noch ein Kann-Kind, einschulen mit 5,4 oder 6,4

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
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isidra
Beiträge: 27
Registriert: Do 23. Apr 2009, 22:26

noch ein Kann-Kind, einschulen mit 5,4 oder 6,4

Beitrag von isidra »

Hallo ihr,

auch schlage mich grad mit dem Gedanken an die Schule rum. Meine Kleine wäre laut Schulgesetz nächstes Jahr ein Kann-Kind, wenn ich sie in ner Schule anmelde.

Die Kleine kennt alle Buchstaben (Groß- und Kleinschreibung, liest aber noch keine Worte, buchstabiert aber gern oder lässt sich vorbuchstabieren), zählt bis 30 sicher, danach wirds bunt, rechnet ein wenig (10er Raum, aber nicht immer sicher) und spielt seit Mai letzten Jahres Klavier (kann alle Noten lesen und spielt 2händig).

Wir haben uns interessehalber mal die Montessorieschule bei uns hier angeschaut, die gefällt uns sehr gut. Seit wir dort waren redet sie von nix anderem mehr. Sie wird dort zur Schule gehen, das steht für sie schon fest. Und zwar nächstes Jahr.
Also hab ich sie schon mal vorangemeldet und im September soll sie dort in die Vorschule gehen (einmal die Woche am Nachmittag).

Jetzt plagen mich wieder Gedanken. War es vielleicht doch zu früh sie anzumelden? Immerhin ist sie ja zu Beginn des Schuljahres nicht mal 5 1/2, aber 6,4 finde ich dann auch wiederum recht spät. Sie ist recht fix, kann sich schön konzentrieren auch über längere Zeit, ist sozial sehr kompetent und spielt sowohl für sich als auch mit anderen und das sehr sehr phantasievoll. Langweilt sich aber auch KiGa nicht (sie ist im Waldkiga, da gibts immer tausend neue Sachen zu entdecken). Aber so bald in die Schule?
Auf der anderen Seite meinte ihre Patentante, sie ist Grundschullehrerin und mit den Einschulungen und Vorschule betraut, das wir sie keinenfalls erst mit 6,4 einschulen sollen. Sie würde sich dann sicherlich langweilen.

Ich hatte für mich beschlossen das ich erstmal die Vorschule abwarte und dann können die Pädagogen mir sicher sagen ob sie sich schon für die Schule dort eignet. Aber meine Gedanken wollen mich einfach nicht in Ruhe lassen, vor allem weil ich halt auch kritische Stimmen bekommen hab (so etwa ich soll ihr doch das letzte Jahr im Kiga nicht wegnehmen, vor allem wenn sie so gern hingeht).
Was meint ihr denn?

Gruß Sina
alibaba

Re: noch ein Kann-Kind, einschulen mit 5,4 oder 6,4

Beitrag von alibaba »

Hallo,

wenn man bedenkt, das Mädchen eh ein Jahr sozial und emotional weiter sind als Buben, dazu ein halbes Jahr kognitiv weiter (der Normalfall - aus der Statistik), kann ich dein Anliegen durchaus nachvollziehen.

Was sagen den die Erzieher im Kiga? Was Euer Gefühl? Kann Euer Kind sozial und emotinal mit den anderen in der Klasse dann mithalten. Hat es genügend Selbstvertrauen? Wie fühlt es sich im Kiga? Welche Freunde gehen auf die Schule, das ein weiteres Jahr im Kiga "einsam" sein könnte. Neben den Fragen der kognitiven Entwicklung sind auch noch andere Fragen zu beantworten. Welche Schule? Flex-Klassen oder Normale? Quereinschulung geht in einigen Bundesländern in D auch. Macht dein Kind bei anderen Dingen gerne mit? Kann es sich einordnen. Sportverein????

Ich denke, so einfach pauschal mit einem Ja oder Nein, kann man nicht antworten. Ich bin grundsätzlich skeptisch, finde aber bei einem sehr weiten kognitiven Vorsprung mit 6,4 fast zu spät.

Mein Rat: Externe Gespräche führen. Kiga und Schule.

VG
bibiana
Beiträge: 8
Registriert: Fr 5. Feb 2010, 11:01

Re: noch ein Kann-Kind, einschulen mit 5,4 oder 6,4

Beitrag von bibiana »

hi,

hatte bei meinem älteren auch mehr oder weniger dieses "problem".er wurde mit 4 jahren getestet und konnte dinge die manch 8-jähriger nicht konnte.
dennoch ging er erst mit 6 in die schule - war im nachhinein gesehen ein fehler!!!!!
ging damals leider aber nicht anders, weil wir in diesem jahr umgezogen sind und div. pers. probleme (todesfälle...) hatten . ausserdem machte ich mir sorgen, weil er körperlich klein und schmächtig war - die großen könnten ihm etwas antun und er hatte es ohnehin nie leicht freunde zu finden -ua. deshab ließ ich ihn auch nicht überspringen.
wir hatten nur probleme, in der ersten klasse sowieso, -und dies erstreckte sich bis hin zum ende der dritten.
er hat in den ersten drei jahren gar nichts neues gelernt, erst in der vierten jetzt ein bißl was -und da plagt er sich auch nicht.

