Nachdem ich hier schon seit einigen Monaten lesender Gast bin, möchte ich mich nun auch mal vorstellen und mich auch aktiv mit Euch austauschen.
Als ich das vor ein paar Monaten das erste Mal auf diese Seite gestoßen war, war ich ziemlich verzweifelt, da wir gerade eine sehr schwierige "Phase" in der unser wunderbarer Sohn (jetzt 4,6 Jahre) auch zu Hause sehr "anstrengend" war.
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Ich hatte aber das Gefühl, dass mich niemand wirklich verstand. Schon gar nicht Freunde und Verwandte die selber Kinder hatten...
Vor gut einem Jahr hatten Erzieherinnen in unserem ersten Kindergarten den Verdacht unser Sohn könnte Hochbegabt sein. Meine erster Gedanke war "??? unser Sohn ??? von wem soll er das denn haben???" Nicht dass mein Mann und ich dumm wären, aber ein hochbegabtes Kind? Außerdem hatte ich immer dieses typische Bild von einem hochbegabten Kind, dass bereits mit 3 Jahren lesen könnte, ohne dass es ihm Jemand beigebracht hätte... Dazu kam dass ich immer gegen diesen ganzen Förderwahn war, bei dem Eltern ihre Kinder ständig von A nach B kuschieren, nur damit ihre Kinder möglichst früh, möglichst viel lernen. Klettern auf Bäumen, sich in der freien Natur bewegen, mit Kindern spielen, so wie es bei uns früher war, hielt ich für viel wichtiger!!! Diese Sachen finde ich auch heute noch sehr wichtig. Doch habe ich in diesem einen Jahr auch viel fürs Leben dazugelernt. Nämlich die wesentliche Erkenntniss (die ich zwar zum einen Teil in meiner Theorie schon besaß, aber irgentwie dann wohl doch nicht umsetzten konnte
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
Nach diesem Elterngespräch hatte ich diesen Verdacht aber erstmal wieder verdrängt, da ein Umzug von ca 700km vor unserer Tür stand. Damals wurde mir von seiten des KiGa auch eine Erziehungsberatungsstelle ans Herz gelegt, weil er im KiGa ein paar Verhaltensweisen an den Tag legte, den sich die Erzieherinnen nicht erklären konnten (und ich merkte zu Hause auch dass es ihm nicht gut ginge). Aber die nette Dame von der Beratungsstelle ist auf das Thema Hochbegabung gar nicht eingegangen, ich solle es nur mal im Hinterkopf behalten. Da zu der Zeit auch ein paar andere Sachen bei uns nicht so optimal verliefen, dass mein Unwohlsein darauf hätte schieben können, habe ich mich an diesen Rat gehalten und hatte gehofft, nach dem Umzug wird alles besser.
Naja, es hätte ja sein können...
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
Ca. 2 Monate nach unserem Umzug ging das Theater erst richtig los! Er war sooo agressiv, auch uns gegenüber. Ich erkannte ihn nicht wieder. Auch hatte ich das Gefühl ich komme an ihn nicht mehr heran! Da diese "Phase" sehr lange dauerte (ca 3 Monate) war ich mit meinen Nerven am Ende. Vom Aufstehen bis zum Ins-Bett-Gehen gab es nur Widerstand. Leider war ich zu der Zeit in der Woche mit unserem alleine zu Hause und ich machte gerade eine Weiterbildung... Ich glaub,ich muss Euch nicht sagen, was das für eine Belastung war.
Ich wollte dann ein Elterngespräch mit der Erzieherin, des neuen KiGa haben. Auf das musste ich 8 Wochen warten (weil es so viele wichtige Termine gab)
![Verrückter Teufel :twisted:](./images/smilies/icon_twisted.gif)
Das war aber leider für die Katz, denn sie konnte mir keinerlei Auskunft über unseren Sohn geben (dafür hätte sie ihn erst beobachten müssen und alles aufschreiben müssen, aber sie dachte ich hätte spezielle Fragen, deshalb hat sie das nicht gemacht) Auf meine Frage, was sie glaube warum er nicht gerne in den KiGa geht, meinte sie "Ja, er hat ja auch ständig Konflikte mit uns Erzieherinnen und den Kindern. Dann würde ich auch nicht gerne kommen" Warum konnten die mir das nicht früher schon mal sagen??? Sie hat das Gespräch dann beendet mit den Worten, sie hätte keine Zeit mehr, sie müsste noch 3 Emails schreiben. Außerdem war das jetzt alles ein bißchen viel und sie müsste das erstmal sacken lassen... Ja, toll und ich war nichts weiter gekommen. Habe mir vorgenommen, bei der Kinderärztin nach psychologischer Beratung nachzufragen und siehe da: auf einmal ist von heute auf morgen alles wieder gut.
Während dieser Zeit habe ich angefangen im Internet nach Hochbegabung zu stöbern. Das meiste befriedigte mich jedoch nicht. Bis ich auf Eure Seite gestoßen bin. Als ich anfing zu lesen, musste ich erstmal weinen. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, hier bin ich richtig, hier wird man mich verstehen (wenn auch nicht alle - die Meinungen sind ja auch hier sehr unterschiedlich, was ich darauf rückschließe dass wir ja auch alle sehr unterschiedliche Erfahrungen mit unseren unterschiedlichen Kindern machen, dazu kommt unsere Persönlichkeit...
![Zwinkern ;)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
Nach dieser Phase war unser Sohn überings wie ausgewechselt: das liebste Kind der Welt, für meinen Geschmack schon zu angepasst. Aber es war angenehm einfach mit ihm, was sehr erholsam war.
