Verunsichert durch den Kiga...

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
ankaki
Dauergast
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Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von ankaki »

Hallo,

ich bin ziemlich verunsichert und auch ein bißchen sauer. Kurzer Überblick:
Vor einigen Wochen Gespräch im Kindergarten, ich war sehr erstaunt, quasi ohne Vorwarnung, mit der Kindergartenleitung und der Erzieherin meiner Tochter: Sie könnten meine Tochter sicher nicht mehr bis Ende ihrer offiziellen kiga-Zeit angemessen fördern, weil sie bereits jetzt (4,4 Jahre), das ganze Vorschulprogramm beherrscht...
Wir sollen uns doch mal über frühzeitige Einschulung Gedanken machen oder über Zusatzförderung etc...
Da wir eh schon seit vielen Monaten in der Erziehungsberatung sind, wurde uns dort letzlich geraten, Tochter nun doch mal testen zu lassen, denn Einschulung mit dann 4,11 Jahren erscheint uns als Eltern zu früh. Frage aber: Wo stehen wir denn nun wirklich und kann man dem Kiga "beweisen", dass Tochter doch "nur" ganz normal ist und einfach einen riesen Wissendurst hat, dann müssen sie da eben durch und sich was für ihre Beschäftigung einfallen lassen.
Resultat war: Morgen ist Test-Termin, Tochter freut sich tierisch, weil sie da endlich mal "Sachen machen darf, die nicht langweilig sind".
Als ich heute morgen im Kiga nochmal darauf hinweise, dass sie morgen nicht kommt, bekomme ich folgenden Kommentar:
"Tja, wir glauben ja nicht, dass da was rauskommt. Denn wenn man ihr z.B. Rechenaufgaben stellt etc... dann kann sie die nicht immer beantworten und ist doch nur genauso wie die anderen Kinder auch".
Meine Frage dann: Was denn für Rechenaufgaben?
Antwort: Nun ja, z.B. Subtrahieren im 20er Bereich, das kann sie nicht...
Deshalb wären sie sich sicher, dass sie doch nicht hb ist (was wir nie behauptet haben, diese Annahme kam vom Kiga erstmals).

Spinnen die eigentlich oder sagt mal bitte: Muß denn ein 4 Jähriges Kind im 20 er Bereich subtrahieren können und selbst wenn sie es könnte, ist das das ausschlaggebende Kriterium für HB? So ein Quatsch (nur zur Info: Sie rechnet im 10 er Bereich im Kopf, das finde ich alleine schon ganz beachtlich).

Nun ja, jetzt bin ich leicht irritiert. Erst bekommen wir die eine Aussage, wegen der wir überhaupt diesen Test-Termin gemacht haben, nun auf einmal relativieren sie alles. DAs macht mich verrückt, ich bin eh schon so hin und hergerissen wegen morgen, wollte das eigentlich nicht so, aber ich möchte auch eine expertenmeinung wegen früherer Einschulung etc...

Mußte mir mal Luft machen :( !

LG!
bine1977

Re: Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von bine1977 »

Ich glaube die haben sich ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt und haben jetzt Muffe bekommen. Denn es fällt ja auf sie
zurück.
Wie steht ihr denn einer Einschulung gegenüber? Was ist mit dem alternativ Vorschlag sie nachmittags zu fördern? Kennst Du die Grundschule bereits?
Wann werden ihre Freunde eingeschult?

LG Bine
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von heinerprahm »

ankaki hat geschrieben: Spinnen die eigentlich oder ...
Nein, kein "oder" !

Liebe Grüße und lass Dich nicht unterkriegen, informiere Dich weiterhin soviel wie möglich über das Thema, vorallem in den Bereichen, bei denen es um die Einschätzungs- und Fachkompetenz in Sachen HB und allgemeiner Intelligenz von sogenannten Fachpersonal geht, weil die haben in 99,9 % der Fälle 0,0 % Ahnung von gar nichts, dehalb musst Du dieses Vakuum ausgleichen.

Heiner
heinerprahm
Dauergast
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Re: Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von heinerprahm »

Koschka hat geschrieben:Hallo Heiner,

du wirst das mit deiner Tochter auch selber erleben.

