Hallo, ich möchte mich vorstellen

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
Skuld
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Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Skuld »

Ich will kurz von uns berichten:

Ich bin 36 Jahre alt und Mutter eines 4,5 Jahre alten Jungen.

Als mein Sonnenschein auf die Welt kaum war er sehr leise. Er atmete, aber er schrie nicht, er betrachtete die Welt als würde er sie bereits kennen. Diesen Eindruck hatte ich sehr schnell, denn seine Augen waren schon am ersten Tag sehr viel und sehr weit offen. Er schlief relativ schnell durch und schaffte alle Schläfchen, die Babys so halten innerhalb des ersten Lebensjahres ab, außer den Mittagsschlaf, aber der ist auch seit er 3 ist komplett Geschichte.

Seine motorische Entwicklung verlief normal. Mit 8 Monaten war er so weit sich aus dem Liegen allein Hinzusetzen. Ich weiß es noch so genau, weil es an meinem Geburtstag passierte :D (ein klasse Geschenk).

Mit 10 Monaten galten seine ersten verständlichen Worte unserem Hund (Luna, eine Rhodesian Ridgeback Dame) "Lala ei", sprach es und setzte diese Bekundung sofort in die Tat um. Krabbelte zu ihr und streichelte sie ausgiebig. Wie hätte ich auch erwarten können, dass sein erstes Wort mir gelten würde ;) .

Einen Tag vor seinem ersten Geburtstag lief er los. Nicht wie erwartet 3 m quer durch den Raum, nein er lief und zwar so als wäre es das normalste der Welt. Wir hatten das vorher auch so gut wie nie geübt, weil er sich immer wieder hinsetzte, wenn man das an den Händen haltend mit ihm machen wollte. Er lief also 50 m am Stück, fiel auf den Po, stand wieder auf und lief weiter. (Übrigens war es auch so als die Windel endlich weg kam, er war von allein sauber, einfach so von jetzt auf gleich, so hat er Fahrradfahren gelernt)

Seine sprachliche Entwicklung machte mir zu diesem Zeitpunkt irgendwie Sorgen bis er ca. 1,5 war sprach er sehr wenige Worte: Mama, Papa, Opa, Uhr, Lala und NEIN war fast sein gesamter Wortschatz. Außerdem hatte er sehr schlimme Wutanfälle, die ich mir nicht erklären konnte. Als er ca. 1,5 Jahre alt war, war es plötzlich als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Mein Kind sprach und zwar in ganzen Sätzen. Mit der Zwei-Wort-Phase "Da Ball" usw. hat er sich ca. 2 Wochen aufgehalten, dann war das vorbei. Ab da hat er sich komplett mit Sätzen ausgedrückt (Subjekt, Prädikat, Objekt). Seine Wutanfälle waren ab da auch Geschichte, zum Glück, denn mir ist erst hinter her klar geworden, dass diese nur aus mangelndem Verständnis unsererseits herrührten. Sobald es ihm gelang verbal seinen Wünschen Ausdruck zu verleihen , ließ er das sein. Was nicht heißt, dass er heute nicht mehr wütend wird, heute versucht er seinen Willen darüber durch zu setzen.

Noch bevor er 2 Jahre alt war erstaunte er mich mit solch grammatikalischen Konstrukten wie: "Mama stimmts, wer krank ist, muss ins Krankenhaus."

Er hat im letzten Herbst schwimmen gelernt und seit dem Frühjahr fährt er Fahrrad. Er bewegt sich viel (ist eigentlich schon immer nur rennend unterwegs), kann sich super allein beschäftigen und spielt die schönsten und interessantesten Spiele je weniger Spielzeug er zur Verfügung hat. Er baut sehr gern mit Lego-Steinen und auch Duplo ist beliebt, weil man damit nämlich große Ritterburgen bauen kann (man brauch längst nicht so viele Steine wie mit den kleinen Legos). Seine Burgen haben inzwischen Fallgitter und der gleichen, ich weiß nicht wie er das baut, aber es funktioniert.

