder müssten spielen, dann nicke ich brav. Verstehen kann man eh nur immer etwas, wenn man ganau auch so ein Kind hat, sonst redet man aneinander vorbei.

Im übrigen solltet ihr das mit der Feinmotorik angehen. Ich sehe das gerade beim Großen in der Schule. Da wird viel Wert drauf gelegt. Wenn ihr dann vielleicht frühzeitig einschulen wollt, könnte das der Stolperstein werden.

VLG
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