Wie am besten fördern?

schneller, mehr oder anderes lernen, was ist besser?
Maeusemama
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Wie am besten fördern?

Beitrag von Maeusemama »

Hallo,

meine Zwillingsmädels sind im Sommer eingeschult worden. Anfangs war die Schule noch super und neu und toll, aber mittlerweile macht sich bei der einen zunehmend Langeweile bemerkbar (über die hatte sie sich vorher auch im KiGa schon beschwert).

Lesen konnte sie vor der Schule schon ein wenig, hat sehr schnell gelernt und mittlerweile sind ihr die Bücher für die 1./2. Lesestufe eigentlich schon zu leicht.
Rechnen konnte sie vor der Schule schon bis 100, auch etwas Mal- und Geteilt-Rechnen, und hat großen Spaß daran. Das Rechnen im 10er- bzw. 20er-Raum wie sie es in der Schule ständig machen muss findet sie einfach nur doof.
Naturwissenschaftlich ist sie sehr interessiert, und sie braucht viel Bewegung, ist schon fast etwas hyperaktiv (was vielleicht auch von der Unterforderung kommt?). Im Sport gehört sie auch überall zu den Fittesten.

Sie philosophiert gerne über Gott und die Welt und man ist oft echt erstaunt was für Themen und Gedanken da kommen. Sie ist sehr kreativ und phantasievoll, kann sich völlig in ihre Phansasiewelt vertiefen, malt und bastelt auch gerne.
Sozial hat sie keine Probleme, hat viele Freunde und kommt auch gut mit Kindern klar die ihr geistig "unterlegen" sind. Sie ist auch nicht besserwisserisch oder so.

Was ich mich jetzt frage, ist: was können wir tun, um sie sinnvoll zu fördern und ihren Wissens- und Könnensdrang zu befriedigen?
Wenn ich ihr Rechenaufgaben gebe, die eigentlich in die 3. Klasse gehören, ist sie gefordert und es macht ihr Riesenspaß. Aber was bringt es wenn sie den Stoff späterer Klassen vorwegnimmt? Dann langweilt sie sich später in der Schule nur umso mehr, oder?
Und zu viele Termine außerhalb der Schule halte ich auch nicht für gut, denn sie braucht dringend Freizeit um ihre Phantasie im Spiel auszuleben bzw. Freunde zu treffen und fordert das auch ein. Sie geht schon zum Turnverein, zum Schwimmen und zur Musikschule. Mehr Nachmittagstermine wären eindeutig zu viel.

Liebe Grüße von der
Mäusemama
Liebe Grüße von der
Mäusemama
Rabaukenmama
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Re: Wie am besten fördern?

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo Mäusemama,

ich bin selbst HB (getestet) und mein knapp 4jähriger Sohn dürfte ebenfalls ziemlich klug sein und ist seinen Altergsgenossen in vielen intellektuellen Dingen voraus. Was die soziale und emotionale Reife betrifft ist er aber mMn altersgemäss bis etwas "hintennach".

Zu Deiner Frage wegen Förderung und Langeweile in der Schule: kluge Kinder langweilen sich oft in der Schule, daran ändert nichts wenn Du Ihnen Wissen, nach dem sie verlangen, vorenthältst. Mein Sohn war 18 Monate alt als er begann, bei jedem parkenden Auto zum Nummerntaferl zu gehen und fragend auf die Zahlen und Buchstaben zeigen. Ich habe ihm die Zahlen und Buchstaben wunschgemäss benannt und er war zufrieden. Mit 2 Jahren kannte er alle Zahlen und Buchstaben und konnte jedes Wort buchstabieren. In zwei Wochen wird er 4 Jahre alt und er kann korrekt und sinnerfassend lesen sowie phonetisch richtig schreiben (dabei ergeben sich viele lustige Wörter). Im Moment interessiert er sich sehr für rechnen und fragt mich immer wieder nach dem Ergebnis von Rechnungen, z.B. "Mama, wieviel ist 27 plus 9". Auch hier unterstütze ich ihn indem ich das gewünschte Ergebnis nenne oder bei Aufgaben, die ich ihm selbst zutraue, einfach frage, wieviel ER denn glaubt (dass das Ergebnis ist).

