Heiner, ich habe Dir zwei FRAGEN gestellt auf deren Beantwortung ich immer noch warte. Wo findest Du in meinem posting eine Unterstellung?heinerprahm hat geschrieben:Das ist genau eine von den Reaktionen, von denen ich geschrieben habe und die der Grund sind, warum ich im normalen Leben NIEMALS eine solche Diskussion wie dieses hier führen würde. Denn ich schildere ja einfach nur wie es bei uns war und was wir uns dabei gedacht haben und alleine das reicht schon aus andere, wie in diesem Falle Dich, nicht nur in eine Rechtfertigungshaltung zu bringen, sondern auch gleichzeitig noch in eine Art Angriffsmodus, denn durch die Frage die Du in Bezug auf die Abtreibung von Kindern aufwirst, unterstellst Du mir etwas, was ich niemals denken würde und so geht dann der beidseitige Angriffs-, Verteidigungs- und Rechtfertigungs-Ping-Pong los und es endet normalerweise immer im maximalen Streit, in Missgunst und Unverständnis.Rabaukenmama hat geschrieben: Soll das im Umkehrschluss heissen dass man keine Kinder in die Welt setzen sollte wenn man es finanziell nicht hinkriegt sie bis zum Schuleinstieg zu Hause zu betreuen? Und soll man die Kinder, die trotz Verhütung kommen wollen, abtreiben, um ihnen den Kindergarten zu ersparen?
Vielleicht gehörst Du zu den Menschen, die im Leben das Meiste "richtig" gemacht haben, bei mir schaut´s aber anders aus. Als ich mich für unser Kind entschieden habe war nicht schon durchgeplant, wie alles im Detail zu laufen hat, sondern ich war der (vielleich naiven) Auffassung, wir wären jetzt emotional reif genug um für Kind bis zu dessen eigenständigen Eintritt ins Leben sorgen zu können. Der Rest würde sich schon ergeben. Und unser zweites Kind hat sich für uns entschieden, nicht umgekehrt (und ist uns trotzdem von ganzem Herzen willkommen).
Ich sehe nicht mich in der Angriffshaltung sondern dich. Wenn schon, dann bin ich in der Verteidigungshaltung, aber man kann jede Erklärung als Rechtfertigung oder Verteidung auslegen. Für meine Entscheidungen brauche ich keine Absolution (weder von Dir noch von sonst wem) und wenn ich was ERKLÄRE (von mir aus auch "rechtfertige") dann geschieht das um dem anderen zu ERMÖGLICHEN meine Situation und Sichtweise kennenzulernen. Voraussetzung dafür wäre natürlich Offenheit in diese Richtung. Wenn die von Dir verlinkten Studien Dir diese Offenheit nicht ermöglichen dann halte ich mich selbst raus denn ein "Stellungskrieg" ist genausowenig in meinem Interesse wie in Deinem.
Rabaukenmama hat geschrieben: Wir haben ZWEI Kinder, wovon eines behindert ist und mit meinem Mann als Alleinverdiener eben nur rund Euro 1.730,- (Alimente schon weg-. und Familienbeihilfe schon mitgerechnet) bei monatlichen Ausgaben von Euro 2.300,-.
Das einzige grössere Einsparpotential, was mir einfällt, sind die Zigaretten meines Mannes, der leider starker Raucher ist.
Diesbezüglich sende ich Dir noch eine PN, wenngleich ich nicht glaube, dass überhaupt Bereitschaft dafür da ist, zu verstehen, dass andere Menschen in ganz anderen Welten leben.heinerprahm hat geschrieben: Da bedeutet ihr macht jeden Monat mindestens 570 Euro Minus, das sind im Jahr 6840 Euro die euch fehlen und dann wird von Deinem Mann noch geraucht und dazu noch stark? Ich habe gerade mal geschaut was Zigaretten in Österreich kosten, eine Schachtel Marlboro 5 Euro, das ist vergleichbar mit Deutschland und für mich ist es, mal ganz davon abgesehen, dass Rauchen ohnehin Irrsinn ist, völlig unverständlich, wie jemand der Frau und zwei Kinder zu versorgen hat, dazu noch eines mit erhöhten Bedarf auf Grunde einer Behinderung und so wie ich es Deinem Text entnehme noch außerfamiliär weitere(s) Kind(er) alimentiert, dann eventuell auch noch zwei Schachtel Zigaretten am Tag raucht, die mit 300 Euro ein riesiges Loch in die Kasse reißen, da fehlt mir wirklich jedes Verständnis und das ist auch schlicht nicht zu rechtfertigen!
Heiner, ich merke deutlich dass für Dich Kindergarten generell tatsächlich so eine Zumutung zu sein scheint, dass man ihn seinen Kindern unter Aufbietung aller Kräfte ersparen sollte. Diese Ansicht respektiere ich ebenso wie alle anderen hier vorgebrachten Meinungen. Ich akzeptiere auch, dass Du keine Ahnung haben kannst wie viele Termine so ein behindertes Kind verursacht und was es heisst, mehrmals wöchentlich zu den Stosszeiten mit zwei Kindern in Öffis zu irgendwelchen Arzt- oder Akkustikerterminen unterwegs zu seine, hunderte Stunden in Wartezimmern zu verbringen (wo es schon stressig genug ist, den Kleinen daran zu hinden die schimmligen Leca-Steinchen aus den Blumentöpfen in den Mund zu stopfen). Ich sehe wirklich keinerlei Grund, meinen Grossen, der vom ersten Tag an auf eigenen Wunsch und gerne im Kindergarten ist, zu Hause zu betreuen. Dabei geht es nicht so sehr um die so viel beschworene "soziale" Komponente, sondern auch um MEINE Kraft und meine Nerven.heinerprahm hat geschrieben: Was jetzt der Kindergartenbesuch und Dein Halbtagsjob, außer vielleicht beim Finanziellen, an der Situation 'verbessern' soll leuchtet mir nicht ein, aber vielleicht ist es ja gut wenn Du einfach etwas Abstand gewinnst, ich drücke Dir auf jeden Fall alle Daumen, dass alles so klappt, wie Du es Dir vorstellst.