ich habe mich nun entschlossen mich hier anzumelden. Ich habe mich bisher durch viele Beiträge gelesen. Es tut gut und ich fühle mich verstanden und gleich ein kleines bißchen weniger unfähig als Mama. Ich bin so fürchterlich erschöpft!
Ich bin 33 jahre alt und habe 2 Kinder. meine Tochter ist jetzt 4,8 Jahre alt, mein Sohn ist 18 Monate. Hauptsächlich möchte ich gerade über meine Tochter berichten, die uns immer wieder über unsere Grenzen hinaus fordert und das seit ihrer Geburt (mein Sohn steht seiner Schwester allerdings in nichts nach). Sie hat sehr viel geschrien, hatte große Schlafprobleme, brauchte ständig Körperkontakt, hat im Raum mit mehreren Menschen Schreiattacken bekommen bis fast zum Erbrechen. Zum Einschlafen brauchte sie schon immer Dunkelheit und absolute Ruhe. Sie hat nie im Kinderwagen geschlafen. Dort schrie sie nur. Die Hebamme sprach mich kurz nach ihrer Geburt auf ihren erstaunlich wachen und aufmerksamen Blick an und war wirklich überrascht. Meine Tochter sprach früh. Mit 10 Monaten konnte sie die ersten Worte, mit 18 Monaten 3 -Wortsätze und mit 2 beherschte sie komplette, komplexe Sätze. Mit 20 Monaten brauchte sie keinen Mittagschlaf mehr. Ihre Trotzphase war extrem und noch immer hat sie wahnsinnige Wutausbrüche, manchmal mehrmals am Tag. Mit 20 Monaten konnte sie die Grundfarben benennen und wenig später auch alle anderen. Sie interessierte sich sehr früh für Zahlen und Buchstaben.
Heute mit 4,8 Jahren kann sie bis 100 zähle, rechnet im 10er-Raum. Kann alle Zahlen schreiben und lesen. Sie schreibt schon lange ihren Namen und kann einige Buchstaben benennen, schreiben und lesen. Sie liest keine Wörter, möchte aber, dass ich ihr welche buchstabiere und sie sie so aufschreiben kann. Ihr Hauptinteresse gilt aber den Zahlen. Malen kann sie auch sehr datailliert. Außerdem stellt sie unglaubliche Fragen und möchte alles wissen. Neulich wollte sie, dass ich ihr erkläre wo sich welche Organe im Bauch befinden und welche Aufgaben diese haben. Sie wollte es sich ganz genau aufmalen.
In den letzten Monaten, besonders nach der Geburt des Bruder, haben wir extreme Schwierigkeiten mit ihr. Sie ist unheimlich aggressiv, unzufrieden, hat ständig Wutausbrüche. Ihre Frustrationstoleranz liegt bei 0. Sie ärgert sich oft so sehr über sich selbst. Sie wird so wütend, wenn ihr etwas nicht gleich gelingt. Zu Hause kann man es kaum mit ihr aushalten. Sie kann sich sehr schlecht allein beschäftigen und langweilt sich. Dann beginnt sie ihren Bruder zu ärgern, herumzukreischen, wild hermzulaufen, einfach Dinge zu tun, die sie nicht soll oder die mich einfach ärgern. In ihrer Wut schlug sie auch oft zu, bei mir, beim Papa und beim kleinen Bruder.
Mit der Eingewöhnung im Kindergarten gab es auch große Probleme. Sie ist ein sehr anhängliches Kind und konnte sich schon immer schlecht von mir lösen. Mit 3 Jahren sollte sie hier bei uns im Oert in den Kindergarten. Anfangs war ich dabei und versuchte sie sanft einzugewöhnen. Eine Zeit lang gelang es recht gut mit dem Kindergarten, doch schon bald wollte sie nicht mehr hin. Sie schrie und weinte und sagte, sie wisse nicht, was sie dort spielen soll. Sie würde jetzt alle Dinge dort kennen. Einmal weinte sie den ganzen Morgen im kindergarten und wollte nach hause. Die Erzieher ließen sie weinen und unternahmen nichts, sagten auch uns Eltern nicht bescheid. Ab diesem Tag hätte ich sie nur noch mit Gewalt in den KIGA bringen können. Wir entschlossen uns, sie erstmal herauszunehmen. Ich nahm Kontakt mit dem Kinderarzt auf und erzählte ihm alles. Er überwies uns zu SPZ. Wir trafen dort auf eine sehr nette einfühlsame Kinderärztin, die sich unsere Geschichte genau anhörte und unsere Tochter untersuchte und lange mit ihr sprach. Am Ende fragte sie, ob es in unserer Familie Hochbegabte gibt. Wir sind alle nicht "dumm", aber sind nie getestet worden. Die Ärztin überwes uns nun zu einer einer Kinderpsychologin. Auch diese unterhielt sich lange mit uns und unserer Tochter und sie riet uns dazu unsere Tochter testen zu lassen und ein Entwicklungsprofil anzulegen. So könne man besser auf sie reagieren. Unsere Tochter machte den HAWIVA-III. Aus allen Unterkategorien des Tests setzt sich ein erreichter PR von 91 zusammen. Also beträgt der an diesem Tag gemessene IQ 121. Beim Mann-Zeichen-Test errecihte sie ein Ergebniss, welches ihrem Alter weit vorraus ist. Sie erreichte ein Mann-Zeichen-Alter von 6,25 und einen Mann-Zeichen-Qotienten von 150.
Im Moment befinden wir uns noch immer in der Beratung und haben regelmäßige Termine. Wir versuchen den so fordernden Alltag so gut es geht zu meinstern und möchten unseren Kindern stark zur Seite stehen, ihnen helfen und versuchen ihnen immer ein Halt zu sein und sei es noch so schwierig.
ich hoffe deshalb auf einen regen Austausch, auf neuen Mut, und Kraft.
Liebe Grüße (und danke fürs Lesen des doch laaaang gewordenen Textes
![Zwinkern ;-)](./images/smilies/icon_e_wink.gif)