Aber jetzt fängt wieder eine "Phase" an. Seit ein paar Wochen protestiert er wieder gegen den Kindergarten. Erst ohne viel Nachdruck am Morgen. Das konnte ich noch gut aushalten. Doch die Abneigung nahm an Intensivität immer mehr zu. Es wurde morgens lauter und nachhaltiger protestiert, dann kam abends beim zu Bett gehen der Protest hinzu, dann konnte er mir im KiGa nur noch mit Hilfe einer Erzieherin winken, dann kamen beim Abschued die ersten Tränchen, dann fing das Klammernn an, dann das hysterische Schreien (bei dem er sich nicht sofort beruhigt wenn ich weg bin und EZ sich über die Heftigkeit wundern, er schreit dann auch in der Gruppe "Mama, komm zurück") Mir tut das so leid! Außerdem fängt er wieder an krank zu spielen, Bauchschmerzen zu haben und gestern habe ich ihn gar nicht erst aus dem Haus raus bekommen. Er hatte mir dann anvertraut dass er Angst hätte, dass er heute kein Turnen mitmachen darf weil Frau S sagte, Kinder die weinen können kein Turnen mitmachen. Ich verspraach ihm das zu klären und ihn ganz früh abzuholen, dann ging er zum Glück mit.
Wie versprochen wollte ich das mit der Ez klären. Während er sich fertig umzug sprach ich mit ihr am amderen Ende des langen Flures. Sie meinte dieses gestern nicht zu ihm gesagt zu haben, als ich nachfragen wollte ob sie das irgendwann einmal gesagt hat, vielleicht zu einem anderen Kind, wurde mir sofort der Vorwurf gemacht, dass ich ihm gesagt hätte, dass ich wieder zu Hause bin. Ich solle ihm doch sagen dass ich morgens arbeiten bin! Ich sagte ihr, dass ich das auf gar keinen Fall machen werde, da er das merken würde wenn ich ihn anlüge und ich nicht möchte dass er das vertrauen zu mir verliert. Sie war daraufhin auf 180 und meinte, dass sie das nicht galube, wie soll er das denn merken, wenn ich ihn erst abhole wenn die Arbeit zu ende sei. Ich war jetzt auch auf 180. Ich empfinde das als Frech, mir da nicht zu glauben(es mag ja sein, dass ihre anderen Schützlinge nichts merken würden, das kann ich nicht beurteilen, L. jedenfalls schon). Letzdenendes gab sie mir die Schuld daran, dass die Situation so ist wie sie ist und das wir dann wohl das Gebrüll noch einige Zeit aushalten müssten, wenn ich ihm nicht sage, dass ich arbeiten sei. Das arme Kind!
![Verrückter Teufel :twisted:](./images/smilies/icon_twisted.gif)
Unserer Sohn kam dazu (im Nachhinhein empfand ich ihn da komischer Weise als heiter), so dass das Gespräch eigentlich unterbrochen wurde, denn diese Diskusion wollte ich vor ihm nicht führen. Es hätte wahrscheinlich eh nichts gebracht. Allerdings frage ich mich was er davon mitbekommen hat (so wie ich ihn kenne, mehr als ihm gut tut). An dem morgen hat er komischer Weise nicht geweint, gar nichts. Als ich ihn am Nachmittag fragte wie der KiGa war (mach ich immer) meinte er: schön! Schöner Kindergarten. Aber mit einer gespielten Heiterkeit (wie ich meine). Sonst sagt er immer blöder Kindergarten.
Jetzt habe ich den blöden Verdacht, dass er sich vor mir verstellt... Aber das lässt sich doch sicher herausfinden, durch auffällige Symtome. Nur welche sollte ich da nehmen? Bauchschnerzen hat er eh wieder, Fingernägel knibbeln macht er auch seit einiger Zeit und einnässen genauso...
![Schwitz :schwitz:](./images/smilies/schwitz.gif)
Doch ist mir aufgefallen, das heute sehr wütend zu mir sagte "ach das verstehst du nicht" als er mir was banales erklären wollte (Ich denke immer viel nach und frage mich ob das im übertragenden Sinn gemeint sein kann) und er fing heute wieder an nicht auf mich zu hören, frech zu sein.
Aber diesesmal habe ich ja Euch, ich hoffe auf nette Gespräche!
Außerdem werde ich mir das nicht nocheinmal so lange ansehen und mir rechtzeitig professiionelle Hilfe holen. Mit der KiÄ habe ich schon gesprochen. Da sie selber ein begabtes Kind hat, kann sie sehr viel nachvollziehen und hat mir direkt eine Überweisung zur Kinderpsychiaterin (!?!) mitgegeben. Die Wartezeiten sind soo lang, das dann wahrscheinlich selbst unsere lange "Phase" dann vorbei ist. Aber dann gibt es ja auch noch die öffentlichen Beratungsstellen.
Merkwürdig finde ich überings, dass es in den beiden Kindergärten so viele parallelen zu L. seinem Verhalten gibt. Z.B. wann diese "Phasen" anfangen. Ich vermute deshalb dass das was mit seinen Entwicklungssprüngen zu tun hat, die er dann hat.
Puh, das war jetzt schon ganz schön viel.
Höre jetzt erstmal auf, möchte Euch ja nicht gleich zu Beginn verschrecken.
Sorry, wenn meine Nachrichten manchmal ein bißchen gedanklich durcheinander sind - so bin ich nunmal
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
Also, freue mich auf einen netten Austausch mit Euch und wünsche euch eine gute Nacht!!!
Nine09
Ich habe nur gedacht: nein, bitte nicht das Theater auch wieder zu Hause...