Verweigerung beim Einschulungstest

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Winnie
Dauergast
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Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von Winnie »

Also, wir waren heute bei der pädagogischen Einschätzung in der Schule und es ist so, dass die Schulleiterin nach wie vor der Meinung ist, dass es klappen kann. Als positive Pluspunkte hat sie genannt, dass A. von sich aus selber in der Schule will und auch eine ziemlich realistische Einschätzung davon hat, was das bedeutet. Wir haben lange geredet und ich habe ihr dann gesagt, dass ich jetzt gerne mal eine konkrete Aussage darüber haben möchte, ob sie denkt, dass es klappen wird. :? Und auch da sagte sie: Das kann man nicht vorhersagen. Die Entscheidung liegt also nach wie vor bei uns Eltern.

A. gilt nicht als Kann-Kind, weil sie erst nach dem Stichtag 6 Jahre alt wird. Es werden im nächsten Jahr noch 3 andere Kinder mit 5 eingeschult, wobei das aber alles Kann-Kinder sind. A. wäre dann definitiv die jüngste.

Mein Mann hat nochmal mit der Schulpsychologin telefoniert und sie gefragt, ob es sinnvoll wäre, A. dort nochmal vorzustellen. Sie fragte ebenfalls, wie wir auf die Idee mit der vorzeitigen Einschulung gekommen sind. Er hat dann von der Empfehlung von der Kindergartenleiterin erzählt und die Schulpsycholgin sagte dann, das diese Einschätzung ein gutes Zeichen sei, weil sie eben bis jetzt immer ein ganz gutes Händchen dafür hatte. In der Regel wird ja gesagt, dass die Einschätzungen der Kindergärten erstmal nur mit Vorsicht zu genießen sind. Vom Hospitieren hat sie auch abgeraten und zwar aus den von koschka genannnten Gründen.

Heute hat sie sich nicht verweigert und zwischen den beiden Terminen liegt gerade mal eine knappe Woche. Was Gehorsam und Disziplin angeht, kann ich mich nur auf die Aussagen der Ballettlehrerin und der Ergotherapeutin verlassen. Die haben beide gesagt, dass A. ruhiger wird, je höher der Anspruch ist. Das wiederum stüzt dann die Theorie, dass es ihr helfen würde, eingeschult zu werden.

Ich muss da nochmal ein paar Nächte drüber schlafen und mich dann in Ruhe mit meinem Mann besprechen. Ich habe A. auf jeden Fall gesagt, dass sie das ganz toll gemacht hat und dass die Lehrerin mit ihr zufrieden war. :D Da hat sie sich gefreut und war dann auch ganz stolz auf sich selber.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
mussmal
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Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von mussmal »

also, so wie du das beschreibst, würde ich es machen.
in der klasse meines sohnes ist ein mädchen das im märz nach der einschulung sechs wurde. die fällt zwischen den anderen kindern nicht auf.
Winnie
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Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von Winnie »

Heute nochmal kurz Rücksprache mit dem Kindergarten gehalten und wieder neue Sachen zum Nachdenken bekommen:

Sie hat das ganz Vorschulprogramm nicht mit durchlaufen, d. h. sie ist mental überhaupt nicht darauf vorbereitet, dass jetzt ein neuer Lebensabschnitt anfängt. Sie muss den Wechsel ganz allein schaffen, das wären dann nochmal erschwerte Bedingungen. Das wäre auch ein Grund, dass die Schuluntersuchung so schlecht gelaufen ist, weil die anderen Kinder natürlich auch vom Kindergarten darauf vorbereitet werden, was sie da erwartet. Sie wissen, dass es ein normaler Vorgang ist und dass die anderen das auch machen. Es wird also vorher und auch hinterher mit den Kindern darüber gesprochen. A. hat außer ihren Eltern keinen, mit dem sie darüber sprechen kann. Vor allem kein anderes Kind. Die anderen Kinder machen zum Abschluss noch eine Übernachtungsparty usw., wo A. auch nicht teilnehmen kann. Und Rituale sind für A. immer schon wichtig gewesen. A. ist ein Kind, was ganz viel Sicherheit braucht.

