Ich finde es steht und fällt einfach alles mit den Lehrpersonen. Egal, was außen "draufsteht" ("Montessori", Waldorf", "freie Schule", "Begabtenfördeurng",...) die Lehrpersonen sollten flexibel genug sein dass nicht einerseits Kinder in den Klassen sitzen, die sich ständig langweilen und andererseits auch die schwächeren Schülern den Lernstoff (großteils) vermittelt bekommen - wenn nötig eben über viele Wiederholungen.ahimsa83 hat geschrieben:was ist denn in deinen augen ein "sonderprogramm"?
mein sohn ist in meinen augen nicht regelschul-kompatibel. weil ich mir ziemlich sicher bin, wie er reagieren wird, wenn er monatelang keinerlei neues input bekommt. es ist fast unmöglich ihn zu motivieren, etwas zu tun, was ihn nicht interessiert. und ich kann dir garantieren, dass es ihn nicht interessiert jeden buchstaben einzeln nochmal zu lernen, wenn er das bereits zu seinem 2. geburtstag konnte.
ich denke eigentlich schon, dass eine montessorischule mit mehrstufenklasse ein "sonderprogramm" ist. und für diese schule hab ich ihn auch zur einschreibung angemeldet.
ich hab am do dort mit der direktorin geredet. es werden nur 4 plätze in der msk frei. hab nur kurz angerissen um was es geht und sie hat sofort von sich aus gesagt, dass er in die msk gehört, dass sie möchte, dass er einen dieser 4 plätze bekommt. und das find ich schon sehr sehr sehr genial! das wär für mich der lotto 6er. und ich bin mir sicher, dass das das richtige für ihn ist.
Beispiel: ich war als hochbegabtes Kind in einem ganz normalen Kindergarten. Das war Mitte der 1970er Jahre und der Betreuungsschlüssel was (an heute gemessen) extrem schlecht: 2 Kindergärtnerinnen für 40 Kinder! Trotzdem war eine dabei, die erkannt hat, dass ich eine besondere Begabung zum auswendig-lernen habe. Die ist mit mir allein im Kindergarten gesessen als die anderen Kinder im Garten waren, und hat mir Gedichte beigebracht
![Lächeln :)](./images/smilies/icon_e_smile.gif)
Bei der Schulwahl gab´s keine Alternativen (kleiner Ort, Eltern berufstätig, nur eine Volksschule in der Nähe) und ich kam mit dem Regelschulsystem wesentlich besser zurecht als meine Eltern befürchtet hatten. Gelangweilt habe ich mich leider trotzdem oft.
Ich strebe auch eine Schule mit Mehrstufenklassen für meinen Sohn an. Habe aber jetzt gehört, dass sie in der 1. und teilweise auch 2. Klasse nur die jüngeren Kinder unterbringen damit sie sich an den Schulalltag gewöhnen. Tja, damit wird er - sofern sich keine andere Lösung anbietet - leben müssen. Und wie Koschka schreibt: wechseln können wir immer noch.
Mein Sohn konnte auch an seinem 2. Geburtstag alle Buchstaben und Zahlen korrekt benennen. Als er mit 4 Jahren im Kindergarten mit der Vorschule begann dachte ich, er würde sich schrecklich langweilen. Jetzt, nach 8 Moanten stelle ich fest: JA, er langweilt sich, aber längst nicht so sehr wie ich befürchtet habe. Jedenfalls klebt er wie alle anderen Kindern die Buchstaben aus Teigwaren oder Nudeln aufs Papier und füllt die Vorschulblätter aus.
Dabei gefällt es ihm, durch seine Klugheit langsam so eine Art Sonderstatus zu bekommen. Erst vorgestern hat er mir erzählt, dass die anderen Kinder großteils nicht verstanden haben, wie sie die Sterne ausmalen sollen (nach Anzahl der Zacken verschiedene, vorgegebene Farben) und dass er der einzige war, der alles richtig ausgemalt hat und außerdem dabei nicht rausgefahren war. Die Vorschulpädagogin hat dann sein Blatt den anderen als Beispiel gezeigt und er war sehr stolz drauf
![Überglücklich :D](./images/smilies/icon_e_biggrin.gif)
Ich weiß, dass mein Sohn zu Hause viel größere Herausforderungen schafft als Sterne nach Vorgabe auszumalen. Aber solange er damit zufrieden ist, es in der Vorschule "am besten von allen" zu machen, ist mir das sehr recht.