Liebe Karen, was bedeutet für Dich "etwas erreichen"? Ist das Ziel nur mit Erfolg und Geld verknüpft? Sind dies die Dinge, die man am Ende des Lebens als wichtig erachtet? Ich befinde mich bald in der Mitte meines Lebens (Ende 30) und bemerke an mir, dass ich immer mehr das Leben als Ganzes sehe und dass sich ganz klar die Prioritäten verschieben. Mir wird immer klarer, dass wir voraussichtlich nur ein Leben haben und ich frage mich, wer einem eigentlich vorschreiben darf, wie man zu Leben hat (z.B. gerade in Bezug auf Schulpflicht und die dadurch in meinen Augen verschenkte Lebenszeit). Natürlich ist es schön, wenn die "Arbeit" mit Erfolg gekrönt wird, doch das wird sie und obendrein auch noch mit Glück, wenn es einen begeistert, was man tut/arbeitet. Auf der anderen Seite gibt es in meinen Augen auch den "Erfolg", der durch stupide Leistung und teilweise sogar Skrupellosigkeit erreicht wird. Das ist für mich kein wahrer Erfolg, höchstens oberflächlich- doch worauf kommt es wirklich an? Meine Wunschvorstellung ist, meine Tochter darin zu unterstützen, dass sie sich weiterhin glücklich entwickeln und entfalten kann. Und ich bin mir sicher, dass sie dann auch für sich ihre Ziele erfolgreich erreichen wird, wie auch immer diese aussehen werden. Genau wie wir es ihr als Eltern vorleben.
Liebe Grüße von Momo
Wer war das? :-)
Re: Wer war das? :-)
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
Re: Wer war das? :-)
Alibaba hat geschrieben:
Momo
Das sehe ich völlig anders! Kinder lernen durch gute Vorbilder (die auch entspannt und "chillig" sein können) und vor allem aus eigener Motivation! Nur wenn die Motivation zerstört wird und den Kindern eingeredet wird, sie können nichts und schaffen nichts, werden sie vielleicht zerbrechen, den Glauben an ihre eigenen Fähigkeiten verlieren und wirklich nichts auf die Reihe bekommen. Wo bleibt das Vertrauen in die Kompetenz der Kinder?Wenn ich meine Kinder chillig erziehen würde (also durch Nichtstun) dann wären sie auch so - Nichtsnutze.
Momo
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Re: Wer war das? :-)
Nur so als Nebenbemerkung: meine Großtante wird dieses Jahr 100. Sie ist für ihr hohes Alter immer noch sehr lebendig und mobil. Erst seit ein, zwei Jahren lässt das Gedächtnis ein wenig nach. Sie war in ihrem Beruf erfolgreich (für eine Frau zur damaligen Zeit, wenn sie ein Mann gewesen wäre, hätte sie bestimmt mehr erreichen können), hat eine glückliche Ehe geführt und drei Kinder großgezogen und zahlreiche Enkelkinder und Urenkel begleitet. Sie erzählt immer noch gerne von "früher". Wenn sie ins Erzählen kommt, dann erzählt sie nicht von den Erfolgen im Beruf, sondern sie erzählt von der alltäglichen Arbeit als ihre Kinder noch klein waren, von Erlebnissen mit ihren Kindern und Enkeln, von Reisen mit ihrem Mann, von Begegnungen mit Freunden (auch wenn diese schon länger als 20 Jahre tot sind)und, klar, wie wahrscheinlich alle dieser Generation auch vom 2. Weltkrieg, und von ihrer eigenen Kindheit. Mich stimmt das nachdenklich.
lg Orangenminze
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Re: Wer war das? :-)
Für die Frage "was ist chillen" (ein Wort, welches ich erst seit ca. 3 Jahren kenne ) müßte vermutlich ein eigener Thread eröffnet werden. Ich betrachte die Zeit, wo ich hier gemütlich vor dem PC sitze und im Forum schreibe ebenso als chillen wie die Zeit, wo ich an einem meiner Bücher schreibe, meine Briefmarkensammlung sortiere, Kataloge durchblättere, am Handy wordament spiele oder mich durch das Sortiment eines Büchergeschäfts schmökere.
Als Kind (als ich das Wort noch nicht kannte) war es für mich Comics oder Bücher lesen (nichts für die Schule!), fischen, Briefmarken sortieren, fernsehen oder Videospiele spielen (ich hatte eine der ersten Spielkonsolen - mit heute nicht vergleichbar.
