Kurze Vorstellung

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Antworten
elboku
Dauergast
Beiträge: 194
Registriert: Mi 8. Jan 2014, 18:40

Kurze Vorstellung

Beitrag von elboku »

Hallo liebe Forumsgemeinde!

Registriert hab ich mich schon länger, aber nun möchte ich mich (oder besser gesagt meine Tochter) kurz vorstellen.

Sie wird im März 4 Jahre alt und hat einen kleinen Bruder (13 Monate alt). Wir wohnen in Österreich, wo das Thema Hochbegabung im Kindergartenalter in der Praxis noch nicht so ausgereift ist (mMn).

WIr haben sie (noch) nicht austesten lassen, aber wir werden immer wieder auf ihre Begabungen, ihre Art zu sprechen und zu fragen angesprochen.
Letzten hat auch die Kinderärztin gemeint, dass sie uns nicht wünscht, dass Töchterchen hochbegabt ist - das macht nur Probleme :shock: ...

Sie ist immer schon aufgefallen, dass sie sich sehr gut artikulieren kann, sie stellt viele "warum?" Fragen, obwohle diese in letzter Zeit abgenommen haben. Ihre Erklärung: "Ich frag nur noch nach Dingen, die mich wirklich interessieren."
Zu den Dingen, die sie interessieren zählen: Weltraum, Raketen, Roboter, Dinosauria, Fossilien und Ritter.
Im Kindergarten stellt sie auch immer wieder Fragen, die dann die Pädagoginnen nicht sofort beantworten können - dann wird sie auf den nächsten Tag vertröstet, da die Pädagogin erst nachlesen muß. Ihre letzten Fragen waren, warum spüren wir Schmerzen und wieso hat man eine Gänsehaut, wenn einem kalt ist.
Lesen kann sie, aber nur wenn sie wirklich will. In letzter Zeit liest sie mir aber immer öfter Wörter einfach so vor, oder fragt mich, warum ich grade dieses oder jenes am Computer geschrieben hab.
Wie weit sie zählen kann, weiß ich nicht. Bei > 100 hat sie aufgehört, weil es zu langweilig wurde. Zahlen lesen kann sie auch im mehrstelligen Bereich.
Im Moment rennt sie gerne mit Maßband durch die Gegend und misst alles mögliche ab - somit hat sie mir gestern erzählt, dass ein A4 Blatt 29 cm und ein bißchen lang ist.
Rechnen im Zahlenraum 10 (+ und -) haut auch hin, sogar ohne Finger.
Am liebsten spielt sie Spiele für Kinder ab ~ 7 Jahren (z.B. Geistesblitz, Skip Bo) mit Schach hat sie auch begonnen und geht mit VS SchülerInnen in einen Schachclub. Spiele für ihr Alter findet sie langweilig. V.a. gewöhnliche Würfelspiele mag sie gar nicht. Am liebsten hat sie Taktik und Logik Spiele.

Sozial ist sie GsD nicht auffällig, obwohl sie in letzter Zeit immer mehr altklug wirkt und sich sehr stark an den älteren Kindern orientiert - diese grenzen sie aber glücklicherweise nicht aus.

Im Moment können wir sie von zu Hause aus gut fördern und auch der Kindergarten ist sehr bemüht. Trotzdem liegt uns das letzte Kindergartenjahr im Magen, da sie sicher nicht verstehen wird, warum alle anderen dann in die Schule kommen, und sie bei den Kleinen bleiben muss... Aber wir werden sehen, wie sie sich entwickelt...

Freu mich schon auf interessante Themen (auch wenn hier nicht so viel los ist)
Lisa

Das wär's einmal.
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2969
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Kurze Vorstellung

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo, herzlich willkommen hier!

Bei der Beschreibung Deiner Tochter sehe ich viele Paralellen zu meinem (ebenfalls 4jährigen) Sohn.

Lass Dich nur nicht von Aussagen der Kinderärztin verunsichern! Ich kapiere nicht, warum immer noch so viele Leute (auch Mediziner) einen glauben machen wollen, es sei wahnsinnig anstrengend bzw. herausfordernd, ein hochbegabtes Kind zu haben. Hast Du sie auch gefragt, WARUM das ihrer Ansicht nach nur Probleme macht?

