Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
Chiara
Dauergast
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Registriert: Mi 16. Jun 2010, 17:29

Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von Chiara »

Hallo käferchen!

In einem älteren Bericht von Dir habe ich gelesen, dass Du selber Pädagogin bist. Ich nehme an, dass Du Dein Kind schon einschätzen kannst, ob es schulreif ist, oder nicht! Ich wollte Dir nichts unterstellen! Bei einer Einschulung mit 5 stelle ich mir immer die Frage, ob das Kind schon reif für die Schule ist? :fahne:
Aber wenn Du schon selber Erfahrung im Unterrichten hast, dann müssten doch die anderen Pädagogen Dich ernst nehmen! ? Eventuell hilft Euch ein Test ja wirklich weiter, oder einen Bericht vom Kinderarzt würde vielleicht auch schon etwas nützen. Unser Kinderarzt hat von sich aus angeboten, jeder Zeit etwas über den Entwicklungsstand unseres Sohnes zu schreiben, falls dies mal nötig sein sollte! Und wenn ein Kind schon rechnen, schreiben, oder lesen kann, dann sind das ja Fakten!!

Liebe Grüsse, c
heinerprahm
Dauergast
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Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von heinerprahm »

Koschka hat geschrieben: In disen 30 jahren hat sich auch ziemlich viel geändert und so eine variante gehört jetzt bei den überdurchnittlich begabten zum standardprogram. und wenn mir die öffentliche schule mit dem standardprogramm nicht passt, dann suche ich eine möglichkeit, mein kind in eine private zu schicken. die lehrer an der öffenlichen Grundschule haben gar nichts dafür, dass sie 28 kinder in ihrer klasse haben. unter solchen bedingungen können sie nicht so differenziert unterrichten, wie ein Lehrer aus einer privatschule, der nur 10 kinder in einer klasse hat. Umgang mit langeweile, frustrationstoleranz gehören mehr zu den aufgaben den eltern als den lehrern.
@ Koschka

Was Du damit sagst ist doch genau das Problem. Die wenigsten Eltern können sich eine Privatschule leisten, wenn es ein solche vor Ort überhaupt gibt. Und wenn die Lehrer an einer öffentlichen Grundschule nichts dafür können, weil sie irgendwelche "Probleme" haben, wer kann denn dann etwas "dafür" ? Etwa das hochbegabte Kind das auf der Strecke bleibt ? ... und welchen Einfluss haben Eltern schon auf ein solches System, in dem sich niemand verantwortlich fühlt ? ... und nach dem was ich in den letzten zwei Jahren alles gelesen habe, hat sich vom Grundsatz her herzlich wenig geändert, seit ich das Bildungssystem verlassen habe, es wird letztlich nur ein Schein hergestellt, der im Einzelfall nicht mal einer oberflächlichen Überprüfung standhält.

... und meine persönlichen Erfahrungen sind ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeit und ich würde es begrüßen, wenn diese hier nicht mit abfälligen Bewertungen zur Debatte stehen würde.

Grüße
Heiner
Koschka

Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von Koschka »

@ Heiner

"wer kann denn dann etwas "dafür"?"

die steuerzahler! wenn man die skandinavischen Länder in einer Pisastudie darstellt, sollte man meiner meinung nach auch daneben schreiben, wie hoch die steuer da sind und wie teuer das leben in diesen ländern ist.

"Die wenigsten Eltern können sich eine Privatschule leisten"

leisten können oder leisten wollen? ich habe hier um die ecke eine montessori schule. in der untersten kategorie - einkommen unter 15000 euro im Jahr leisten die eltern 1374 euro schulgebühr pro jahr. in der höchsten kategorie über 90000 euro - 3198 euro pro jahr. ist das wiklich so viel?

ich wollte auch keine persönliche erfahrungen angreifen. ich finde nur die pauschale aussagen - das system leistet nichts - sehr kontraproduktiv. dieses system wurde für ein "standardkind" beschaffen. und bei einem "standardkind" dafür, dass es für alle zugänglich und kostenlos ist, funktioniert es super effizient. das system als ganze kann aber nicht an ein Kind, dass per definition als einer von hundert ist, ausgerichtet werden. soll es wohl auf kosten von anderen 99 gehen? da habe ich meine zweifel, dass die anderen 99 eltern wiklich zustimmen :-) also habe ich als elternteil nur eine möglichkeit - meinem kind diesen weg, der durch die rahmenbedingungen schon fast eindeutig definiert ist, zu erleichtern. und ein konflikt mit pädagogen - nach dem motto - ihr leistet nichts - ist in diesem sinne alls andere als erleichterung für das kind. diese einstellung wird unweigerlich zur konfrontation mit pädagogen führen.


