förderung im kiga

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
Antworten
Eichhörnchen
Dauergast
Beiträge: 60
Registriert: Mi 29. Mär 2006, 10:54

förderung im kiga

Beitrag von Eichhörnchen »

hallo,

mein sohn ist gerade fünf geworden. er ist vor ca. 6 monaten mit dem k-abc test getestet worden. auswertung: in den visuellen bereichen liegt er über dem durchschnitt (10 punkte norm, er hatte 13-14 punkte) im mathematischen wäre er an der grenze zur hochbegabung. er ist sonst eigentlich ein einzelgänger, fängt jetzt aber an im kiga herumzurasen. auf meine anfrage einer eventuellen unterforderung reagierte die erzieherin nicht gerade begeistert. er könne sich ja alles nehmen was er wolle. und mit zahlen würden sie ja eh nicht arbeiten. kann es sein, das er unterfordert ist? wie kann ich ihn fördern und wie binde ich den kiga am besten mit ein?
sylvia
Moderator
Beiträge: 181
Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: förderung im kiga

Beitrag von sylvia »

Lies mal mit ihm den Zahlenteufel (Enzensberger);-)
Ansonsten: Auch wenn er "nur an der Grenze" liegt, heisst das nicht, dass er nicht HB ist (Ich habe das Gefuehl, dass der K-ABC untertestet)
Wenn Du magst kannst Du mir mal die Prozent-Ergebnisse zu-mailen.
Und: Vielleicht interessiert sich Dein Junge ja genau fuer Zahlen, aber Ihr koenntet ja zuhause Zahlenspiele mit Gegenstaenden machen (Legos,Murmeln), die er dann im KiGa weitermachen koennte um sich zu beschaeftigen.
Die Erziehrerin scheint eher negativ gepolt zu sein, es kann sein, dass sie sich nicht einbinden laesst. Du koenntest Deinem Sohn aber vielleicht mal einen LÜK-Kasten organisieren, und den koennte er auch in den Kindergarten mitnehmen.
Liebe Gruesse von Sylvia
Eichhörnchen
Dauergast
Beiträge: 60
Registriert: Mi 29. Mär 2006, 10:54

Re: förderung im kiga

Beitrag von Eichhörnchen »

hallo sylvia

prozentsätze haben wir leider keine mitbekommen. sie hat es nur so (mündlich) mit mir ausgewertet.
die kiga-leiterin hat der erzieherin jetzt ein buch zum informieren mitgegeben. vielleicht kann sie sich da einige anregungen holen.
einen lük-kasten haben wir da. ich muss mal sehen, was sich an ma-heften auftuen lässt.
die amtsärztin will sich michael bei ihrem nächsten besuch im kiga auch noch mal anschauen und der erzieherin gezielte tipps geben.

also vielen dank noch mal

struppi
sylvia
Moderator
Beiträge: 181
Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: förderung im kiga

Beitrag von sylvia »

Schade. Ich hab das schon haeufiger gehoert, dass die Diagnostiker die Zahlen am liebsten fuer sich behalten. Liebe Gruesse von Sylvia
LeeLa
Dauergast
Beiträge: 55
Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: förderung im kiga

Beitrag von LeeLa »

Hallo struppi!

Ich bin sehr hellhörig geworden bei dem was du schreibst, es gleicht sehr stark unserem Fall.

Auch unsere Erzieherin meinte, dass eine Unterforderung unmöglich wäre, da ja alles an Spielmaterial zur Verfügung stünde. Unser Sohn würde sich ja auch auf keine Angebote einlassen etc. Auch ich habe ein ausführliches Gespräch mit der Einrichtung geführt, ein Buch zum Thema hingetragen und erstmal begeistert mitverfolgt, dass sie sich um einen Vortrag zu HB bemühten. Wir haben im weiteren Verlauf ein Gespräch unter Anleitung einer unabhängigen Person mit den Erziehern geführt. Aber es wurde nur immer schlimmer :o(

Heute mache ich mir schwere Vorwürfe bezüglich meines Vorgehens, weil die Situation irgendwann eskalierte. Mein Sohn reagierte zuerst im Kindergarten mit Unterforderung (woraus dann wohl eine Überforderung resultierte) und später mit massiver Anpassung was zuhause zur totalen Resignation, Depressionen, mangelndem Selbstbewusstsein und einer heftigen Verweigerungshaltung führte.

Meine Erfahrung, die sich aber glücklicherweise nicht mit denen aller Eltern deckt ist, dass ein KIGA sich sehr schnell angegriffen fühlt und dicht macht. Ich wünsche dir von ganzem Herzen das es bei euch anders läuft!!!

