Hallo!
Hallo!
Hallo
ich lese hier schon lange mit, finde den Austausch sehr schön und hilfreich und stelle uns kurz vor: Meine Tochter ist 5 Jahre alt, sie hat sich mit 3,5 das Lesen selbst beigebracht, mittlerweile liest sie wie Erwachsene, was Tempo, Betonung und Verständnis angeht. Mit 4 folgte das Schreiben; sie macht keine Rechtschreibfehler, verwendet Kommata, Anführungszeichen bei wörtlicher Rede sowie weitere Satzzeichen korrekt. Sie schreibt hauptsächlich in großen Druckbuchstaben, beherrscht aber auch Kleinschreibung und probiert öfter Schreibschrift aus. Ihre Ausdrucksform ist ebenfalls weit entwickelt, da sie natürlich viele Bücher (meist für 10-12-jährige) liest und sich davon inspirieren lässt.
Zahlen interessieren sie nur am Rande, rechnen mit kleineren Zahlen macht sie manchmal.
Sie hat keine Geschwister und Freunde, spielt lieber alleine bzw. richtig spielen tut sie eigentlich nicht, sie schreibt, liest und malt und ist damit auch (noch?) glücklich. Sie wird dieses Jahr mit 6 eingeschult, der Kindergarten hat eine frühere Einschulung nicht empfohlen wegen sozialer Schwächen. Für mich soweit ok, sie schläft ohnehin gerne länger und kann noch ein bisschen die Freizeit/Freiheit genießen. Sie hat einige Ängste; jüngere/gleichaltrigeKinder sind ihr nicht geheuer, weil sie zu ungestüm und zu laut sind. Sie versteht nicht, warum Kinder sich nicht an Regeln halten. Sie ist sehr lärmempfindlich, schreckhaft, was plötzlichen Krach angeht.
Asperger steht im Raum (Erzieherin hat den Eindruck, ich sehe ein paar Tendenzen), ich möchte aber noch abwarten, ob wir ohne Diagnostik mit der Schule klar kommen.
Die Einschulung beschäftigt mich sehr, dazu schreibe ich dann im Schule-Thread.
Liebe Grüße,
Moonchild
ich lese hier schon lange mit, finde den Austausch sehr schön und hilfreich und stelle uns kurz vor: Meine Tochter ist 5 Jahre alt, sie hat sich mit 3,5 das Lesen selbst beigebracht, mittlerweile liest sie wie Erwachsene, was Tempo, Betonung und Verständnis angeht. Mit 4 folgte das Schreiben; sie macht keine Rechtschreibfehler, verwendet Kommata, Anführungszeichen bei wörtlicher Rede sowie weitere Satzzeichen korrekt. Sie schreibt hauptsächlich in großen Druckbuchstaben, beherrscht aber auch Kleinschreibung und probiert öfter Schreibschrift aus. Ihre Ausdrucksform ist ebenfalls weit entwickelt, da sie natürlich viele Bücher (meist für 10-12-jährige) liest und sich davon inspirieren lässt.
Zahlen interessieren sie nur am Rande, rechnen mit kleineren Zahlen macht sie manchmal.
Sie hat keine Geschwister und Freunde, spielt lieber alleine bzw. richtig spielen tut sie eigentlich nicht, sie schreibt, liest und malt und ist damit auch (noch?) glücklich. Sie wird dieses Jahr mit 6 eingeschult, der Kindergarten hat eine frühere Einschulung nicht empfohlen wegen sozialer Schwächen. Für mich soweit ok, sie schläft ohnehin gerne länger und kann noch ein bisschen die Freizeit/Freiheit genießen. Sie hat einige Ängste; jüngere/gleichaltrigeKinder sind ihr nicht geheuer, weil sie zu ungestüm und zu laut sind. Sie versteht nicht, warum Kinder sich nicht an Regeln halten. Sie ist sehr lärmempfindlich, schreckhaft, was plötzlichen Krach angeht.
Asperger steht im Raum (Erzieherin hat den Eindruck, ich sehe ein paar Tendenzen), ich möchte aber noch abwarten, ob wir ohne Diagnostik mit der Schule klar kommen.