Er liebt alles, was irgendwie mit Viren und Bakterien zu tun hat, er findet das alles sehr spannend... auch wie die uns krank machen können. Da fehlen mir manchmal die Worte und auch die Erkenntnisse, wie ich ihm das erklären oder noch wichtiger kindgerecht erklären soll.

Er schreibt seinen Namen und in seinen Bildern kann man seit neuestem auch mehr als Krikelkrakel ausmachen. Er fordert immer mehr, dass man ihm Buchstaben zeigt und erklärt. Neulich hat er Wörter in Silben zerlegt, einfach so... Weil wir dabei waren, haben wir die Silben halt noch gezählt.

Er kann sehr viel auswendig (Lieder, Dialoge aus Filmen, Hörspiele, Gedichte, Bücher...), was ich immer erst merke, wenn ich seinem Spiel "heimlich" lausche, sonst zeigt er das nämlich nicht. Seine allerliebste Beschäftigung ist etwas vorgelesen bekommen. Das startet schon beim Frühstück und könnte sich über den gesamten Tag verteilen. Bis jetzt liest er nicht selber, aber ich nehme an, das wird wie mit dem Laufen und Sprechen sein, er kann das dann einfach irgendwann.

Bis jetzt sind wir um größere Probleme drum rum gekommen, im Moment klemmt es etwas in der Kita. Aber wenn er in die Schule kommt, wird es sicher spannend werden. Ich wünsche mir Austausch und Kommunikation mit euch, ich hoffe, ich finde das hier.

seid lieb gegrüßt

Skuld
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Linasina
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Linasina »

Willkommen hier im Forum.
Rabaukenmama
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Rabaukenmama »

Herzlich willkommen hier.

Du schreibst, dass ihr bis jetzt um größere Probleme herumgekommen seid. Ich bin der Ansicht, dass sich Probleme mit klugen Kindern längst nicht zwangsläufig ergeben. Außer den intellektuellen Fähigkeiten hat jedes Kind noch sehr viele Persönlichkeitsmerkmale. Und DIESE führen häufig zu Problemen - nicht so sehr die Tatsache, dass ein Kind klüger ist als die meisten Gleichaltrigen.

Ich bin selbst HB und als ich ein Kidn war wurde z.B. gar nicht aktzeptiert, dass ich keinen Respekt vor "dem Alter" habe. Das stimmte sogar, denn meiner Einstellung nach war es kein Verdienst, alt zu sein. Wenn wer nicht früher stirbt weil er z.B. krank ist oder einen Unfall hat dann wird er eben alt - na und? Das habe ich so ähnlich auch artikuliert und es wurde mir als frech und vorlaut ausgelegt und auf die "lasche" Erziehung geschoben.

Allein die Tatsache, dass ein Kind klug ist, früher Dinge kann als andere, und gut Zusammenhänge erfasst, machen aber heute im Normalfall keine Probleme (in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts war das noch anders). Da gibt´s nur noch vereinzelt blöde Meldungen (aus Neid) aber ein Großteil der Menschen, die ich bisher kennengelernt haben, können recht gut damit umgehen wenn ein Kind klug ist und es auch zeigt :) .

Was hast Du damit bisher für Erfahrungen gemacht?
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Skuld
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Skuld »

Hallo Rabaukenmama,

ganz problemlos wird wohl niemand aufwachsen. Aber es gibt Dinge, vor denen ich mein Kind bewahren will (aber welche Mutter will das nicht). Mein Sohn zeigt mitunter ein seltsames Verhalten im Umgang mit ihm fremden Kindern. Die werden mit "Attacke" begrüßt und erst einmal zum Kämpfen eingeladen. Die meisten verstehen es als Angriff und das wohl auch zu recht. Mir gefällt das nicht. Aber mein Sohn behauptet steif und fest, dass jedes dieser Kinder (und wenn wir es nur ein einziges Mal auf dem Spielplatz getroffen haben) sein Freund sei. Die sehen das natürlich anders, das wiederum macht ihn wütend.... Wahrscheinlich ist es reines PLatzhirsch-Gehabe, was er das ablässt (und was, wie ich las, völlig normal sei, nur eben ungewollt von der Laberfraktion), aber irgendwie wird es nicht besser dadurch.

