ich möchte uns vorstellen!

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2969
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von Rabaukenmama »

ahimsa83 hat geschrieben:was ist denn in deinen augen ein "sonderprogramm"?
mein sohn ist in meinen augen nicht regelschul-kompatibel. weil ich mir ziemlich sicher bin, wie er reagieren wird, wenn er monatelang keinerlei neues input bekommt. es ist fast unmöglich ihn zu motivieren, etwas zu tun, was ihn nicht interessiert. und ich kann dir garantieren, dass es ihn nicht interessiert jeden buchstaben einzeln nochmal zu lernen, wenn er das bereits zu seinem 2. geburtstag konnte.

ich denke eigentlich schon, dass eine montessorischule mit mehrstufenklasse ein "sonderprogramm" ist. und für diese schule hab ich ihn auch zur einschreibung angemeldet.

ich hab am do dort mit der direktorin geredet. es werden nur 4 plätze in der msk frei. hab nur kurz angerissen um was es geht und sie hat sofort von sich aus gesagt, dass er in die msk gehört, dass sie möchte, dass er einen dieser 4 plätze bekommt. und das find ich schon sehr sehr sehr genial! das wär für mich der lotto 6er. und ich bin mir sicher, dass das das richtige für ihn ist.
Ich finde es steht und fällt einfach alles mit den Lehrpersonen. Egal, was außen "draufsteht" ("Montessori", Waldorf", "freie Schule", "Begabtenfördeurng",...) die Lehrpersonen sollten flexibel genug sein dass nicht einerseits Kinder in den Klassen sitzen, die sich ständig langweilen und andererseits auch die schwächeren Schülern den Lernstoff (großteils) vermittelt bekommen - wenn nötig eben über viele Wiederholungen.

Beispiel: ich war als hochbegabtes Kind in einem ganz normalen Kindergarten. Das war Mitte der 1970er Jahre und der Betreuungsschlüssel was (an heute gemessen) extrem schlecht: 2 Kindergärtnerinnen für 40 Kinder! Trotzdem war eine dabei, die erkannt hat, dass ich eine besondere Begabung zum auswendig-lernen habe. Die ist mit mir allein im Kindergarten gesessen als die anderen Kinder im Garten waren, und hat mir Gedichte beigebracht :) .

Bei der Schulwahl gab´s keine Alternativen (kleiner Ort, Eltern berufstätig, nur eine Volksschule in der Nähe) und ich kam mit dem Regelschulsystem wesentlich besser zurecht als meine Eltern befürchtet hatten. Gelangweilt habe ich mich leider trotzdem oft.

Ich strebe auch eine Schule mit Mehrstufenklassen für meinen Sohn an. Habe aber jetzt gehört, dass sie in der 1. und teilweise auch 2. Klasse nur die jüngeren Kinder unterbringen damit sie sich an den Schulalltag gewöhnen. Tja, damit wird er - sofern sich keine andere Lösung anbietet - leben müssen. Und wie Koschka schreibt: wechseln können wir immer noch.

Mein Sohn konnte auch an seinem 2. Geburtstag alle Buchstaben und Zahlen korrekt benennen. Als er mit 4 Jahren im Kindergarten mit der Vorschule begann dachte ich, er würde sich schrecklich langweilen. Jetzt, nach 8 Moanten stelle ich fest: JA, er langweilt sich, aber längst nicht so sehr wie ich befürchtet habe. Jedenfalls klebt er wie alle anderen Kindern die Buchstaben aus Teigwaren oder Nudeln aufs Papier und füllt die Vorschulblätter aus.

Dabei gefällt es ihm, durch seine Klugheit langsam so eine Art Sonderstatus zu bekommen. Erst vorgestern hat er mir erzählt, dass die anderen Kinder großteils nicht verstanden haben, wie sie die Sterne ausmalen sollen (nach Anzahl der Zacken verschiedene, vorgegebene Farben) und dass er der einzige war, der alles richtig ausgemalt hat und außerdem dabei nicht rausgefahren war. Die Vorschulpädagogin hat dann sein Blatt den anderen als Beispiel gezeigt und er war sehr stolz drauf :D .