Und das andere Argument war, dass A. ein Kind ist, dass sich im Kindergarten sehr gut alleine beschäftigen kann. Die Erzieherin hat gesagt, dass A. viele Angebote gerne annimmt und dann auch super mitmacht (sprich: Leistungsmäßig topfit, Konzentration usw. alles kein Problem), aber wenn ihr die Angebote nicht zusagen, dann denkt sie sich oft selber was aus. Sie schart dann ihre 3 - 4 Mädels um sich und sorgt dann dafür, dass ihre Ideen in die Tat gesetzt werden. Sie verteilt Aufgaben und gibt Kommandos. Nicht immer kommt dabei auch was Gutes raus. :oops: Diese Freiräume wird sie dann in der Schule nicht mehr haben. Wenn es allerdings darum geht, dass A. ohne ihre Freundinnen mit der anderen Gruppe, womöglich noch in dem anderen Gruppenraum was machen soll, ist sie erstmal sehr verhalten. Sie wird dann erstmal wieder ganz klein und taut dann so langsam wieder auf.

Das heißt, das größte Manko ist also A. Selbstvertrauen.

Nun gibt es eben zwei Theorien: Die einen sagen "Ins Kalte Wasser schmeißen!", weil das Kind so über sich selbst hinauswächst und lernt, dass es das auch schaffen kann. Die anderen sagen "Warten, so lange wie möglich, bis der reife Apfel von selbst vom Baum fällt."

Ich muss sagen, dass ich aus meiner persönlichen und familiären Situation heraus schon oft ins kalte Wasser geschmissen wurde und das hat bei mir das Bedürfnis nach Sicherheit nur noch mehr verstärkt. Von daher wäre meine Antwort ganz eindeutig. Aber ich bin eben auch nicht meine Tochter. :?

Ach, und es gibt auch immer mehr Leute jetzt, die mir sagen, dass ich die gleichen Probleme vielleicht auch noch haben werde, wenn A. 6 ist (und darüber hinaus). Wahrscheinlich hat das bei A. wirklich nur teilweise mit der Reife zu tun, ein großer Teil ist aber auch ihre Persönlichkeit, und so ganz glatt wird das vielleicht nie laufen. Es gibt irgendwie kein Richtig oder Falsch.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
lieschenmüller

Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von lieschenmüller »

Hallo,
im letzten Jahr haben wir auch überlegt, ob wir unsere Tochter schon einschulen, sie war ein Kann-Kind. Sie fing ungafähr ein halbes Jahr vor dem Termin an zu schreiben und lesen. Der Kindergarten sagte damals nein, da sie zu ruhig und schüchtern war und zu wenig Selbstbewustsein hatte.
In diesem einen Jahr haben wir versucht, gezielt ihr Selbstbewustsein etwas aufzubauen; schwimmen lernen, Tae Kwon Do gelber Gürte... .
Das hat auch mehr oder weniger geklappt. Die Kehrseite ist jetzt, dass sie lesen und schreiben bereits kann. Wenn sie sich Bücher aus der Bücherei ausleith, entsprechen die meistens dem Schwierigkeitsgrad der 3. Klasse. Sie kann die fliessend und textverstehend lesen. Sie buchstabiert meistens richtig und rechnet auch locker über die Zehnersprünge rüber.
Wenn sie jetzt im Sommer zur Schule kommt, müssen wir auf eine offene, fördernde Lehrerin hoffen, damit sie nicht abschaltet und die Lust am Lernen verliert.

Viele Grüße
Winnie
Dauergast
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Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von Winnie »

Koschka hat geschrieben:
PS der kindergarten wundert mich. Erstmal geben sie selber die Empfehlung für die Einschulung und nehmen danach das Kind nicht in die Vorschule auf.

LG
Koschka
Nein, das ist ein Missverständnis. Sie wurde gar nicht in das Vorschulprogramm aufgenommen, weil A. ja erst im November den Kindergarten gewechselt hat. Und da war es eben überhaupt noch nicht abzusehen, wie sich A. nach dem Wechsel entwickeln würde. Das blöde war auch, dass wir für die Schuluntersuchung so ziemlich den letzten Termin in der Reihe bekommen haben. Wir haben daher beschlossen, dass wir in der Kindergartengruppe das so lange nicht zum Thema machen, wie nicht klar ist, dass sie auch wirklich eingeschult werden kann. Das war natürlich auch als Schutzmaßnahme gedacht, damit A. dann auch nichts erklären muss, warum es evtl. doch nicht dazu kommt.