wenn er damals nicht so klapperdürr und klein gewesen wäre (gut, er ist heute noch einer der kleinsten seiner klasse und dünn) aber ich hätte ihn auf jeden fall früher in die schule gegeben!!! ja, was bei ihm auch noch das problem war: das selbstbewußtsein! wenn er es mit älteren kindern oder erwachsenen zu tun hatte, war er der selbstbewußteste kerl überhaupt, aber sobald er mit gleichaltrigen kindern umgang hatte - die ja bei weitem nicht auf seiner wellenlänge "schwammen", war er so zurückgezogen und eigentich immer ein "opferlamm".

also ich find eine frühe einschulung super, wenn das kind genug selbstbewußtsein in der hinsicht hat und sich durchsetzen kann :-)
ich sehs bei uns - was die volksschule für ein krampf war!!!!!!!!!!!! ihm war sooooo fad in der schule und er hat sich ja einfügen müssen und hat sich im alufe der zeit auch sehr verändert, nicht mehr so viel interesse für neues und so ... .schon traurig .... mittlerweile gehts wieder!!

bei uns gibts aber viele umstände die das ganze noch erschwert haben, aber das würde hier zu lange dauern und es geht hier ja um dich und deine situation und nicht um mich/uns ;-)

gvlg bibi
isidra
Beiträge: 27
Registriert: Do 23. Apr 2009, 22:26

Re: noch ein Kann-Kind, einschulen mit 5,4 oder 6,4

Beitrag von isidra »

Hallo ihr,

danke für eure Antworten.

Selbstbewusstsein hat meine Kleine für zwei. Sie geht offen und frei auf neue Gruppen zu und macht dann gerne mit. Das einzige womit sie nicht umgehen kann sind Aggressionen von anderen wenn sie die Gruppe nicht kennt, oder das Kind. Dann zieht sie sich vollkommen zurück. Das irritiert sie komplett, sie versteht das dann einfach nicht. Kennt sie die Gruppe dann ist auch das dann kaum ein Problem mehr. Sie sucht dann meist nen vernünftigen Weg den Konflikt zu lösen, naja aber auch nicht immer.

Mit den Erziehern im Kiga hab ich noch nicht gesprochen, aber wir müssten demnächst Entwicklungsgespräche haben und da kann ich dann das Thema ansprechen.
Im Kiga fühlt sie sich wohl und es ist ihr auch nicht langeweilig dort, es gibt ja auch immer was neues zu entdecken (sie ist im Waldkiga). Vom Kiga gehen mind. 2 ihrer besten Freunde, evtl 3. 2 davon würden wohl auch auf die gleiche Schule kommen.

Die Schule selbst ist eine Montessori Schule. Das Konzept passt gut auf meine Kleine. Die Klassen 1-4 sind beisammen. Es besteht die Möglichkeit das sie die Grundschule in 3 Jahren oder auch in 5 Jahren machen kann, also ganz in ihrem eigenen Tempo.

Ich denke ich lass mal die Vorschule auf uns zu kommen und dann seh ich weiter. Die Pädagogen dort können mir ja dann auch sagen ob wir in die Schule können oder besser noch ein Jährchen warten sollten. Die können sicher gut beurteilen ob sich ein Kind für die Grundschule eignet oder nicht.

Es fällt mir halt wieder mal schwer mich mit dem Gedanken an einen neuen großen Schritt in ihrem Leben abzufinden. Sie ist doch noch sooo jung.

Danke und Gruß
Isidra
Alia
Dauergast
Beiträge: 152
Registriert: Fr 6. Mär 2009, 12:06

Re: noch ein Kann-Kind, einschulen mit 5,4 oder 6,4

Beitrag von Alia »

Hallo Isidra,

die Grundvorraussetzungen hören sich ja schon ganz gut an.

Wenn Du sie auf eine Monte anmelden willst, könntest Du ein paar Dinge schon einmal klären. (oder hast es evtl schon getan)

1. das Anmeldeverfahren startet meistens schon direkt nach den Sommerferien des laufenden Schuljahres (Ihr müsstet sie also im Sommer auf jeden Fall schonmal anmelden, abspringen könnt Ihr dann immer noch)

2. es gibt anscheinend Monte-Schulten, die keine Kinder vorzeitig aufnehmen (find ich allerdings total unlogisch und gegen das Konzept, aber das soll es geben)

3. müsstet Ihr einen Plan B im Kopf haben, was Ihr macht, wenn sie nicht angenommen wird. (vorrausgesetz, an der Schule ist ein entsprechender Andrang)

Unsere persönliche Erfahrung ist, dass Montessori auch nicht auf alle Probleme eine Lösung hat und auch von einem klugen Kind eine Menge abverlangt, vor allem was Selbstdisziplin und Arbeitseifer angeht. Denn plötzlich wird wirklich etwas kognitiv VERLANGT vom Kind und es stößt auch mal an seine Grenzen, was es in der Form vorher vielleicht noch nicht erfahren hat. Plötzlich MUSS es rechnen und schreiben, und zwar auf SEINEM Niveau. Mein Erstklässer hat da so seine Problemchen mit ... Montessori ist halt auch kein zuckerschlecken.
Trotzdem sind wir sehr zufrieden mit unserer Entscheidung, vermutlich hätte eine Regelschule uns noch ganz andere Probleme bereitet.
Wie gesagt, das ist unsere Erfahrung, andere Kinder reagieren auf dieses Angebot vielleicht ganz anders.

LG
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