LG
Koschka
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von heinerprahm »

Hallo Koschka
Koschka hat geschrieben:@ Heiner
"wer kann denn dann etwas "dafür"?"
die steuerzahler! wenn man die skandinavischen Länder in einer Pisastudie darstellt, sollte man meiner meinung nach auch daneben schreiben, wie hoch die steuer da sind und wie teuer das leben in diesen ländern ist.
Das hilft dem betroffenen Kind aber nicht weiter, es trägt keine Schuld und ist trotzdem abgestraft!
Koschka hat geschrieben: "Die wenigsten Eltern können sich eine Privatschule leisten"
leisten können oder leisten wollen? ich habe hier um die ecke eine montessori schule. in der untersten kategorie - einkommen unter 15000 euro im Jahr leisten die eltern 1374 euro schulgebühr pro jahr. in der höchsten kategorie über 90000 euro - 3198 euro pro jahr. ist das wiklich so viel?
Es geht um leisten können UND um Verfügbarkeit, über 100 Euro im Monat sind für viele nicht bezahlbar, viele alleinerziehende Mütter und Väter mit 2 Kindern, viele Arbeitslose, viele Arbeiter und immer mehr Angestellte sind ist froh, wenn sie überleben können, das sind nicht mal eben 229 Euro Schulgeld drin und wie man das bei einem Einkommen von unter 15000 im Jahr (das sind maximal 1250 Euro im Monat) bezahlen kann, frage ich mich wirklich?

Monatliches Nettoeinkommen in Deutschland (je Haushaltsmitglied) 2006
0-499€ - 16,7%
500-999€ - 15,9%

Das sind 26.65 Millionen Menschen, die von der Hand in den Mund leben und Kinder sind leider in diesem Land ein Armutsrisko:
http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_ ... _2310.html
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... Print.psml

… und Du kannst ja mal hier schauen (auf Seite 8 von 13 ) wie viele Millionen von Schülern sich in Risikolagen befinden und da geht’s nicht nur um Geld:

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... y=file.pdf

… aber es geht vor allem auch um Verfügbarkeit, selbst wenn man sich das mit einem mittlerem Einkommen leisten könnte, dann gibt es in vielen kleinen Gemeinden und Städten keine solche Einrichtung, das bedeutet also nicht nur Schulgeld, sondern auch noch lange Wege, wo dann noch mehr Familien herausfallen. Hinzukommt das viele Familien sich das Leben in den Städten nicht leisten können und somit in die Randgebiete ausweichen, wo sie mit einer oft mangelhaften Infrastruktur konfrontiert sind.
Koschka hat geschrieben: ich wollte auch keine persönliche erfahrungen angreifen. ich finde nur die pauschale aussagen - das system leistet nichts - sehr kontraproduktiv. dieses system wurde für ein "standardkind" beschaffen. und bei einem "standardkind" dafür, dass es für alle zugänglich und kostenlos ist, funktioniert es super effizient. das system als ganze kann aber nicht an ein Kind, dass per definition als einer von hundert ist, ausgerichtet werden. soll es wohl auf kosten von anderen 99 gehen? da habe ich meine zweifel, dass die anderen 99 eltern wiklich zustimmen :-) also habe ich als elternteil nur eine möglichkeit - meinem kind diesen weg, der durch die rahmenbedingungen schon fast eindeutig definiert ist, zu erleichtern. und ein konflikt mit pädagogen - nach dem motto - ihr leistet nichts - ist in diesem sinne alls andere als erleichterung für das kind. diese einstellung wird unweigerlich zur konfrontation mit pädagogen führen.
Ja, habe ich öfter gehört:“Du bist selbst schuld, warum bist Du denn auch so schlau“

Und das Schulsystem ist effizient ? … also die Pisastudien (zumindest für Deutschland) sprechen eine ganz andere Sprache. Es handelt sich um ein marodes Schulsystem mit veralteter Lehrerschaft, das durch seine antiquierte föderalistische Struktur und die dadurch aufgeblähten Verwaltungsapparate, nicht nur jede Menge Geld verbrennt, sondern Schülern im Vergleich zu anderen Staaten eine deutlich schlechtere Bildung vermittelt und das gilt schon für das Durchschnittskind, wie ergeht es da erst einem hochbegabten Kind?

