Komplett anderes Ergebnis

Fragen, Antworten und Erfahrungen zu IQ-Tests
LiLaLaunebär
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Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von LiLaLaunebär »

Wie kann das sein?!

Erster Hawik IV mit 5,4 Jahren. Er schnitt weit überdurchschnittlich ab. Zweiter Test jetzt im Rahmen einer Legasthenie Diagnostik mit einem Wert von knapp 100.

Können die Ergebnisse so unterschiedlich sein?!
Was sagt mir das jetzt?

Psychologin weiß es selber nicht so genau was jetzt zu tun ist. Freitag haben wir einen Termin...
Waterlily78
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Re: Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von Waterlily78 »

Hallo LiLaLauneBär,
Welcher Test wurde denn jetzt beim 2. Mal benutzt und weißt du ob dein Sohn gut mitgemacht hat?
Grundsätzlich ist es ja aufgrund von verschiedenen Gegebenheiten immer möglich, dass ein Test zu niedrig ausfällt.
LG
Waterlily
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Maca
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Re: Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von Maca »

Vielleicht doch ADS?
Desto älter sie werden,desto weniger können schlaue Kinder diese kompensieren.
Außerdem glaube ich,DIE AD(H)S gibt es sowieso nicht.
Das ganze ist nur ein Begriff für eine ,die Lebensführung einschränkende,Aufmerksamkeitststörung.
Die letzendlichen Ursachen sind gewiß vielfältig,aber die betroffenen Kinder leiden und können ihr Potential nicht mehr bewußt und gezielt einsetzen! Bei so einem Test fällt das dann natürlich massiv auf,das Potential ist aber nicht fort,nur nicht immer abrufbar!

Lg
LiLaLaunebär
Dauergast
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Re: Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von LiLaLaunebär »

Guten Morgen,

Vielen Dank für eure Antworten. Wenn ich das richtig gesehen habe, wurde ein Cft 1R gemacht.
Der Test war am Nachmittag, nach bereits 6 Schulstunden. Den Hawik vorher hatte man am Vormittag gemacht. Sie selber sagte, er habe gut mitgemacht.
Während des kurzen Telefonates gestern wustte sie auch keine wirkliche Lösung (wir sind ja wegen seiner enormen Wutanfälle dort), streute aber auch ggf. ADS in den Raum. Der Psychologe von "damals" (wo auch der Hawik gemacht wurde), schloss das aber aus. Ich selber würde das auch nicht ausschließen, da mein Sohn ziemlich (sehr) unkonzentriert ist und oft schon auf der Treppe nach oben nicht mehr weiß, was er oben machen sollte. Auch sieht man deutlich, das er die ersten 10 Minuten Klassenarbeit gut schafft und danach dann viele (Flüchtigkeitsfehler) sich einschleichen. Ob das nun ein Anzeichen für ADS ist - da bin ich überfragt.

Mich wundert eben nur diese wirklich unterschiedlichen Ergebnisse. Ich selber war ja immer "skeptisch", ob er wirklich weit überdurchschnittlich begabt ist. Allerdings habe ich mich mittlerweile damit arrangiert und finde meinen Sohn auch oft dort wieder. Zudem war der Paedaudiologe der selben Meinung (es stand auch mal eine AWS im Raum) und auch die Ärztin bei der Schuluntersuchung sagte sofort etwas in diese Richtung.

Das Problem bleibt ja. Er kommt aus der Schule und es reicht ein kleiner Auslöser, damit er hoch geht wie eine Rakete. In der Schule selber ist er mustergültig. Beliebt, stört nicht, die Lehrer mögen ihn. Wir sind ja nun grade dabei, herauszufinden, wo sein Frust liegt. Nach dem Ergebnis jetzt kann es aber wohl nicht an einer Unterforderung liegen. (Seine Noten sind eher Mittelmäßig bis schlecht). Ich habe letztens einen tollen Bericht über Mindesleister gelesen und fand meinen Sohn 1:1 darin wieder. Aber mit 100 wird das wohl eher nicht sein.