Mich würde wahnsinnig interessieren ob und wenn ja inwiefern euer KIGA die Bereitschaft zeigt deinem Sohn den KIGA-Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Das kann in so vielseitiger Form geschehen, aber mir scheint es als wäre es so manch einem schlicht zu viel Arbeit vom gewohnten Kurs abzuweichen nur weil ein Kind "aus der Reihe tanzt".

Was den LÜK-Kasten betrifft: wenn die Erzieher sagen sie fördern nichts was Zahlen angeht werden sie wohl auch einen LÜK-Kasten nicht erlauben, oder? Berichte doch mal!

Mein Sohn wird übrigens bald 5 Jahre. Falls du Lust hast dich auszutauschen würde ich mich sehr über eine PM freuen :o)))

Liebe Grüße
LeeLa
Angitila
Beiträge: 34
Registriert: Di 23. Aug 2005, 14:24

Re: förderung im kiga

Beitrag von Angitila »

Hallo Struppi
Auch uns ging es ähnlich. Wir haben einen 2-jahres Kindergarten. Laura hat den Stichtag knapp verpasst. Kam dann jedoch nach Abklärung im November in den kleinen Kiga. Am Anfang lief alles super. Ich hatte jedoch bald das Gefühl, Laura ist eher unterfordert. Die Antwort der Kindergärtnerin: Sie könnte ja ein Lernspiel oder sonst etwas aus dem Gestell nehmen, tut dies aber nicht.
Die Situation wurde schlimmer, Laura weinte im Kiga, sie wolle nach Hause, zu Hause meinte sie, sie wolle in den grossen Kiga. Bei einem Gespräch mit der Kindergärtnerin stellte sich heraus, dass sich Laura sehr anpasst. Der "Schülerlitisch" ist für die grossen Kindergärtner. Dort will sie nicht arbeiten. Am Gestell bedienen sich auch hauptsächlich die grossen.
Laura wechselte nun in den grossen Kiga. Und ist nun glücklich. Sie arbeitet am "Schülerlitisch", bedient sich am Gestell, denn sie gegört ja jetzt zur Gruppe der grossen.
Ich will dir damit nur sagen, unterschätze es nicht, wenn Dein Sohn unterfordert ist und sich einfach auch anpasst!!!!
Die Kindergärtnerin hat es zu akzeptieren, Dein Sohn zu nehmen wie er ist.
Die Kindergärtnerin konnte Laura nicht einmal speziell fördern, denn sie will keine Extrawürste. Sie macht das was sie muss, was auch von den anderen in ihrer Gruppe verlangt wird. Sie würde auch nie präsentieren, dass sie eigentlich schon mehr kann. Die Kindergärtnerin hätte auch nicht gemerkt, dass Laura lesen kann. Sie kann sich eben sehr gut anpassen, ist jedoch schlussendlich nicht glücklich dabei und unterfordert.
auch gast
Dauergast
Beiträge: 101
Registriert: So 5. Mär 2006, 22:18

Re: förderung im kiga

Beitrag von auch gast »

hallo

auch usnere tochter hat sich in der krippe angepasst, hat z.b. fast nix geredet, wenn nicht andere erwachsene (elern von andceren) anwesend waren oder sich fuettern lassen oder so spaesse. ihre lernsachen waren ihr sicher peinlich in der krippe, sie war nicht gern die besondere, und es war ihr einfach fad.
im grossen kindergarten ist alles super, vom schnuppertag an ist sie aus sich rausgegangen, war laut, hat alle angequatscht und macht auch mit den grossen die lernsachen mit, und ist da genauso akzeptiert wie bei den "kleinen" (die ja auch alle aelter sind als sie).
ihr talent wird dort nicht belaechelt, oder sinnlos gelobt (z.b. "toll, dass sie schon so frueh auf den topf ist", "du kannst aber toll essen" etc. - sprich lob fuer sachen, die sie schon seit monaten konnte), sondern ihr talent wird erkannt, akzeptiert.
ich denke auch, dein gefuehl ist richtig, mein gefuehl hat auch gestimmt, obwohl die kindergaertnerinnen das nicht so gesehen haben.
lg
liz

ps: meine maus war so begeistert davon, endlich in den grossen kindergarten zu gehen, dass sie nicht auch die abschiedsparty im alten gehen wollte.
sylvia
Moderator
Beiträge: 181
Registriert: Do 1. Mai 2003, 00:00

Re: förderung im kiga

Beitrag von sylvia »

Und dann koennt Ihr Euch vorstellen, wie das in der Schule weitergehen kann... Kein Wunder, dass viele "Unwissende" von einem Entwicklungsvorsprung rede, nicht von Hochbegabung bei Kleinkindern... Die Kinder passen sich so gerne so lange an, bis sie auf aehnlichem Stand zu sein scheinen wie die Umgebung. Und fuehlen sich ganz viele doch nicht "zugehoerig" - trotz aller Anpassung.
Traurig, oder?

Sylvia
Antworten