was tun?

ja oder nein? Erfahrungen und Ratschläge
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mama2001
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Registriert: Mo 30. Jul 2007, 10:55

was tun?

Beitrag von mama2001 »

mein sohn wird in zwei monaten 6 jahre alt, ist aber noch nicht schulpflichtig und geht noch ein jahr kindergarten.

mein problem ist das ich angst habe was falsch zu machen. mein sohn hat seit er vier jahre alt hauptsächlich medizinische, wissenschaftliche interressen. wo sich andere kinder einen game boy und computerspiele wünschen. wollte mein sohn ein teleskop, microskop und einen torso (menschliche anatomie puppe)

mit vier jahren saß er auf der toilette und meinte in sein pippi gehöre ein "röadl". war das was ich verstanden habe und war schockiert bis er mir in einem buch dir harnröhre zeigte.

zu seinem fünften geburtstag bestellte ich über ebay so einen torso und war natürlich selbst neugierig und zerlegte mit meinem sohn diese puppe. danach kam meine verzweiflung, wollte das ding wieder zusammen bauen. ich sagte zu meinem sohn es tut mir leid ich schaff es nicht da "natürlich" keine gebrauchsanleitung dabei war. er meinte nur das schaffen wir schon mami. ich hielt eine komische kugel mit so eine art schwänzchen in der hand und meinte das ich nicht mal wüsste was das wäre und er nahm es mir aus der hand und sagte: aber mami, das ist doch die blase.

hauptsächlich interressierte ihn bisher der körper des menschen, das weltall, wissenschaftliche experimente . wobei ich mit solchen themen überfordert bin. als er mir sagte das hinter unserem auge stäbchen und zäpfchen sind musste ich erst mal bei einem bekannten nachfragen. radfahren schwimmen war alles nebensache für ihn.

lesen und schreiben interessierte ihn bis vor ein zwei wochen auch nicht. dachte ich zumindest. bis ich merkte das er buchstaben und zahlen teilweise schon lesen kann. ich hab ihm das nie gelernt.

im kindergarten viel auch schon auf. die kindergarten tante stellte oft fragen und wollte die antwort von den fast vorschulkindern hören. und mein kleiner frosch mit vier jahren gab sie.

das letzte jahr war nicht so rosig, mit fünf viel er öfter auf das er nicht mitarbeitete. er musste einmal sogar vor die kindergarten türe. als ich mit ihm zu hause redete, sagte er mir er möchte nicht mehr gehen, er würde die spiele ja schon alle kennen.

wir hatten heuer die möglichkeit trozdem zum schulreifetest gehen zu können obwohl er nicht pflichtig ist. ich hatte angst. hätte er ihn bestanden wäre er in die volkschule gekommen auf die vorschule hätte er kein recht hies es. für die volkschule meinte seine kindergarten tante wäre er vom sozialen standpunkt noch nicht so weit.

jetzt über den sommer geht er kinder uni. er hatte bis jetzt schon 3 veranstaltungen. 1) expedition zum mars 2) physik zum anfassen 3) besuch der kilinik. er meinte selbst er ginge lieber auf die uni als im hof rum zu hängen. die uni ist für kinder ab 8 jahren?. wobei gemeint wurde er kommt erstaunlich gut mit für das er erst 5 jahre alt ist.

wenn es nach ihm ginge müsste ich den ganzen tag mit ihm bücher über diese themen lesen. leider habe ich nicht so viel zeit. deshalb auch die sommer uni. das er wenigstens ein bischen seinen interessen nachkommt.

ich will mein kind nicht überfordern. ich will ihm aber auch keine bremse sein. was tun?

nachträglich schulreiftest doch machen? oder alles laufen lassen bis nächstes jahr?
Neckri
Moderator
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Re: was tun?

Beitrag von Neckri »

Hallo Mama2001,

was du gerade geschildert hattest, ist ein Schulkind. Es ist ein Kind, das vor Wissensdurst schier platzt.

Die Kindergärtnerinnen sagen sehr gerne, dass ein Kind noch sozial ein wenig unreif sei. Das trifft aber gleichermaßen auf einen Teil der schulpflichtigen Kinder zu. Wenn dein Sohni aber im Hörsaal der Kinderuni zurecht kommt und Dinge für 8 bis 14-jährige versteht, dann sollte er eigentlich auch keine Probleme haben, in der Volksschule seinen richtigen Platz zu finden.