Irrt der erste Test? Der zweite Test? Was würdet ihr nun tun?! Mir geht es nicht darum, ob er jetzt mehr oder weniger begabt ist. Das ist mir Schnurz egal. Aber - ich möchte herausfinden, warum er so schnell soooo wütend (und ich rede hier nicht von normalen Streitereien) wird. Auffällig ist eben, das er meist schon gefrustet aus der Schule kommt. Unser Familienleben leidet sehr darunter und die Geschwisterkinder haben in solchen Momenten richtig Angst vor ihm. Was ich auch gut nachvollziehen kann.

Einen Termin habe ich morgen - aber sie war ja schon am Telefon sehr ratlos. Daher - immer her mit euren Gedanken :fahne:
Maca
Dauergast
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Re: Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von Maca »

Hallo LiLalaunebär,

Könnten die Wutanfälle deines Sohnes nicht auch ein Frustabbau sein?
Gerade wenn er sich in der Schule so disziplinieren und konzentrieren muss und es auch schafft,klingt es so ,als würden dann zu Hause ´ alle Dämme brechen ´.Wenn seine Aufmerksamkeitsdefizite ihn hindern ,das rauszulassen,was in ihm steckt,macht das die Betroffenen unglaublich wütend und verzweifelt!
Es fällt vielen ADS Kindern auch sehr schwer ihre vielen tollen Gedanken zu strukturieren,weil sie ständig durch neue Gedanken abgelenkt werden.Das bewußte Fokussieren auf einen ganz konkreten Gedankenprozess wird zu einem Kampf mit sich selbst,zu einem Kampf gegen die ganzen anderen Eindrücke,die diese Kinder auch noch permanent mitbekommen.

lg
Maca
LiLaLaunebär
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Re: Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von LiLaLaunebär »

Hallo Maca,

Ja, das ist bislang meine "Erklärung" zu seinen Wutanfällen. Und eigentlich auch die, der Psychologin. Er fühlt sich zu Hause sicher und geborgen und kann daher seinen Frsut "ablassen". Allerdings würde doch die zweite Testung nicht dafür sprechen, oder? Demnach sind seine Leistung entsprechend gut(an dem neu gemessenen IQ). Wie du siehst, ich bin sehr verwirrt.

Das Ablenken der Gedanken, beobachte ich bei ihm öfter. Ich finde, er kann sich unheimlich schlecht konzentrieren. Und dann, dann setzt er sich hin und malt 20 Minuten konzentriert an einem Bild. Das wirft dann alles wieder über den Haufen, oder nicht?
Ich kenne mich mit ADS absolut nicht aus und muss mich da wohl einmal einlesen.
Maca
Dauergast
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Re: Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von Maca »

Der zweite Test ist ja keine in Stein gemeißelte ewige Wahrheit! 8-)
Er bestätigt ja nur,daß dein Sohn zur Zeit nicht die Leistung auf Abruf zeigen kann,über die er aber wahrscheinlich verfügt.
Der erste Test hat es doch gezeigt,dein Sohn ist sehr schlau,kann das aber eben nicht immer bewußt abrufen.
Und genau DAS macht aggressiv!

Bei meiner 12 jährigen beseht die Verdachtsdiagnose ADS,sie kann auch stundenlang konzentriert malen und gestalten,sie kann sogar stundenlang an ihren Geschichten schreiben.
Wenn sie aber etwas machen muß,was sie nicht interessiert,fällt es ihr unglaublich schwer ihre Konzentration darauf zu richten,ständig funken ihr andere Gedanken dazwischen.
Motivation wirkt wie ein Filter,sie sorgt dafür,daß für die Tätigkeit unwichtige Eindrücke ,ausgeblendet werden.
Fehlt die Motivation gibt es diesen Filter nicht und die Kinder versinken im Gedankenchaos.
alibaba

Re: Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von alibaba »

Hallo,

ich kenne das - glaub mir. ;)

Daher finde ich ja IQ-Tests sehr interessant. Wäre ich jünger, würde ich hier in diese Richtung studieren. Mich interessiert das brennend warum Tests so unterschiedlich ausfallen können. Bisher haben mich keine Antworten zufrieden gestellt.