Ein weiteres "Problem" ist im Moment eine Erzieherin im Kindergarten. Er beklagt sich massiv darüber, dass die immer nur meckert. Die ist so, immer, aber ich denke, sie meckert vornehmlich mit ihm... wo wir dann auch wieder bei Respektlosigkeit wären. Wenn die einen seiner Kumpel voll nölt, geht er schon mal hin und sagt ihr, sie solle das lassen, sonst holt er seine Bande. (Ich muss darüber schmunzeln und wundere mich, warum eine gestandene Erzieherin das nicht auch kann und es nicht vielleicht zum Thema macht... anderen in der Not helfen oder was auch immer).

Da wir auf dem platten Land leben ist unsere Kita sehr klein (ca. 35 Kinder insgesamt) Man sollte meinen, das wären ideale Voraussetzungen für die schlaueren Kinder, aber leider stimmt das nicht. Ich weiß nicht, ob mein Kind etwas beim Bildungsangebot lernt, geschweige denn was es lernt. Ich habe immer den Eindruck, dass alles, was er bisher gelernt hat von zu Hause kommt. Ich denke, er ist da unterfordert, zumal die Beschäftigung von 3- 6 Jahren die selbe ist. Er ist zwar erst 4,5 Jahre, allerdings hat er sich schon als 2 -Jähriger an den Jungs orientiert, die zu dem Zeitpunkt 5/6 Jahre alt waren. Leider wurden die dann eingeschult, so dass eine lange Phase der Trauer bei meinem Sohn einsetzte. Er orientierte sich dann wieder an denen, die als nächstes eingeschult wurden. Die sind jetzt auch wieder weg und wir erleben das selbe unglückliche Kind. Er zählt zu den ältesten Jungen im Kindergarten. Und er weint jeden Tag, dass er nicht mehr hin möchte. Ich weiss nicht, wieviel dabei an der doofen Erzieherin liegt oder wie frustrierend die Situation im Allgemeinen für ihn ist.

Ich hatte bereits sehr früh darüber nachgedacht ihn testen zu lassen und bin dazu auch in Kontakt mit einer Beratungsstelle der nächsten Universität getreten, allerdings hab ich mich noch nicht dazu durch ringen können. Im ersten Gespräch mit denen sagte man mir, dass sehr viel dafür spräche, dass er hochbegabt sei, man das aber nur nach einem Test genau sagen könne. Da war er aber noch keine 4, wir wollten wenigstens bis dahin warten. Auch hatte man mir in diesem Gespräch schon nahegelegt ihn früher einzuschulen, weil für diese Kinder nichts schlimmer sei als keinen Input zu bekommen. Das fehlende Jahr Kindheit und die Problematik des immer Jüngsten sei leichter zu ertragen als fehlendes Futter.
Ich trage mich mit dem Gedanken, kann mich aber nicht durch ringen (zu mal er absolut überhaupt gar nicht in die Schule will. Völlig egal, wie wir versuchen ihm das Abenteuer Schule schmackhaft zu machen.), aber ein wenig Zeit hab ich ja noch, zumal eine Einschulung mit 5 in Deutschland ja relativ unkompliziert verlaufen soll.
Demnächst wird es ja dann auch diese Untersuchung beim Schularzt geben, vielleicht spricht der ja schon was aus (eine Empfehlung?).

Im Moment sorgt mich echt eher dieser Unwille die Kita zu besuchen und meine begrenzten Möglichkeiten ihn auf ältere Kinder treffen zu lassen.