Demnach ist "chillen" für mich das tun, wonach mir gerade ist. Und das ganz unabhängig davon, ob andere es als notwendig oder unnötig, anspruchsvoll oder anspruchslos, modern oder out betrachten. Und ich muß ehrlich gestehen dass ich meine chill-Zeiten BRAUCHE und solange meine Kinder zu Hause wohnen werde ich ihnen auch ermöglichen, ihre eigenen chill-Zeiten zu haben.
Mein älterer Sohn chillt beim lesen (sowohl Comics als auch Bücher), beim zeichen, beim Lego bauen, aber auch beim Videos schauen ("Paw Patrol" ist zur Zeit der Hit) oder Playstation spielen (Rio 3).
Kleinsohn chillt beim puzzeln, beim Holzeisenbahn spielen beim Kugelbahn spielen und auch beim Videos schauen (im Moment ist "Sesamstraße" sein Favorit).
Was die Kinder in ihrer freien Zeit machen ist ihre Sache. Bei uns gibt´s (wie ich schon öfter hier geschrieben habe) keine Limits in Sachen Computerspielzeit oder Video-Schau-Zeit. Trotzdem sind beide Buben durchaus kreativ und vielseitig interessiert. Sie dürfen ihre Zeit frei nutzen und durch Versuch und Irrtum lernen was gut für sie ist. Ich würde meinem Sohn z.B. nie sagen "Jetzt schalt aber endlich mal den Computer aus und lies statt dessen ein Buch" - jedenfalls nicht, solange er keine anderen Verpflichtungen erfüllen muß.
Mit den Beginn der Schule beginnen natürlich auch die Verpflichtungen, sprich Hausaufgaben. Da bin ich froh, wenn diese im Hort erledigt werden (drückt mir bitte die Dauem dass das klappt ) damit die Zeit zu Hause erst mal echte Freizeit bleibt.
Ich finde lernen mit Motivation und Begeisterung viel besser als mit Zwang und Druck, bezweifle aber, dass das, was sich die Kinder dann drucklos aneigenen auch genau das ist, was sie wirklich in der Schule und später auch im (Berufs-)Leben brauchen. Kein Kind ist gleich und kein Kind hat an allen Themen gleich viel Interesse. Jeder erinnert sich in seiner Schulzeit an Lieblingsgegenstände, Angstfächer und Unterrichtsstunden, wo es einfach nur stinklangweilig war und wo man einfach "durch" mußte.
Ein ohnehin weltoffenes, vielseitig interessiertes Kind ist sicher einfacher ohne viel Druch mit positiver Motivation und vielseitigem Lern-Angebot bei der Stange zu halten als ein Kind, welches nur für wenige oder sehr spezififische Dinge interessiert. Fakt ist aber dass sich der Großteil der Eltern einen halbwegs passablen Schulabschluss für das eigene Kind wünscht. Wenn das Interesse des Kindes aber z.B. hauptsächlich darin besteht, mit diversen Baukästen verschiedene Bagger zu bauen, dann ist das für die chill-Zeit-des Kindes zwar völlig ok, wird ihm aber beruflich nur dann weiterhelfen, wenn in den anderen Bereichen zumindest ein Basis-Wissen vorhanden ist.
Schule bietet nun mal ein breites Spektrum an Wissen an. Während das Kind die eine Sache liebend gerne noch vertiefen würde hat es keinerlei Interesse daran, sich in der anderen Sache auch nur ein Grundwissen anzueigenen. Ist das "Rezept" bei solchen (verständlichen) Verhaltensweisen wirklich, das Kind nur das tun zu lassen, was es von sich aus will? Oder muß es Kompromisse geben, dass man dem Kind z.B. sagt "OK, Mathe ist nicht so dein Ding, du hast viel mehr Interesse an Sprachen. Vertief dein Interesse daran so sehr du magst, schau aber, dass nebenbei trotzdem dass deine Mathe-Note im posiviten Bereich bleibt."
Und wenn das nicht klappen sollte - ist es dann wirklich so verwerflich das Kind GEGEN SEINEN WILLEN dazu zu bringen, in Mathe zumindest das Mindestniveau für eine positive Note zu erreichen (sofern das geistige Potential dafür da ist)? Oder soll es eben 2x die Klasse wiederholen und dann ohne Abschluss aussteigen weil man auf sein "Aber Mathe interessiert mich gar nicht" voll eingeht?
