Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Eltern
haben Kluge Kinder auch Kluge Eltern? Alles zu Hochbegabung bei Erwachsenen
heinerprahm
Dauergast
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben:Ich finde immer das es etwas mechanisches hat, wenn Heiner von seiner Tochter erzählt. Tut mir leid, Heiner, das ist mir immer zu künstlich. :schwitz: Das ist wie ein vorprogrammierter Computer, dem man vorsetzt, er das auch kann, aber dem der Raum fehlt, Dinge selber zu erkunden und danach zu suchen. Hoffentlich könnt Ihr das beibehalten und findet auch im späteren Umfeld dazu eins was passt. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen etwas als Beweis zu verewigen. Zumal es mit zunehmenden Alter immer unwichtiger wird, wann ich denn das erste Mal auf einen Buchstaben gezeigt habe oder wann ich denn nun die Hausnummern richtig lesen konnte. :fahne:
Hallo alibaba,

ja, wenn Männer über solche Themen schreiben klingt es nun mal nach Computer-Bedienungsanleitung, oder KFZ-Handbuch. Letztlich ist das hier aber wie Villa Kunterbunt, nur noch etwas bunter. Etwas was leider immer unterschätzt wird, ist wie viel Eigeninitiative von Kindern, wie es meine Tochter ist, ausgeht und wie fordernd das für Eltern und/oder Betreuungspersonen sein kann. Wir haben hier von früh Morgens, bis spät Abends in den letzten Jahren kaum ein ruhige Minute gehabt und unsere Tochter ist locker in der Lage zwei oder mehr Erwachsene voll auszulasten mit der Forderung nach Spiel, Sport und vor allem Input. Wer sowas nicht erlebt hat, wird das nicht nachvollziehen können, eine ganze Kindergartengruppe ist einfacher zufriedenzustellen. Und das hat nichts mit verwöhnen, oder falscher Erziehung zutun, sondern liegt in ihrem Wesen.

Viele Eltern solcher Kinder, gerade Alleinerziehende Mütter, die auch noch andere Kinder haben, geraten da schnell an psychische und auf physische Grenzen, vor allem auch, weil sie sich das alles nicht erklären können. Das ist bei uns aber ganz anders, denn wir können uns das alles im Detail erklären und waren von Anfang an darauf vorbereitet, weil wir genau beobachtet haben und die Signale nach allen heute geltenden wissenschaftlichen Kriterien sachlich gedeutet haben. Das mag für Dich 'mechanisch' wirken, aber das ist es nicht, denn es ist vor allem dieses Wissen, was hier bei uns zu Hause, trotz aller Anstrengung, für ein entspanntes Klima sorgt in dem sich alle maximal Vertrauen können und sehr liebevoll miteinander umgehen können und das ist nur möglich weil wir um die Besonderheiten unsere Tochter wissen und deshalb ihren speziellen Bedürfnissen bestmöglich gerecht werden können und das auf der Basis klaren Fakten.

Und es ist genau andersherum, denn es wird später immer wichtiger über solche Informationen zu verfügen, falls es z.B. später eventuell einmal zu Problemen in der Schule, oder in ihrem eigenen Erwachsenenleben kommen sollte. Dann kann es für sie von immenser Bedeutung sein, das sie weiß wer sie ist, weiß was das bedeutet, weiß wie ihre Entwicklung verlief, damit sie ihren eigenen selbstbestimmten Weg finden kann in einer Umwelt, die zwei oder drei Standardabweichungen von ihr entfernt ist. Und diesen Weg muss sie alleine finden und wir als Eltern und ich als Vater kann sie nur ein Stück des Weges begleiten und das werde ich mit aller mir eigenen Sorgfalt und Liebe machen und ich hätte mich als Kind wkrlich sehr gefreut, wenn ich von meinen Eltern so ernst genommen worden wäre und nicht weite Teile meiner Kindheit und Jugend intellektuell praktisch in einer Wüste verbracht hätte. Und nicht falsch verstehen, es bedeutet nicht das wir irgendetwas von unserer Tochter fordern, sondern wir machen vielfältige Angebote und geben ihr die Freiheit zu entscheiden, ob sie diese wahrnehmen möchte, oder nicht und leben ihr ansonsten im engen Familienverbund unsere Werte vor die sich auf dem Niveau der Kohlbergschen postkonventionelle Ebene der Stufe 6 befinden http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlbergs_ ... elle_Ebene .

Liebe Grüße
Heiner
Momo
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von Momo »

Es ist doch toll, wenn Eltern mit so viel Interesse an der Entwicklung der Kinder teilnehmen, wie Heiner es scheinbar macht. Und es widerspricht sich gar nicht, dass die Kinder sowohl bei herausragenden Entwicklungsschritten wohlwollend beobachtet (und auch dokumentiert) werden, als auch die Freude der Eltern über den "bunten Kinderalltag" samt herrlichem "Krach mit Schaumbesen und Töpfen" :)
Ich versuche jedenfalls so gut es geht, viele Erinnerungen festzuhalten, meistens fotografisch oder in kleinen Filmchen. Diese Erinnerungen sind doch wunderbar und ich wünschte, ich hätte noch mehr davon!