http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 62,00.html

Das einzige was mir als Elternteil in diesem irrsinnigen Dschungel hilft, ist Wissen, vorausschauende Strategien und Umsetzungsvermögen, sowie für alle Fälle einen Notfallplan. Ich kenne das Argument lass das doch auf Deine Tochter und euch erstmal zukommen. Dieses Argument ist bei reiner Betrachtung der Fakten einfach völlig unverständlich, da könnte ich gleich Lotto spielen, aber ich spiele nicht Spiele, bei denen ich mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren werde und schon gar nicht wenn es um die Zukunft meines Kindes geht.

Und das alles hat auch rein gar nichts mit der Suche nach Konflikten zutun, denn es ist genau anderes herum, dadurch dass ich mich auskenne und zwar nicht nur in der Materie selbst, sondern auch das Denken und Handeln der beteiligten Personen mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostizieren kann (für all das gibt es ausführliche wissenschaftliche Studien), dadurch können genau diese Konflikte vermieden werden, in die viele, gerade jene die auch hier von ihren Problemen schreiben, zwangsläufig hineinlaufen; und zwar gilt das nach Innen, auf die Familie bezogen, wie auch nach Außen in der Gesellschaft.

Liebe Grüße
Heiner

(und irgendwie nerven diese automatischen Kauflinks)
alibaba

Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben: Und das Schulsystem ist effizient ? … also die Pisastudien (zumindest für Deutschland) sprechen eine ganz andere Sprache. Es handelt sich um ein marodes Schulsystem mit veralteter Lehrerschaft, das durch seine antiquierte föderalistische Struktur und die dadurch aufgeblähten Verwaltungsapparate, nicht nur jede Menge Geld verbrennt, sondern Schülern im Vergleich zu anderen Staaten eine deutlich schlechtere Bildung vermittelt und das gilt schon für das Durchschnittskind, wie ergeht es da erst einem hochbegabten Kind?

Das einzige was mir als Elternteil in diesem irrsinnigen Dschungel hilft, ist Wissen, vorausschauende Strategien und Umsetzungsvermögen, sowie für alle Fälle einen Notfallplan. Ich kenne das Argument lass das doch auf Deine Tochter und euch erstmal zukommen. Dieses Argument ist bei reiner Betrachtung der Fakten einfach völlig unverständlich, da könnte ich gleich Lotto spielen, aber ich spiele nicht Spiele, bei denen ich mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren werde und schon gar nicht wenn es um die Zukunft meines Kindes geht.
Diem Pisastudie bemängelt eigentlich das unterdurchschnittliche Abschneiden von Kindern mit Migrationshintergurnd bwz. mit mangelnder Elternfürsorge. Kinder, wie die Unsrigen, werden hier nicht aufgeführt. Und dabei meine ich in erster Linie die ganz normalen. die in einem bildungsnahen Elternhaus aufwachsen.

Natürlich kann man mittles vorausschauender Strategien sich Szenarien ausdenken, für Plan A, B und wenn alle nicht greift für Plan C. Nur, das Leben besteht doch noch aus so vielen anderen Dingen, als sich nur darüber ständig den Kopf zu zerbrechen. Du planst bereits jetzt für dein Kind Dinge, die Du vielleicht gar nicht benötigst? Da kann ich dir aus eigener Erfahrung berichten und 1.kommt es anders und 2.als man denkt. Das Leben ist nicht planbar. Erst recht kann man nicht alle Varianten durchspielen und dafür einen Plan erstellen wollen. Was man aber machen kann, ist, sich zu erkundigen, zur rechten Zeit und sich mit der Materie zu beschäftigen, damit man dann nicht stotternd vor dem "Richter" steht und nicht weiß, was man argumentieren kann. Also ich für meinen Teil genieße es auch noch jenseits von Begabungen zu leben und zu denken und zu handeln.

LG
alibaba

Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von alibaba »

Chiara hat geschrieben:
Egal, ob die Lehrer und Erzieher sich mit dem Thema Hochbegabung auskennen oder nicht, man darf ihre Erfahrungen nicht unterschätzen!
Hallo chiara,

ohne jeden Zweifel haben Erzieher und Pädagogen viel Erfahrungen. Nur, haben sie die Richtigen? Ich gebe Dir Recht, ganz ohne ihre Empfehlungen würde ich es auch nicht machen, so eine frühe Einschulung, mit gerade 5. Trotzdem lehrt mich meine Erfahrung mit 2 Jahren direkter Begabung vor meiner Nase, das ich das Gefühl habe, davon mehr zu verstehen, als ein Lehrer oder Erzieher. Denn ich bezweifle, ob die sich so intensiv und lange mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. Demzufolge bilden sich Urteile oder Denkweisen, die ich nicht ganz verstehen kann.

