orangenminze stellt sich vor

Einfach nur über sich und seine Kinder erzählen
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orangenminze
Dauergast
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orangenminze stellt sich vor

Beitrag von orangenminze »

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für Eure vielen Erfahrungsberichte und Diskussionen... bereits während des sporadischen Mitlesens habe ich einige Anregungen und Ergänzungen zu eigenen Nachdenkereien erhalten.
Zunächst einmal werde ich von unserem Älteren berichten, der seit kurzem drei Jahre alt ist, er hat noch einen kleinen Bruder im Babyalter. In vielen Dingen unterscheidet sich unser Großer nicht von anderen Dreijährigen- er liebt es Laufrad zu fahren, mit echten Werkzeugen zu arbeiten, zu buddeln, nonstop Vorgelesen zu bekommen und ausgiebig Rollenspiele zu spielen, sich Geschichten und Lieder auszudenken.
Ich erzähl einfach mal ein bisschen drauf los.
Aufällig war und ist seine Lärmempfindlichkeit und eine starke Tendenz Vieles in seiner Umgebung wahrzunehmen. Man könnte auch sagen sehr Reiz offen zu sein. Schlafen war nur im Tragetuch möglich oder mit abgehängtem Kinderwagen--- und selbst da nur, wenn die Umwelt möglichst ruhig war. Mit schlafendem Säugling durch die Stadt oder über den Markt spazieren? War nicht möglich. Ähnlich mit Stillen, ging nur in absolut stiller Umgebung.
Bis heute hört er kleinste Geräusche und hat sichtlich Mühe, diese wegzufiltern und nicht immer unmittelbar drauf zu reagieren.
Sind Gruppen zu groß, sind wir im Bad oder auf einer Geburtstagsfeier, ist er schnell ermüdet und braucht entweder zwischendrin Geräuschpausen oder wir müssen solche Sachen möglichst kurz halten, um Ausraster/Wutanfälle zu vermeiden.
Sind wir nicht dabei (Kindergarten) reagiert er anders, bzw. reisst er sich sehr zusammen, macht gut mit, gibt Anregungen, hilft, spielt sehr kooperativ mit anderen Kindern und die Anspannung fällt von ihm ab, sobald wir ihn abholen. Hat zur Folge, dass er nie länger als 3 Stunden im Kiga ist, um die Anspannung gar nicht erst zu groß werden zu lassen.
Sein Interesse an allem was mit Singen, Sprechen usw. zu tun hat, war und ist sehr ausgeprägt. Er war auch so der Typ Baby, der es schaffte, zwei Wochen lang intensiv seine Hände zu betrachten, bevor er sich dazu entschloss, sie zum Mund zu führen. War amüsant zu beobachten.
Als er anfing zu sprechen (war mit ca. 10 Monaten) hatte ich das Gefühl, das etwas ausgedrückt werden kann, das bereits lange im Innern vorformuliert worden war. Ist aber glaube ich bei Babys generell so, dass sie lange vor dem ersten eigenen Wort eigentlich bereits alles/Vieles verstehen.
Die sprachliche Entwicklung verlief sehr rasant , mittlerweile fällt er im Kiga durch altersgemischte Gruppe und Aufholen der Gleichaltrigen jedoch nicht mehr so auf. In der Spielgruppe in die er mit zwei Jahren ging, war das anders, da hat er bereits mit knapp zwei deutlich gesagt, dass es ihn manchmal traurig mache, dass er mit den anderen Kindern nicht spielen und sprechen könne, weil sie noch nicht reden könnten und nicht miteinander spielen würden. Trotzdem forderte er vehement ein, in diese Spielgruppe gehen zu dürfen. Von den Erzieherinnen kam die Rückmeldung, dass er schwer in ein eigenes Spiel finden würde, da er oft mit der Aufmerksamkeit bei den anderen Kindern sei. Allerdings war es eben wie gesagt zu diesem Zeitpunkt so, dass er sehr gern mit Kindern gespielt hat (fand nachmittags im privaten Rahmen mit deutlich älteren Kindern dann auch statt) und nicht neben anderen Kindern und Spielen bei unserem Großen kann auch mal heissen sich den Stapel Memorykarten zu nehmen und zu jeder Karte ein Lied erfinden und lauthals zu singen... das passt nicht in jeden Rahmen.
Jetzt bei den 3-6 Jährigen findet er besser Spielpartner, die auch Lust auf Rollenspiele haben.
Ansonsten ist gerade ein sehr deutlicher und vehementer Wunsch ein "richtiges" Instrument spielen lernen zu dürfen und in die Musikschule gehen zu dürfen, hat auch schon sehr expliziten Wunsch, welches. Da der Wunsch sich bereits seit über einem Jahr hält, werden wir schauen, wie wir mit dem Wunsch umgehen werden. Bevor sein Bruder auf die Welt gekommen war, waren wir in einer Musikgruppe der Musikschule, hat aber nur mäßig Freude bereitet (O-Ton: wenn wir heute die gleichen Lieder singen, wie letztes Mal, mache ich nicht mit, denn die kann ich schon, ich will neue Lieder lernen...) und die Fähigkeit, zu akzeptieren, dass in einer Gruppe Dinge anders angeboten werden als er das gerne hätte, hat sich erst im letzten halben Jahr ein wenig weiter entwickelt. Also, das erst einmal von uns, freue mich auf interessanten Austausch
orangenminze
Rabaukenmama
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Re: orangenminze stellt sich vor