In meinen Augen ist das aber kein "fördern" sondern schlichtweg "unterstützen" des natürlichen Wissens- und Könnens-Drang. Aber unabhängig davon, wie man es nennt, ich bin mir ganz sicher dass es nicht schadet.

Viel mehr Schaden richtet mMn an, den Kindern Informationen, nach denen sie ausdrücklich verlangen, vorzuenthalten, weil sie dafür noch "nicht alt genug" sind. Ebenso schlimm empfinde ich es übrigens, Kindern, die sich mit 6 Jahren noch nicht für Buchstaben oder Zahlen interessieren, als dumm abzustempeln bzw. mit ihnen gegen ihren Willen stundenlang zu üben, weil das eben "genau jetzt" verlangt wird.

Kinder sind einfach total unterschiedlich. So, wie man bei keinem Kind Interesse für Zahlen oder Buchstaben bzw. Begeisterung für z.B Sport oder Musik "anerziehen" kann, kann man bestehendes Interesse auch nicht "wegerziehen". Jedenfalls nicht, ohne dadurch die natürlichen Begabungen des Kindes zu sabotieren.

Wenn mein Kind nicht altersgemässe Förderung will und verlangt wird es diese von mir jederzeit bekommen. Mein Sohn hat einen Mini-Lük Kasten, wo er mit 2,5 Jahren Aufgaben gelöst hat, die für 4-7jährige deklariert waren. Mein zweiter Sohn ist 1,5 Jahre alt und interessiert sich sehr für Technik und Bewegung. Er hat Riesenspass an der Kugelbahn seines grossen Bruders und liebt es, die kleinen Murmeln (die er GsD nicht schlucken will) die Bahnen runterkugeln zu lassen.

Umgekehrt darf mein knapp 4jähriger auch mit "Babyspielzeug" spielen, wenn ihm danach ist. Da brauche ich nicht rumalbern dass er dafür doch schon viel zu alt ist. Was auch immer der Grund ist, warum er gerade jetzt damit spielen mag (weil der kleine Bruder das auch tut, weil er einfach mal "abschalten" will, weil er sich selbst im Rollenspiel die Rolle des Babys zugedacht hat,...), es macht ihm Spass und es ist einfach nur ein Spiel.

Wie gesagt, ich glaube nicht dass Du Langeweile bei Deinen Töchern verhinderst, indem Du ihnen Dinge, von denen Du weisst, dass sie ihnen Spass machen und sie geistig fordern, vorenthältst.

Mit klugen Kindern gibt es aber - unabhängig von Schule und Lernstoff - auch noch viele andere Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung: Sport, Musik, Theater, Museen, (Abenteuer-)Spielplätze, Waldlehrpfade, Konstruktionsspielzeug (wie Lego, Matador, Eisenbahn,...) usw. Man kann die Kinder auch viel im Haushalt einbinden wenn man die Nerven dazu hat und sich bewusst ist, dass dadurch manche Tätigkeiten länger dauern als wenn man sie alleine macht. Da merkt man dann schnell, wo noch Interessen und Potential versteckt sind.

Da meine zwei Rabauken noch nicht schulpflichtig sind kann ich nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich vermute (und hoffe) dass Kinder, welche in ihrer Freizeit zufrieden ihren eigenen Interessen nachgehen dürfen, auch in der Schule relaxter sind und langweilige Stunden besser überstehen. Das ist aber - wie gesagt - bisher noch eine Hoffnung!

Vielleicht melden sich ja auch noch Eltern von Schulkindern zu Wort, die ihre Erfahrungen bericheten.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
sogesehen
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Re: Wie am besten fördern?

Beitrag von sogesehen »

Hallo Mäusemama,
was Rabaukenmama übers fördern schreibt, sehe ich genauso. Ich habe auch noch kein schulpflichtiges Kind, aber ich nehme an, wenn Du ihr die Aufgaben der dritten Klasse jetzt nicht gibst, ersparst Du ihr nur die Stunde in der dritten Klasse, in der das neu erzählt wird. Trotzdem würde ich gucken, ob sie nicht genauso viel Spaß an Knobelaufgaben des jetzigen Stoffes hat, bei dem Du nichts vorweg nimmst. Bei den breiten Interessen Deiner Tochter wirst Du doch vieles finden können, was mit Schule nichts zu tun hat. Wenn sie sportlich interessiert ist, würde ich ihr ganz viele Fortbewegungsvarianten zeigen, inliner, skateboard, bmx, klettern, tauchen also Hobbies ohne festen Termin und bei Möglichkeit mit Freunden zusammen.
Außerdem könntest Du bei den bereits vorhandenen Terminen schauen, ob es ein Angebot gleicher Art mit höherem Anspruch gibt.
Ansonsten scheint Deine Tochter doch ein sehr glückliches Kind zu sein mit sehr ausgeglichenem "Begabungsprofil" herzlichen Glückwunsch!