Die Lehrerin meines Großen gibt ihm z.b. lediglich ein Mehr an Aufgaben, was Junior aber nicht will. Diese Verweigerung interpretiert die Lehrerein als "Ich will nicht". Also gibt es dann auch keine weiterführenden Aufgaben. Und so dreht sich die Katze im Sack.
Oder die Erzieherinnen gaben damals meinen Sohn "verhaltene " Empfehlungen zu frühzeitigen Einschulung. Nicht dafür, aber auch nicht dagegen. Heute erzählen sie mir, Ja, na ihr Sohn, der müsste eigentlich auf eine ganz andere Schule. :?: :?: :gruebel: Warum hat man da nicht vor einem Jahr drüber nachgedacht?
Vor einem Jahr war mein Sohn schon sehr perfektionistisch, ungeduldig und hatte Wutanfälle, wenn es ihm nicht so schnell gelang, wie sein eigener Anspruch es so wollte. Das alles hat er heute auch noch. Aber statt Ursachenforschung wirds aufs Alter geschoben. Echt, liegt das am Alter oder an den Umständen der Lernumgebung?

Hier wünschte ich mir ein mehr an "Bildung" der Lehrer und Erzieher. Das man einfach manche Situationen besser deuten kann. Leicht haben sie es sicherlich nicht. Und Lehrer, das wollte ich nicht sein. Allem muss man gercht werden, jeder will etwas anderes, gell....

LG
Gast

Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von Gast »

Hallo,
wir stecken ja auch grade in so einer schwierigen Phase. Sind hin und hergerissen zwischen vorzeitiger Einschulung oder doch noch 1,5 Jahre KiGa.

Aber was sollte sich in der Schule ändern? Die Anzahl Kinder mit all ihren Problemen auf die Lehrkraft ist einfach zu hoch. Zu mal ein erhöhter Leistungsdruck von Anfang an für alle herrscht. Logisch, dass die Kinder am besten durchkommen, die im System glatt mit laufen. Da fühlt sich ein pfiffiges Kerlchen oder Mädel auch schnell übergangen, weil es gar nicht wahrgenommen wird und entsprechend gefördert wird. Wie sieht auf Dauer wohl die Reaktion aus? Die Zeit die den Pädagogen für's Einzelne bleibt ist leider viel zu gering. Dadurch werden die Kinder nicht durch den Lehrstoff geführt, sondern es wird ein Durchschnittsprogramm mit Zeitdruck durchgesetzt. Dies kommt besonnen Kindern mit einer durchschnittlichlen Begabung am nächsten. Der Rest fällt hintenüber.

Bleibt die Frage, was wir für unsere Kinder tun können (auch Abseits der Begabung). Und nun ist guter Rat teuer, denn wie soll man ein Kind tagtäglich für etwas motivieren, was es nicht mag? und es dann auch noch möglichst gut zu machen?
Meine Reaktion im KiGa ist im Moment (da haben wir ja Gott sei Dank noch keinen Schuldruck), keine Vorwürfe mehr, die Situation klären, für die Jungs einstehen ja und letztlich Druck auf die Erzieher ausüben (durch nerven, einfordern, Situationen klären). Letztlich haben Pädagogen ihren Schützlingen gegenüber mehr Verantwortung als ein 30 Stunden/Wochen - Job. Ich mach sowas nicht gerne und fühle mich dabei auch nicht wohl, weiß mir aber anders auch nicht zu helfen. In der Schule würde ich da eben auch noch Fachkräfte (Psychologe, Kinderarzt) zu Rate ziehen. Traurig, aber in meinem Kollegenkreis kommt dies leider nicht so selten vor.