Beitrag von Rabaukenmama »

Hallo orangenminze,

herzlich willkommen hier und danke für die Beschreibung Deines Sohnes:) !
Du wirst ihn hier in den Schilderungen anderer Eltern (von ihren Kinder) oft wiederfinden ;) .
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Momo
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Re: orangenminze stellt sich vor

Beitrag von Momo »

Herzlich willkommen im Forum Orangenminze!
Von den Erzieherinnen kam die Rückmeldung, dass er schwer in ein eigenes Spiel finden würde, da er oft mit der Aufmerksamkeit bei den anderen Kindern sei.
Exakt das Gleiche kenne ich aus der Spielgruppenzeit von meiner Tochter! Die Leiterin sagte, sie habe es noch nicht erlebt, dass ein Kind für sich spielt und Dinge erkundet und gleichzeitig mit der Aufmerksamkeit bei allen anderen Kindern im Raum sei. Als die Leiterin dies bemerkte war meine Tochter ca. 12 Monate alt und ihr Verhalten blieb bis jetzt genauso bei.
Schöne Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
orangenminze
Dauergast
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Re: orangenminze stellt sich vor

Beitrag von orangenminze »

Vielen Dank für das nette Willkommen, ja, Interessantes habe ich bereits zu lesen bekommen und Einiges wiederentdecken können, das tut schon manchmal gut:). Und das mit der verteilten Aufmerksamkeit beobachte ich auch schon eine ganze Weile. Wie geht Deine Tochter damit um, Momo? Hält sie das gut aus, oder führt es auch manchmal dazu, dass ihr Gruppensituationen zu viel werden?
Lg Orangenminze
Momo
Dauergast
Beiträge: 976
Registriert: Mo 13. Jan 2014, 22:49

Re: orangenminze stellt sich vor

Beitrag von Momo »

Hallo Orangenminze,
bei meiner Tochter ist es so, dass sie in einer neuen Situation mit fremden Kindern immer erst lange beobachtet, alles abcheckt und erst, wenn sie wirklich angekommen ist, gerne mitspielt. Das war einer ihrer Lieblingssätze seit sie 2 Jahre alt ist "ich muss erstmal ankommen". Bei der Kindergarteneingewöhnung, die bei uns erst spät mit knapp 4 Jahren stattgefunden hat, fiel es ihr sehr schwer, in die laute Gruppe einzutauchen. Sie sagte mir sehr deutlich, dass es ihr zu viele und zu laute Kinder seien. Mit weniger Kindern kommt sie sehr gut klar, sie ist sehr fantasievoll und ist beim Spielen sehr präsent. Doch trotzdem nimmt sie noch vieles um sich herum wahr. Ein Klassiker ist, dass sie immer weiß, wohin ich wieder meine Sachen verlegt habe- sie registriert es einfach und hat mir schon oft aus der Klemme geholfen :roll:
Wir haben sie übrigens wieder aus dem Kindergarten herausgenommen, im Moment erscheint sie absolut glücklich darüber zu sein.
Liebe Grüße von Momo
"Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht." Mark Aurel (121-180)
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