Nebenbei - es gibt schlimmeres als sitzen bleiben oder ohne Abschluss aus der Schule aussteigen . Ich kenne einige Eltern von mittlerweile erwachsenen Kindern, die aus allen Wolken gefallen sind als das passiert ist, die Kinder haben aber trotzdem ihren Weg gemacht. Es geht einfach nur darum, ein Mittelmaß aus Eigenveranmtwortung und Druck zu finden, welches für alle Beteiligten noch erträglich ist.
Als Kind (als ich das Wort noch nicht kannte) war es für mich Comics oder Bücher lesen (nichts für die Schule!), fischen, Briefmarken sortieren, fernsehen oder Videospiele spielen (ich hatte eine der ersten Spielkonsolen - mit heute nicht vergleichbar.
Demnach ist "chillen" für mich das tun, wonach mir gerade ist. Und das ganz unabhängig davon, ob andere es als notwendig oder unnötig, anspruchsvoll oder anspruchslos, modern oder out betrachten. Und ich muß ehrlich gestehen dass ich meine chill-Zeiten BRAUCHE und solange meine Kinder zu Hause wohnen werde ich ihnen auch ermöglichen, ihre eigenen chill-Zeiten zu haben.
Mein älterer Sohn chillt beim lesen (sowohl Comics als auch Bücher), beim zeichen, beim Lego bauen, aber auch beim Videos schauen ("Paw Patrol" ist zur Zeit der Hit) oder Playstation spielen (Rio 3).
Kleinsohn chillt beim puzzeln, beim Holzeisenbahn spielen beim Kugelbahn spielen und auch beim Videos schauen (im Moment ist "Sesamstraße" sein Favorit).
Was die Kinder in ihrer freien Zeit machen ist ihre Sache. Bei uns gibt´s (wie ich schon öfter hier geschrieben habe) keine Limits in Sachen Computerspielzeit oder Video-Schau-Zeit. Trotzdem sind beide Buben durchaus kreativ und vielseitig interessiert. Sie dürfen ihre Zeit frei nutzen und durch Versuch und Irrtum lernen was gut für sie ist. Ich würde meinem Sohn z.B. nie sagen "Jetzt schalt aber endlich mal den Computer aus und lies statt dessen ein Buch" - jedenfalls nicht, solange er keine anderen Verpflichtungen erfüllen muß.
Mit den Beginn der Schule beginnen natürlich auch die Verpflichtungen, sprich Hausaufgaben. Da bin ich froh, wenn diese im Hort erledigt werden (drückt mir bitte die Dauem dass das klappt ) damit die Zeit zu Hause erst mal echte Freizeit bleibt.
Ich finde lernen mit Motivation und Begeisterung viel besser als mit Zwang und Druck, bezweifle aber, dass das, was sich die Kinder dann drucklos aneigenen auch genau das ist, was sie wirklich in der Schule und später auch im (Berufs-)Leben brauchen. Kein Kind ist gleich und kein Kind hat an allen Themen gleich viel Interesse. Jeder erinnert sich in seiner Schulzeit an Lieblingsgegenstände, Angstfächer und Unterrichtsstunden, wo es einfach nur stinklangweilig war und wo man einfach "durch" mußte.
Ein ohnehin weltoffenes, vielseitig interessiertes Kind ist sicher einfacher ohne viel Druch mit positiver Motivation und vielseitigem Lern-Angebot bei der Stange zu halten als ein Kind, welches nur für wenige oder sehr spezififische Dinge interessiert. Fakt ist aber dass sich der Großteil der Eltern einen halbwegs passablen Schulabschluss für das eigene Kind wünscht. Wenn das Interesse des Kindes aber z.B. hauptsächlich darin besteht, mit diversen Baukästen verschiedene Bagger zu bauen, dann ist das für die chill-Zeit-des Kindes zwar völlig ok, wird ihm aber beruflich nur dann weiterhelfen, wenn in den anderen Bereichen zumindest ein Basis-Wissen vorhanden ist.
