Was tun in der Mittelstufe?

Fürs und Widers zum Überspringen
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inka
Beiträge: 2
Registriert: Sa 1. Nov 2003, 01:00

Was tun in der Mittelstufe?

Beitrag von inka »

Zuerst ein Hallo an alle!

Meine Tochter ist 13 Jahre alt und besucht die 3. Klasse eines Gymnasiums. Aufgrund ihrer Begabung hat sie erstens an der Schule keine rechte Freude mehr und langweilt sich permanent.

Jetzt sind wir auf der Suche nach einer schulischen Lösung für das nächste Jahr. Als mögliche Lösungen schweben uns vor, eine Klasse an der momentanen Schule zu überspringen, ein Wechsel an die Sir-Karl-Popper-Schule oder ein Wechsel an eine andere Schule. Klar ist nur, dass sie nicht in dieser Klasse bleiben will, und dass sie lieber wesentlich eigenständiger und selbstverantwortlicher lernen würde. Außerdem wäre es sehr schön, wenn sie in irgendeiner Art und Weise Jugendliche mit gleichen Problemen kennenlernen würde, da das Verständnis bei den anderen Alterskollegen sehr gering ist.

Da wir nicht genau wissen, was mit den einzelnen Lösungsmöglichkeiten auf uns zukommt, wären wir sehr dankbar für jegliche Erfahrungen und Kontakte.

Herzlichen Dank und liebe Grüße

Ingrid
Gast_(lizvlx)

Re: Was tun in der Mittelstufe?

Beitrag von Gast_(lizvlx) »

was sagt denn deine tochter - was stellt sie sich denn vor? ich hab z.b. mit 14/15 ein jahr austausch in amerika gemacht, damit die langweilige schulzeit irgendwie doppelt genutzt werden kann. das dann "fehlende" jahr kann man im ersten semester des darauffolgendes jahres mittels einzelner pruefungen nachmachen.
ich fand das damals und jetzt eine sehr gute idee.
kann jetzt perfekt englisch und hab sehr eigenstaendig (klar, ohne eltern) lernen koennen.
lg
liz
inka
Beiträge: 2
Registriert: Sa 1. Nov 2003, 01:00

Re: Was tun in der Mittelstufe?

Beitrag von inka »

Herzlichen Dank, für den Tipp! Ich wußte nicht, dass das schon mit 14 geht. Über welche Organisation bist du dorthin gekommen?
Ich werde das meiner Tochter vorschlagen, da sie allerdings noch unter Depressionen leidet, ist mir bei der Vorstellung nicht ganz wohl. Aber eine interessante Möglichkeit ist es trotzdem!

lg

ingrid
Mary
Beiträge: 34
Registriert: Mi 12. Mai 2004, 19:25

Re: Was tun in der Mittelstufe?

Beitrag von Mary »

Hallo Inka!
Es gibt leider keine Patentlösung, aber ich kopiere einfach mal den Post, in dem ich meine eigenen Erfahrungen mit dem Springen geschildert habe. Das Problem mit der Depression kenne ich auch...
Wenn du möchtest, darfst du dich gerne via Mail bei mir melden (MailMary@gmx.de), dann kann ich noch mehr erzählen - wenn deine Tochter wen zum Quatschen braucht... man könnte ja mal schauen, ob wir uns verstehen würden, ich bin ja auch erst 16.


