Sie spricht nicht ...

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
heinerprahm
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Sie spricht nicht ...

Beitrag von heinerprahm »

Hallo,

ich freue mich sehr dieses Forum vor knapp 1 ½ Jahren gefunden zu haben (da hatte ich schon So meine Vermutungen und es war ein sehr guter Begleiter, auch wenn ich nur mitgelesen habe), mir gefällt der Umgangston hier sehr und die Detailfülle in den vielen Postings begeistert mich, ich komme aus dem Lesen gar nicht mehr heraus (wenn ich denn mal Zeit habe) und finde meine Tochter, meine Frau und mich hier einfach wieder. (Ich selbst bin getestet hochbegabt meine Frau ebenfalls) und vieles hier hat uns auch sehr geholfen die Dinge einfach klarer zu sehen.

Jetzt aber zu meinem Anliegen.

Meine Tochter (derzeit 18 Monate alt) ist sicherlich "intellektuell" und auch körperlich weit voraus … (wir haben das lückenlos dokumentiert, ich führe ihre Entwicklung einfach mal auf, da dies ja hier zum Glück problemlos möglich ist, ohne gleich schief "angeschaut" zu werden …

Problemlose Schwangerschaft

Schwierige Geburt mit Notkaiserschnitt und Infektion.

Zum Glück bei ihr keine Auswirkungen, beide Apgar Werte nach der Geburt 10

Saugblase am Handrücken.

Sehr Intensiver Blickkontakt mit meiner Tochter noch beim Vernähen des Kaiserschnitts, mein Frau meint heute noch, sie hatte nie wirklich das Gefühl es mit einem Baby zutun zuhaben.

Erstes soziales Lächeln (das war eher schon Lachen) am 6. Tag noch im Krankenhaus

Gerade zu Hause am 9. Tag folgte sie mit Kopfdrehungen jedem Schritt den wir machten

Erste verzweifelte und erfolglose Versuche zu robben mit 13 Tagen

Mit 6 Wochen erste "Unterhaltung" (schwer zu beschreiben, sie schaute uns beim Wickeln immer tief in die Augen und lächelte uns an und sagte: "Agga Agga Agu" und wir fragten dann "Agu?" und sie antwortete zustimmend und Kopfnickend "mmh mmh … Aguuuu!" und freute sich mit strahlenden Augen.

Liegen war praktisch von Anfang an unmöglich, also haben wir sie immer im Tuch getragen und überall mitgenommen.

Mit 3 Monaten hat sie sich das erste Mal alleine vom Rücken auf den Bauch gedreht, mit 4 Monaten konnte sie sich hin und her drehen

Mit 5 Monaten saß sie alleine mit voller Kopfkontrolle und strahlte uns an …

Mit 6 Monaten saß sie in ihrem Hochstuhl und trank alleine aus ihrer Schnabeltasse

Mit 6 Monaten ging sie vom Scherengriff zum Pinzettengriff über

Mit 6 ½ Monaten aß sie alleine mit den Fingern

Mit genau 7 Monaten konnte sie einen Eimer oder ihren Stoffhasen, mit Übergreifen, an der Schnur heranziehen

Mit 7 ½ Monaten warf sie Bälle überhand (heute mit 18 Monaten wirft sie präzise in jeden Eimer)

Mit 8 Monaten konnte sie routiniert mein Keyboard an und wieder ausmachen

Mit 8 Monaten blies sie (zur "Freude" aller) stundenlang auf der Mundharmonika herum.

Mit 8 ½ Monaten öffnete sie selbstständig den Deckel ihres Lerncomputer (ich habe ihr in meiner Verzweiflung, weil ich nicht mehr arbeiten konnte eines geschenkt) schaltete das Gerät ein, freute sich über die ertönende Begrüßung und die Musik, klatsche freudig in die Hände, schaltete das Gerät wieder aus schloss den Deckel und streckte freudig die Hände in den Himmel (als ob sie nie etwas anderes gemacht hätte)

Mit 9 Monaten wirkte sie von ihrem ganzen Habitus gesehen schon wie ein richtiges Kleinkind und sagte zu uns Mama und Papa.

Mit 10 Monaten begann sie Kreise zu malen und putze sich die Zähne und begann mit dem Löffel zu essen ohne zu kleckern (Lätzchen brauchten wir nicht)

Wir haben ihr die Monate über immer vorgelesen, aber jetzt mit 10 Monaten lief sie selbst an den Möbeln entlang zu ihren Büchern, zog ihre Bücher aus dem Regal setze sich alleine auf ihre Spielwiese und blättere jedes Blatt einzeln um und zeigte für sich alleine auf jedes Detail.