Die Einschulung beschäftigt mich sehr, dazu schreibe ich dann im Schule-Thread.
Liebe Grüße,
Moonchild
Re: Hallo!
Hallo Moonchild,
herzlich willkommen
Du hast ja ein interessantes Mädel!
Mein jüngerer Sohn ist gerade fünf geworden. Auch bei ihm steht unter anderem Asperger im Raum. In der Kita ist er völlig unauffällig. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, eine Diagnostik bereits jetzt in Angriff zu nehmen, da wir nicht warten wollen, bis es möglicherweise in der Schule zu erheblichen Schwierigkeiten kommt. Die Wartezeiten der Autismusambulanz für einen Ersttermin liegen hier bei locker sechs Monaten. Und wie lange eine Diagnostik dauert, kann ich überhaupt nicht abschätzen.
Wenn am Ende tatsächlich Asperger bestätigt wird, heißt das ja nicht, dass ich das jedem erzählen muss. Aber wenn es doch zu Schwierigkeiten kommt, kann ich schneller reagieren (evtl. Schulbegleitung, Nachteilsausgleich, passendere Schulform ...).
Ich verstehe zwar, dass Du erstmal abwarten willst. Diagnostik- und Therapie-Termine gehören auch definitiv nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen Aber für mich ist die potenzielle Zeitersparnis im Ernstfall ein wichtiges Argument.
Ich möchte außerdem nicht, dass mein Sohn in der Schule irgendwie klarkommt, sondern so gut, wie möglich (nicht von den Noten her, sondern von seinem eigenen Gefühl).
Mein großer Sohn kam im Unterricht auch klar, klagte aber jeden Abend über Kopfschmerzen. Obwohl er sehen kann, wie ein Luchs, trägt er jetzt im Unterricht eine Brille und die Kopfschmerzen sind verschwunden. Er ist noch leicht weitsichtig und die Anpassungsleistung an die wechselnden Leseentfernungen (Tafel, Buch) war einfach zu anstrengend.
Was ich meine ist, auch wenn jemand klarkommt, weil er vielleicht gut kompensieren kann (wie vielleicht deine kluge Tochter), ist es für ihn sicher angenehmer, wenn keine so starke Kompensation erforderlich ist und er seine Energie anderweitig nutzen kann. Und diese Hilfsmöglichkeiten habe ich – hoffentlich – nach einer Diagnostik schneller zur Hand.
Herzliche Grüße
Beany mit den wilden Männern
herzlich willkommen
Du hast ja ein interessantes Mädel!
Mein jüngerer Sohn ist gerade fünf geworden. Auch bei ihm steht unter anderem Asperger im Raum. In der Kita ist er völlig unauffällig. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, eine Diagnostik bereits jetzt in Angriff zu nehmen, da wir nicht warten wollen, bis es möglicherweise in der Schule zu erheblichen Schwierigkeiten kommt. Die Wartezeiten der Autismusambulanz für einen Ersttermin liegen hier bei locker sechs Monaten. Und wie lange eine Diagnostik dauert, kann ich überhaupt nicht abschätzen.
Wenn am Ende tatsächlich Asperger bestätigt wird, heißt das ja nicht, dass ich das jedem erzählen muss. Aber wenn es doch zu Schwierigkeiten kommt, kann ich schneller reagieren (evtl. Schulbegleitung, Nachteilsausgleich, passendere Schulform ...).
Ich verstehe zwar, dass Du erstmal abwarten willst. Diagnostik- und Therapie-Termine gehören auch definitiv nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen Aber für mich ist die potenzielle Zeitersparnis im Ernstfall ein wichtiges Argument.
Ich möchte außerdem nicht, dass mein Sohn in der Schule irgendwie klarkommt, sondern so gut, wie möglich (nicht von den Noten her, sondern von seinem eigenen Gefühl).
Mein großer Sohn kam im Unterricht auch klar, klagte aber jeden Abend über Kopfschmerzen. Obwohl er sehen kann, wie ein Luchs, trägt er jetzt im Unterricht eine Brille und die Kopfschmerzen sind verschwunden. Er ist noch leicht weitsichtig und die Anpassungsleistung an die wechselnden Leseentfernungen (Tafel, Buch) war einfach zu anstrengend.