Die meisten Erwachsenen finden ihn sehr witzig, humorvoll und intelligent. Sie wundern sich über seine Ausdrucksweise... Kinder mögen ihn offenbar nicht so sehr (obwohl er Spielkameraden hat und trotzdem merkt man, dass er nicht so wirklich dazu gehört). Das tut weh... jedenfalls als Mutter, aber ich habe das selbe Phänomen bei meiner Nichte erlebt (die sich dann irgendwann als hochbegabt heraus gestellt hat), die aber ihren Weg gegangen ist und geht. Sie war als Kind etwas leichter zu handhaben... aber das soll wohl bei Mädchen im Allgemeinen so sein....

Ich habe keine Ahnung wie wir die garstige Erzieherin loswerden, aber ich habe auch wegen der schon mal daran gedacht, ihn mit 5 in die Schule zu schicken... Nun wir werden sehen, was da kommt oder nicht. Ich hab das bereits bei der Leiterin angesprochen, ihr ist das Problem bekannt, allerdings sind ihr die Hände gebunden, es ist halt ein kommunaler Kindergarten....

So viel erst mal zu mir
Bis bald
Skuld
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Bliss
Dauergast
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Bliss »

Skuld hat geschrieben: Auch hatte man mir in diesem Gespräch schon nahegelegt ihn früher einzuschulen, weil für diese Kinder nichts schlimmer sei als keinen Input zu bekommen. Das fehlende Jahr Kindheit und die Problematik des immer Jüngsten sei leichter zu ertragen als fehlendes Futter.
Also wenn jemand, der einen beraten soll sowas angeblich allgemeingültiges von sich gibt wäre ich sehr skeptisch. Klingt ein wenig nach: so stell ich mir als Nichtbetroffener HB-Kinder vor. Ich meine "diese Kinder" gibt es ja gar nicht, die haben genauso unterschiedliche Bedürfnisse wie Durchschnittsintelligente. Ich bezweifele jedenfalls, dass sich mein HB Sohn mit knapp 5 darüber gefreut hätte, wenn er sich den halben Tag stillsitzend mit Dingen hätte zwangsbeschäftigen müssen, die er ohnehin schon kann. Da hat er lieber im KiGa Fußball gespielt und sich nachmittags selbstgewählt den Input besorgt den er braucht.

Man kann ja darüber nachdenken, ob eine Früheinschulung nicht doch besser wäre, aber wenn man glaubt, für ein HB-Kind gäbe es dort geistigen Input ist die Enttäuschung meiner Meinung nach vorprogrammiert.
Skuld
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Skuld »

Diese Stelle an die ich gewandt habe ist rein wissenschaftlicher Natur. Die testen lediglich, so weit ich das weiss. Wahrscheinlich werden dabei noch ein paar Statistiken erhoben und sie gehören zum Psychologischen Institut der hiesigen Universität. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie nicht wüssten, was sie tun. Ich denke aber, dass die Dame aus ihrer Erfahrung sprach, denn sie hat mit mehr als nur einer Mutter zu tun, die meint ein hochbegabtes Kind zu haben. Und im Übrigen habe ich das nicht nur an dieser Stelle vernommen, auch anderswo wird dahin gehend argumentiert.

Dass einem Kind in der Schule nicht die speziellen Interessen vermittelt werden, habe ich auch schon erkannt. Davon bin ich auch nicht ausgegangen. Ich gehe aber sehr wohl davon aus, dass Schulstoff für meinen 4,5-jährigen sehr wohl spannender und mehr Input wäre als zum x-ten Male über die Wochentage im Kindergarten zu sprechen.
Ich möchte auch irgendwie verhindern, dass er in die Schule kommt und eventuell den Schulstoff dann schon beherrscht und sich deshalb langweilt und schlecht benimmt, denn ich kenne meine Pappenheimer durchaus.