LG

Bine
Koschka

Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von Koschka »

Hallo Heiner,

die Pisastudie.... wie viele Migrantenkinder gibt es bitte in Finnland? Wenn man eine Studie machen würde, die die Kinder aus Deutschland ohne Migrationshintergrund mit den Kindern aus Finnland ohne Migrationshintergrund vergleicht, würden auch ganz andere Zahlen rauskommen. Nicht das ich was gegen Ausländer habe, ich bin ja selber eine. Nur der direkte Vergleich ist nicht korrekt.

das Schulsystem... warum ist sie so steif? meine Antwort - weil sie fast 100% staatlich ist. Es gibt keine Konkurenz. Es gibt keine Anreize das system besser zu gestalten. Kann ich alleine das System ändern? wahrscheinlich nicht. Kann ich die steifen Pädagogen umerzihen? Auch nicht.

Die Planung... bei uns ist die Frage mit der vorzeitigen Einschulung mit 4,11 offen. Was soll ich planen? Ich war bei zwei Psychologen. einer sagt - von der schule möglichst fern halten, mit 7 als "Muss" einschulen, springen. der zweite sagt - mit 4,11 einschulen. die Schule sagt - ein halbes Jahr warten, dann sehen wir mal. wer hat denn recht?

LG
Koschka
heinerprahm
Dauergast
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Registriert: Di 17. Mär 2009, 23:19

Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben: Diem Pisastudie bemängelt eigentlich das unterdurchschnittliche Abschneiden von Kindern mit Migrationshintergurnd bwz. mit mangelnder Elternfürsorge. Kinder, wie die Unsrigen, werden hier nicht aufgeführt. Und dabei meine ich in erster Linie die ganz normalen. die in einem bildungsnahen Elternhaus aufwachsen.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 88,00.html

Lies was hier in der aktuellen Pisa Studie steht, das betrifft alle Schüler:

Schüler in Korea (539 Punkte) und Finnland (536) haben gegenüber deutschen Neuntklässlern einen Vorsprung von rund einem Schuljahr - siehe Grafiken:

(Ich füge mal ein "nur" an) 18 Prozent der Leistungsunterschiede unter den Schülern führen die Experten auf deren sozialen Hintergrund zurück. Der Durchschnitt beträgt 14 Prozent.

Wer auf eine Schule in einem schwachen Umfeld geht, hat mehr als 100 Pisa-Punkte Rückstand auf Jugendliche, die - bei gleichen sozialen Voraussetzungen - in einem günstigen Umfeld zur Schule gehen.

Wenn ein Schüler auch noch aus einer sozial schwachen Familie kommt, ist der Einfluss des Schulumfelds auf seine Leistungen groß - und in Deutschland ist er so groß wie nirgendwo sonst in den untersuchten Ländern.
Es kommt also weniger auf das soziale Umfeld an, dieses spielt natürlich eine Rolle (besonders in Deutschland), aber 18 % sind nicht mal im Ansatz die Mehrheit, es zeigt sich jedoch, dass es vorallem auf das schulische Umfeld ankommt und da scheint das deutsche Schulsystem (wie die Studie zeigt "in Deutschland ist er so groß wie nirgendwo sonst") mehr als erhebliche Schwächen zu haben.
alibaba hat geschrieben: Erst recht kann man nicht alle Varianten durchspielen und dafür einen Plan erstellen wollen.
Ich spiele seit ich 5 Jahre alt bin Schach, das zu beherrschen ist der Sinn dieses Spieles.

Liebe Grüße
Heiner
Zuletzt geändert von heinerprahm am Di 7. Dez 2010, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
Chiara
Dauergast
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Registriert: Mi 16. Jun 2010, 17:29

Re: Probleme mit möglicher vorz. Einschulung

Beitrag von Chiara »

Liebe alibaba

Du hast vollkommen Recht, mit dem was Du schreibst! Ich meine nur, dass auch eine unfähige Lehrerin ihre Erfahrungen gemacht hat, und doch das eine oder andere sehen kann! Aber im Fall von käferchen reagiert die Tochter, da sie mit der momentanen Situation nicht glücklich ist! Dass kann dann für Aussenstehende schon als unreif eingestuft werden!
Jedes Kind ist anders und ich wollte den Verallgemeinerungen entgegen wirken, denn ich denke, dass nicht alle fünfjährigen Hochbegabten reif für die Schule sind! Vielleicht wäre mit 6 ein Sprung gleich in die 2. Klasse sinnvoller, beim manchen Kindern, wenn der Vorsprung so gross ist. Diese Kinder wären dann genauso viel jünger, wie die, welche mit 5 eingeschult werden!
Aber bei käferchen kommt ja noch die schwierige Kiga-Situation dazu!
Ich hoffe dass alles gut geht, und drücke natürlich die Daumen ;)

c
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