Geschwisterkinder

ganz allgemein zu Hochbegabung und IQ, theoretisch und praktisch
shariB
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Geschwisterkinder

Beitrag von shariB »

Hallo,

an anderer Stelle hatte ich ja bereits unsere derzeitigen "Sorgen" mit unserem mittleren (normalen) Sohn angesprochen. Mich würde interessieren wie das bei anderen mit mehreren Kindern funktioniert, wenn ein "normales" Kind täglich mit den "überdurchschnittlichen" geistigen Fähigkeiten seiner (älteren oder jüngeren) Geschwister konfrontiert ist. Wie kommen sie damit zurecht. (ich als Elternteil kann da leider nicht viel tun, denn die KInder sehen sich immer als Konkurrenten, das ist m.E. auch ganz normal und was ich dazu sage, spielt nur für sie nur eine untergeordnete Rolle)
Ich habe jetzt aber auch von mehreren Seiten schon den "guten" Rat bekommen, meinen mittleren (für mich "normalen") Sohn auch testen zu lassen. Kann das überhaupt sein, dass er es nur nicht so zeigt wie die anderen beiden? Er ist ja auch vom Typ her eher introvertiert und ein Einzelgänger. Wie wahrscheinlich ist das aber überhaupt?

LG
ShariB
shariB
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Re: Geschwisterkinder

Beitrag von shariB »

@Koschka

Mein Sohn hinkte eigentlich schon immer in der Entwicklung seiner Zwillingsschwester hinterher, auch wenn seine Schwester kleiner und zierlicher ist als er. Ganz verrückt war sogar, dass die Dominanz seiner Schwester schon vor der Geburt erkennbar wurde. Bis zur 32. SW war nämlich er der immer der führende Zwilling - wäre also zuerst geboren worden. Dann auf einmal hatte sich seine Schwester voran geschoben und das so, dass eine Veränderung nicht mehr möglich war. Sie war ab da führend. Selbst meine Ärztin war damals verblüfft, als sie dies auf dem US bemerkte.

LG ShariB
alibaba

Re: Geschwisterkinder

Beitrag von alibaba »

Eine gute Frage. Wir haben die Kleine auch testen lassen, auf unsere eigene Kosten, denn wir wollten wissen, bei der Dominanz des Bruders und seiner Schwierigkeiten wo die kleine, absolut unauffällige, Tochter steht. Das Ergebnis war interessant. :mrgreen:

VLG
PippiL.
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Re: Geschwisterkinder

Beitrag von PippiL. »

Hallo,

eine Bekannte von mir hat zwei Kinder. Ein Mädchen (Erstgeborene) und einen Jungen. Das Mädchen war immer sehr
unauffällig. Ging sogar auf die Mittelschule. Der Junge hingegen fiel schon früh auf. Man hatte immer viel mit ihm
zu tun. Mit dem Mädel gar nicht - sie lief so mit.

Durch einen Tipp wurde das Mädel im Nachhinein doch noch getestet (auch auf eigene Kosten). Das Ergebnis des Mädchens
war um einen Punkt höher ;) Die Mutter hätte es nicht gedacht.

VG
bine1977
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Re: Geschwisterkinder

Beitrag von bine1977 »

@shari

wir haben zwei Jungs, die auch nur 2 Jahre altersmäßig auseinander sind. Das schwankt bei uns zwischen Freundschaft (gleiche Intressen :D ) und absoluter Rivalität (schneller, besser, höher :schwitz: ).
Der Große ist unser Überflieger, der bisher alles im vorbeigehen gelernt hat oder meinte alles was ihm nicht zufliegt, muß er dann halt auch gar nicht lernen (z.B. malen).

Der Kleine ist langsamer im Lernen, aber leistungsbereiter. Er erarbeitet sich auch schonmal etwas selbst. Und ist sprachlich dem Großen überlegen.

Im Moment fahren wir ganz gut damit, dass jeder so seine Nische hat.

Dominant sind beide :schwitz: . Ich sag immer: "In unserem Haus gibt es ganz offensichtlich zu viel Testosteron :lol: !"

Später mehr

LG Bine
Edainwen
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Re: Geschwisterkinder

Beitrag von Edainwen »

Bei uns ist es auch komplizierter. Hatte ich ja auch schon an anderer Stelle geschrieben. Ob eines der Kinder hb ist, wissen wir nicht, recht fit sind sie auf jeden Fall beide, wobei die Große (5 Jahre) eben unauffällig angepasst Mädchen ist, der Kleine (2 Jahre) Junge mit ganz viel Testosteron :oops:

Bei drei Jahren Unterschied ist es klar, dass der Kleine in vielen Bereichen noch nicht so weit ist wie die Große. Allerdings ist er um ein vielfaches ehrgeiziger, was die Sache recht anstrengend macht :schwitz:

