schulstart mit fast 6 jähriger

Probleme und Lösungen für den Schulalltag
charlotte12
Dauergast
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von charlotte12 »

Die Lehrerin hat IHRE Meinung schon gebildet und hat die Unterstützung der Rektorin. Dagegen wird keine Hochbegabung mit Stempel und keine sonstige vernünftige oder unvernünftige Meinung ankommen. Sollte die Entscheidung für Familie für die Schule doch in diesem Jahr fallen, sollte man m.E. eine andere Lehrerin suchen, die bewusst sich für das Kind entscheidet.
Stimmt leider komplett. Gegen eine vorgefasste negative Meinung über sich anzukommen ist für ein Kind sehr schwer bis unmöglich. Meine Tochter war völlig von den Socken, als sie realisierte, dass die ehemaligen Vorschulkinder vom letzten Kindergartenjahr jetzt auch nur normale Erstklässler sind, so gründlich hatte sie die Meinung der Erzieherinnen über sich übernommen.
alibaba

Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von alibaba »

Maca hat geschrieben: Warum soll ein Kind einsehen, dass es sich erst den Zahlenraum bis 20 erschließen soll, wenn sein Zahlenverständnis schon viel weiter geht. Wenn ein Kind sich verweigert und die Lehrer wissen , wie fit das Kind ist, warum muss es dann trotzdem stupide Zahlen aufschreiben?
Maca, ich glaube, Du verstehst nicht, was ich sagen will. Es geht nicht um mich, oder um das was ich gerne hätte, oder mir wünschen würde, es geht um die aktuelle Praxis. Und ich muss nicht diskutieren was ich gerne hätte, sondern muss mit dem Vor-Ort klar kommen und diese Regeln akzeptieren. Ob mir das passt oder nicht. Diskutiere mal mit einer Lehrerin über deine Vorschläge. Will man das, dann muss man in eine Schule wechseln, wo viele hb Kinder unterrichtet werden und selbst hier herrscht nicht eitel Sonnenschein. Das ist nämlich wahnsinnig anstrengend. warum ich das weiß? Ein guter, sehr enger Bekannter, ist Lehrer an so einer Schule mit HB-Zweig. Für Schule, Schulklima, Klassenklima, für das spätere Leben, zählt nicht alleine der IQ.

Wenn ich ein ständig reinplatzendes, sich verweigerndes, ständig diskutierendes Kind habe, wird das sehr schnell Probleme bekommen und ich kann nicht vom Lehrer erwarten, das er für dieses Kind sich aufopfert. Da hocken nämlich noch 25 andere. Das ist Schulrealität.
Wie ich sie gerne hätte, trägt nichts zur Sache bei.

VG
alibaba

Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von alibaba »

Rabaukenmama hat geschrieben:
alibaba hat geschrieben:@Charlotte

Es geht nicht um mich, es geht um das Problem des Ausgangsthreads. Da haben nun Mama und Tochter ein handfestes Problem. Das liegt nicht zwangsläufig am Alter des Kindes sondern am Verhalten des Kindes. Es ist einfach nicht schulreif.
Wer hat das Recht, das zu bestimmen? Stell ein- und dasselbe Kind 10 Lehrern vor und frag sie nach dessen Schulreif - du wirst 10 verschiedene Antworten bekommen von denen einige eher dem entsprechen, was der Lehrer leisten KANN und WILL und nicht von Reife oder Unreife des Kindes.
Rabaukenmama, bevor eine Schulleitung sagt, Kind ist nicht schulreif und soll runter, bedarf es etwas mehr, als nur mal "dazwischenreden" oder "nicht ausmalen". Das kann ich mir nicht vorstellen und habe es auch so nie erlebt. Also hier muss schon viel passieren, wenn man das den Eltern so direkt sagt.
Schule ist immerhin ein Wirtschaftlichkeitsfaktor und kein Spaßbetrieb. für jedes Kind bekommt Schule Geld vom Vater Staat bzw. vom Bund. Und wenn ich 20 Kinder in einer klasse habe ist das viel wirtschaftlicher als wenn ich nur 10 habe. Ein Lehrer muss immer davor stehen. Es kann sich also keine Schule leisten, egal wie, wenn Schüler wieder gehen müssen.