Momo
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sogesehen
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von sogesehen »

Momo, das unterschreibe ich.
Zum Malen, ich denke schon, dass man hohe Interelligenz vermuten darf, wenn gut und detailreich früh gemalt werden kann, weil das gute Vorstellung, Beobachtung, Abstraktion und Umsetzung vorraussetzt.
Der Umkehrschluss leuchtet mir aber nicht ein, mangelnde Feinmotorik hat nichts mit Intelligenz zu tun denke ich.
Linasina
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von Linasina »

Momo ich bin auch deiner Meinung. ;)
Momo
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von Momo »

Sogesehen hat geschrieben:
Der Umkehrschluss leuchtet mir aber nicht ein, mangelnde Feinmotorik hat nichts mit Intelligenz zu tun denke ich.
Hallo Sogesehen,
sorry, dass verstehe ich jetzt nicht :gruebel: Wahrscheinlich meinst Du, dass aus Deiner Sicht mangelnde Feinmotorik nichts mit geringerer Intelligenz zu tun hat, oder?
DAS denke ich auch. Ich würde es so beschreiben:
Früh ausgeprägte Feinmotorik deutet auf eine frühe kognitive Entwicklung hin, entwickelt sich die Feinmotorik eines Kindes erst später, ist dies allein kein Zeichen für geringere Intelligenz.

LG Momo
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sogesehen
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von sogesehen »

Momo hat geschrieben:Wahrscheinlich meinst Du, dass aus Deiner Sicht mangelnde Feinmotorik nichts mit geringerer Intelligenz zu tun hat, oder?
genau, da fehlte ein (wichtiges) Wort....
Momo hat geschrieben:Früh ausgeprägte Feinmotorik deutet auf eine frühe kognitive Entwicklung hin
Die Feinmotorik allein deutet mMn nicht auf eine frühe kognitive Entwicklung hin, aber wenn das Kind eine gute Feinmotorik schon früh hat, kann es seine weiteren Fähigkeiten: Abstraktion, Beobachtung, Plan für Umsetzung (die dann schon eher etwas mit Intelligenz zu tun haben) in einem Bild zeigen.
Momo
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von Momo »

Sogesehen hat geschrieben:
Die Feinmotorik allein deutet mMn nicht auf eine frühe kognitive Entwicklung hin, aber wenn das Kind eine gute Feinmotorik schon früh hat, kann es seine weiteren Fähigkeiten: Abstraktion, Beobachtung, Plan für Umsetzung (die dann schon eher etwas mit Intelligenz zu tun haben) in einem Bild zeigen.
Was bedeutet "kognitive Entwicklung"? Bedeutet es nicht erstmal die Entwicklung des Gehirns, die Entstehung unterschiedlichster Verknüpfungen? Zur Intelligenzbildung werden dann unterschiedlichste Fähigkeiten miteinander kombiniert, oder was meint Ihr? So hatte ich es jedenfalls gemeint, dass bei der Fähigkeit zur bereits gut ausgebildeten Feinmotorik gewisse Verknüpfungen im Gehirn vorhanden sein müssen und aus diesem Grund eine kognitive Entwicklung stattgefunden haben muss.

Eine interessante Frage: "Was ist eigentlich Intelligenz?", die ich vielleicht noch mal an anderer Stelle aufgreifen werde...

LG Momo
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Rabaukenmama
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von Rabaukenmama »

Ich halte eine gute Feinmotorik bei kleinen Kindern nicht unbedingt für ein Zeichen hoher Intelligenz. Sie KANN (wie vieles) ein Indiz dafür sein, muss es aber nicht. Und viele Kinder sind feinmotorisch zwar sehr geschickt, können aber trotzdem nicht bzw. erst mit 4 oder 5 Jahren, etwas erkennbares zeichnen.

Mein Sohn konnte aus dem Gedächtnis Zahlen schreiben (und benennen) bevor er seine erste erkennbare Zeichnung gemacht hat. Die Buchstaben (und zwar alle) kamen auch noch VOR den Kopffüssern. Ein Bild in einem Malbuch halbwegs sauber ausmalen kann er auch erst seit ein paar Wochen, hat aber schon vor einem halben Jahr phonetische richtige Wörter geschrieben und eine "Landkarte" angefertigt, wo er die Orte WIN (Wien), LINZ und AMSCHÄN (Amstetten) verzeichnet hat.

Ich dagegen war als Kind ein Zeichentalent (meine Eltern haben viele Zeichnungen mit Datum aufgehoben) und konnte schon mit 3 Jahren sehr realistische Szenarien zeichnerisch darstellen. Dafür hatte ich kein grosses Interesse an Zahlen oder Buchstaben und auch lesen habe ich erst in der Schule gelernt (während es sich mein Sohn selbst beigebracht hat).
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Momo
Dauergast
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von Momo »

Liebe Rabaukenmama,
hat Deiner Meinung nach das Schreiben von Zahlen und Buchstaben nichts mit Feinmotorik zu tun???

LG von Momo
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Jennny
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Re: Hausnummern lesen mit 1,5 Jahren?

Beitrag von Jennny »

Ich würde sowas unglaublich finden. Mit 1,5 Jahren schon Zahlen lesen..
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