Ich weiß, dass mein Sohn zu Hause viel größere Herausforderungen schafft als Sterne nach Vorgabe auszumalen. Aber solange er damit zufrieden ist, es in der Vorschule "am besten von allen" zu machen, ist mir das sehr recht.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
ahimsa83
Dauergast
Beiträge: 78
Registriert: Di 7. Okt 2014, 14:35

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von ahimsa83 »

ich hab kein problem damit, dass er sich langweilen könnte. soll er ruhig, das gehört dazu zum leben und auch das muss man lernen, dass es nicht immer NUR action und neues gibt (das hätte er nämlich sehr gern). meine sorge ist eher, was es für blüten trägt. mein sohn kann durchaus verhaltensauffälligkeiten an den tag legen. und wie ich schon zum thema anziehen und klo gehen geschrieben hab, er kann extrem verweigern. dazu kommt, dass er gewisse lerndinge solange macht, bis ers kann und dann ist es abgehakt, ihn dann noch zu motivieren es nochmal zu tun, zu üben, kann extrem schwierig sein. und er hat alles sehr schnell heraussen.

es ist halt in meinen augen auch nicht damit getan ihn in eine jahrgangsklasse zu setzen und dann extraaufgaben zu geben. ich möchte, dass er mit kindern arbeiten kann, die auf seinem level sind, mit denen er interagieren kann. ich sehs jetzt im kiga... bis letztes jahr war ein bursch dabei, der jetzt in die schule gekommen ist, der auch sehr wiff ist. die zwei waren zwar eigentlich nicht befreundet, aber sie haben tolle arbeiten zusammen gemacht, sie waren kognitiv recht ähnlich. so. und jetzt ist dieser bursch in der schule und meiner ist bei den größten, aber kognitiv kann keiner der gleichaltrigen ihm das wasser reichen. und er macht vermehrt blödsinn...

ich seh eine gute lösung in einer mehrstufenklasse. natürlich... eine mehrstufenklasse muss gut funktionieren sonst ist es großer mist. wenn da lehrerinnen stehen, die mit der situation überfordert sind, ist die ganze idee zum vergessen. die schule, für die wir uns jetzt entschieden haben, hat einen sehr guten ruf, die lehrerinnen, die in frage kommen, machen einen unheimlich guten, kompetenten eindruck, ich bin schwer begeistert. und das kurze gespräch mit der direktorin macht eben gute hoffnung, dass er einen der heiß begeehrten msk-plätze bekommt.
shaja
Dauergast
Beiträge: 174
Registriert: Mo 17. Sep 2012, 19:55

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von shaja »

Koschka hat geschrieben:Ich sehe in gemischten Klassen nicht nur Vorteile. Meine Erfahrung damit zeigt, dass die Jungs ihre Hierrarchie so auslegen, dass die Älteren das Sagen haben und die jungeren, auch wenn sie fit und flot sind, sind trotzdem Babys. Besonders wenn Babys mehr können als die Älteren stößt es nicht auf Begeisterung. Vielleicht kann eine gute Lehrkraft dagegen arbeiten.
Ist exakt auch unsere Erfahrung-leider! Eine jahrgangsgemischte Klasse war für meinen Sohn nicht das richtige!
Dagegen kommt er nun (in einer anderen Schule) mit dem Drehtürmodell Mathe sehr gut zurecht bisher-er besucht 4 Stunden wöchentlich die dritte Klasse, ansonsten arbeitet er ganz normal in seiner zweiten Klasse mit. Für ihn zur Zeit eine ideale Lösung! Er hat mit der dritten Klasse nicht so viel zu tun, dass er sich wirklich mit den -2-3 jahre älteren Jungs auseinander setzen müsste..Gleichzeitig verbringt er genug Zeit mit seiner Stammklasse, um sich dort heimisch zu fühlen....

LG shaja
ahimsa83
Dauergast
Beiträge: 78
Registriert: Di 7. Okt 2014, 14:35

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von ahimsa83 »

das ist ein aspekt, den ich noch nicht überdacht hab... hm...
ich hatte allerdings schon das gefühl, dass die Lehrerinnen das gut im griff haben.
man wird sehen.
drehtürmodell in mathe, klingt gut. aber was mach ich mit meinem sohn, der das vermutlich in jedem fach bräuchte??? außer vllt in werken.
Edainwen
Dauergast
Beiträge: 522
Registriert: Mi 28. Sep 2011, 11:29
Wohnort: BaWü

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von Edainwen »

