Albernheiten die nicht enden wollen

Mein Kluges Kind macht was es will
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rollinghills
Beiträge: 2
Registriert: Fr 17. Jun 2016, 09:45

Albernheiten die nicht enden wollen

Beitrag von rollinghills »

Hallo zusammen,

zunächst einmal möchte ich voranschicken, dass mein Sohn (ich lasse seinen Namen absichtlich weg) ein toller Kerl von 11 Jahren ist. Er kam mit einer Halbseitenlähmung (er kann den rechten Arm nicht so gut benutzen) und den schlechtesten Prognosen zur Welt. Seit letztem Sommer geht er auf ein als anspruchsvoll bekanntes Gymnasium und ist dort nun (sogar mit Abstand) Klassenbester (Notenschnitt 1,6)!!! Er hat zwar noch eine Schulbegleitung, die ihm beim Schulweg und dem für ihn viel zu schweren Ranzen hilft, aber im normalen Unterricht benötigt er keinerlei Hilfen mehr - nicht einmal beim Schreiben. In seiner Freizeit hat er sich den Pfadfindern angeschlossen und war nun schon mehrfach in Zeltlagern.

Mein lieber Sohn steht sich aber im Hinblick auf soziale Kontakte allzuoft selbst im weg. Er war immer besondes albern, alberner, als gleichaltrige Kinder. Nun kommen seine Klassenkameraden langsam aber sicher in die Pubertät und Alex disqualifiziert sich durch seine Art immer und immer wieder. Zum Glück hat er einen Klassenkameraden, mit dem er sich regelmäßig trifft, und auch ein Mädchen in der Klasse, mit der er sich gut versteht. Ansonsten, ist aber völlige Sendepause.

Im Allgemeinen habe ich einen sehr guten Draht zu meinem Sohn, aber in diesem Punkt bin ich hilflos.

Natürlich ist mir schon immer klar, das es für Alex aufgrund seines körperlichen Handycaps nicht so einfach ist. Die anderen Kinder sind aber sehr nett zu ihm, er ist es, der die anderen einfach ratlos dastehen lässt, wenn er dann seine Faxen macht. Er ist auch wenig hilfsbereit und bedankt sich eher nicht (es sei denn, man macht ihn darauf aufmerksam - dann übertreibt er es auf überschwenglichste Weise).

Hat jemand einen Tipp, was man da noch versuchen könnte?

Möglicherweise kann man da auch nichts ändern, sondern er muss das irgendwann selbst begreifen?
alibaba

Re: Albernheiten die nicht enden wollen

Beitrag von alibaba »

Ich verstehe hier etwas nicht, sorry.

Übrigens, der Name des Kindes wure im Text dann doch noch erwähnt, vielleicht korrigierst du das. ;)

So, was verstehe ich nicht. ich verstehe nicht, um welche Albernheiten es sich handelt. Und ich verstehe nicht, warum nur seine Klassenkameraden in die Pubertät kommen und er nicht. :gruebel: Letzten Sommer eingeschult, dann ist das Klasse 5 mit 11 Jahren. Meiner ist mit auch 11 in Klasse 6, aber von Pubertät keine Spur. Veränderungen schon, aber das will ich noch nicht Pubertät nennen. :schwitz: Das Jungs sich oft nur dumm benehmen und es auf uns Mädchen ein wenig lächerlich wirkt, das ist normal - finde ich. :mrgreen: Findet auch meine jüngere Tochter von ihrem Bruder. Aber solange er damit nicht seine Freunde vor den Kopf stößt - dann lass ihn mal machen.

Man muss auch keinen großen Freundeskreis haben. Mein Sohn hat auch nur einen Klassen"freund" mit dem er aber meistens im Chat sitzt, als auf dem Spielplatz. :gruebel:

Also, ich finde ja, alles normal.

VG
rollinghills
Beiträge: 2
Registriert: Fr 17. Jun 2016, 09:45

Re: Albernheiten die nicht enden wollen

Beitrag von rollinghills »

Nee, so einfach ist das leider nicht.