VG
alibaba

Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von alibaba »

Rabaukenmama hat geschrieben:
Was, das Kind hat 3x Schule gewechselt und geht jetzt auf eine Schule für schwierige Kinder weil es nicht ausmalen will? Oder liegt die Ähnlichkeit des Falles nur darin, dass auch von Lehrer Seite gemeint wurde, es sei nicht schulreif ( auf Grund ganz anderer Vorfälle)?
Das war ein längerer Prozess und fing mal ganz harmlos an. Alleine ein hoher IQ reicht halt einfach nicht.

VG
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben: Rabaukenmama, bevor eine Schulleitung sagt, Kind ist nicht schulreif und soll runter, bedarf es etwas mehr, als nur mal "dazwischenreden" oder "nicht ausmalen". Das kann ich mir nicht vorstellen und habe es auch so nie erlebt. Also hier muss schon viel passieren, wenn man das den Eltern so direkt sagt.
Du glaubst also einfach aus der Tatsache heraus, dass die Schulreife des Kindes von der Lehrerin in Frage gestellt wird muss da schon viel mehr "passiert" sein als nicht-ausmalen-wollen oder dazwischenreden? Wie kommst du darauf? Lehrer sind auch nur Menschen und sogar fähig zu persönlichen Sympathien, Antipathien und Vorurteilen. Nicht jede Behauptung ist objektiv, nur ist leider zu erwarten dass die Lehrerin das nicht zugibt sondern sie wird allein ihrer Glaubwürdigkeit wegen auf ihrer Aussage beharren. Dann sind wir wieder bei der vorgefassten negativen Meinung und selbst erfüllenden Prophezeiungen.

Wenn du schon behauptest, Realist zu sein und die Dinge so zu sehen, wie sie sind, solltest du auch Fehleinschätzungen von Pädagogen reinnehmen. Hilft jetzt nix in der konkreten Situation aber "die Lehrerin wird schon wissen warum sie die Schulreife anzweifelt" halte ich für eine sehr unreflektierte Aussage.

alibaba hat geschrieben:Schule ist immerhin ein Wirtschaftlichkeitsfaktor und kein Spaßbetrieb. für jedes Kind bekommt Schule Geld vom Vater Staat bzw. vom Bund. Und wenn ich 20 Kinder in einer klasse habe ist das viel wirtschaftlicher als wenn ich nur 10 habe. Ein Lehrer muss immer davor stehen. Es kann sich also keine Schule leisten, egal wie, wenn Schüler wieder gehen müssen.
Ein Jahr zurückstellen geht ja noch. Wenn es tatsächlich an der Reife liegen sollte bringt es im besten Fall, dass es ein Jahr später problemlos funktioniert.

Aber was ist mit den MUSS-Kindern, die renitent sind und den Unterricht stören? Wo kommen die hin nachdem sie vom Regelschulbetrieb "ausgesiebt" wurden? Müssen die dann nicht mehr in die Schule? Kommen sie in eine Förderschule? Wie viele Chancen haben sie dann noch? Schafft sich die Politik damit nicht lebenslange Sozialhilfeempfänger? Ist das wirklich der langfristig kostengünstigere Weg? Oder sollten die politischen Entscheidungsträger endlich aufhören, nur in Legislaturperioden zu denken?

Ich weiß, darauf hast du keinen Einfluss. Nur habe ich den Eindruck du bist mit dem bestehenden System durchaus einverstanden weil du es immer wieder erklärst und verteidigst. Ich habe mich nicht intensiv genug mit der Materie beschäftigt, so dass ich nicht sagen kann, ob es nicht sogar AKTUELL günstiger wäre pro Klasse nur 10 Schüler zu haben und die "schwierigen" Kinder zu integrieren. Ich weiß nur, dass Sonder- bzw. Förderschulen ein Heidengeld kosten.