Was ich meine ist, auch wenn jemand klarkommt, weil er vielleicht gut kompensieren kann (wie vielleicht deine kluge Tochter), ist es für ihn sicher angenehmer, wenn keine so starke Kompensation erforderlich ist und er seine Energie anderweitig nutzen kann. Und diese Hilfsmöglichkeiten habe ich – hoffentlich – nach einer Diagnostik schneller zur Hand.
Herzliche Grüße
Beany mit den wilden Männern
-
- Dauergast
- Beiträge: 2973
- Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24
Re: Hallo!
Hallo moonchild,
als mein älterer Sohn 5 Jahre alt war, war er deiner Tochter sehr ähnlich. Jetzt wird er bald 9, der Asperger-Verdacht hat sich bestätigt und zusätzlich haben wir sein 1/2 Jahr noch eine ADHS-Diagnose. Mein Sohn wurde auch wegen fehlender sozial-emotionaler Reife regulär eingeschult. Zum Zeitpunkt seiner Einschulung hatte er bereits mehr als 100 Bücher selbst gelesen.
In der Schule ist mein Sohn Minimalist, macht keinen Handgriff mehr als unbedingt notwendig und schreibt trotzdem lauter 1er. Freunde hat er immer noch keine und mit Gleichaltrigen (vor allem Jungs) kann er so gar nichts anfangen. Und während er sich früher (also mit 4-6 Jahren) nur für Wissensbücher und Dokus interessiert hat, liest er jetzt fast ausschließlich Comics und schaut saublöde Youtube-Videos . Während er im KIGA-Alter auch von Außenstehenden oft wegen seiner offensichtlichen Klugheit bewundert worden ist, fällt jetzt eher auf, dass seine Frusttoleranz (immer noch) schlecht ist und dass er nach wie vor Einzelgänger ist.
Bei uns war die reguläre Einschulung goldrichtig. Denn kognitiv ist mein Sohn ohnehin deutlich mehr als ein Jahr voraus, also mehr "gefordert" wäre er auch bei einer vorzeitigen Einschulung nicht gewesen, während der Unterschied zu den Mitschülern in Sachen Reife noch krasser gewesen wäre. Mein Sohn besucht eine Mehrstufenklasse, wo jedes Kind auf seinem Niveau unterrichtet wird. Da könnte man sogar innerhalb der Klassengemeinschaft "springen" (also z.B. 1. und 2. Klasse in einem Jahr machen). Wir haben bewusst darauf verzichtet, auch in Hinblick aufs Gymnasium. Das wäre - rein vom lernen her - vermutlich auch mit 9 Jahren kein Problem für ihn, aber der "Welpenschutz" (zwei Lehrerinnen, kleine Klasse, er ist mittlerweile eines der "älteren" Kinder in der Mehrstufenklasse ) fällt komplett weg.
Hier im Forum sind Eltern von vielen vorzeitig eingeschulten Kindern, wo es super geklappt hat. Auch einige Eltern von Kindern, die Klassensprünge gemacht haben, sind hier. MMn gibt es keine Pauschal-Entscheidung für oder gegen vorzeitige Einschulung oder "springen". Das ganze blabla wegen "verlorener Kindheit" ist Quatsch. Aber man weiß als Eltern selbst am besten, was man dem eigenen Kind zutrauen kann.
Ich kann mich noch gut an mein erstes Gespräch mit der Lehrerin meines Sohnes erinnern. Das war nach ca. 4 Wochen Schule. Sie meinte "Also vom Lernstoff her könnte er sofort in die zweite Klasse springen, denn alles, was in der 1. gemacht wird, konnte er schon, als er hergekommen ist. Aber sozial-emotional ist er deutlich auffällig. Naja, er kann das erste Schuljahr komplett füŕ s ANKOMMEN verwenden!"