Ich fände es schade, wenn er diesen Platz, den er durch sein Verhalten und seine Interessen geradezu herausschreit, durch deine Ängste nicht würde einnehmen können. Vielleicht solltest du nochmal in dich gehen und dich fragen, ob tatsächlich ein Jahr Kindergarten deinem besonderen Kind gerecht werden würde. Vielleicht musst du über deinen Schatten springen und die Dinge so sehen, wie sie sind: Dein Kind WILL mehr wissen. Dein Kind WILL lernen. Hast du ihn denn schon mal gefragt, wie er zur Schule steht? - Kinder haben oft eine sehr viel präzisere Meinung, als man dies zunächst für möglich halten würde. Wenn er selber zur Schule gehen möchte, würde ich an deiner Stelle alle Hebel in Bewegung setzen, um es ihm zu ermöglichen.

Viele Grüße von

Neckri
mama2001
Beiträge: 2
Registriert: Mo 30. Jul 2007, 10:55

Re: was tun?

Beitrag von mama2001 »

hallo Neckri,

genau deshalb habe ich mich heute in diesem forum angemeldet, einfach um so viele offene fragen auch mal mit anderen bereden zu können.

als ich mit meinen sohn im feber als der schulreifetest anstand darüber sprach wollte er überhaupt nichts von schule wissen. jetzt würde er am liebsten schon eine schultasche kaufen und schreiben lernen.

überall schreiben sie im internet man keine seine kinder testen lassen. bei uns wäre der schulreife test in der schule selbst gewesen. jetzt hab ich keine ahnung wohin ich mich wenden kann!

wie jede andere mutter möchte auch ich auch nur das beste für mein kind. ich will ihn nicht über aber auch nicht unterfordern.

unsere kindergarten tante hat mir damals so gegen die schule gesprochen. sie ist es auch die jenige die mit dem direktor spricht zur zulassung. sie meinte immer er sei intelligent, neugierig aber sozial noch nicht so weit.

aufgrund seiner interessier und eben wie er sich bei der jungen uni verhält und mitkommt. habe ich eben das gefühl noch ein jahr kindergarten wäre die reine folter für meinen wissbegierigen sohn.

nur: wohin muss ich mich jetzt noch wenden? ist es schon zu spät? in der schule erreiche ich über die ferien niemanden!

wäre für jede hilfe sehr dankbar

und vielen dank neckri für deine antwort
Neckri
Moderator
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Registriert: Di 14. Feb 2006, 11:51

Re: was tun?

Beitrag von Neckri »

Hallo Mama2001,

jaaaa - diese Aussage von wegen "sozial noch nicht so weit" würde ich an deiner Stelle nicht so besonders gewichten. Wenn ein Kind im Kiga eher ruhig und überlegt handelt, wird es in der Regel so tituliert. Ich denke mal, dass dein Sohn eher ruhig ist und darüber hinaus nicht so viele Gleichgesinnte im Kiga vorfinden wird, mit denen er sich in interessante Betrachtungen vertiefen könnte. Aber selbst dann würde die Kindergärtnerin von fehlender Sozialkompetenz sprechen, weil offenbar alleine dieses Wetzen und Gerangel in der Gruppe der Anzeiger für soziale Reife darstellt. An deiner Stelle würde ich darauf vertrauen, dass das soziale Miteinander in der ersten Schulklasse eintrainiert wird. Auch bei schulreifen Kindern ist die Sozialkompetenz nämlich nicht immer voll ausgereift...

Dass deine Überlegungen, nun doch an eine Einschulung zu denken, gerade in der Ferienzeit zu liegen kommt, ist natürlich etwas nachteilig, weil du den Rektor nicht vorfindest. Und der entscheidet letztlich, ob er noch ein Kind aufnehmen kann. Gibt es in eurer Gegend eine Hochbegabten-Beratungsstelle oder einen Schulpsychologischen Dienst? - Da könntest du mal nachhören, welche Ideen noch vor Ort existieren. Ich kenne mich mit dem österreichischen Schulsystem nicht so ganz gut aus. Ich würde denken, dass du es allemal probieren solltest. Noch ein Jahr Kiga wäre für dein Kind wahrscheinlich nicht der richtige Weg.

Viele Grüße,

Neckri
delta
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Registriert: Di 23. Jan 2007, 20:19

Re: was tun?

Beitrag von delta »

Hallo Mama2001,
ich würde mich an deiner Stelle an eine Beratungsstelle für Hochbegabte wenden und einen Test in Erwägung ziehen - der Hilft dir zu argumentieren. Du bist nämlich schon etwas spät, was die Einschulung betrifft.