Ich habe A. auf jeden Fall schon erklärt, dass es nur ganz ausnahmsweise möglich ist, mit 5 in die Schule zu kommen und dass wir ihr das nicht versprechen können.

Bis jetzt habe ich immer noch kein richtiges Bauchgefühl. Alle Argumente sind gut, es wird mit Sicherheit kein Spaziergang und ihr Sozialverhalten ist zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht sehr stabil. Aber ich weiß auch, dass "brennt". Sie schläft unter der Woche teilweise erst so um 22 bis 23 Uhr und sie kommt bestimmt noch 10 x Abends raus, weil sie irgendwas erzählen möchte oder Fragen hat. Manchmal frage ich mich dann, ob sie implodieren wird, wenn wir sie jetzt nicht in die Schule lassen.

Abgesehen davon waren wir am Wochenende wieder beim Spielkreis und dort ist ein 14jähriger Junge, den sie ganz besonders heiß und innig liebt. Sie versucht alles Mögliche, damit er sie ernst nimmt. Ihr ganze Stimme, Tonlage, Körperhaltung sind ganz anders. Und da sagte die Leiterin vom Spielkreis auch, dass sie das eigentlich alles kann, aber dass sie sich selber auch meistens aus Selbstschutz ganz klein macht.

Wir waren neulich auf dem Spielplatz, da war nicht viel los, aber irgendwann kam ein Junge an, wie wir erfahren haben, ging er in die 3. Klasse. Sie ging dann von sich aus hin, fragte ihn, wie er heißt, und beide fingen dann an, auf einen Baum zu klettern. Er hatte die bessere Technik und erklärte ihr dann, wie man ganz weit nach oben kommt. 30 Minuten waren die da oben im Baum, bis L. dann müde wurde, da mussten wir dann leider nach Hause. Ich fand es einfach so schön zu sehen, wie sie ist, wenn sie ganz bei sich ist. An dem Tag hatte sie einfach überhaupt keine Angst, sie war sich ihrer selbst ganz sicher.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
bine1977

Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von bine1977 »

lieschenmüller hat geschrieben:Hallo,
im letzten Jahr haben wir auch überlegt, ob wir unsere Tochter schon einschulen, sie war ein Kann-Kind. Sie fing ungafähr ein halbes Jahr vor dem Termin an zu schreiben und lesen. Der Kindergarten sagte damals nein, da sie zu ruhig und schüchtern war und zu wenig Selbstbewustsein hatte.
In diesem einen Jahr haben wir versucht, gezielt ihr Selbstbewustsein etwas aufzubauen; schwimmen lernen, Tae Kwon Do gelber Gürte... .
Das hat auch mehr oder weniger geklappt. Die Kehrseite ist jetzt, dass sie lesen und schreiben bereits kann. Wenn sie sich Bücher aus der Bücherei ausleith, entsprechen die meistens dem Schwierigkeitsgrad der 3. Klasse. Sie kann die fliessend und textverstehend lesen. Sie buchstabiert meistens richtig und rechnet auch locker über die Zehnersprünge rüber.
Wenn sie jetzt im Sommer zur Schule kommt, müssen wir auf eine offene, fördernde Lehrerin hoffen, damit sie nicht abschaltet und die Lust am Lernen verliert.

Viele Grüße

bei uns steht dass Angebot nächstes Jahr dann direkt in die 2.Klasse einzuschulen. Wäre das evtl. was für Euch?

LG
Bine
alibaba

Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von alibaba »

Hallo urmelis,

ich will Winnie nichts Böses. Ich habe lediglich zusammengefasst, was meine Leseerfahrung hergibt. Und da ergibt sich für mich ein Bild von einem sich stetig verweigerndem Kind. Das würde ich mal trennen von der Höhe des IQ. Und es fällt mir auf, das man dieses Verweigern immer versteht, die Testerin war zu doof, der Raum zu dunkel, die Aufgaben zu niedrig.........