Übrigens bin ich froh, als "schwieriges" Kind problemlos eine Volksschule mit 32 Kindern auf eine Lehrerin besucht zu haben - statt auf Grund meiner "Auffälligkeiten" ausgesiebt worden zu sein!
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von alibaba »

@Rabaukenmama

So ein Prozess wird immer im gesamten Team besprochen. Mal eben, Kind muss runter, das gibt es nicht. Das ist NIE eine Einzelfallentscheidung einer einzelnen Lehrerin, die vielleicht mal keinen guten Tag hatte. Da hocken alle im Boot, einschließlich des Rektors.
Was jetzt nur sein kann, das die Lehrerin das einfach so der Mutter gesagt hat, aber es noch nichts im Lehrergremium besprochen wurde. Das sehe ich hieran aber nicht. Aber, in der Regel, bespricht man sich auch hier erst mit Kolleginnen. Es wäre nämlich mehr als peinlich, wenn das von 10 Lehrern, nur eine so sieht. :schwitz: Fehleinschätzungen gibt es natürlich, aber dafür sind ja Lehrerkonferenzen da.

Hier geht rückstellen übrigens nicht so einfach, da es keine Vorschulen an der Schule gibt. Der Wechsel von Kl.1 geht hier nur auf eine spezielle Schule. Kinder die nicht schulreif sind kommen auf eine Förderschule. Dann kann man nach Kl.1 auf die Regelschule wechseln, sofern die Kinder dann die Schulreife haben. Hat man die nicht für eine Regelschule verbleibt man dort.

Schwierige Kinder gibt es in jeder Regelschule. In der Klasse meiner Tochter waren bei nur 10 Kinder, einige dabei. Aber diese waren bereits zurück gestellt bzw. durchliefen den Kiga ein Jahr länger. Dann geht da nicht mehr. Es gibt mit Sicherheit BL die haben Inklusion. Wie die aussieht, keine Ahnung, hier gibt es das nicht.

Ich verteidige kein Schulsystem, ich verteidige die Aussage, das renitente Kinder stören. Und, es ist eben ein Problem, Kann-Kinder werden einfach mit kritischeren Augen beäugt, als eben Muss-Kinder. Das kann ich nicht ändern. Ich muss es aber vorher wissen.

VG
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben:@Rabaukenmama
So ein Prozess wird immer im gesamten Team besprochen. Mal eben, Kind muss runter, das gibt es nicht. Das ist NIE eine Einzelfallentscheidung einer einzelnen Lehrerin, die vielleicht mal keinen guten Tag hatte. Da hocken alle im Boot, einschließlich des Rektors.
Was jetzt nur sein kann, das die Lehrerin das einfach so der Mutter gesagt hat, aber es noch nichts im Lehrergremium besprochen wurde. Das sehe ich hieran aber nicht. Aber, in der Regel, bespricht man sich auch hier erst mit Kolleginnen. Es wäre nämlich mehr als peinlich, wenn das von 10 Lehrern, nur eine so sieht. :schwitz: Fehleinschätzungen gibt es natürlich, aber dafür sind ja Lehrerkonferenzen da.
Wer kennt ein Kind der ersten Klasse Grundschule nach 6 Wochen gut genug, um seine Schulreife zu beurteilen? Der Rektor? Die Lehrerin der Parallelklasse? Der Lehrer der 3. Klasse? Die Schulpsychologin? Oder eben doch NUR die Lehrerin, die das Kind täglich in der Klasse sitzen hat? Wenn DIESE Lehrerin behauptet, das Kind wäre nicht schulreif, werden ihr (sofern sie nicht gerade bei jedem 2. Kind ähnliche Behauptungen aufstellt) der Rektor und die Kollegen den Rücken stärken OHNE DAS ÜBERHAUPT BEURTEILEN ZU KÖNNEN! Wäre ich eine Lehrerin und eine Kollegin behauptet von Kind xxx in ihrer Klasse, es wäre nicht schulreif, würde ich auch kein Veto gegen eine Rückstellung einlegen - EINFACH WEIL ICH ES NICHT WEISS!