Mit 10 ½ Monaten kannte sie diverse Flaggen z.B. von Japan, Schweiz, Türkei von ihrer Spielunterlage und konnte diese sogar auf Nachfrage aus dem Flaggensortiments unseres Lexikon herausfinden. Sie konnte Grönland und Brasilien zeigen etc … (Heute mit 18 Monaten kennt sie fast die ganze Karte und freut sich immer noch sehr darüber)

Mit 11 ½ Monaten hatte sie herausgefunden, das sie ihren Lerncomputer nicht nur an und aus machen kann, sondern das damit auch gespielt werden kann und so saß sie, machte das Gerät an, drückte eine gelbe Taste und spielte dann fang die Blitze (wo dann Tasten gedrückt werden müssen die aufleuchten)

Mit 13 Monaten konnte sie auf ihrem Planetenposter alle Planten zeigen und stapelte Türme aus 12 Holzbauklötzen und begann mit "da,da,da" alles abzuzählen (mit 15 Monaten hat sie ganz alleine einen 20 Stockwerke hohen zweireihigen Duploturm aus 40 Steinen gebaut) … das solche Poster überhaupt hängen ist im Grunde unserer "Verzweiflung" geschuldet, dass es in der Wohnung nichts mehr Neues zu entdecken gab und wir auch nicht jeden Tag 4-5 Stunden durch den Stadtpark laufen konnten, was sie viel mehr begeisterte,

Die folgenden 5 Monate, bis heute mit 18 Monaten, waren dann wie ein Schnelldurchlauf, sie bedient heute den DVD Player selbst, legt ihren geliebten Al Jarreau auf und tanzt dazu, sie bedient das Smartphone meiner Frau, um dort Musik abzuspielen (ich wollte nicht glauben, dass sie das alleine kann (also Sperre entfernen, und dann 6 Schritte durchs Menü), aber sie! hat mir dann beigebracht wie das geht, weil ich das nicht wusste, ich habe das Gerät nie in den Händen gehabt), sie liebt zählen, sie liebt ihre Bücher, sie liebt balancieren, sie liebt Tanzen und Gesellschaftsspiele mit uns, wie "alle Vögel fliegen hoch" etc., sie kennt jeden einzelnen Gegenstand in der Wohnung und draußen in ihrem Umfeld und das auch noch in 2 Sprachen (sie wächst simultan Bilingual auf, meine Frau spricht ihre Muttersprache ich meine), sie liebt es auf alles zu zeigen und es 'benennen zu lassen' und ich habe aufgehört ihren passiven Wortschatz irgendwie zu "zählen", weil ich selten noch etwas finde was sie nicht kennt und sie findet das ohnehin schneller als ich und zeigt drauf, sie kennt mindestens die Zahlen von 1-10 und die Buchstaben und kann zumindest da A, O, Z (sss) uns S laut sagen und wenn wir bei McDonalds vorbeifahren (wo wir noch nicht waren) sagte sie ganz laut MMMM, sie "liest" Mama wenn ich das aufmale und "ließt" Papa (ohne Verwechslung) und weiß wo Rechts und Links ist… etc.pp

Aber eines macht sie nicht, sie spricht nicht … außer dem sehr klaren Mama und Papa, das sie schon mit 9 Monaten genauso konnte und das auch immer von ihr für satirische Einlagen genutzt wird , kommt eigentlich nichts (außer 'sinnlosem' Gebrabbel).

Ach übrigens, das mit dem Lerncomputer brachte nur ein paar Monate etwas, sie hat schnell verstanden, das dies doch nicht so was wie "Papas Notebook" ist … ich habe mir derweil ein neues gekauft und Tochter und Mama sitzen jetzt regelmäßig vor meinem alten Gerät , sie schiebt die Maus und liebt Poissonrouge)

Ach ja Thema schlafen, um 06:30 Uhr ist die "Nacht" (in der sie mindestens 3 mal wach ist) zu Ende und um 22:30 Uhr muss sie, unter sehr lautem Protest ins Bett gebracht werden. Meine Frau hat wieder die Mittagsruhe eingeführt (trägt sie solange im Tuch bis die Augen zufallen), weil sie sonst Abends völlig alle und ungehalten ist, sie möchte einfach nicht einschlafen… (apropos "alle", meine Frau und ich, krabbeln auch schon ein "bisschen" auf dem Zahnfleisch)

Das nicht sprechen kann am Gehör nicht liegen schon bei ersten Hörscreening im Krankenhaus sagte die Ärztin "Rechts hört sie außerordentlich gut, links so gut, dass das Messgerät das nicht mehr genau anzeigt".