Bis vor ein paar Monaten zog er Grimassen (auch vor Mitschülern) und erzählte vollkommen sinnloses und zusammenhangloses Zeug. Das waren i.d.R. Sätze oder Sprüche, die er sich mal ausgedacht hatte, und die - wie gesagt - in keinem Zusammenhang zu irgendeiner Situation standen, schon gar nicht der, in der er sich befand. Die anderen Kinder reagierten manchmal mit Kopfschütteln.

Ich nehme auch an, dass Alex das aus einer Unsicherheit heraus macht. Nur reflektiert er sich schon seit langem sehr gut und weiß genau wie schlau er ist. Seit etwa 3 Jahren ist er seiner jeweiligen Klasse um längen voraus (sagen auch die Lehrer). Er hat also überhaupt keinen Grund unsicher zu sein. Man sieht ihm sein Handicap auch nicht an.

Die anderen Kinder mögen ihn auch. Sie können nur einfach wenig mit ihm anfangen, weil er, dass muss ich leider sagen, wenn er mit anderen Kindern zusammen ist, i.d.R. Unsinn redet. Die Kinder von heute sind durch die Inklusion sehr soziale Menschen und nehmen überall Rücksicht und wollen helfen. Aber wenn dann nur Unfug aus dem Mund meines lieben Sohnes kommt...

Besonders schlimm wird es, wenn er aufgedreht ist. Dann ist er nur noch albern und auch wenn die anderen sagen: "Alex, das nervt!", hört er nicht damit auf.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2953
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Albernheiten die nicht enden wollen

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo rokinghills,

erst mal herzlich willkommen hier :) . Bei dem, was du da beschreibst, erkenne ich etliche Parelellen zu meinem 6jöhrigen Sohn. Der blödelt auch ständig rum und seine Albernheiten gehen schon manchmal den Kindergartenfreunden auf die Nerven (und uns sowieso). Sein kleiner Bruder (noch 3 und gehörlos) dagegen himmelt ihn an wenn er rumblödelt - so hat er mit seiner Art zumindest einen "Fan" :mrgreen: .

Was ich nicht ganz verstehe ist, wo das Problem liegt bzw. wer es hat. Dein Sohn offensichtlich nicht, der hat (wenn ich alles richtig verstanden habe) zumindest zwei KlassenkammeradInnen, mit denen er sich gut versteht und du schreibst selbst, dass die anderen Kinder ihn auch mögen, auch wenn natürlich einige dabei sind, die mit den Albernheiten nicht viel anfangen können und mit Kopfschütteln reagieren. Aber was ist daran so schlimm?

Ist es vielleicht so dass IHR euch wünscht euer Sohn hätte eine andere ("ernstere") Wesensart weil ihr Nachteile im sozialen Leben für ihn befürchtet? Oder habt ihr Bedenken dass seine Fähigkeiten in Kombination mit seinem rumblödeln weniger anerkannt bzw. gesehen werden als das der Fall wäre, würde er die Albernheiten sein lassen? Sorry, sind vielleicht dumme Fragen, aber wie gesagt verstehe ich nicht, wo das Problem liegt :fahne: .

Unsicherheit ist übrigens unabhängig von den tatsächlichen Fähigkeiten. Wenn du mit Deiner Vermutung dass dein Sohn aus Unsicherheit so rumalbert, richtig liegst, dann wirst du akut kaum was dagegen tun können. Aber wie schon geschrieben wurde - auch Dein Sohn wird in die Pupertät kommen (ob früher oder später als seine Mitschüler kannst du ohnehin nicht beeinflussen) und dann ist ihm seine Peergroup (welche auch immer es dann sein wird) sicher wichtig genug um sein Verhalten entsprechend zu modifizieren. Oder er wird von seinen Freunden einfach so anerkannt, wie er ist - Blödeleien inklusive. Ist mMn auch nicht schlimm.

Ich kenne einige Erwachsene die gerne rumblödeln und teilweise auch einen seltsamen Humor habe, den ich nicht immer verstehe. Und trotzdem habe ich kein Problem im Umgang mit diesen Menschen und es wäre für mich kein Hindernis, so jemanden zum Freund zu haben ;) .

Ich habe in meinem Leben etliche sehr unsicher Hochbegabte kennengelernt, ebenso wie durchschnittlich begabte (oder auch mMn Minderbegabte) mit einem unerschütterlichem Selbstbewußtsein samt chronischer Selbstüberschätzung.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
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