LG
Koschka
Hallo Koschka,

das wird nicht passieren ... denn meine Frau hat (und zwar rein auf Grund der Erfahrungen, die sie mit unserer Tochter in der Elternzeit gemacht hat) erstmal ihren Beruf hinten angestellt. (Und das ist keine Frage von Geld oder Qualifikation, sondern einfach eine rationale Entscheidung). Daher wird unsere Tochter keinen Kindergarten erleben, sondern bis zur Pflichtveranstaltung Schule "nur" selbstgewählte Kindergruppen, Sportvereine, Musikschulen etc.pp... also alles was sie mag und was ihr Spass macht... (ok, das können nicht alle, aber ich werde einen Teufel tun und so ein Kind in so ein System stecken, wenn ich das nicht unbedingt muss)

... und wie manche Menschen denken, sogar bei ihren eigenen Kindern kann man hier nachlesen: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,741314,00.html (ok auch wenn das nicht repräsentativ für unseren "Kulturkreis" ist, so lese ich doch hier s.o. oft gleichlautende Haltungen)

Liebe Grüße
Heiner
Swenja
Beiträge: 15
Registriert: Mi 26. Jan 2011, 09:03

Re: Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von Swenja »

heinerprahm hat geschrieben:
Koschka hat geschrieben:Hallo Heiner,

du wirst das mit deiner Tochter auch selber erleben.

LG
Koschka
Daher wird unsere Tochter keinen Kindergarten erleben, sondern bis zur Pflichtveranstaltung Schule "nur" selbstgewählte Kindergruppen, Sportvereine, Musikschulen etc.pp... also alles was sie mag und was ihr Spass macht... (ok, das können nicht alle, aber ich werde einen Teufel tun und so ein Kind in so ein System stecken, wenn ich das nicht unbedingt muss)

...Liebe Grüße
Heiner

Ganz ehrlich? Das finde ich furchtbar. Der Kindergarten ist für Kinder wichtig. Gerade für sehr schlaue Kinder! Sie müssen lernen mit jedweder Form von Menschen klarzukommen. Wie soll deine Tochter lernen sich einzubringen ohnen Ihre Inteeligenz verstecken zu müssen, wenn Sie nicht die möglichkeit bekommt und Ihr von Anfang an suggestiert wird, dass Sie was besseres ist als die anderen kinder. Musikschule turnen usw ist KEIN Kiga-Ersatz. Das kann man in keinster Weise vergleichen.
Und wirklich! Mir tut Dein Kind leid, denn Du nimmst Ihr einen wichtigen Erfahrungswert.

Gruss
Swenja
alibaba

Re: Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von alibaba »

Swenja hat geschrieben: .... denn Du nimmst Ihr einen wichtigen Erfahrungswert.
das glaube ich grundsätzlich auch. Ein Kiga muss nicht schlecht sein und zumindest die ersten beiden Jahre sicherlich auch sehr nützlich. Denn in einer Musikschule oder beim Tanzen oder beim Keine Ahnung was, wird ein Kind bei weitem nicht so mit Gruppenerfahrungen gefüttert, wie in einem Kiga. Alleine das Sytem, da gibt es Regeln, andere Regeln, andere Kinder die das auch schon können oder eben noch nicht können.... viele wichtige Erfahrungen, ausserhalb des kognitiven Leistungsvermögens. Selbst das Bundesverwaltungsgericht hat das so gesehen, das ein Kiga keine Abschiebungseinrichtung für faule Mütter sei, sonder ein ganz wichtiger Bestandteil der kindlichen Erfahrungen. Ganz vorlassen würde ich diese Erfahrung nicht. Man muss sein Kind ja nicht von 6-18 Uhr abgeben, da reichen auch schon 4 Stunden von 8 bis 12 Uhr. Hier kann Kind eigene Kontakte knüpfen, Freunschaften suchen, Erfahrungen im Freiraum sammeln, ohne Vorgabe der "Lehrerin" jetzt holen wir die Trommel und singen, in 3 Minuten malen wir und dann ist die Stunden zu Ende. also ich persönlich sehe das auch ganz kritisch.