Die Große ist ihm natürlich körperlich überlegen, d.h. sie fährt schneller Laufrad, Fahrrad, rennt schneller ... auch sprachlich ist sie natürlich um einiges fitter. Da der Kleine aber rasch aufholt, versucht sie natürlich ihren große-Schwestern-Abstand zu wahren, d.h. sie ärgert ihn vor allem sprachlich. Da er in dem Bereich für sein Alter auch recht fit ist, gelingt ihr das auch (da er jeden Seitenhieb versteht, aber die passende Antwort hat er halt noch nicht parat).
Er hat allerdings ein besseres Gedächtnis, kann rechts und links unterscheiden, Wochentage zuordnen, ist sehr musikalisch ... und dringt nach und nach in jede Nische der Großen ein. Also erschließt sie sich gerne neue Nischen (zur Zeit z.B. macht sie einen Schwimmkurs) ... ich denke, die Nischen sind ganz wichtig. Bei uns aber eben problematisch, da sich die beiden auch sehr nahe sind und jeweils in die Nischen der anderen eindringen. Also z.B. wenn der Kleine Musik macht, will die Große (unmusikalische) auch unbedingt. Wenn die Große Fahrrad fährt, will der Kleine auch unbedingt (und schafft es in der Regel auch, da er sehr ehrgeizig ist).
Zefanja
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Re: Geschwisterkinder

Beitrag von Zefanja »

Mein Sohn hinkte eigentlich schon immer in der Entwicklung seiner Zwillingsschwester hinterher,
Das ist doch ganz normal. Jungs sind in der Regel anfangs langsamer als die Mädchen.
calimero
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Re: Geschwisterkinder

Beitrag von calimero »

Zefanja hat geschrieben:Das ist doch ganz normal. Jungs sind in der Regel anfangs langsamer als die Mädchen.
Das jetzt nicht bös gemeint, aber wer hat diesen Blödsinn eigentlich in die Welt gesetzt?
Also woher nimmt man, dass Jungs in der Entwicklung langsamer sind?
Gibt es da echte wissenschaftliche Beweise?
Jungs sind anders als Mädchen, ja, und haben andere Interessen, aber das hat doch nix mit langsam zu tun.
Lieben Gruß
calimero
alibaba

Re: Geschwisterkinder

Beitrag von alibaba »

calimero hat geschrieben:
Zefanja hat geschrieben:Das ist doch ganz normal. Jungs sind in der Regel anfangs langsamer als die Mädchen.
Also woher nimmt man, dass Jungs in der Entwicklung langsamer sind?
Gibt es da echte wissenschaftliche Beweise?
Es ist wissenschaftlich schon bewiesen, das Buben in ihrer normalen regulären Entwicklung den Mädchen hinterherhinken und sich das erst bis zum Beginn der Pupertät angleicht.

Jungen sind etwa 1 Jahr in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung den Mädchen hinterher, in ihrer kognitiven Entwicklung ein halbes Jahr! Dazu habe ich schon einge Bücher aus der Bibliothek mir geholt, die das so angeben. Es wird auch oft angegeben, das reine Mädchenklassen schneller lernen könnten, als Jungenklassen, Mädchen disziplinierter sind, ruhiger, geordneter und deswegen lernen einfach schneller geht. Jungen sind viel bewegungsfreudiger, somit unruhiger und rein lerntechnisch somit störanfälliger und klar langsamer.

aber wie immer gibt es Ausnahmen unter der Regel, wie so oft. :fahne: VLG
calimero
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Re: Geschwisterkinder

Beitrag von calimero »

Moin alibaba!

Wollte wirklich nicht böse wirken. :)

Ich hab das auch schon oft gehört, aber ich glaub das "langsamer" nicht.
Bewegungsfreudiger, ja das glaub ich auch. Daraus ergibt sich aber, dass ihre Prioritäten andere sind. Und vielleicht ist unser "Lernsystem" dann doch eher weiblich?
Persönlich halte ich nix von diesen ganzen Gender-Hilfestellungen für eben fast nur Mädchen. Die Jungs gehen unter und werden oft in ganz gemeine Schubladen gesteckt. Und ich find eben, sie lernen langsamer und stehen kognitiv den Mädchen um ne gewisse Zeit nach, ist nen falsche Blick.
Vielleicht drück ich mich grad etwas umständlich aus und eigentlich ist das auch hier grad nicht Thema.
Aber ich mag einfach nicht hören:" Ist halt nen Junge, die sind eben in allem langsamer." Mal ist es das Sprechen, dann wieder das Laufen lernen, grad so wie es dem Beobachter passt.

Und für meinen Sohn würde das jetzt bedeuten, ich leg kognitiv zum vermuteten 2-3 Jahre-Vorsprung noch nen halbes Jahr drauf?

Ganz lieben Gruß
calimero, die sich entschuldigt, dieses spanende Thema "Geschwisterkinder" zu unterwandern
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