Liebe Grüße,
sogesehen
alibaba

Re: Wie am besten fördern?

Beitrag von alibaba »

Rabaukenmama hat geschrieben: Da meine zwei Rabauken noch nicht schulpflichtig sind kann ich nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich vermute (und hoffe) dass Kinder, welche in ihrer Freizeit zufrieden ihren eigenen Interessen nachgehen dürfen, auch in der Schule relaxter sind und langweilige Stunden besser überstehen. Das ist aber - wie gesagt - bisher noch eine Hoffnung!
Bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt. ;) Und das ist gut so. Jedoch kann ich aus meiner Erfahrung heraus leider nicht bestätigen, das auslastende Hobbys dem Kind es in Schule erträglicher machen. ;) Wie man etwas übersteht hängt mit der Reife zusammen. Hat man nämlich einen Lehrer der so gar nicht differenziern will muss ich das als Kind verstehen, trotzdem mitzumache, mich einzubringen, keinen Quatsch zu machen, immer nett zu sein und gute Tests zu schreiben. Denn nur wer das alles so einhält gilt auch hochbegabt. :lol:

Nun, mein Sohn tat das alles nicht. Und ich will es kurz machen. Er freut sich jetzt auf das Gymnasium und wird wohl auch da nicht ausgelastete sein. ABER er ist jetzt reifer geworden Dinge zu akzeptieren die man nicht ändern kann. Er weiß das man mitarbeiten muss, weil auch die mündlcihe Mitarbeit in die Note einfließt. Er weiß, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist und einem nicht immer alles zufällt. Er kann jetzt gut damit umgehen Langweile als Potential zu nutzen, toll, ich muss nicht lernen, aber zuhören. Mache ich das, habe ich viel Freizeit am Nachmittag. DAS hat Jahre gedauert, zumindest bei meinem Sohn.

Nachmittägliche Aktivitäten hat mein Sohn viele. Jedoch erretten die ihn nicht vor Schule. :mrgreen:

VG
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: Wie am besten fördern?

Beitrag von Rabaukenmama »

alibaba hat geschrieben: Bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt. ;) Und das ist gut so. Jedoch kann ich aus meiner Erfahrung heraus leider nicht bestätigen, das auslastende Hobbys dem Kind es in Schule erträglicher machen. ;) Wie man etwas übersteht hängt mit der Reife zusammen. Hat man nämlich einen Lehrer der so gar nicht differenziern will muss ich das als Kind verstehen, trotzdem mitzumache, mich einzubringen, keinen Quatsch zu machen, immer nett zu sein und gute Tests zu schreiben. Denn nur wer das alles so einhält gilt auch hochbegabt. :lol:

Nun, mein Sohn tat das alles nicht. Und ich will es kurz machen. Er freut sich jetzt auf das Gymnasium und wird wohl auch da nicht ausgelastete sein. ABER er ist jetzt reifer geworden Dinge zu akzeptieren die man nicht ändern kann. Er weiß das man mitarbeiten muss, weil auch die mündlcihe Mitarbeit in die Note einfließt. Er weiß, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist und einem nicht immer alles zufällt. Er kann jetzt gut damit umgehen Langweile als Potential zu nutzen, toll, ich muss nicht lernen, aber zuhören. Mache ich das, habe ich viel Freizeit am Nachmittag. DAS hat Jahre gedauert, zumindest bei meinem Sohn.

