Einschulung mit 4 direkt in die 2. Klasse

[wirausdemrevier]

Hallo und guten Abend,

ich bin neu und genau aufgrund meiner Fragestellung hier auch angemeldet; daher lass ich raus was mir auf der Seele brennt; ich weiß, dass wir nen totalen Sonderfall darstellen und hoffe zumindest jemanden zu finden, der ähnlich ´sonderbar´ ist.

Mein Sohn (4 Jahre und 1 Monat alt) war immer schon extrem und ich meine extrem....aufgefallen ist er allen, nur nicht mir, da er zum Einen mein erstes Kind war und ich ihn auch einfach immer so genommen habe, wie er ist (damit fahren wir auch heut noch am besten).

Ich kürz mal die Jahre ab, wenn Fragen sind beantworte ich diese natürlich:

Aktuell ist es so, nach ständigem Theater im KiGa wegen tödlicher Langeweile und KiGa-Wechsel war angedacht ihn dieses Jahr einzuschulen mit 4,5 Jahren.

Aufgrund dessen hat die Schule ihn vor ein paar Tagen zu Probebesuchen eingeladen und es kam was ich kommen sah aber verdrängte: schon am ersten Tag stand für ihn fest er geht "nieeeeeeeeeeeeee wieder in den KiGa" und baff stand ich da.

Jetzt lässt man ihn tatsächlich im 2. HJ der 1. Klasse als Gastkind mitlaufen und wenn das einfach so läuft, schließt er das Klassenziel zum Sommer mit ab und wird nach den Ferien offiziell eingeschult und springt auch direkt in die 2. Klasse, um auch in der Klasse bleiben zu können, in der er ist.

Im Übrigen läuft das völlig problemlos; rein kognitiv löst er durch den jahrgangsübergreifenden Unterricht Aufgaben der 2. Klasse, sozial ist alles super und er kommt hervorragend zurecht; so krass das auch für uns ist, ist er DA im Moment genau richtig.

Ich sehe natürlich nur auch die weiterführende Schule, die er dann mit 7 besuchen muss und hier bin ich kurz vor dem Nervenzusammenbruch und weiß nicht welche Ratschschläge ich mir erhoffe.

Ich krieg nur Horrorszenarien vorgespielt und finde aufgrund der Seltenheit unserer Geschichte keine Gleichgesinnten, die dies vielleicht so oder ähnlich durchhaben.

Vielleicht gibt es hier jemanden??!!

VG

[basket]

Hallo!
Ich bin nur die Mutter eines aufgeweckten und nicht getesteten Sohn von 6 Jahren!
Er ist mir fast 6 im Sommer eingeschult worden und es läuft ganz gut.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es irgendwann im soz.- emotionalen Bereich große Probleme gibt, je höher die Klassenstufe ist.
Ist er getestet? Was sagt die Schulpsychologin?
Vielleicht wäre in eurem Fall eine spezielle Schule besser!
Wie sieht es mit den motorischen Fähigkeiten aus? Ich denke da an die Pausen, den Sportunterricht!

Ich glaube ein User hier im Forum hat seine Kinder mit 4, aber in die erste Klasse eingeschult!
Lg Basket

[basket]

Ach so, was heißt seit ein paar Tagen?

Wenn er erst seit kurzer Zeit in der Schule ist, dass würde ich erst noch abwarten, wie dein Kind sich in ein paar Monaten sozial und emotional entwickelt hat!
Lg

[wirausdemrevier]

"Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es irgendwann im soz.- emotionalen Bereich große Probleme gibt, je höher die Klassenstufe ist."

Ja das erwarte ich; nur kann ich leider nur im ´jetzt´ anfangen und jetzt braucht er tatsächlich genau DAS


"Ist er getestet?"

Ja, ist er.

"Was sagt die Schulpsychologin?"

Alle befürworten die frühe Einschulung; der Weg mit der 2. Klasse hat sich ´nebenbei´ ergeben, weil er soooooooo glücklich war und nicht mehr in den KiGa wollte. "Mama weißt du was, alle können das was ich kann!"
Er ist aktuell genau DA wo er hingehört und mega glücklich.

"Vielleicht wäre in eurem Fall eine spezielle Schule besser!"
Gibts hier nicht; er ist aber auf einer Schule, die sich in dem Bereich fortbildet und spezialisiert hat; es ist dort viel Erfahrung vorhanden.