Naja, das Kind wird im November 6, ist ein klassisches Muss-Kind, zumindest bei uns. Das jüngste Kind bei uns ist ein Jnauar-Kind, der packt das auch, so ist das nicht. Klar, es hängt vom Kind ab, alle sind anders, nichts ist gleich, bei einer tollen Schule, wird es wohl auch toll laufen........immerhin nimmt die Schule das Kind auf...welche Wohltat für die Eltern, eine Last von der Schulter weniger. So wird es auf alle verteilt, die Eltern wollten, die Schule hat genommen, zumindest kann man es so nicht mehr nur noch auf die Eltern schieben.

VG
Winnie
Dauergast
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Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von Winnie »

Nee, das stimmt nicht so ganz, es gibt auch sehr viele Situationen und Umfelder, wo A. sich nicht verweigert und wo dann eben schon abzusehen ist, dass sie eine ganze Menge kann. Und das bin dann ja nicht ich, die das so sagt, denn ich bin ja in der Regel bei diesen Sachen gar nicht dabei. Wie du vielleicht gelesen hast, hat sich A. nur bei der Schulärztin so verweigert. Alle Termine, die sie in der Schule selber wahrzunehmen hatte, liefen alle ohne Probleme ab, als da wären Sprachtest, Pädagogische Einschätzung und auch der Schnuppertag in der Schule. Es ist auch gar nicht gesagt, dass es alles toll laufen muss, aber es soll schon besser laufen als im Kindergarten.

Vielleicht muss man sich auch mal überlegen, wie es A. seelisch geht. Ich denke, die wenigsten hier sind in diese Situation gekommen, weil man ihnen anfangs gesagt hat, dass das Kind besser in einem Integrationskindergarten aufgehoben wäre. Was das auch für ein unglaublicher Kampf für sie gewesen sein muss, uns irgendwie zu zeigen, dass sie unglücklich ist, ohne dass sie irgendwie in Worte fassen konnte, was sie so quält. Natürlich kann man erstmal davon ausgehen, dass es eine Frage der Erziehung ist, wenn das Kind ständig aus dem Gruppenraum abhaut. Aber sie war immerhin davor über 1 Jahr schon in der Krippe und da ist sowas niemals vorgekommen. Sie musste erst mit 4 Jahren nochmal ins Bett machen, damit wir begreifen konnten, dass das Kind wirklich seelisch am Ende ist.

Es ist so ein komplexes Feld, über das wir seitenweise diskutieren. Wie soll ein (damals noch) dreijähriges Kind das erklären können, wie soll sie sich da überhaupt drüber bewusst werden?

Als A. 3 Jahre alt war, hatte sie gleich zu Beginn im Kindergarten eine Freundin, die nach ein paar Wochen gesagt hat:"Du bist nicht mehr meine Freundin!" A. war darüber sehr bedrückt und fragte mich zuhause, warum das Mädchen sie nicht mehr mag, weil sie doch nichts getan hätte. Ich habe ihr erklärt, dass das so eine Art Spiel ist. Daraufhin schrie mich meine Tochter an:"Das ist ein ganz bescheuertes Spiel, das spiele ich nicht mit!" Ein paar Tage später hat sich das Mädel die Sache anders überlegt, aber für A. war der Drops gelutscht. Sie hat dann später auch noch eine Einladung zum Kindergeburtstag bekommen, aber da wollte sie dann auch nicht hingehen. Soll ich ihr sagen, dass sie das mitmachen MUSS, weil es nun einmal dazugehört?
Sie hat sich nie auf den Boden geschmissen und geheult, so wie andere dreijährige Kinder beim Hinbringen. Sie hat nie im Gruppenraum gesessen und geheult oder andere Kinder geschlagen, getreten, gebissen oder sonstwas. Sie hat keine Sachen zerstört. Nichts dergleichen! Sie ist jeden Tag hingegangen und hat da ihre Zeit abgesessen und wenn es die Gelegenheit ergeben hat, ist sie abgehauen und hat sich irgendwo versteckt. Wurde sie angesprochen, hat sie höflich gesagt:"Ich möchte bitte einfach hierbleiben und in Ruhe lesen." Was daran falsch ist? Dass andere Kinder in dem Alter sowas niemals äußern.