Bei uns gibt es aus Prinzip gemischte Klassen, also 1 und 2 bzw. 3 und 4. Mein Sohn wurde dieses Jahr mit 5,3 Jahren eingeschult. Für ihn ist die Jahrgangsmischung optimal. Er macht beim Lesen bei den 2. Klässlern mit, den Rest macht er 1. Klasse (was er zwar langweilig findet, aber leider muss z.B. in Mathe bei uns jedes einzelne Blatt aus der 1. Klasse ausgefüllt sein, bevor man mit dem 2. Klasse-Stoff beginnen darf). - Seine Freunde findet er nun vor allem bei den Zweitklässlern, und hier sogar vor allem unter den älteren davon (,die also 2,5 Jahre älter sind als er). Den Babystatus hat er eher bei den 1.Klässlern, die ja alle wissen, dass er ein Jahr jünger ist. Den 2. Klässlern fällt das gar nicht mehr auf. Hier also ein klares PRO für Jahrgangsmischung.
elboku
Dauergast
Beiträge: 194
Registriert: Mi 8. Jan 2014, 18:40

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von elboku »

Ich denke mal, dass man das so pauschal sehr schwer sagen kann.

Es kommt auf die Lehrkraft, die anderen Kinder und das begabte Kind an, wie es in einer MSK angenommen wird.

Wie unterschiedlich der Umgang mit jüngeren Kindern sein kann, dass sehe ich bei uns und bei meinen Freunden.
Meine Tochter (4,8) hängt im Kiga nur mit den Vorschulkindern herum. Es gibt zwar ein Vorschulprogramm, aber da können alle mitmachen, die möchten (Ausnahme sind spezielle Ausflüge und Flötenunterricht). Sie ist in dieser Gruppe voll akzeptiert, und es ist den andern Kindern egal, dass sie z.T. 1,5 Jahre jünger ist.
Im Kiga meines Patenkindes wird sehr starker Wert darauf gelegt, dass es einen Unterschied zwischen Vorschul- und jüngeren Kindern gibt. Daher ist es hier total schwer für jüngere aber wiffere Kinder den Anschluss an diese Gruppe zu finden.

@ ahimsa83: Wenn dir/euch die montessorischule mit mehrstufenklasse so zusagt, dann gib ihn in diese Schule. Du kannst eh nur im Moment nach besten Wissen und Gewissen entscheiden.
Wenn unserer Tochter das Drehtürmodell gefällt, wird sie mit 6,5 Jahren in die 2. VS kommen. Somit wird sie mit Abstand die jüngste dort sein. Wir sind uns aber sicher, dass es zur Zeit der beste Weg ist, und wir diese Möglichkeit ergreifen müssen. Unabhängig, ob sie vielleicht mal soziale Probleme haben könnte, weil sie ihre Mens erst später bekommt, oder erst später Alkohol trinken darf, als ihre Klassenkolleginnen.

LG, Lisa
ahimsa83
Dauergast
Beiträge: 78
Registriert: Di 7. Okt 2014, 14:35

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von ahimsa83 »

@elboku: er wird in dieser schule eingeschrieben. die entscheidung ist gefallen nachdem ich dieses überaus gute gespräch mit der direktorin geführt habe :)
die msk ist sowieso nicht zu 100% sicher, sie hat nur gemeint, dass ein hb-kind ihrer meinung nach in eine msk gehört. wie das dann ausschaut mit geschwisterkindern, die vorrang haben, wird man sehen. aber ich fand das einfach toll, dass man mit ihr so offen reden konnte und überhaupt und sowieso, es passt einfach.
zum vergleich: wir waren auch in einer schule, wo die direktorin gemeint hat, es ist ihr egal, ob ein kind vllt schon weiter ist, es HAT jeden buchstaben einzeln zu lernen wie jeder andere schüler.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2969
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von Rabaukenmama »