Die Ratlosigkiet der Psychologen kenne ich. Die wissen eigentlich keine konkrete Antwort drauf. Sier erklären einem hilflos das Werte ja nicht stabil sind. Ich fand bisher, dass das Ausreden waren.

Ich schrieb es daher ja hier bereits sehr oft. Viel wichtiger als ein Ergebnis finde ich die Aussagen von Dritten. von Personen die meine Kinder gut kennen, im Alltag erleben, weg von Schule. Ich war sogar bei einer Beraterin von der DGhK. Und hier sind sich alle bei meinem Großen einig, ein "sehr schlaues Kind". Nein, es spiegelt sich nicht in den Noten wieder. :shock: Und auch bei meiner Tochter sagte neulich eine gute langjährige Freundin und Gymnasiallehrerin zu mir, das dieses Kind auf ein Gymnasium gehöre, denn wir als Eltern sind uns da gar nicht so sicher, obwohl die Noten hier eher stimmen würden (sie hat auch die Empfehlung dafür bekommen). :oops:

IQ-Werte nützen nichts. Vielleicht dafür, wenn man auf einen speziellen Schulzweig will, aber diese Ambitionen hat mein Großer gar nicht. Der will so gut gechillt wie möglich durch Schule laufen. Heute früh erklärte er mir: " das er Bio in Kl.11 abwählt, da das kein Mensch brauche (aktuell die Befruchtung von Hahn und Henne) und das sinnloses auswendig lernen sei, damit man es hinterher wieder vergessen kann." Man beachte, mein Kind ist erst in Kl.6.

Nimm es gelassen, lilalaunebär, mach Dir nicht so einen Kopf drum, hör auf deinen Bauch, auf das was Du erlebst, was andere Dritte zu Dir sagen, eine Zahl nützt euch gar nichts.

Das Kinder zuhause ihren Frust auslassen, finde ich ein gutes Zeichen. Hier können sie das, bei Dritten macht man das nicht. Zeigt durchaus viel Sachverstand, wie ich mich z.B. wo zu benehmen habe. Es wird aber im Laufe der Jahre besser. Auch mein Sohn neigte dazu, aktuell mit seinen 11 Jahren ist er bereits sehr "erwachsen". Solche Wutanfälle hören auf - glaub mir. Lass Sie nicht zum Thema werden. Kinder brauchen Zeit, das ist ganz wichtig. Auch mien Großkind kann sich, bei langweiligen Dingen, nicht konzentrieren und ich behaupte mal, das ist normal. Mit ADS hat das nichts zu tun. Ich kenne ein Kind mit ADS und eins mit starkem ADS, beide "erkennt" man eindeutig. Konzentrieren auf lange Phasen wird noch dauern. Selbst hier in Kl.6, wo die meisten Kinder bereits 12 sind, sagt man höchstens 20 Minuten am Stück.

VG
LiLaLaunebär
Dauergast
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Re: Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von LiLaLaunebär »

Hallo ihr zwei!

Vielen dank erstmal für eure Antworten. Ich versuche mal auf beide zu antworten.