Hier das Posting (vorher zum Thema Früheinschulung):

Ich habe auch keine Erfahrung mit Früheinschulung, leider, wie ich sagen möchte. Meine Eltern hielten mich als Kind für fit und haben wirklich in Erwägung gezogen, mich ein Jahr früher in die Schule gehen zu lassen, auch weil meine ganzen Freunde aus dem Kindergarten schon eingeschult wurden. Nachdem meine Eltern sich aber von allen Seiten anhören mussten: "Erst wird es gehen, aber dann wird Ihre Tochter irgendwann in einer Klasse sein mit lauter Mädchen, die schon ihren ersten Freund haben und Ihre Tochter wird zu Hause sitzen und noch mit ihren Barbies spielen!" Ich halte solche Aussagen zwar für ziemlichen Humbug, da in einer normalen Klasse auch schon eine Altersspanne von einem Jahr vertreten ist und die Pubertät bei allen Kindern so unterschiedlich verläuft, dass dies durchaus auch passieren könnte, wenn man in seiner normalen Altersgruppe ist, aber meine Eltern hielt das damals davon ab. Mittlerweile habe ich "auf eigene Faust" die neunte Klasse übersprungen. Da sich meine Noten durch den Sprung nicht wesentlich verschlechterten, waren meine neuen Mitschüler schnell nicht mehr so sehr begeistert von meiner Anwesenheit in der Schule. Es war nicht unbedingt gut für ihr Ego, dass jemand aus einer Klasse drunter kommt und es (mal abgesehen von Mathe) genauso gut, wenn nicht sogar besser packt. Ich hatte dann stark mit Mobbing zu kämpfen. Nachdem ich dann aber in der zehnten Klasse auf die Krankenhausschule (Sonderschule) als externe Schülerin gewechselt war, wo ich dann zum Glück noch (es wurde unglaublicherweise wirklich knapp!), meinen Abschluss bekam (und von meiner Heimatschule nicht mal zu meinem eigenen Abschlussball eingeladen wurde!), habe ich ein "dickeres Fell" entwickelt und mich auf einem Gymnasium angemeldet. Mittlerweile fehlen eigentlich 2 Schuljahre an Unterrichtsinhalt, da das Springen an meiner früheren Schule nicht gerne gesehen und schon gar nicht begleitet wurde, in dem zweiten Jahr gab es (an der Krankenhausschule) keinen Mathelehrer für meine Stufe und Unterricht auch nur in wenigen Fächern mit kaum Inhalt und keinem Anspruch. Ich habe mich die meiste Zeit selbst unterrichtet - die Schule brauchte ich nur, um meine Schulpflicht zu erfüllen. Mittlerweile gehe ich in die elfte Klasse an einem ganz normalen Gymnasium, na ja, das Gymnasium hat schon zwei Lehrerinnen, die dieses ECHA-Zertifikat gemacht haben, und Hochbegabte (aber auch "normale" Schüler) bekommen dort z.B. die Chance in Gruppen zu überspringen... das "Drehtürmodell" wurde auch schon mal angesprochen, etc. Eigentlich eine offene und gute Schule für einen Hb, der absolut nicht auf ein Internat fern der Heimat will.
An meiner Schule fragt keiner, ob ich Übersprungen habe, nur weil ich jünger bin. Da das Klassensystem aufgelöst ist, ist alles irgendwie lockerer.

Es war zwar ein langer und steiniger Weg, aber ich glaube, ich würde wieder springen, weil es anders auch nicht gegangen wäre. Als ich mich damals entschloss zu springen, war ich schon "krank an der Schule"... ich ging nur noch 1-3mal in der Woche zur Schule und wenn meine Eltern mich wegen "Schulpflicht" (wegen meiner Noten konnten sie mich nicht zwingen, da sie trotz der Fehlzeiten eher noch besser, als schlechter wurden) zwingen wollten zu gehen, wurde mir schlecht und ich war körperlich richtig krank daran. Im Jahr zuvor lag ich schon dreimal im Krankenhaus, ohne dass ein Grund für meine Schmerzen gefunden werden konnte, mittlerweile wird davon ausgegangen, es lag an der Schule, dass ich krank war.

Liebe Grüße!
Mary
Mary
Beiträge: 34
Registriert: Mi 12. Mai 2004, 19:25

Re: Was tun in der Mittelstufe?

Beitrag von Mary »

Wie ging es denn jetzt weiter?
Auslandsjahr, Springen oder eine andere Schule?
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