Sie hat sich nach bestem Wissen und Gewissen richtig verhalten, aber am Ende war es doch immer genau das Falsche. Sie war gerade große Schwester geworden und hat hier zuhause immer zu hören bekommen, dass sie die Große ist. Kaum war sie im Kindergarten, hörte sie nur noch, dass sie eine von den Kleinen ist. Keiner wollte hören und sehen, was sie alles schon kann. Spätestens seitdem sind für A. die Rollenbilder komplett durcheinander geraten. Dann hat sie sich wie ein Kleinkind verhalten, da hieß es dann, dass sie mit 4 schon wieder zu groß für Babysprache sei. Sie sollte in ganzen Sätzen antworten. Sie lehnte alle Angebote ab und sagte, dass sie das nicht kann, weil sie noch zu klein dafür sei. Ich kann nicht malen, ich kann nicht basteln, ich kann nicht singen. So, wie es bei den Dreijährigen im ersten Kindergartenjahr auch normal war. Und dann über Nacht sollte sie sich dann zusammenreißen, weil sie ja immerhin schon 4 Jahre alt wäre. Da sollte sie dann auf einmal funktionieren und am besten noch Spaß daran haben, so wie alle anderen Vierjährigen auch. Der Kinderarzt hat es damals gleich bei der U 8 richtig erkannt. Dafür, dass sie im Kindergarten gar nichts mitmacht, konnte sie die Sachen dann bei der Untersuchung erstaunlich gut. Auch das sie schon zu Beginn gesagt hat "Ich hab doch schon gesagt, dass ich nicht malen kann!" - noch bevor sie den Stift aufgenommen hat, das war dann auch sehr speziell. Die meisten Kinder versuchen es und geben dann auf. Er hat dann auch gesagt, dass wir die Sache mit dem Integrationskindergarten ganz schnell wieder vergessen sollen.

Das war wie gesagt alles Anfang 2010, jetzt haben wir 1 1/2 später und es kommt immer mal wieder durch. Sehr deutlich wurde ihr Rollenkonflikt, als mein Mann einmal zu ihr sagte:"Du willst ein Schulkind werden, dann musst du dich auch wie eins verhalten." Darauf sagte A.:"Was meinst du damit? Ich weiß doch noch gar nicht, wie sich so ein Schulkind verhält." :gruebel: Wissen wir das denn so genau? Oder plappern wir nur die gleichen Sprüche nach wie unsere Eltern, ohne darüber nachzudenken? Da hat mein Mann wahre Größe bewiesen, sich entschuldigt und ihr gesagt, dass sie das noch gar nicht wissen kann.

Ich halte es da mit Aiga Stapf und vertrete die Auffassung, dass die Kinder noch nicht fertig in die Schule kommen, sondern auch da noch an ihrem Sozialverhalten arbeiten können. Ich glaube, dass A. sehr viel damit zu tun hatte, seelisch mit diesem ganzen Kram fertig zu werden und ich denke, sie wird auch daran wachsen und zwar in einem Maße, wie es anderen Kindern gar nicht möglich ist, die einfach nur ganz normal in den Kindergarten gehen und auch dort nicht weiter auffallen. Man kann auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, etwas Schönes bauen. ;)
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
mussmal
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Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von mussmal »

Mensch Winnie, egal was wir hier sagen.
Ihr habt jetzt klare Verhältnisse und das wird ihr helfen. Sie wird eingeschult und hängt nciht mehr so doof in der Luft.
Jetzt müsst Ihr Elten dem Ganzen nur noch freudig entgegensehen, dann fühlt sie sich auch gut.
Alles Gute!

Und erzähle dann mal im Herbst wie es ist - ich verspreche Dir, von mir kommt kein "ätsch, hab ich's doch gesagt" :fahne:
Gast111

Re: Verweigerung beim Einschulungstest

Beitrag von Gast111 »

Winnie hat geschrieben: Ich denke, die wenigsten hier sind in diese Situation gekommen, weil man ihnen anfangs gesagt hat, dass das Kind besser in einem Integrationskindergarten aufgehoben wäre.
Ich denke tatsächlich, dass sie in einem (guten) Intergrationskindergarten besser aufgehoben gewesen wäre. Da bekommt man nämlich vermittelt, dass jeder so ist wie er nun mal ist und nichts können muss, nur weil er schon X Jahre alt ist, dort gibt es nämlich Kinder die gewisse Dinge nun mal nie können werden. Umgekehrt stellt es auch kein Problem dar, wenn ein Kind eben mehr kann als andere. Ich glaub das hätte deinem Kind wirklich gut getan.
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