Hallo ankaki,

ich glaube ihr habt einen Fehler gemacht. Ihr habt vom Test berichtet. Warum?

Grundsätzlich galueb ich auch, auch wenn ich es nicht ganz so eng sehe wie Heiner, das ein Kiga keine Ahnung hat und auch hier Vorurteile sich in den Köpfen festgesteckt haben. Ob euer Kind Hb ist, das werdet ihr eh erst später erfahren. So ein zeitiger Test kann, wenn überhaupt, nur einen Hinweis in eine Richtung geben. Naja, schreib doch mal, was raus gekommen ist, wenn ihr das Ergebnis habt und wie denn nun Eure Meinung zum Thema Einschulung ist.

VLG
heinerprahm
Dauergast
Beiträge: 536
Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von heinerprahm »

Swenja hat geschrieben: Ganz ehrlich? Das finde ich furchtbar. Der Kindergarten ist für Kinder wichtig. Gerade für sehr schlaue Kinder! Sie müssen lernen mit jedweder Form von Menschen klarzukommen. Wie soll deine Tochter lernen sich einzubringen ohnen Ihre Inteeligenz verstecken zu müssen, wenn Sie nicht die möglichkeit bekommt und Ihr von Anfang an suggestiert wird, dass Sie was besseres ist als die anderen kinder. Musikschule turnen usw ist KEIN Kiga-Ersatz. Das kann man in keinster Weise vergleichen.
Und wirklich! Mir tut Dein Kind leid, denn Du nimmst Ihr einen wichtigen Erfahrungswert.
Gruss
Swenja
Hallo Svenja,

"Furchtbar", "ich nehme meinem Kind etwas weg", "Das Kind kann einem leid tun" ...

Weißt, Du das sind so Aussagen, bei denen ich mich eigentlich nur umdrehen kann und weggehen, denn sie zeigen, dass einfach kein Wissen vorhanden ist, wie die Sozial- und Emotionsentwicklung bei Kindern funktioniert… und ja, auch darüber könnte ich Dir einen stundenlangen, äußerst differenzierten und höchstwissenschaftlichen, kulturübergreifenden und entwicklungshistorisch begründeten Fachvortrag halten.

Aber ich mache es mal kurz:

http://www.kindergartenpaedagogik.de/1878.html
Entwicklungsaufgabe für Kinder besteht in ihren ersten Lebensjahren darin, Kompetenzen zu erwerben, die sie befähigen, in sozialen Bezügen selbstständig und handlungsfähig zu werden und mit ihren Gefühlen sowie den Gefühlen anderer angemessen umgehen. Diese Entwicklungsaufgaben können Kinder nur in einem stabilen sozial-emotionalen Umfeld bewältigen."

Vermisst wird also in den Kindergarten-Programmen der Länder eine differenziertere Vorstellung zur Sozial- und Emotionsentwicklung in jungen Jahren. Auch fehlt eine hinreichende Begründung der Bedeutung sozial-emotionaler Kompetenzen für andere Entwicklungs- und Bildungsbereiche. Und selbst daraus ableitbare frühpädagogische Förderaspekte sind nicht zu entnehmen."

Dr. Susanna Roux - Institut für Erziehungswissenschaft - Universität Landau
… das was Du also forderst "Sie müssen lernen mit jedweder Form von Menschen klarzukommen" erlernen Sie in keinem Kindergarten.

… und grundsätzlich, Kinder erlernen soziale- und emotionale Fähigkeiten, aus denen sie später ihre eigenen Kompetenzen in diesem Bereich erlangen, von den Menschen, die über diese Kompetenzen verfügen und das sind Erwachsene. Lies in diesem Forum, wie Kindergartenpersonal mit Kindern im Allgemeinen und hochbegabten Kindern im Besonderen umgehen. Besonders die hochbegabten Kinder finden sich im Kindergarten eher sehr selten in einem stabilen sozial-emotionalen Umfeld wieder.