Nachmittägliche Aktivitäten hat mein Sohn viele. Jedoch erretten die ihn nicht vor Schule. :mrgreen:

VG
Ja, in der Schule (vor allem der Volksschulzeit) steht und fällt alles mit den (emotionalen und menschlichen) Fähigkeiten der Lehrperson. Meine Volksschullehrerin hat mal meiner Mutter mitgeteilt, dass sie aus Versehen eine Mathe-Aufgabe falsch erklärt hatte und daher alle Schüler auf falsche Ergebnisse gekommen sind. Die einzige, die alles richtig hatte, war ich. Ich hatte der Erklärung nämlich gar nicht zugehört und die Aufgaben nach meinem eigenen Ansatz gelöst. Die Lehrerin meinte schmunzelnd zu meiner Mutter, mein eigenständiges denken sei hoch zu schätzen. Dennoch wäre es ihr lieber, ich würde während des Unterrichts zuhören.

Im Moment haben wir das Glück, einen Kindergarten zu haben, den mein Sohn sehr gerne besucht. Seine Fähigkeiten werden bemerkt und anerkannt (ohne ihm deshalb das Gefühl zu geben, "besser" als die anderen zu sein) und aus seinen Schwächen wird kein Drama gemacht. Heute erst habe ich gehört, dass er von allen 28 Kindern (altersgemsich von 2-6 Jahren) das neue Lied als erstes auswendig singen konnte. Das hatte ich zwar schon vermutet, aber es tut trotzdem gut zu wissen, dass es den Pädagoginnen auch auffällt. Irgendwie habe ich immer noch die Hoffnung, eine Schule für meinen Grossen zu finden, wo man seine Eigenheiten (ob positiv oder negativ) ebenso erkennt und akzeptiert.

Um aber zum Ausgangsthread zurückzukommen: was hältst Du davon, klugen Kindern Dinge, die sie interessieren, vorzuenthalten, weil die ohnehin irgendwann einmal "in der Schule kommen"?
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
alibaba

Re: Wie am besten fördern?

Beitrag von alibaba »

Rabaukenmama hat geschrieben: Um aber zum Ausgangsthread zurückzukommen: was hältst Du davon, klugen Kindern Dinge, die sie interessieren, vorzuenthalten, weil die ohnehin irgendwann einmal "in der Schule kommen"?
Nichts. :mrgreen: Warum auch? Gestern hatte ich ein nettes Gespräch mit einer Mama, die beklagte, das bereits im Kindergarten ABC-und Zahlenposter hingen. :ugeek:

Man muss einfach akzeptieren, das die Welt voll unterschiedlicher Menschen ist. Da gilt es, wie im Tierreich, individuell für seinen eigenen Nachwuchs das zu "organisieren" was das Kind möchte. Ich häng(t)e mir nunmal ABC-Magneten an den KS. Zeigt mein Kind dafür Interesse, erkläre ich, ganz egal ob das Kind 2 Jahre alt ist oder 5, ob schon Vorschüler oder Windelträger. So wie ich nie WauaWau zu einem Hund sage, oder NagNag zu einer Ente, so erkläre ich einfach meine Welt. Die Welt von der anderen Mama ist halt anders, auch gut, meine ist so, wie ich sie sehe und so gebe ich sie weiter. Mein Sohn war 4, da fragte er mich auf dem Weg zum Kindergarten nach den Mondflecken, denn die sah man so schön während der Autofahrt. Ich gab sofort eine Erklärung ab, hielt sogar an, der Mond war wirklich wunderschön. Am Mittag gingen wir in die Bibliothek. :mrgreen:

So halte ich es noch heute. Und wenn ich nicht gestorben bin, erkläre ich wohl immer noch. ;)

Im Übrigen habe ich die Erfahurng gemacht, das die meisten Kinder sich durchaus freuen, wenn ein Erwachsener ihnen etwas (kindgerecht) erklärt. Die Wenigsten hören da nicht zu, oder wollen bauen. Ich würde die vielen Synapsen im Kinderhirn viel intensiver in jungen Jahren nutzen, denn wenn sie nicht da gebildet werden und sich verfestigen, sind sie für immer verloren. Ich bin für eine frühkindliche, aber kindgerechte und sanfte, Vor-Bildung. Denn meiner Erfahrung nach sind die meisten Kinder offen für diese Anregungen, spätestens ab 5 Jahren.

VG
Momo
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Re: Wie am besten fördern?