Wegen Diagnose: ich bin froh, dass wir eine haben. Erstens weiß ich selbst, dass es nicht (wie mir zeitweise vorgeworfen wurde) an der Erziehung liegt, andererseits gibt es doch eine ganze Menge Tipps im Umgang mit Kindern mit Autismus und ADHS. Auch wenn mein Sohn nach wie vor sozial isoliert ist, hat sich verhaltenstechnisch vor allem zu Hause sehr, sehr viel gebessert. Auch in der Schule wird es besser, aber eben langsam.
als mein älterer Sohn 5 Jahre alt war, war er deiner Tochter sehr ähnlich. Jetzt wird er bald 9, der Asperger-Verdacht hat sich bestätigt und zusätzlich haben wir sein 1/2 Jahr noch eine ADHS-Diagnose. Mein Sohn wurde auch wegen fehlender sozial-emotionaler Reife regulär eingeschult. Zum Zeitpunkt seiner Einschulung hatte er bereits mehr als 100 Bücher selbst gelesen.
In der Schule ist mein Sohn Minimalist, macht keinen Handgriff mehr als unbedingt notwendig und schreibt trotzdem lauter 1er. Freunde hat er immer noch keine und mit Gleichaltrigen (vor allem Jungs) kann er so gar nichts anfangen. Und während er sich früher (also mit 4-6 Jahren) nur für Wissensbücher und Dokus interessiert hat, liest er jetzt fast ausschließlich Comics und schaut saublöde Youtube-Videos . Während er im KIGA-Alter auch von Außenstehenden oft wegen seiner offensichtlichen Klugheit bewundert worden ist, fällt jetzt eher auf, dass seine Frusttoleranz (immer noch) schlecht ist und dass er nach wie vor Einzelgänger ist.
Bei uns war die reguläre Einschulung goldrichtig. Denn kognitiv ist mein Sohn ohnehin deutlich mehr als ein Jahr voraus, also mehr "gefordert" wäre er auch bei einer vorzeitigen Einschulung nicht gewesen, während der Unterschied zu den Mitschülern in Sachen Reife noch krasser gewesen wäre. Mein Sohn besucht eine Mehrstufenklasse, wo jedes Kind auf seinem Niveau unterrichtet wird. Da könnte man sogar innerhalb der Klassengemeinschaft "springen" (also z.B. 1. und 2. Klasse in einem Jahr machen). Wir haben bewusst darauf verzichtet, auch in Hinblick aufs Gymnasium. Das wäre - rein vom lernen her - vermutlich auch mit 9 Jahren kein Problem für ihn, aber der "Welpenschutz" (zwei Lehrerinnen, kleine Klasse, er ist mittlerweile eines der "älteren" Kinder in der Mehrstufenklasse ) fällt komplett weg.
Hier im Forum sind Eltern von vielen vorzeitig eingeschulten Kindern, wo es super geklappt hat. Auch einige Eltern von Kindern, die Klassensprünge gemacht haben, sind hier. MMn gibt es keine Pauschal-Entscheidung für oder gegen vorzeitige Einschulung oder "springen". Das ganze blabla wegen "verlorener Kindheit" ist Quatsch. Aber man weiß als Eltern selbst am besten, was man dem eigenen Kind zutrauen kann.
Ich kann mich noch gut an mein erstes Gespräch mit der Lehrerin meines Sohnes erinnern. Das war nach ca. 4 Wochen Schule. Sie meinte "Also vom Lernstoff her könnte er sofort in die zweite Klasse springen, denn alles, was in der 1. gemacht wird, konnte er schon, als er hergekommen ist. Aber sozial-emotional ist er deutlich auffällig. Naja, er kann das erste Schuljahr komplett füŕ s ANKOMMEN verwenden!"
Wegen Diagnose: ich bin froh, dass wir eine haben. Erstens weiß ich selbst, dass es nicht (wie mir zeitweise vorgeworfen wurde) an der Erziehung liegt, andererseits gibt es doch eine ganze Menge Tipps im Umgang mit Kindern mit Autismus und ADHS. Auch wenn mein Sohn nach wie vor sozial isoliert ist, hat sich verhaltenstechnisch vor allem zu Hause sehr, sehr viel gebessert. Auch in der Schule wird es besser, aber eben langsam.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Re: Hallo!