Ich stelle es mir auch nicht prickelnd für ihn vor so ewig lange 45 min still zu sitzen, aber das wird er so oder so früher oder später erleben. Davor werde ich ihn wohl keinesfalls beschützen können.
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Bliss
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Bliss »

Skuld hat geschrieben:. Ich gehe aber sehr wohl davon aus, dass Schulstoff für meinen 4,5-jährigen sehr wohl spannender und mehr Input wäre als zum x-ten Male über die Wochentage im Kindergarten zu sprechen.
Ich möchte auch irgendwie verhindern, dass er in die Schule kommt und eventuell den Schulstoff dann schon beherrscht und sich deshalb langweilt und schlecht benimmt, denn ich kenne meine Pappenheimer durchaus.
Wenn er HB ist, dann ist es vielleicht ein paar Tage spannend und dann muss er wochenlang oder gar monatelang warten, bis die anderen so weit sind. Ob er Vorkenntnisse hat ist da fast schon egal, er wird auf jeden Fall deutlich schneller als das Durchschnittskind sein. Wenn ihr nicht einen Lehrer bekommt, der Meister im Differenzieren ist oder die Schule besondere Möglichkeiten bietet wird Langeweile auf jeden Fall ein treuer Begleiter in der Grundschulzeit sein.
Skuld
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Skuld »

Langeweile als treuer Begleiter in der Schule, das dürfte doch jedem von uns bekannt vorkommen... :mrgreen:
Ich werde ihn nicht davor bewahren können... muss ich auch nicht. Ich halte Langeweile immer noch für einen großartigen Motor der Kreativität. Möglicherweise richtet sich diese Kreativität dann auf eher unerwünschte Sachen, davon gehe ich zumindest bei meinem Sohn mal aus. Sein Vater und ich werden uns sicher sehr freuen zu wöchentlichen Elterngesprächen zu gehen. Aber vielleicht wird die Lehrerin (denn von einem Lehrer ist in einer deutschen Grundschule ja wohl eher nicht auszugehen) auch gar kein solcher Drachen. Und im Moment steht auch noch gar nichts fest. Und langweilig wird es sicher früher oder später, ob nun mit 5 oder mit 6 eingeschult.

Grüße
Skuld
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Rabaukenmama
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Rabaukenmama »

Skuld hat geschrieben: Er orientierte sich dann wieder an denen, die als nächstes eingeschult wurden. Die sind jetzt auch wieder weg und wir erleben das selbe unglückliche Kind. Er zählt zu den ältesten Jungen im Kindergarten. Und er weint jeden Tag, dass er nicht mehr hin möchte. Ich weiss nicht, wieviel dabei an der doofen Erzieherin liegt oder wie frustrierend die Situation im Allgemeinen für ihn ist.
Skuld hat geschrieben: Ich trage mich mit dem Gedanken, kann mich aber nicht durch ringen (zu mal er absolut überhaupt gar nicht in die Schule will. Völlig egal, wie wir versuchen ihm das Abenteuer Schule schmackhaft zu machen.), aber ein wenig Zeit hab ich ja noch, zumal eine Einschulung mit 5 in Deutschland ja relativ unkompliziert verlaufen soll.
Wenn Dein Sohn von sich aus weder in den Kindergarten noch in die Schule gehen will, ist das natürlich eine schwierige Situation. Ist er sich bewusst dass es nur diese beiden Optionen gibt? Was ist für ihn (aus momentaner Sicht) das geringere Übel?

Bei uns in Österreich ist die Situation ja komplett anders als in Deutschland. Bis 1/2 Jahr früher einschulen ist problemlos möglich. Da gibt´s einen Stichtag, den mein Sohn um 3 Tage verfehlt. Daher wird er erst mit 6 Jahren und 6 Monaten eingeschult. Alles andere ist extrem kompliziert und aufwändig. Man braucht die begründete gemeinsame Zustimmung des Klassenlehrers, des Schuldirektors und eines Schulinspektors und das Ganze muss dann noch vom Stadtschulrat bewilligt werden.

Die Dame bei der Begabtenförderstelle meinte, zur Zeit gäbe es in ganz Wien 3 Kinder, die eingeschult wurden, obwohl sie erst nach dem Stichtag geboren sind. Sie hat auch gleich gesagt dass angepasste Mädchen, die einfach schon "weiter" sind, größere Chancen haben als nicht so angepasste Buben...