"Wie sieht es mit den motorischen Fähigkeiten aus? Ich denke da an die Pausen, den Sportunterricht!"
In den Pausen keine Probleme; im Sport ist er ganz klar nicht wie ein 7 jähriger, aber macht alles mit, beißt sich ohne große Probleme durch und kämpft ohne aufzugeben.

VG

[denkmalan]

hallo,

wir "kämpfen" gerade mit ähnlichen Problemen, Tochter wird evtl. im Sommer mit 4,7 eingeschult, Probeunterricht steht allerdings noch aus. Schick mir doch ne PN wenn du magst, dann können wir uns austauschen.

lg denkmalan

[alibaba]

Hallo,

koschka hat ihre Kinder mit 4 Jahren eingeschult, welche dann zwei Monate später 5 wurden.

Ich würde nie mit 4 Jahren einschulen, nie in eine 2. und alleine die Vorstellung mit 7 an der weiterführeden Schule zu sein, würde mir Schweißperlen auf die Stirn treiben. Ich hätte keine ruhige Minute mehr, alles dreht sich nur noch darum, nein, Danke. Auch Ich habe noch ein Leben, neben dem meiner Kinder.

Rein sozial gesehen, denke ich klappt das nicht. Das betroffene Kind wird immer Schwierigkeiten haben, ein Sonderling bleiben und ein Aussenseiter sein. Gerade im Hinblick auf die sozial ja noch einmal um ein Jahr weiterentwickelten Mädchen würde ich meinen Kindern nie dieses Ungleichgewicht zumuten. Schon jetzt ist es in der Klasse meiner Jüngsten krass. Da hocken in Kl.1 alle von 6-8. Da wären dann bei 4-8 mir zu viel dazwischen. Nie und Nimmer, egal wie hoch der IQ ist. Bei Buben sowieso nie. Kann man im Sport nicht mithalten, wird man nicht in die Gruppe aufgenommen. Da sind Buben knallhart.

Ich sehe auch keinen Nutzen darin sein Abitur mit 16 Jahren zu machen.

VLG

[sogesehen]

Hallo alibaba
"Bei Buben sowieso nie. Kann man im Sport nicht mithalten, wird man nicht in die Gruppe aufgenommen. Da sind Buben knallhart." hast Du in der Art schon häufiger geschrieben und mir geht es echt gegen den Strich. Jungs, die sich nicht für Sport interessieren oder da einfach nicht so talentiert sind, gibt es und sie können ihre Niesche finden und dort anerkannt werden. Gruppenprozesse können von Lehrern und Eltern und den Kindern beeinflusst werden und sind keine Naturgesetze.
Wenn das Kind sich im Moment in der Klasse SO wohl fühlt, würde ich nicht pauschal abraten. Wenn es sich in den ersten beiden Schuljahren richtig und zugehörig fühlt, ist das vielleicht mehr wert, als geringere Altersunterschiede später. In den späteren Jahren kann es schlimm werden, muss es aber nicht. Wenn einer anders ist, hilft es nicht viel, wenn er wenigstens gleich alt ist.
Grundsätzlich frage ich mich, ob man nicht ein oder zwei Jahre "aussetzen" kann. Es gibt doch auch Weltreisende oder Krankheitsbilder, weswegen Kinder ein Jahr in Deutschland nicht zur Schule gehen. Später könnten Auslandsaufenthalte dazwischengeschoben werden, damit das Kind nicht mit 15 oder 16 das Abi hat, sondern wie die anderen auch mit 17.
Liebe Grüße

[alibaba]

Hallo sogesehen,

mir ist es eigentlich recht egal was Dir gegen den Strich geht..... dieses hier immer alles Das-ist-gar-kein-Problem-Rumgeschreibe geht es mir nämlich auch.

Ich schreibe auch nicht über Dinge die ich noch nicht erfahren habe....ich schreibe aus dem Jetzt und über das was ich erlebe. Und das Geschriebene bezieht sich schlicht weg und einfach darauf. DAS sind MEINE Erfahrungen die bis heute gelten.