Beitrag von Momo »

Alibaba hat geschrieben:
So halte ich es noch heute. Und wenn ich nicht gestorben bin, erkläre ich wohl immer noch. ;)
Oh ja, das kenne ich zu gut, ich versuche auch vieles kindgerecht zu erklären und muss zugeben, dass ich selbst schon bei meiner Dreijährigen manchmal an meine Grenzen stoße :gruebel:. Doch ich freue mich sehr über diesen Wissensdurst und fördere ihn, so gut ich kann. Zum Glück gibt es Büchereien :)
Ich habe andererseits auch die Erfahrung gemacht, dass eine Gegenfrage wie z.B.: "Was denkst Du denn, warum das so ist?" auch oft zu erstaunlichen Antworten führt. Es macht richtig Spaß, Kinder auch zum selbstständigen Denken zu ermuntern und manchmal kommen sie zu Lösungen, darauf wäre ich nie gekommen!
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
alibaba

Re: Wie am besten fördern?

Beitrag von alibaba »

Momo hat geschrieben:Ich habe andererseits auch die Erfahrung gemacht, dass eine Gegenfrage wie z.B.: "Was denkst Du denn, warum das so ist?" auch oft zu erstaunlichen Antworten führt. Es macht richtig Spaß, Kinder auch zum selbstständigen Denken zu ermuntern und manchmal kommen sie zu Lösungen, darauf wäre ich nie gekommen!
Ja, das kann ich so bestätigen. Es ist erstaunlich. Umso verwunderlicher ist es, zumindest in meinen Augen, das man dieses Angeborene nicht eher nutzt. Dabei geht es mir weniger um das was vermittelt wird, aber alleine schon das Beschäftigen mit dem Thema, da lernen Kinder so viel, was für die spätere Entwicklung durchaus hilfreich ist. Ich bekomme etwas erklärt, ich frage zurück, ich bleibe dran, ich darf probieren, ich zeige Ausdauer, ich muss in der Gruppe arbeiten, ich werde auch bei "dummen" Fragen nicht ausgelacht, alles ist interessant.....ganz wichtige Kontexterfahrungen, die man eben beim "nur" im Sand buddeln einfach nicht erfahren kann. Mir fehlt einfach diese Mischung aus Buddeln und Interessantem in jungen Jahren und allzuoft wird man eingeengt in vorgegebene Altersraster.

Meine 7-jährige wünscht sich eine Nähmaschine, denkt ihr ich finde einen Nähkurs? Ja, ab 12. Ich krieg graue Haare. :evil:

VG
sogesehen
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Re: Wie am besten fördern?

Beitrag von sogesehen »

alibaba hat geschrieben:Meine 7-jährige wünscht sich eine Nähmaschine, denkt ihr ich finde einen Nähkurs? Ja, ab 12. Ich krieg graue Haare. :evil:
Es gibt viele Bücher über Handarbeiten mit Kindern. Mit der Hand näht Deine Tochter bereits?

Im Übrigen kann ich gegen "einfaches Buddeln" im Sand nichts finden. Da lässt sich viel lernen, auch wenn es nicht im theoretischem Wissen gespeichert wird. Sowohl über Material, als auch über Gruppendynamiken/soziale Kompetenz.

LG
Momo
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Re: Wie am besten fördern?

Beitrag von Momo »

Hallo Alibaba,
da ich selbst begeistert Kinderkleidung nähe, lasse ich meine kleine Tochter auch schon mal mit Nadel und Faden herumexperimentieren. Ich denke mit 7 Jahren kann ein Kind tatsächlich schon erste Nähversuche mit der Maschine machen, das ist ja im Grunde kinderleicht ;) Ich hatte mal ein Buch in der Hand, welches ich aber schnell wieder weggelegt habe- meine Maus ist einfach noch zu jung dafür, doch für Deine Kleine ist es vielleicht interessant: http://www.amazon.de/Näh-mit-Kindernähs ... 450&sr=8-7, sehr süße kleine Projekte zum Üben.
Das ist übrigens auch der Vorteil einer Großstadt, hier werden tatsächlich Nähkurse ab 7 Jahren angeboten- aber das nützt Dir natürlich nichts...

Wenn es bei Euch keine Kurse gibt- kannst Du nähen? Ansonsten könnt Ihr es ja gemeinsam lernen :)
LG Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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