Meiner Meinung nach sind hochbegabte Kinder genauso Kinder wie alle anderen. Sie sind in mancher Hinsicht geistig fitter, haben aber grundsätzlich dieselben Bedürfnisse. Im Prinzip braucht man (unabhängig ob IQ 95 oder 150) um zu fördern nur Dinge zur Verfügung stellen, welche die Kinder momentan interessieren und herausfordern. Das sind bei hochbegabten Kindern nur oft Dinge, die für eine höhere Altersstufe gedacht wären und so was zu finden wird wohl (wenn man das eigene Kind halbwegs gut kennt) nicht so schwer sein.

Mein Sohn interessiert sich z.B. für Geografie. Wir haben einen Globus, eine Weltkarte, eine Europakarte und eine Österreichkarte zu Hause. Die Karten liegen oft wochenlang unbenutzt herum und dann kommt wieder mal eine Frage auf, die entsprechende Karte wird ausgerollt und dann oft eine Stunde (oder mehr) ausgiebig angesehen und (neben vielen Zwischenfragen) kommentiert.

Persönlichkeitsmerkmale, die das Zusammenleben erschweren, sind mMn unabhängig von Hochbegabung (zumindest dann, wenn das Kind in seinem Taten- und Wissensdrang nicht gebremst wird). Daher finde ich so Aussagen wie die Deiner Kinderärztin ziemlich befremdlich.

Wenn Deine Tochter im Kindergarten gut zurecht kommt und integriert ist und in der Familie Akzeptanz und Sicherheit findet dann verstehe ich nicht, was für echte Probleme sich nur aus einem höheren IQ ergeben sollten.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
elboku
Dauergast
Beiträge: 194
Registriert: Mi 8. Jan 2014, 18:40

Re: Kurze Vorstellung

Beitrag von elboku »

Danke für deine Antwort!

Ich schätze unsere Kinderärztin sehr, aber nach dieser Aussage war ich auch sehr erstaunt.
Töchterchen hat sie einige Fragen zum Thema Körper gefragt, und da meinte sie eben, so wie sich ausdrückt und was sie wissen will, ist es schon erstaunlich. Und dann kam eben der Saga zum Thema HB.

Im Moment gibt es so keine Probleme mit ihr. Allerdings fällt mir auf, dass sie sich immer mehr vor nimmt, immer mehr wissen und ausprobieren mag (z.B. selber Experimente erfinden) und dann ist sie frustriert, wenn es nicht gleich so funktioniert, wie sie möchte.

Auch grenzt sie sich immer mehr von den gleichaltrigen Kindern ab - wenn die nicht kapieren, wie ein Spiel funktioniert, dann ist es schon uninteressant für sie.

Sonst machen eher wir uns als Eltern Gedanken, wie es mit ihr weitergehen wird. In Österreich darf man ja Kinder nur dann früher einschulen, wenn sie bis zum 1. März des Folgejahres 6 werden. Und somit ist sie 2 Wochen zu jung.
Wir hoffen halt, dass wir viel zu Hause kompensieren können, aber das wird auch nicht ewig funktionieren...

LG, Lisa
Rabaukenmama
Dauergast
Beiträge: 2969
Registriert: So 8. Dez 2013, 21:24

Re: Kurze Vorstellung

Beitrag von Rabaukenmama »

Wieder eine Gemeinsamkeit, mein Sohn ist für eine frühere Einschulung genau 3 Tage zu jung!

Wobei er in vielen Sachen noch sehr unreif ist und wenn sich da nicht bald etwas ändert sowieso nicht an eine vorzeitige Einschulung zu denken ist (ich nehme an dafür sollte er zumindest sauber sein, sich selbst anziehen können und nicht alle möglichen Gegenstände in den Mund stecken). Das mit dem stillsitzen wäre im Moment auch noch ein gewaltiges Problem.

Vom dem, was er auf der anderen Seite schon jetzt alles KANN frage ich mich auch (genauso wie Du), was er beim Schulantritt in 2,5 Jahren noch lernen soll.

Dass Deine Tochter besser mit älteren Kindern zurecht kommt wundert mich nicht und wenn sie bei denen auch akzeptiert wird ist das ohnehin das Beste für ihre weitere Entwicklung. Mein Sohn würde auch lieber mit älteren Kinder spielen, nur machen ihm seine vielen kindlichen Eigenschaften schwer, von denen akzeptiert zu werden. Aber solange er jeden Tag gerne in den Kindergarten geht mache ich mir darüber keine grossen Gedanken.

Wie Du schreibst: zu Hause kann man ohnehin viel kompensieren. Die Kinder sagen bzw. zeigen eh deutlich, woran sie gerade Interesse haben und es reicht vollkommen, das wahrzunehmen und darauf einzugehen.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Antworten