Weltweit wachsen Kinder ganz natürlich bis zum Schuleintritt in der Kernfamilie auf, das Modell Kindergarten ist ein reine Erfindung des "zivilisierten" Menschen und hat in keiner Weise eine irgendwie notwendige Bedeutung für die sozial-emotionale Entwicklung von Klein- und Vorschulkindern, sondern es ist ein rein ideologisches Konstrukt.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben: … und grundsätzlich, Kinder erlernen soziale- und emotionale Fähigkeiten, aus denen sie später ihre eigenen Kompetenzen in diesem Bereich erlangen, von den Menschen, die über diese Kompetenzen verfügen und das sind Erwachsene.
Weltweit wachsen Kinder ganz natürlich bis zum Schuleintritt in der Kernfamilie auf, das Modell Kindergarten ist ein reine Erfindung des "zivilisierten" Menschen und hat in keiner Weise eine irgendwie notwendige Bedeutung für die sozial-emotionale Entwicklung von Klein- und Vorschulkindern, sondern es ist ein rein ideologisches Konstrukt.
Hallo Heiner,

kinder lernen von und durch Kinder und nicht von Erwachsenen. Natürlich lernen sie über das Vorbild der Eltern, aber vergleichen - das machen sie mit den ihresgleichen, also Kindern. Ein Kind ohne Kinder, sondern nur mit Erwachsenen konfrontiert in allen Lebenslagen wird viele wichtige Erfahrungen nicht sammeln können.

Das die Betreuung ein Erfindung des "zivilisierten" Menschen ist, ist Quatsch. Selbst Tiere halten ihre Kleinkinder in Kindergartengruppen zusammen. Das muss einen Grund haben und hat mit Zivilisation rein gar nichst zu tun. Der Kindergarten in seiner jetztigen Form hat etwas damit zu tun, weil eben die Kernfamillie mit den vielen Kindern eben nicht mehr zur Verfügung steht. Dein Kind wird behütet, kontrolliert bespielt, in Kurse geschikct, aber mit Kindern ist es doch gar nicht mehr zusammen. Mal in den Büschen verschwinden, mal auf Bäume klettern ohne unter der Aufsicht von Mama oder Papa zu stehen. Wo sind denn die Kindergruppen mit denen z.B. mein Vater noch unterwegs war. Der war auch nie in einem Kiga. Aber da passte die Uroma auf und noch auf sieben weitere Nachbarskinder, die dann alle zum Essen am Tisch zusammen saßen. Die Vorstufe eines Kiga, nur sagt das so keiner. Kannst du das deinem Kind noch so anbieten? Eine Kernfamilie, das gibt es vielleicht noch in China auf dem Land. :schwitz:

Wenn mein Kind mit anderen Kindern zusammen ist, lacht es ganz anders, benimmt sich anders, hat ein anderes Wesen, etwas gaaaanz anders als wenn mein Kind mit einem Erwachsenen gegenübersteht. Fängt bei der Größe an (ständiges nachobenschauen-Machtpostion) und hört bei der Unbeschwertheit des Loslassenkönnens auf.

VG
Zuletzt geändert von alibaba am Do 27. Jan 2011, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
heinerprahm
Dauergast
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Re: Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben:
kinder lernen von und durch Kinder und nicht von Erwachsenen. Natürlich lernen sie über das Vorbild der Eltern, aber vergleichen - das machen sie mit den ihresgleichen, also Kindern. Ein Kind ohne Kinder, sondern nur mit Erwachsenen konfrontiert in allen Lebenslagen wird viele wichtige Erfahrungen nicht sammeln können.
Koschka hat geschrieben:Hallo Heiner,
Ich bin mit der Meinung, dass Kinder von Erwachsenen besser lernen gar nicht einverstanden.
Hallo Koschka und alibaba,

woher habt ihr eure Informationen, auf welcher Basis gründen eure Festellungen ?

