Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

mein Kind verhält sich anders als die anderen - ist es hochbegabt?
sinus
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Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von sinus »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:und wie geht es weiter nach dem Multiplizieren? Gab es in der Grundschule Matheprobleme? Hat sie in der 3. und 4. Klasse die Sachaufgaben problemlos umsetzen können?
Ja, keinerlei Probleme. Nur zunehmend Null-Bock-Faselfehler oder zu langsam bei auswendig zu lernenden Aufgaben. (Malfolgen u.ä. Die hat sie immer lieber "hintenrum" errechnet. Also bspw 7x9 als 7x10 minus 7)
Darum am Ende auch ne 2 in Mathe.
Bei Matheolympiade war sie auch immer in Runde eins raus, beim Känguru dafür ziemlich gut.

Die Kleine rechnet(e) anders als die Große viel mit Hilfe der Finger. Die Große hat das nie gemacht, rechnete immer alles von Anfang nur im Kopf.
Die Kleine rechnet aber jetzt mit 5 lieber und besser als die Große in dem Alter. Die hat sich für schulische Sachen in dem Alter null interessiert. Wollte also weder rechnen, noch lesen. (noch Uhr)
Zuletzt geändert von sinus am Di 3. Mär 2020, 19:54, insgesamt 2-mal geändert.
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Rabaukenmama
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Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von Rabaukenmama »

sinus hat geschrieben: Es tut/tat ihr auf jeden Fall nicht gut, an mehreren Tagen der Woche bis abends mit sich allein zu sein.
Wobei sie an 2 Tagen davon "Programm" hat, an einem davon bis 18 Uhr. Umso mehr Grund, dass sie sich an den anderen Tagen besser organsiert.
Es ist wie mit dem Instrument üben. Von allein geht das noch nicht. Man muss sie erinnern, dass sie es tun soll. Dann macht sie es auch inzwischen ganz gut allein, aber wenn ich nichts sage, übt sie nicht. So scheint es aber bei anderen in dem Alter auch (noch) zu sein, wenn ich an die Berichte anderen Eltern denke.
Ich denke, es war/ist zu viel verlangt, dass sie sich mit 11 bzw eben erst neu auf dem Gymnasium schon komplett selbst organisiert. Das tun andere Kinder im Bekanntenkreis aber auch nicht.
Es sind zwei verschiedene Dinge ob sich ein Kind selbst organisieren KANN oder DARF. Wenn man es ihm zugesteht dann muss man (als Eltern) eben damit leben, dass es dabei (noch) Fehler macht und andere Prioritäten hat als man selbst. Wenn man das nicht aushalten kann oder will muss man eingreifen. Eventuell auch um den Preis, dass das Kind bereits erlangte Eigenverantwortung wieder verlernt.

Es hat auch nichts mit dem Alter zu tun. Mein 7jähriger Sohn kann sich deutlich besser selbst organisieren als mein 10jähriger. Der (10jährige) braucht noch sehr viel Anleitung und immer wieder auch leichten Zwang. Mein 7jähriger setzt sich selbstständig zu seiner Hausübung, löst sie alleine und zeigt sie dann nur noch zur Kontrolle den Betreuern. In seiner Internatsgruppe sind deutlich ältere Kinder, die bei der HÜ noch 1:1 Begleitung brauchen.

Wie ist es bei den anderen Kindern in deinem Bekanntenkreis (im Alter deiner Tochter), die sich nicht selbst organisieren können (oder zumindest nicht so, wie es die Eltern gerne hätten)? Haben die das früher, in der Grundschule selbst gemacht und gekonnt und die Eltern greifen erst jetzt ein (so, wie es bei Dir ist)? Oder sind die einfach von der Entwicklung her noch nicht so weit? Das wäre für mich mehr Kriterium für die eigenen Entscheidungen als wie die anderen "es" generell machen.
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Katze_keine_Ahnung
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Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Grundsätzlich hört sich alles nicht schlecht an, aber Mathestar wird sie wohl wahrscheinlich nicht. In erster Linie weil Mathe nicht zu ihren Interessen gehört. Wenn das Problem doch nicht so tief ist, wie ich dachte, sehe ich die Dringlichkeit des Schulwechsels noch brennender. In einer normalen Klasse könnte sie zu den guten gehören. In der Schule mit den akutellen Anforderungen wird sie bestenfalls in der Mitte ankommen... ob sich die Mühe sich lohnt?