Es geht nicht darum das ein Kind seine Niesche nicht findet - versteht Ihr das denn nicht? Es geht darum, das es eine große Gefahr bedeutet ein Kind mit 4 einzuschulen. A) sind die Schule dafür nicht geeignet B) die Lehrer nicht C) die Klassenstärke und Klassenzusammensetzung nicht und D) das Kind nicht. Bei allem kognitivem Vorsprung die die Kinder haben, sozial ist keiner dabei der das einfach so wuppen kann. Bei uns wäre jetzt das 4-jährige Kind ganz aktuell in einer 1.Klasse mit ADHS-Kindern, Kindern mit Lernschwierigkeiten, Kindern die bereits 8 sind, Kinder die schnell lernen aber 6 sind, Wiederholer und unter normal begabten Kindern. Mhh...... Und da willst Du mir erklären, das wäre das reinste Zuckerschlecken?

Darin noch nicht betrachtet die oft körperliche Einstufung unter Buben. Das ist noch einmal eine andere Welt für sich. Was macht mein Karlpiepenhoch nicht alles um anerkannt zu werden - oft vergebens. Die wenigsten Kinder stehen da drüber, auch meiner nicht. Möchte gerne dazugehören, nicht immer nur der Trottel sein. Möchte auch mal als Zweiter oder Dritter in eine Mannschaft im Schulsport gewählt werden, nicht nur als Letztes. Da hilft es ihm auch nicht, wenn er in Mathe nur 1en schreibt.

Sei mir nicht böse sogesehen aber es scheint mir hier so oft, das man eine Position zu Dingen einnimmt, die man noch gar nicht beurteilen kann. Neine, eine Glaskugel habe ich nicht. Das von mir Beschriebene kann woanders ja auch total anders sein, es wäre wünschenswert, es würde mich aber wundern.

VLG

[Bliss]

Welche Probleme es in Zukunft geben wird weiss eh keiner. Von daher, wenn es jetzt in der Schule keine Probleme gibt wäre es ja Unsinn ihn ein weiteres Jahr in den KiGa, in den er nicht mehr will zu schicken, nur weil er irgendwann mal Probleme aufgrund des Alters geben könnte. Ich denke zwar auch, dass es irgendwann noch problematisch werden könnte, aber je nach Ausprägung und Zeitpunkt des Auftretens kann man dann immer noch reagieren. Jetzt hat er ja gute Chancen halbwegs problemlos durch die Grundschulzeit zu kommen. Das wäre vermutlich nicht so, wenn er seinem Alter entsprechend später eingschult werden würde.

Auslandsaufenthalte, Internatsbesuch sind auch noch Optionen für die Zukunft.

[Julia1985]

So dann mag ich auch mal berichten wie es J. so in der 1.Klasse ergeht. Er wurde ja mit 4,9 eingeschult. Die ersten Wochen bis zu den Herbstferien waren perfekt. Am ersten Tag kam sofort zur Sprache das er ja so klein ist. Er wurde gehänselt. Die Lehrerin bekam es mit und hat ihm die Möglichkeit gegeben, in gemütlicher runde, zu erklären warum er so klein ist. Seit dem war das nie wieder Thema. Ansonsten hatte er vor Weihnachten einen Jungen der ihn immer gehaun hat. wir haben das mit der Lehrerin geklärt und sie das mit dessen Eltern. Aber richtig aufgehört hat es als er selbst zu der Mutter hin ist und ihr gesagt hat das er das nicht gut findet und es besser wäre wenn er das nicht tun würde (das Gespräch war urkomisch). Seit dem hat er ruhe. Im Sport macht es ihm nichts aus das er nicht der beste ist, er ist dafür schnell und wendig und darum gern in der Fußball AG angenommen. Ansonsten besucht er noch die Schach AG. er hat Freundschaften in seiner Klasse und bis in die 4.Klasse. Tja ab den Herbstferien lief es dann bis jetzt leider etwas schlechter. J. hat leider endeckt das in einem Arbeitsheft alle Schreibschriftbuchstaben drin sind und hat sie sich selbst angeeignet. Mathe ist auch langweilig und dadurch das es ihn nicht gerade vom Hocker reißt läßt er sich durch die geringste Ablenkung ablenken. Wir sind da aber dran. Bei ihm kommt wohl hin zu das er Hochsensibel ist (er wird psychologisch begleitet). Aber wir bekommen das schon hin das es für ihn gut ist.
Fatzit: er ist da genau richtig aber er ist immer noch viel zu schnell! Wir haben ihn jetzt einmal die Woche bei den Fühen Forschern. Das begeistert ihn sehr neben seiner Geige.