In einem Gymnasium oder eine Real- oder Hauptschule, wo es für jeden Gegenstand eigene Fachlehrer gibt, mag deine Aussage von der Gremiumseintscheidung korrekt sein. Aber bei einem Erstklässler-Kind einer Grundschule schaut es in der Praxis anders aus.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Maca
Dauergast
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Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von Maca »

@alibaba,

Mir wird tatsächlich klar, dass Eltern bei uns im Norden wirklich konkret Einfluss nehmen können.
Was auch immer man über unser Schulsystem sagen könnte , aber aus meiner Warte kann ich nur sagen, offensichtlich sehr viel Glück gehabt zu sagen, denn ich habe viele konstruktive Gespräche mit den Lehrern meiner Kinder geführt.
Und meist ist es uns auch gelungen, unsere Wünsche mehr oder weniger durchzusetzen.
Ich habe über die Jahre aber auch beobachtet mit wieviel Hilflosigkeit Pädagogen auf "schwierige" Kinder reagierten, während andere Lehrer mit diesen gut zurecht kamen und das waren IMMER, diejenigen, die wirklich am Kind interessiert waren! Es gibt diesen Lehrertyp, der trotz des " Massenbetriebes" einer Schule ,Kinder dennoch als Individuen betrachtet .
Und trotz aller Gegenargumente kann ich nur aus eigener Beobachtung sagen, die entspannten Lehrer machen sich und allen anderen das Leben sehr viel leichter.
Natürlich immer mit der Gefahr verbunden, dass die nächsten Vergleichsarbeiten wieder grottenschlecht ausfallen und unser Stadtstaat wieder als Bildungsverlierer dasteht.
:mrgreen:
Wenn ich jedoch lese, wie unflexibel und autoritär die Lehrer im Süden agieren, bin ich eigentlich wider Erwarten mit unserem Schulsystem zufrieden, auch wenn mir einiges nicht passt! :)

Der Preis ist allerdings zugegebener Maßen, dass wir bis jetzt immer Kinder in den Klassen hatten, die in Bayern wahrscheinlich sehr, sehr viel schneller ab-oder auf Förderschulen umgeschult worden wären.
Denn alle Kinder mit starken Defiziten in der emotional-sozialen Entwicklung, landen auch nach dem 3.verursachten Armbruch eines Mitschülers auf keiner anderen Schule.
Sehr aggressive Kinder werden halt auch mitdurchgezogen, das kann man nicht beschönigen und nicht alle Eltern tragen das mit Nachsicht mit!

lg
alibaba

Re: schulstart mit fast 6 jähriger

Beitrag von alibaba »

Ach Rabaukenmama, es ist doch vollkommen egal was ich denke, machen würde oder für gut befinde. Ich weiß nur eins, wenn man mal in den Mühlen ist, dann kommt man da schwer wieder raus. Und wenn du keinen hast, der den Lehrer vom Gegenteil überzeugen kann, wird es nicht besser werden. Ich bin durchaus bei Dir, mit deiner Argumentation, nur, diese nützt nichts. Die Lehrer machen sich ein Bild und dann wird darüber entschieden. Ab der weiterführenden Schule ist das schwerer, denn es sind mehr Lehrer. Da sind auch einige dabei, die eben eine andere Sicht auf die Dinge haben. Fakt ist, man sollte sehen, das Kind schulkompatibel ist und das setzte, neben dem kognitiven, halt das Soziale voraus. Das ist ganz einfach. Geht es quer - wird's schwer. Egal was "quer" bedeutet.

@Maca

Schule geht und steht mit dem Lehrer und seiner Sicht auf die Dinge. Kann ich mich allerdings benehmen, habe ich etwas mehr Narrenfreiheit in Bezug auf meine Individualität. Ich halte es wie meine Großmutter: "Du kannst alles sagen, nur der Ton macht die Musik." Das wird umso wichtiger, umso "Streitsüchtiger" jemand ist. Denn "schlecht" muss das ja nicht sein. Ein Gegenargument kann eine Sache anders beleuchten und sehr hilfreich sein. Man muss eben nur wissen, wie man und wann man es einsetzt. Das ist ein Lernprozess. Mein Kindgroß (12,7.Kl.) hat das mittlerweile ganz gut verstanden.

VG
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