Auf die Meinung der Kindergärtnerin würde ich nicht viel Wert legen. Ich bin selbst gelernte Kindergärtnerin (sowie meine Schwester und noch einige andere Bekannte und Verwandte). Ich kenne somit die Inhalte, die Kindergärtnerinnen in OÖ, die jetzt zwischen 25 und 40 sind so gelernt haben. Wenn Sie nicht zufällig selbst HB und diesbezüglich sensiebel ist, hat sie kaum die Möglichkeit das zu beurteilen, weil das im Unterricht nicht durchgenommen wird (ist zumindest nicht die Regel). Wir hatten Heil- und Sonderpädagogik als Fach sowie Pädagogik (mit Psychologie) - aber es ging nie um Hochbegabung!
Es gab in OÖ vor einiger Zeit die Bestrebung Kinder mit HB frühzeitig zu erkennen. Dazu wurde Infomaterial an Eltern verteilt und Eltern, die vermuteten ihr Kind wäre HB, hatten die Möglichkeit es testen zu lassen. Dabei kam heraus, daß das Urteil der Eltern durchwegs besser war als das der Betreuer (Kindergärtnerinnen und Lehrer). So gut wie kein Kind hatte einen IQ unter 120 - viele waren wirklich HB. Man kam aber trotz allem nicht auf die 2 Prozent an Kinder, die HB sein sollten.

Das angeblich "mangelnde Sozialverhalten" ist meines Erachtens nach ein K.O. - Kriterium, das Kindergärtnerinnen gerne anwenden die es nicht besser wissen (wollen). Ein Kind, das HB ist, ist oft auch im Sozialverhalten weiter! und daher anders als Gleichaltrige! Das wird so gut wie nie bedacht. Tatsache ist auch, daß kaum eine Kindergärtnerin derart mit der Schule in Kontakt ist, daß sie wüßte, was mit den einzelnen Kindern passiert, wenn sie erst mal in der Schule sind. Sie kann ihre eigenen Fehler daher nicht erkennen! Außerdem gibt es auch Kinder die aus Frust dann zu "Underachiever" werden oder (wie viele Mädchen) sich anpassen. Außerdem wird Sozialverhalten in der Schule nicht direkt benotet - Wissen schon! Wenn der Junge lange genug sitzen bleiben und aufpassen kann, was soll es da denn sonst noch geben? Freunde findet er schlimmstenfalls genausowenig wie im letzten KDG-Jahr (nämlich keine, weil ihm alle so "zurück" vorkommen) und bestenfalls viel mehr :-)

Noch eines möchte ich dir zu bedenken geben: Wie intelligent kommt dir denn die Kindergärtnerin vor?
Als ich Kindergärtnerin lernte wurde in unserer Klasse zufällig ein Intelligenztest durchgeführt (für eine Studie). Ich kann dir nur sagen, das Ergebnis war nicht gerade berauschend (lag etwas über 100). Ich hätte mir von einer Klasse mit Maturaniveau mehr erwartet. Aber Kindergärtnerin wird man halt nicht, weil man so klug ist oder so wißbegierig. Aus meiner Erfahrung haben die, die damals recht gut abgeschnitten haben, weniger Probleme kluge Kinder zu akzeptieren und zu fördern. Eine, die besonders schlecht war, sagte mal zu mir: "...dafür sind die ach so klugen Kinder alles soziale Krüppel..."

So - war etwas lang und manchmal provokativ geschrieben, aber vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidung :-)
lg delta
auch gast
Dauergast
Beiträge: 101
Registriert: So 5. Mär 2006, 22:18

Re: was tun?

Beitrag von auch gast »

hallo

ja, wuerde auch sagen, gratulation, sie haben ein schulkind.

wende dich an den zustaendigen schulrat (stadtschulrat oder landesschulrat abhaengig davon wo du lebst), der/die sollen dir sagen wie die naechsten schritte sind.

wenn er gerne in die kinderuni geht, und nicht gerne in den kindergarten, dann solltest du an seiner schulreife aber auch nicht im geringsten zweifeln.

macht ja nix, dass er dann direkt in die volksschule kommt. vorschule (oeffentlich) ist eben eher fuer die langsamen 6jaehrigen, nicht fuer die schneller fast-6jaehrigen.

kidnergaertnerinnen sagen immer was von sozialer reife. vergiss das.

ich leb in wien, wenn du hilfe brauchst beim herausfinden der noetigen infos damit dein grosser eingeschult werden kann, sag es mir, ich helf dir gerne.

lg
liz
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