Hallo Beany,
danke für die nette Aufnahme und die Schilderung deines Weges!
Ich habe im Schule-Thema Einiges geschrieben, auch zum Thema Autismus-Diagnostik. Ich habe sehr viel darüber gelesen und mir noch mehr Gedanken gemacht - ich bin von den Verfahren dieser Diagnostik nicht überzeugt. Wenn ich es wäre, dann würde mich so ein Ergebnis weiterbringen, aber so hätte ich Zweifel, egal, wie die Diagnose ausfiele.
Es ist generell so unklar - was im Verhalten meiner Tochter liegt alles an der Hochbegabung? Liegt eine vor? Ist es auch Hochsensibiliät (wenn man an so etwas glaubt)? Hätte sich meine Tochter unter "Ihresgleichen" ganz anders entwickelt...?
Du hast völlig Recht - ein Kind sollte nicht einfach klarkommen, sondern sich in der Schule wohl fühlen! Lustigerweise geht meine Tochter zumindest gerne in den Kindergarten, nachdem sie sich ihre Nische gesucht hat. Ich weiß nicht, wieviel Kraft für Kompensation drauf geht, am Anfang sicher viel, da war sie sehr unleidlich, aber seit Langem ist sie ausgeglichen und fröhlich. Sie macht bei allen "anmoderierten" Aktivitäten problemlos mit, die restliche Zeit macht sie ihr eigenes Programm. Ich denke, das würde in der Schule auch so sein, aber da wird ihre eigene Entfaltung sehr beschnitten werden und dann auch noch durch Sachen, die sie langweilen bzw schon lange beherrscht...das macht mir Bauchweh.
Welche Dinge veranlassen Dich dazu, eine Diagnostik bei deinem Sohn machen zu lassen? Kann ich das irgendwo im Forum nachlesen?
Ich finde es toll, dass du so einen klaren Weg vor dir siehst und bin gespannt, wie es bei euch läuft!
Liebe Grüße,
Moonchild
danke für die nette Aufnahme und die Schilderung deines Weges!
Ich habe im Schule-Thema Einiges geschrieben, auch zum Thema Autismus-Diagnostik. Ich habe sehr viel darüber gelesen und mir noch mehr Gedanken gemacht - ich bin von den Verfahren dieser Diagnostik nicht überzeugt. Wenn ich es wäre, dann würde mich so ein Ergebnis weiterbringen, aber so hätte ich Zweifel, egal, wie die Diagnose ausfiele.
Es ist generell so unklar - was im Verhalten meiner Tochter liegt alles an der Hochbegabung? Liegt eine vor? Ist es auch Hochsensibiliät (wenn man an so etwas glaubt)? Hätte sich meine Tochter unter "Ihresgleichen" ganz anders entwickelt...?
Du hast völlig Recht - ein Kind sollte nicht einfach klarkommen, sondern sich in der Schule wohl fühlen! Lustigerweise geht meine Tochter zumindest gerne in den Kindergarten, nachdem sie sich ihre Nische gesucht hat. Ich weiß nicht, wieviel Kraft für Kompensation drauf geht, am Anfang sicher viel, da war sie sehr unleidlich, aber seit Langem ist sie ausgeglichen und fröhlich. Sie macht bei allen "anmoderierten" Aktivitäten problemlos mit, die restliche Zeit macht sie ihr eigenes Programm. Ich denke, das würde in der Schule auch so sein, aber da wird ihre eigene Entfaltung sehr beschnitten werden und dann auch noch durch Sachen, die sie langweilen bzw schon lange beherrscht...das macht mir Bauchweh.
Welche Dinge veranlassen Dich dazu, eine Diagnostik bei deinem Sohn machen zu lassen? Kann ich das irgendwo im Forum nachlesen?
Ich finde es toll, dass du so einen klaren Weg vor dir siehst und bin gespannt, wie es bei euch läuft!
Liebe Grüße,
Moonchild
Re: Hallo!