Sozial- emotionale Fähigkeiten und Kompetenzen, die für eine gesunde Psyche sorgen und die sie in ihrem späteren Leben im Umgang mit sich selbst und anderen Menschen verwenden können, erlernen Kinder ausschließlich von Menschen, die über solche Kompetenzen verfügen. Kindergartenkinder verfügen einfach nicht über solche Kompetenzen und die rudimentären Fähigkeiten in diesem Bereich, die z.B. ältere Kindergartenkinder bereits erlangt haben, also z.B. der so oft zitierte "Umgang mit anderen Kindern in der Gruppe" stammen ebenfalls von Erwachsenen.
alibaba hat geschrieben:
Das die Betreuung ein Erfindung des "zivilisierten" Menschen ist, ist Quatsch. Selbst Tiere halten ihre Kleinkinder in Kindergartengruppen zusammen. Das muss einen Grund haben und hat mit Zivilisation rein gar nichst zu tun. Der Kindergarten in seiner jetztigen Form hat etwas damit zu tun, weil eben die Kernfamillie mit den vielen Kindern eben nicht mehr zur Verfügung steht. Dein Kind wird behütet, kontrolliert bespielt, in Kurse geschikct, aber mit Kindern ist es doch gar nicht mehr zusammen. Mal in den Büschen verschwinden, mal auf Bäume klettern ohne unter der Aufsicht von Mama oder Papa zu stehen. Wo sind denn die Kindergruppen mit denen z.B. mein Vater noch unterwegs war. Der war auch nie in einem Kiga. Aber da passte die Uroma auf und noch auf sieben weitere Nachbarskinder, die dann alle zum Essen am Tisch zusammen saßen. Die Vorstufe eines Kiga, nur sagt das so keiner. Kannst du das deinem Kind noch so anbieten? Eine Kernfamilie, das gibt es vielleicht noch in China auf dem Land.

Wenn mein Kind mit anderen Kindern zusammen ist, lacht es ganz anders, benimmt sich anders, hat ein anderes Wesen, etwas gaaaanz anders als wenn mein Kind mit einem Erwachsenen gegenübersteht. Fängt bei der Größe an (ständiges nachobenschauen-Machtpostion) und hört bei der Unbeschwertheit des Loslassenkönnens auf.
puhh…

Kernfamilie - aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Kernfamilie besteht aus einem Vater, einer Mutter und ein oder mehreren leiblichen Kindern von beiden. Die Kernfamilie gehört in den westlichen Gesellschaften zu den am weitesten verbreiteten Lebensformen der Familie.

Psychologische Aspekte
Kernfamilie bezeichnet das System Vater-Mutter-Kind: jeder Mensch ist dauerhaft Teil eines solchen Systems, auch wenn die Zugehörigen nicht, oder nicht mehr, zusammen leben. Sie besteht aus jeweils einem Vater, einer Mutter und einem bis mehreren leiblichen Kindern.

Soziologische Aspekte
Als Kernfamilie oder Gattenfamilie gilt in der Soziologie die Lebens- und Reproduktionsgemeinschaft von Mutter, Vater und Kind(ern). Die Kernfamilie gilt heute als die kleinste soziale Zelle und Basis einer Gesellschaft, in der nicht nur die biologische Reproduktion, sondern auch ein wesentlicher Teil der Sozialisation (soziale Reproduktion) stattfindet.


Primäre Sozialisation

Die innere Bereitschaft, institutionalisierte Anschauungsweisen und Lebensformen zu verinnerlichen, erwächst aus einer Identifizierung des Kleinkindes mit seinen nächsten Bezugspersonen. Das ermöglicht es ihm, regt es aber auch dazu an, die Welt in einer Weise aufzufassen, zu deuten, sich zu ihr zu stellen und sie schließlich so zu handhaben, wie seine Bezugspersonen dies tun.
Dies führt dann zu einem weiteren sehr wichtigen Schritt der primären Sozialisation des Kindes. Indem es die Formen der Anschauungen seiner Bezugspersonen über und deren Umgangsweisen mit der Welt übernimmt, findet es nicht nur seinen Zugang zur Welt, in der es zu leben hat, sondern darüber hinaus auch einen neuen Zugang zu sich selbst. Wenn es also die Welt mit ihren Augen zu sehen lernt, wird es durch sie auch seiner selbst als Gegenstand ihrer emotionalen wie tätigen Zuwendung gewahr. Zu den Eindrücken, Empfindungen und Bedürfnissen, die es unmittelbar in sich selbst verspürt, erfährt es sich dabei als das, was die Menschen, die es umgebenden, in ihm sehen. Und während es auch dies verinnerlicht, wird es unversehens auch zu dem, was diese in es hineinlegen.
Mit diesen Zuschreibungen erhält das Kind im Rahmen seiner primären Sozialisation von seinen Bezugspersonen schließlich einen ganz bestimmten Platz und eine spezifische Rolle in dem sozialen Umfeld zugewiesen, aus dem heraus es die Welt erfährt. Es lernt sich dabei als eine Person kennen, die in unterschiedlichen Beziehungen zu anderen Personen seines sozialen Umfeldes steht und an das Rollenerwartungen geknüpft werden, die es erfüllen soll (Herausbildung einer eigenen Identität).