Generell würde ich das alles sehr gelassen nehmen, alibaba. Das kannst du mir glauben. Sehr gern würde ich das. Aber es ist wirklich dabei, die Familie zu zerstören. Die Geschwisterkinder haben Angst, die Anfälle belasten uns alle. Und ich rede hier nicht von einem "trotzigen" Vorpupertären Getue oder ähnliches. Wir "leben" damit seid fast 5 Jahren und es wird eher schlimmer als besser. Wir haben schon jahrelang "ausgehalten" ohne das es besser wurde. Es gibt mal gute Zeiten, und dann solche, an denen ich einfach nicht mehr weiter weiss. Zum einen bin ich da egoistisch und möchte, das es auch den anderen gut geht beim Zusammenleben. Aber ich merke ja auch, das IHN SELBER belastet und möchte ihm helfen.
Nur um ihm helfen zu können, braucht man ja einen "Grund". Also den Auslöser für sein Verhalten. Und das versuchen wir irgendwie zu finden. Bislang war die Strategie eben, das er zu sehr gefrustet ist (schulisch, auch wenn man das nicht an seinen Noten und Co merkt), sich zu Hause sicher fühlt und sich eben da "abreagiert". Diesem könnte man entgegensteuern, indem man ihn mehr fordert in der Schule (wie das letztendlich gesehen kann, steht auf einem anderen Blatt). Aber wir würden den Auslöser kennen und ich könnte damit besser umgehen. Und ihm helfen. Hoffentlich.
Nun scheint aber diese Theorie hinfällig - denn mit einem Wert knapp über 100 (wie gesagt, es geht mir nicht um den Wert und ich möchte auch nicht zwingend ihn höher/niedriger einstufen - ich hoffe, ihr wisst was ich meine) wird das ja eher nicht der Fall sein. Damit kann ich in jedem Fall nicht zur Schule gehen und sagen das er mehr gefordert werden muss. Die zeigen mir einen Vogel.
Bleibt die Frage, was ihn frustet (wenn diese Theorie bestand hat).

Was dritte über mein Kind sagen? Lehrer empfinden ihn als einen sehr angenehmen Schüler. Stört nicht, arbeitet mit, träumt manchmal etwas. Ist in der Klasse beliebt und folgt den Anweisungen. Leistungstechnisch mittelmäßig. Er hat viele Freunde, wird viel eingeladen und Co. Die Eltern, wo er die Kinder besucht, "beglückwünschen" mich quasi zu meinem tollen Kind. Immer höflich, freundlich und nett. Er spielt einen Mannschaftssport und ist in der Mannschaft angesehen. Er hilft anderen und ist zuverlässig. Er hat ein starkes Gerechtigkeitsempfinden und kann gut helfen, wenn es jemanden schlecht gehen. Er hat da sehr feine Antennen.
Und dann, dann kommen wir nach Hause, eine Aufgabe die er machen "muss" (es gibt nun mal einige Dinge die erledigt werden müssen) und schon ist der "Anfall" da. Es glaubt mir NIEMAND, das mein Sohn so ist. Niemand.
Ahhh, ich werde noch wahnsinnig. Sehr gern würde ich das alles irgendwie "aussitzen". Das versuchen wir nun aber schon fast 5 Jahre - es geht so einfach nicht weiter. Auch im Sinne der Geschwister nicht!
Maca
Dauergast
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Registriert: Do 21. Mai 2015, 16:30

Re: Komplett anderes Ergebnis

Beitrag von Maca »

Weißt du,DAS kenne ich soooooo gut!

Meine Tochter ist zwar nicht so richtig aggressiv,aber zum einen provoziert sie ständig ihren 9jährigen Bruder zum anderen führt hier alles was mit Schule zu tun hat sehr schnell zum Eklat.Und zwar richtig!
Neulich hat meine Tochter mich so heftig in den Oberarm gekniffen,daß ein mächtiges Hämatom entstand,das tat sehr weh! :cry: Sie schreit,tritt,brüllt,knallt Türen genau in den Situationen,wo sie sich auf eine Sache konzentrieren MUSS und weiß,daß Vermeidungsstrategien nicht mehr greifen und die damit nicht durchkommen wird.
Es gibt aber auch Phasen,wo es sehr viel besser läuft.

NIEMAND von außen würde jemals glauben wie meine Große sich zu Hause aufführen kann.
Ich wünschte die Lehrer würden hier einmal die Hausaufgabensituation mitbekommen,nur einmal!

Für sie ist die gezielte Konzentration auf eine Sache,die sie gerade nicht interessiert,eine Qual,viel mehr als bei anderen Kindern! Darüber ist sie selber unglücklich,aber sie kann das nun mal nicht steuern!

Da Unterforderung ja manchmal die gleichen Symptome wie eine Aufmerksamkeitsstörung aufweist,ist es besonders bei schlauen Kindern so schwer,das eine vom anderen zu trennen! :roll:

Das kann wirklich nur ein auf AD(H)S spezialisierter Facharzt (Kinderpsychiater oder Neurologe).
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