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Kindergartenwechsel

Verfasst: Fr 24. Mär 2017, 10:21
von maman91
Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier im Forum. Ich selber bin hochbegabt, was aber erst relativ spät getestet wurde, nachdem ich nach dem Überspringen der 8. Klasse auf dem Gymnasium immer noch total unterfordert und gelangweilt war..
Meine Eltern wollten mich eigentlich gar nicht testen lassen, obwohl schon in der Grundschule die Lehrer immer wieder darauf hingewiesen hatten..

Jedenfalls vermute ich, dass mein 3 jähriger Sohn auch hochbegabt ist. Umzugsbedingt steht jetzt ein Kindergartenwechsel für unseren Sohn an und ich habe Probleme, mich für den neuen Kindergarten zu entscheiden. Momentan besucht er einen kleinen familiären Kindergarten mit nur 2 geschlossenen Gruppen. Im neuen Wohnort gibt es für uns zur Auswahl einen Kindergarten mit halboffenem Konzept und einen komplett offenen Kindergarten mit 86 Kindern ganz ohne Gruppen.

Mir stellt sich jetzt die Frage, was für ihn besser geeignet wäre.. Wir haben uns schon beide Kindergärten angeschaut und keiner überzeugt uns so ganz. Im Kindergarten mit offenem Konzept war die Leiterin total nett aber ich habe Angst, dass er da unter geht oder eben nur von Raum zu Raum rennt und gar nicht weiß, welches Angebot er wahrnehmen soll.
Im Kindergarten mit halboffenem Konzept war die Leiterin sehr kurz angebunden und hat gar nicht mit ihm gesprochen, was ich sehr traurig fand.

Prinzipiell wäre sicher ein Kindergarten mit geschlossenen Gruppen die beste Lösung für ihn aber leider gibt es einen solchen vor Ort nicht. Er steht allerdings auch auf der Warteliste des Waldkindergartens, wo es nur 1 Gruppe mit 20 Kindern gibt.. Da stehen die Chancen auf einen Platz allerdings schlecht :(

Vielleicht könnt ihr mir ja über eure Erfahrungen zu den Kindergartenkonzepten und eurer Entscheidungsfindung berichten. Er ist einfach auch sehr sensibel und braucht im Kindergarten auch immer wieder eine Kuschel- und Lesepause mit seiner Bezugserzieherin..

Vielen Dank schon jetzt und liebe Grüße,
Maman91

Re: Kindergartenwechsel

Verfasst: So 26. Mär 2017, 22:18
von Rabaukenmama
Wenn ich dich richtig verstanden habe sind es deine eigenen Ängste, die dich bei der Entscheidung blockieren. Als Mutter eines behinderten Kindes hatte ich schon einige Situationen,von denen ich ängstlich war, vor allem, weil ich oft keine Wahl hatte. Zum Beispiel ein noch nicht mal 2jähriges, gehörloses Kind allein (also ohne mich) täglich über 2 Stunden im Bus zum einzig in Frage kommenden Integrationskindergarten und wieder heim fahren zu lassen (oder meinen Arbeitsplatz zu verlieren)...

...und dann, in der Wirklichkeit, war alles halb so wild ;) . Mein Rat: such nach bestem Wissen und Gewissen das passendste "Machbare" aus, schau dann wie es klappt und entscheide flexibel in den jeweiligen Situationen. Niemand kann immer alles ad hoc "richtig": entscheiden, also erwarte das nicht von dir. Zwischen " total ideal" und "absolut unmöglich" ist eine große Bandbreite. Unsere Kinder sind meistens stark genug, sich auch mit Situationen zu arrangieren, die nicht 100%ig für sie "passen". Das ist gut so und stärkt sie oft mehr, als wenn man ihnen schon von vorne herein alle Steinchen aus dem Weg räumt.

Und wenn du merkst, dass dein Sohn echten Leidensdruck hat, wirst du ihn ja vermutlich nicht auf biegen und brechen durchzwingen, sondern dann, wenn die Probleme auftreten, nach Lösungen suchen.

Ach ja, vergiß Konzepte! Schau Dir lieber die Menschen an, die im Kindergarten arbeiten. Wie gehen sie mit den Kindern um, was sind Ihre Schwerpunkte, was geben und was erwarten sie? Mein vermutlich hochbegabter Sohn war in einem ganz" normalen" Privatkindergarten mit 30 eineinhalb- bis sechsjährigen Kindern in einer großen Gruppe und hat sich dort vom ersten bis zum letzten Tag sehr wohl gefühlt, weil die Pädagoginnen total lieb und offen waren und ihn mit all seinen Stärken und Schwächen angenommen haben.