Schule bietet nun mal ein breites Spektrum an Wissen an. Während das Kind die eine Sache liebend gerne noch vertiefen würde hat es keinerlei Interesse daran, sich in der anderen Sache auch nur ein Grundwissen anzueigenen. Ist das "Rezept" bei solchen (verständlichen) Verhaltensweisen wirklich, das Kind nur das tun zu lassen, was es von sich aus will? Oder muß es Kompromisse geben, dass man dem Kind z.B. sagt "OK, Mathe ist nicht so dein Ding, du hast viel mehr Interesse an Sprachen. Vertief dein Interesse daran so sehr du magst, schau aber, dass nebenbei trotzdem dass deine Mathe-Note im posiviten Bereich bleibt."
Und wenn das nicht klappen sollte - ist es dann wirklich so verwerflich das Kind GEGEN SEINEN WILLEN dazu zu bringen, in Mathe zumindest das Mindestniveau für eine positive Note zu erreichen (sofern das geistige Potential dafür da ist)? Oder soll es eben 2x die Klasse wiederholen und dann ohne Abschluss aussteigen weil man auf sein "Aber Mathe interessiert mich gar nicht" voll eingeht?
Nebenbei - es gibt schlimmeres als sitzen bleiben oder ohne Abschluss aus der Schule aussteigen . Ich kenne einige Eltern von mittlerweile erwachsenen Kindern, die aus allen Wolken gefallen sind als das passiert ist, die Kinder haben aber trotzdem ihren Weg gemacht. Es geht einfach nur darum, ein Mittelmaß aus Eigenveranmtwortung und Druck zu finden, welches für alle Beteiligten noch erträglich ist.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Wer war das? :-)
Orangenminze, genau das meine ich und es sollte uns wirklich zum Nachdenken bringen! Ich erinnere mich mit Freude an Dinge, die ich positiv erlebt habe, Situationen, in denen ich tollen Menschen begegnet bin, Tage, an denen ich einfach glücklich war. Ich habe auch beruflichen Erfolg erlebt und darauf bin ich stolz, doch das ist es auch schon Ich denke auch- hängen bleiben Situationen und Erlebnisse, die Freude und Glück in einem ausgelöst haben und das ist es, was letztendlich das Leben wirklich erfüllt, oder?? Und das sind dann die Erlebnisse, die wir auch am Ende unseres Lebens noch wissen und die wir als wirklich wichtig empfinden. Wen interessiert schon auf dem Sterbebett, ob die Küche immer aufgeräumt war oder welche Auszeichnungen man erhalten hat
Momo
Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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- Dauergast
- Beiträge: 123
- Registriert: Sa 27. Dez 2014, 21:32
Re: Wer war das? :-)
nur kurz, meine Buben setzen gerade äußerst temperamentvoll den Sandkasten unter Wasser, da werde ich bestimmt gleich gefragt sein. Melde mich später dann noch mal. Aber bevor ich es vergesse: zum Thema "chillen" (was immer man darunter versteht) oder nicht- chillen: da fällt mir ein, was Jesper Juul öfter mal sagt und diese Unterscheidung finde ich ganz gut. Er sagt, dass Kinder meistens sehr genau wissen, worauf sie LUST haben. Und ich denke, das müssen wir ihnen nicht "beibringen" aber als Erwachsene haben wir, denke ich, schon die Aufgabe sozusagen den Überblick zu behalten. Also bei kleinen Kindern schauen, dass sie nicht vergessen zu essen, zu schlafen... bei älteren Kindern sagen, verstehe ich, dass Du jetzt gerne 2 Stunden weiter Bücher anschauen möchtest, aber gleich geht der Kindergarten los und ich möchte, dass Du da heute hingehst oder Deine Sandalen sind schön, aber bei minus 10 GRad bitte nur im Haus, bei Schulkindern ist es vielleicht das daran erinnern, dass die Mathenote wichtig ist und das gemeinsame überlegen, was muss getan werden, damit das Schuljahr geschafft wird. (ich kenne kein Kind, keinen Jugendlichen, der gerne sitzen bleibt) und dabei Hilfe und Unterstützung anbieten. Notfalls auch anbieten übergangsweise den Antreiber zu machen... klar, habe keine Schulkinder, wahrscheinlich ist das auch so etwas, dass sich so leicht dahin sagen lässt, wenn es noch nicht wirklich brennt
so, jetzt schwimmen sie beide,
lg orangenminze
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