Hallo Moonchild,
ich will Dich auf keinen Fall zu irgendetwas überreden. Du scheinst Dir wirklich viele Gedanken über Dein Kind zu machen und welches der richtige Weg ist, weiß man ohnehin erst hinterher.
Zu meinem Sohn hatte ich hier geschrieben: https://www.forum.klugekinder.at/viewto ... =26&t=4625
Auf der zweiten Seite findest Du eine Aufstellung mit einigen Eigenheiten, die in der Masse Ärztin und Psychologin stutzig werden ließen. Ich merke, dass der Kleine unzufrieden ist. Er sagt selbst in ruhigen Momenten, dass er nicht stänkern und keinem wehtun will. Dennoch kann er in der Situation selbst nichts dagegen tun.
Ich weiß natürlich nicht, was die Diagnostik ergeben wird. Von der hiesigen Autismusambulanz hab ich eher durchwachsenen Berichte gefunden, die aber auch schon einige Jahre alt sind. Aber auch, wenn es keine feste Diagnose wird (es spielen wahrscheinlich bei ihm auch noch andere Dinge eine Rolle), sind jedenfalls bestimmt Wesenszüge da und erhoffe mir in jedem Fall Hinweise, wie ich weiter vorgehen kann, um ihn zu unterstützen.
Bei meinem Sohn merke ich, dass ganz viel Kraft dafür drauf geht, den Tag gesittet durchzuziehen. Je nach dem, wie viel Freiraum er in der Kita hatte oder wie viel er in einer großen Gruppe auf begrenztem Raum klarkommen musste, hat er abends entweder nur ein, zwei kleine Aussetzer, die sich managen lassen oder er legt das Haus samt Bewohnern in Trümmer
Herzliche Grüße
Beany mit den wilden Männern
ich will Dich auf keinen Fall zu irgendetwas überreden. Du scheinst Dir wirklich viele Gedanken über Dein Kind zu machen und welches der richtige Weg ist, weiß man ohnehin erst hinterher.
Zu meinem Sohn hatte ich hier geschrieben: https://www.forum.klugekinder.at/viewto ... =26&t=4625
Auf der zweiten Seite findest Du eine Aufstellung mit einigen Eigenheiten, die in der Masse Ärztin und Psychologin stutzig werden ließen. Ich merke, dass der Kleine unzufrieden ist. Er sagt selbst in ruhigen Momenten, dass er nicht stänkern und keinem wehtun will. Dennoch kann er in der Situation selbst nichts dagegen tun.
Ich weiß natürlich nicht, was die Diagnostik ergeben wird. Von der hiesigen Autismusambulanz hab ich eher durchwachsenen Berichte gefunden, die aber auch schon einige Jahre alt sind. Aber auch, wenn es keine feste Diagnose wird (es spielen wahrscheinlich bei ihm auch noch andere Dinge eine Rolle), sind jedenfalls bestimmt Wesenszüge da und erhoffe mir in jedem Fall Hinweise, wie ich weiter vorgehen kann, um ihn zu unterstützen.
Bei meinem Sohn merke ich, dass ganz viel Kraft dafür drauf geht, den Tag gesittet durchzuziehen. Je nach dem, wie viel Freiraum er in der Kita hatte oder wie viel er in einer großen Gruppe auf begrenztem Raum klarkommen musste, hat er abends entweder nur ein, zwei kleine Aussetzer, die sich managen lassen oder er legt das Haus samt Bewohnern in Trümmer
Herzliche Grüße
Beany mit den wilden Männern
Re: Hallo!
Ich würde das austesten lassen. HB und Asperger. Ein Kind was wie ein Erwachsener liest und keine RS-Fehler macht, gehört getestet. Finde ich.Moonchild hat geschrieben: Meine Tochter ist 5 Jahre alt, sie hat sich mit 3,5 das Lesen selbst beigebracht, mittlerweile liest sie wie Erwachsene, was Tempo, Betonung und Verständnis angeht. Mit 4 folgte das Schreiben; sie macht keine Rechtschreibfehler, verwendet Kommata, Anführungszeichen bei wörtlicher Rede sowie weitere Satzzeichen korrekt. Sie schreibt hauptsächlich in großen Druckbuchstaben, beherrscht aber auch Kleinschreibung und probiert öfter Schreibschrift aus. Ihre Ausdrucksform ist ebenfalls weit entwickelt, da sie natürlich viele Bücher (meist für 10-12-jährige) liest und sich davon inspirieren lässt.