Warum soll man bis zur 8. Klasse warten? Es ist das nicht so, dass es jetzt einfacher wäre die alten noch nicht so feste Freundschaften zu verlassen als in 2 Jahren?
sinus
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Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von sinus »

Bei uns machen die Grundschüler die Hausaufgaben direkt nach der Schule im Hort (in den fast alle bis mindestens 15, viele sogar bis 15:30/16 Uhr gehen). Unter Aufsicht.
Ab Klasse zwei dürfen sie auch spielen stattdessen, nur dann müssen sie es danach noch zu Hause noch machen.
Aber das macht kaum ein Kind, vermutlich auch so angeordnet von den Eltern, dass dann am späten Nachmittag/abends nicht noch was gemacht werden muss. Die machen das also fast immer brav zusammen im Hort. (Im extra Hausaufgabenzimmer, wie gesagt sogar unter Aufsicht. Also eine Erzieherin ist mit im Raum und darf angesprochen werden bei Problemen.)

Meine Große wollte allerdings ab Klasse 3 nicht mehr in den Hort und kam nach der Schule meist direkt nach Hause, was nur deshalb ging, weil bei uns die Großeltern im gleichen Haus wohnen.
Sie war damit eine große Ausnahme, als dass sie nicht mehr in den Hort ging.
Dann hat sie es selbstständig erledigt. Ich hab das nie kontrolliert und es kamen nie Beschwerden.
ABER sie hat die HAs wohl auch oft direkt in der Stunde schon gemacht gehabt, weil sie ja immer eher fertig war als die anderen. Und an der Grundschule gab es generell sehr wenig Hausaufgaben. Das ist deren Konzept. Niemals übers Wochenenden, maximal nur an 2 Tagen der Woche, nie länger als 20-30 Minuten Aufwand insgesamt. Auch für Klassen 3 und 4.
Kurz gesagt - vermutlich hat mein Kind so gut wie nie zu Hause Hausaufgaben machen müssen. Kann mich nur an 1,2 mal erinnern, wo ich sie dabei "erwischt" habe in all der Zeit. Vor Arbeiten gelernt hat sie ebenfalls nicht.

Bezeichnend war ja ihre Reaktion Anfang der 5.Klasse, als ich erklärte, sie müsse jeden Nachmittag etwas Zeit für die Sachen für die Schule einplanen. Sie war völlig konsterniert und schaute mich mit großen Augen an: IN MEINER FREIZEIT WAS FÜR DIE SCHULE TUN? DEIN ERNST? WIESO HEISST DAS DANN FREIZEIT????
Zuletzt geändert von sinus am Di 3. Mär 2020, 19:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

sinus hat geschrieben: IN MEINER FREIZEIT WAS FÜR DIE SCHULE TUN? DEIN ERNST? WIESO HEISST DAS DANN FREIZEIT????
Mit welcher Macht willst du denn dagegen ankommen?
sinus
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Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von sinus »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Grundsätzlich hört sich alles nicht schlecht an, aber Mathestar wird sie wohl wahrscheinlich nicht. In erster Linie weil Mathe nicht zu ihren Interessen gehört. Wenn das Problem doch nicht so tief ist, wie ich dachte, sehe ich die Dringlichkeit des Schulwechsels noch brennender. In einer normalen Klasse könnte sie zu den guten gehören. In der Schule mit den akutellen Anforderungen wird sie bestenfalls in der Mitte ankommen... ob sich die Mühe sich lohnt?

Warum soll man bis zur 8. Klasse warten? Es ist das nicht so, dass es jetzt einfacher wäre die alten noch nicht so feste Freundschaften zu verlassen als in 2 Jahren?
U.a. weil die Klassen in der Schule derzeit noch voll sind. Darum hätte sie ja jetzt auch gar keinen Platz bekommen. Im Lauf der kommenden Jahre verlassen einzelne Kinder das Gymnasium und die können dann aufgefüllt werden.
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Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von sinus »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:
sinus hat geschrieben: IN MEINER FREIZEIT WAS FÜR DIE SCHULE TUN? DEIN ERNST? WIESO HEISST DAS DANN FREIZEIT????
Mit welcher Macht willst du denn dagegen ankommen?
Na wie gesagt - mit bissle "erinnern" klappt das schon. Wenn ich da bin. Sie will ja keine schlechten Noten haben. Nur arbeiten will sie dafür eben auch nicht.
Neulich hat sie spontan zusammen mit den Mädels Mathe-HAs gemacht. Die sind einfach kurz entschlossen nach der Schule mit zu uns heim gekommen.
Das geht leider nur sehr selten, weil alle weit auseinander wohnen und alle Beteiligten nachmittags oft Verpflichtung haben. (Instrument, Orchester etc.)
:(