Primäre Sozialisation "ist die erste Phase, durch die der Mensch in seiner Kindheit zum Mitglied der Gesellschaft wird."

Es geht um die institutionalisierte Form der Kinderbetreuung in einer pädagogischen Einrichtung wie dem Kindergarten. Wie oben zu lesen ist: "Vermisst wird also in den Kindergarten-Programmen der Länder eine differenziertere Vorstellung zur Sozial- und Emotionsentwicklung in jungen Jahren. Auch fehlt eine hinreichende Begründung der Bedeutung sozial-emotionaler Kompetenzen für andere Entwicklungs- und Bildungsbereiche. Und selbst daraus ableitbare frühpädagogische Förderaspekte sind nicht zu entnehmen."

Wir haben es also mit zwei Aspekten zutun. Zum einen Institutionen, die in Sachen Sozial- und Emotionsentwicklung offensichtlich keinen Plan haben und zum anderen mit Kleinkindern, die grundsätzlich und im Kern unabhängig von kulturellen Einflüssen, einen Sozialisationsprozess durchlaufen, der geprägt ist durch die nächsten Bezugspersonen.

Was passiert jetzt in vielen Kernfamilien ?

Angeheizt und verunsichert durch Äußerungen wie "Du schadest Deinem Kind", "Dein Kind wird nicht zu Recht kommen", "Das Kind kann einem nur Leid tun" etc pp … werden Kleinkinder, die sich mitten in der primären Sozialisationsphase befinden, oft ohne innerer Bereitschaft der Kinder der selbst, in Kindergärten abgegeben und Personen überlassen, die sicher nicht zu den nächsten Bezugspersonen gehören und dieses auch nie werden. Dort sollen sie dann von diesen Personen und von anderen Kindern die sich in der gleichen Situation befinden, spezifische Rollen im sozialen Umfeld erlernen, lernen Beziehungen zu knüpfen und eine Identität entwickeln. Nur das lernt ein Kleinkind dort nicht, sondern dieses ist natürlicherweise etwas das Teil der primären Sozialisation innerhalb der Kernfamilie ist. Kindergärten taugen einfach nicht als "Ersatz" für die Primäre Sozialisation und sie können auch keine Ergänzung sein.

Natürlich kann das Spielen in so einem Kindergarten für Kinder auch Spaß machen, manchen macht die Trennung von den primären Bezugspersonen auch scheinbar nichts aus (siehe Bindungstypen http://de.wikipedia.org/wiki/Bindungstheorie … da kann man als Kindergartenkind-Mutter am Verhalten seines Kindes bei Abgabe und Abholung ungefähr ablesen, wie das Kind gebunden ist), aber letztlich ist all das was postuliert wird, z.B. das dort irgendwelche wichtigen und entscheidenden Sozialisationsprozesse stattfinden, einfach unhaltbar, Kindergärten erfüllen ihren Zweck in Sachen Betreuung von Kinder berufstätiger Eltern, alles andere, vor allem die pädagogischen Konzepte in Sachen Sozialisation und Persönlichkeitsentwicklung ist einfach Unfug.

Liebe Grüße
Heiner
Swenja
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Registriert: Mi 26. Jan 2011, 09:03

Re: Verunsichert durch den Kiga...

Beitrag von Swenja »

Hallo Heiner,

Dein Kind ist KEIN Studienprojekt / -objekt. Und fach bla bla bla ist nicht der Stein der Weisheit und muss nicht immer das Beste sein mein Lieber.
Ich sehe an meiner großen Tochter (7) das Sie bei allem Input und lernwillen und intelligenz regelrecht andere Kinder auch braucht. :)
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