Ich werde jetzt einfach mal bis gegen Ende des aktuellen Schuljahres warten und dann habe ich mit der Direktorin einer nahen Volksschule vereinbart dass ich einfach mal mit meinem Sohn hinkomme damit sie sich ein Bild machen kann. Wenn sie ihn für schulreif einstuft könnte er vielleicht in einer Art Drehtürmodell die erste Klasse machen (offiziell ist er da noch im Kindergarten) und dann gleich in die 2. Klasse einsteigen.

Gibt es diese Optionen auch in Deutschland? Könnte ja vielleicht auch für Euch ein Weg sein, oder?

Ich muss aber dazu sagen dass ich nicht mit aller Kraft eine vorzeitige Einschulung anstrebe (obwohl mein Sohn sicher begeistert wäre, bald in die Schule zu kommen) weil ich mir seiner sozialen Defizite sehr wohl bewusst bin. Das mache ich echt vom Gefühl der Direktorin (die sich sehr gut mit Begabtenförderung auskennt) abhängig.
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Skuld
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Re: Hallo, ich möchte mich vorstellen

Beitrag von Skuld »

Hallo Rabaukenmama,

ich denke, dass er sich bewusst ist, dass es nur Schule oder Kindergarten gibt. Ich denke aber auch, dass der Kindergarten das kleinere Übel darstellt. Zumindest in Bezug darauf, dass er die Kinder dort ja auch alle kennt und mit denen wahrscheinlich auch in die Schule kommen wird, sollte er normal eingeschult werden. Wenn er mit 5 eingeschult würde wäre da nur ein Mädchden, das er auch noch überhaupt nicht leiden kann, was mit ihm in die Schule käme...

Ich hab aber hier irgendwo auch gelesen, dass es für die früher eingeschulten Kinder aber durchaus zum Problem werden kann, dass sie immer die kleinsten und jüngsten sind. Ich habe das als weniger problematisch erachtet. Allerdings wäre mein Sohn ja im nächsten September auch erst 5 Jahre und 4 Monate alt. Er hat zwar riesen große Füße, ist selber aber um einiges kleiner als die Gleichaltrigen....

Auch in Deutschland gibt es diesen Stichtag, ab welchem alle Kinder, die in diesem Zeitraum das 6. Lebensjahr erreichen in die Schule gehen müssen. Allerdings kann bei Eignung und Elternwillen das ganze wohl auch vorgezogen werden.
Ich wollte die Schuleingangsuntersuchung abwarten, meines Wissens nach sollte die im nächsten Februar regulär stattfinden. Inwieweit soziale Defizite bei dieser Untersuchung zum Tragen kommen, weiß ich nicht...

Ich erinnere mich noch an meine eigene Schuleingangsuntersuchung... Ich habe alles erzählt, mehr als die wissen wollten.... :lol: aber ich sollte nicht früher in die Schule. Allerdings weiß ich auch nicht, wie häufig so etwas zu DDR-Zeiten praktiziert wurde. Von meiner Mutter weiß ich, dass sie ein Jahr übersprungen hat... sie war immer die Kleinste und sie fand es nicht so schön.

Ob es das Drehtürmodell in Deutschland gibt, weiß ich gar nicht. Allerdings würde das meinem Sohn implizieren, dass man wohl immer im Leben Wahlmöglichkeiten hat. Und wenn ich keine Lust mehr habe, geh ich halt einfach nicht mehr hin....Mich stört sein ständiges rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln ohnehin. Nein ich glaube, das wäre keine wirklich gute Idee.

Aber wenn das mit dem Charakter meines Kindes vereinbar wäre, würde ich das in Erwägung ziehen...Aber vielleicht hab ich das jetzt auch verkehrt verstanden :gruebel:
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Denn Menschen haben keine Wurzel,
die sie an einem Platze hält...
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