Zahlen interessieren sie nur am Rande, rechnen mit kleineren Zahlen macht sie manchmal.
Asperger steht im Raum (Erzieherin hat den Eindruck, ich sehe ein paar Tendenzen), ich möchte aber noch abwarten, ob wir ohne Diagnostik mit der Schule klar kommen.
VG
-
- Dauergast
- Beiträge: 518
- Registriert: Sa 21. Mai 2016, 18:28
Re: Hallo!
Hängt denn frühes Lesen und fehlerloses Schreiben mit Autismus zusammen?Ich würde das austesten lassen. HB und Asperger. Ein Kind was wie ein Erwachsener liest und keine RS-Fehler macht, gehört getestet. Finde ich.
-
- Dauergast
- Beiträge: 518
- Registriert: Sa 21. Mai 2016, 18:28
Re: Hallo!
Danke, Koschka "Spontane, früh einsetzende und herausragende Dekodierfähigkeiten alleine machen jedoch noch keine Hyperlexie aus. Ein weiterer Bestandteil der Hyperlexie ist das beeinträchtigte Leseverständnis. " Das mit dem beeinträchtigten Leseverständnis trifft jetzt jedoch weder auf meine Tochter noch auf Moonchilds Tochter zu - sonst wären gruselige Stellen in Büchern, die eigentlich für ältere Kinder bestimmt sind, ja kein Problem. Mir fällt da spontan ein anderes Kind aus unserem Umfeld ein, das gut liest, den Sinn aber nicht erfasst, was lange gar nicht bemerkt wurde.
Re: Hallo!
Intelligente Autisten können äußerst kreativ mit Sprache umgehen und ihr Textverständnis kann ebenfalls sehr gut sein.Koschka hat geschrieben: Es kommt drauf an, wie das Kind liest, ob es versteht was es liest, ob er die Sprache kreativ umformen kann, oder ob es die ganzen Sätze und Textteile sich einfach merkt.
Das ist kein Ausschlußkriterium für Autismus.
Das reine Vermögen, sich Gelesenes zu merken ohne darüber reflektieren zu können oder Inhalte mit vorliegendem Wissen zu verbinden, stellt eine massive kognitive Einschränkung dar und gilt eher für einen Teil (und auch hier nicht für alle) der frühkindlichen Autisten.
Asperger sind davon kaum betroffen. Ihr Textverständnis ist vollkommen normal, in Verbindung mit HB (und Motivation/Interesse) sogar ausgezeichnet.
Autisten sind keine Roboter.
Ihre Wahrnehmung ist anders und ihre größten Probleme liegen darin, die vielschichtige Unberechenbarkeit der belebten Welt INTUITIV zu verstehen.
Intelligente Asperger versuchen es über Analyse. Das dauert sehr viel länger.
Theoretisch agierende Menschen können sie sehr viel besser und in Ruhe entschlüsseln.
Re: Hallo!
Das war bei meinem Sohn genauso. Er konnte auch sehr früh, sehr gut lesen und hat versucht, über die Geschichten, das Handeln der Umwelt besser zu verstehen.Moonchild hat geschrieben: Sie hat einige Ängste; jüngere/gleichaltrigeKinder sind ihr nicht geheuer, weil sie zu ungestüm und zu laut sind. Sie versteht nicht, warum Kinder sich nicht an Regeln halten. Sie ist sehr lärmempfindlich, schreckhaft, was plötzlichen Krach angeht.
Theoretisch konnte er das soziale Miteinander super analysieren.
Die Motive für das Handeln der Protagonisten aus seinen Büchern zu ergründen, gelang ihm mühelo und weit besser als seinen Altersgenossen.
Aber auf dem Spielplatz und später auf dem Schulhof war er damit überfordert.