Tochter hat übrigens heute gefragt, ob sie bei einem Englisch-Wettbewerb mitmachen darf. Sonst fragt sie nie nach sowas von sich aus, zeigt eher wenig Eigeninitiative wenn es um Beteiligung an IRGENDETWAS geht.
In Englisch ist sie ja auch erstaunlich gut. (einzige 1 außer Kunst auf dem letzten Zeugnis. Sie sagt, da sei sie Klassenbeste)
Also vielleicht werden auch Sprachen ihr Metier und ein Wechsel auf eine Schule mit Schwerpunkt auf Fremdsprachen lohnt. Mal schauen wie es nächstes Jahr bei Französisch läuft.
Vielleicht mag sie aber auch Chemie und/oder Physik ja dann auch auf einmal total gern. Hatten sie ja bisher noch nicht.
Wie soll man das also jetzt schon wissen?
Weiß man eben alles jetzt noch nicht... Darum soll sie sich jetzt erstmal weiter auf dieser Schule durchbeißen.
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Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von Katze_keine_Ahnung »

Am Ende der 5. können auch Plätze frei werden. Ich gehe auch davon aus, dass an der Schule mit Schwerpunkt Kunst sich auch Kinder treffen, die sich tatsächich für Kunst interessieren, unabhängig davon, wann die eigentliche Ausbildungsrichtung anfängt. Mehr als alles andere braucht deine Tochter um glücklich zu sein eine beste Freundin. Das ist viel wichtiger als Englischwettbewerb, Biologielabor oder Mathekänguruergebnis. Der Bedarf sich zugehörig zu fühlen, steigert sich in der Pubertät erheblich. Aus diesem Grund würde ich mich informieren, ob Wechsel in die 6. für ein künstlerisch definitiv begabtes, aus einer künstlerischen Familie stammendes Kind potentiell möglich wäre. Wenn sie es nicht ausschlließen, würde ich das Kind fragen. Wenn es nicht wechseln will, wird man das schnell spüren. Aus meiner Erfahung mit einer normalen Schule und mit einer Schule mit dem HB-Zug, es ist absolut egal, was man den Kindern unterrichtet, welche Ausildungsrichtung das ist, hauptsache die Kinder fühlen sich zugehörig und verstehen sich mit den Klassenkameraden. Ich habe bei meinen Kindern erlebt, was der Wechel ins richtige Medium bedeutet und ich würde jedem raten viel mehr auf gleichgesinnte zu achten, als auf irgendwelche Bildungperspektiven. Schließlich machen sie alle das gleiche Abitur, und können studieren was auch immer sie wollen. Ganz unabhängig davon, wofür sie sich in der Schule eingeschrieben haben. Mein Sohn ist gut in Mathe, aber ich mag es zu bezweifeln, dass er jemals Mathe studiert.
alibaba

Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von alibaba »

-g
Zuletzt geändert von alibaba am Mo 9. Mär 2020, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
Meine3
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Re: Hochbegabt? Ergoempfehlung? Verunsicherte Mutter

Beitrag von Meine3 »

Katze_keine_Ahnung hat geschrieben:Den rechnerischen Test hat sie nicht gemacht. Die Matrizen sagen nichts über mathematische Operationen und Zahlengefühl. Deine Tochter kann perfekt visuelle Informationen aufnehmen, kategorisieren, einordnen, systematisieren und das siehst du jeden Tag in ihren Zeichnungen. Auffallen ist, das der Wert sobald es um eine Zahl geht so extrem nach unten geht. Was macht dich denn so sicher, dass es kein Dys- sein könnte? Hat deine Tochter entsprechend früh 4-5 Jahre die Uhr lesen können? Kann sie Größen/Gewische/Inhalte ungefähr abschätzen? Kann sie beim rechnen schätzen wo das Ergebnis ungefähr liegt, bevor sie rechnet?

Vielleicht hat sie auch das:

Wichtig ist, dass eine Rechenschwäche nicht mit dem sogenannten Zahlenanalphabetismus verwechselt werden soll. Der Zahlenanalphabetismus bezeichnet die Unfähigkeit, Sachverhalte in Zahlen darzustellen bzw. zahlenmäßig dargestellte Sachverhalte zu verstehen. Gelegentlich werden Menschen, die Zahlenanalphabeten sind, als "Innumeraten" bezeichnet.


Das vermute ich bei mir :oops:
Es kann sein, dass nicht alles wahr ist, was ein Mensch dafür hält, denn er kann irren, aber in allem, was er sagt, muss er wahrhaftig sein.
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