elboku hat geschrieben: Wenn unserer Tochter das Drehtürmodell gefällt, wird sie mit 6,5 Jahren in die 2. VS kommen. Somit wird sie mit Abstand die jüngste dort sein. Wir sind uns aber sicher, dass es zur Zeit der beste Weg ist, und wir diese Möglichkeit ergreifen müssen. Unabhängig, ob sie vielleicht mal soziale Probleme haben könnte, weil sie ihre Mens erst später bekommt, oder erst später Alkohol trinken darf, als ihre Klassenkolleginnen.
Das sind sowieso keine Kriterien. Im übrigen habe ich (regulär eingeschult) meine Mens über ein Jahr später bekommen als alle anderen in meiner Klasse und meine letzte offizielle "Kinder-Eintrittskarte" habe ich (ungefragt nach meinem Alter) mit 32 bekommen :mrgreen: . Dafür war ich mit einem Mädchen befreundet welches schon mit 12 Jahren in Lokalen ohne Ausweiskontrolle Alkohol bekommen hat weil sie eben schon viel älter gewirkt hat. Mir wurde dagegen noch mit 25 eine harmlose Sylvesterrakete mit den Worten "Klaane, du kriagst nu nix!" verweigert (bis ich meinen Führerschein hergezeigt habe 8-) ).

Im Leben zählt einfach das Aussehen viel mehr als das tatsächliche Lebensalter. Noch ein Grund mehr, sich wegen VIELLEICHT mal kommender sozialer Probleme keine Sorgen zu machen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
ahimsa83
Dauergast
Beiträge: 78
Registriert: Di 7. Okt 2014, 14:35

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von ahimsa83 »

ich habe ja noch kein schulkind, kann daher nicht mit erfahrungswerten aufwarten...
aber ich persönlich hätte das gefühl, dass es nicht angenehm ist, aus einem klassenverband rausgerissen zu werden, wenn man in eine höhere klasse springt.
dazu kommt, dass das vorraussein ja in verschiedenen bereichen ganz ganz unterschiedlich sein kann. ein kind das schon gut lesen kann, kann in mathe schwierigkeiten haben und umgekehrt. somit wäre für mich die logische schlussfolgerung, dass es sinnvoll ist in einer msk zu sitzen, wo man in mathe bei den 3klässlern mitmachen könnte und beim lesen und schreiben dann eben doch noch bei den anfängern mitmacht.

vllt seh ich das alles zu verschönt. so stell ichs mir aber halt grob vor.
Edainwen
Dauergast
Beiträge: 522
Registriert: Mi 28. Sep 2011, 11:29
Wohnort: BaWü

Re: ich möchte uns vorstellen!

Beitrag von Edainwen »

Koschka hat geschrieben:
Edainwen hat geschrieben:Bei uns gibt es aus Prinzip gemischte Klassen, also 1 und 2 bzw. 3 und 4. Mein Sohn wurde dieses Jahr mit 5,3 Jahren eingeschult. Für ihn ist die Jahrgangsmischung optimal. Er macht beim Lesen bei den 2. Klässlern mit, den Rest macht er 1. Klasse (was er zwar langweilig findet, aber leider muss z.B. in Mathe bei uns jedes einzelne Blatt aus der 1. Klasse ausgefüllt sein, bevor man mit dem 2. Klasse-Stoff beginnen darf). - Seine Freunde findet er nun vor allem bei den Zweitklässlern, und hier sogar vor allem unter den älteren davon (,die also 2,5 Jahre älter sind als er). Den Babystatus hat er eher bei den 1.Klässlern, die ja alle wissen, dass er ein Jahr jünger ist. Den 2. Klässlern fällt das gar nicht mehr auf. Hier also ein klares PRO für Jahrgangsmischung.
Hallo Edainwen,

was ist dann der Vorteil gegenüber Springen?

LG
Koschka
Da hast Du natürlich recht, wenn er mit den 2.Klässlern eh besser kann, wäre ein Sprung ja fast schon sinnvoll ;) - Aber nein, zumindest für ihn noch nicht. Der Vorteil ist, dass es ab der 3. Noten gibt. Würde der Kleine jetzt in die 2. springen, wäre es nciht mehr weit bis zur 3. - und ich bin mir ziemlich sicher, dass er bis dahin einfach noch nicht die notwendige Schreibgeschwindigkeit und vermutlich auch noch nicht ausreichend Selbstorgansisation hätte. Da er ja ohnehin recht jung ist, denke ich schon, dass er die Zeit noch brauchen kann. Zumal es ind er weiterführenden Schule ja durchaus so sein könnte, dass er da dann mit 3-4 Jahren jünger als das näcshte Kind durchaus das Baby wäre und es dann gut ist, wenn der Abstand nur 1-2 Jahre beträgt.

Sorry, muss los ;)
Antworten