Sie war deshalb auch die ersten Monate äußerst Geräuschempfindlich, jedes Tütenrascheln brachte sie "um den Verstand"… manchmal habe ich heute das Gefühl sie kann Fliegen mit dem Gehör orten, weil, wenn eine im Raum ist, dann zeigt sie darauf, auch wenn es eigentlich zu dunkel ist, um sie zu sehen. (ist aber auch nur eine sehr wage Vermutung)

Soweit erstmal von mir … ich würde mich freuen, wenn ihr mir irgendetwas zu dem Thema "Sprechen" sagen könntet, ich habe jetzt schon soviel gelesen (also z.b. das Zweisprachigkeit und verspäteter Sprachbeginn in KEINEM Verhältnis stehen) das mir fast schlecht ist.

Ich lese ja hier von vielen eurer Kinder, die sehr sehr weit sind im jungen Alter und eigentlich trifft das alles auf meine Tochter zu, eben bis auf das Sprechen.

Würde mich über Kommentare sehr freuen, da ich hier mit niemandem hier im Umfeld wirklich darüber sprechen kann.

Liebe Grüße

Heiner
heinerprahm
Dauergast
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Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von heinerprahm »

urmelis hat geschrieben:Hallo Heiner,

erstmal herzlich Willkommen und herzlichen Glückwunsch zu eurer äußerst fitten Maus - wow. Dass du kaum Möglichkeiten hast, über ihr Können zu sprechen, kann ich mir lebhaft vorstellen.

Zu deinem Problem: Sie ist trotz und allem erst 18 Monate alt - vielleicht braucht sie auch noch ein bisschen ... Vielleicht zählt sie auch zu den Perfektionisten, die gleich mit ganzen Sätzen starten. Bei argen Zweifeln würde ich den Kinderarzt aufsuchen und abklären lassen, ob es eine organische Ursache gibt.

Meine Große war ihrem Alter auch motorisch weit voraus, doch mit dem Sprechen hat sie sich etwas mehr Zeit gelassen.

Liebe Grüße
Urmelis
@ urmelis

Vielen Dank für Deine Antwort !!!

Das mit den "Perfektionistinnen" hatte ich auch schon im Hinterkopf, aber ich habe das Gefühl sie versucht zu sprechen und brabbelt auch ständig vor sich hin und interagiert auch mit Anderen und zeigt und gestikuliert, so als ob man sie verstehen würde. Es gehen natürlich irgendwie die Meisten auf sie ein, weil kleiner Stöpsel und irgendwie schon "echtes" Kind, aber dennoch (außer mit uns) kaum sinnvolle Kommunikation möglich ... sie ist dazu noch sehr süß und alle Erwachsenen lächeln sofort, wenn sie um die Ecke kommt...

Mit dem Kinderarzt geht gar nichts, da ist sie wie versteinert, sagt keinen Ton, ich denke der wird uns irgendwann eine Therapie empfehlen gegen Schüchternheit ;)

Liebe Grüße

Heiner
Chiara
Dauergast
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Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von Chiara »

Lieber Heiner;

Wow, Eure Tochter ist wirklich schon sehr weit.
Natürlich kann ich Dir auch nicht sagen, wieso sie noch nicht spricht, aber ich kenne ein hochbegabtes Mädchen, welches erst mit 4 angefangen hat zu sprechen, da es so perfektionistisch war. Es wusste, dass es bei Ihr anders tönt, wenn sie ein Wort sagen würde, als bei ihren Eltern!
Kenne noch ein hochbegabtes Kind, welches erst mit 4 Jahren angefangen hat. Dieser Junge hat aber das Asperger-Syndrom.
Ich will damit nicht sagen, dass Ihr ein autistisches Kind habt! Das sind einfach die zwei Fälle, welche ich kenne, aber sehr extrem sind! Und Eure Tochter ist erst 18 Monate alt!!!
Vielleicht ist sie ähnlich wie mein Sohn, der Dinge erst dann tut, wenn er eine 150%ige Sicherheit hat? Und ich kann mir vorstellen, dass es etwas mit der zweisprachigen Erziehung zu tun haben könnte. Vielleicht muss sie alles zuerst genau ordnen, bevor sie loslegt?
Mein Sohn fing an, mit 9 Monaten an der Hand zu laufen. Ca. mit 10 Monaten hätte er dann alleine laufen können, hat aber erst mit 13 Monaten losgelassen. Von da an ist er gleich gerannt und hat dann mit 13 1/2 Monaten angefangen nur noch rückwärts zu laufen, weil das irgendwie spannender war. Ich muss dazu aber noch sagen, dass unser Junge damals nicht ganz so weit entwickelt war, wie Eure Maus!!!
Bis Euer Mädchen in die Schule kommt, müsst Ihr wahrscheinlich noch ein paar Mal Geduld haben müssen...
So, jetzt gehe ich wieder schlafen, da meine Tochter endlich wieder eingeschlafen ist!!! ;)

Liebe Grüsse, Chiara
heinerprahm
Dauergast
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Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von heinerprahm »

Chiara hat geschrieben:Lieber Heiner;

Natürlich kann ich Dir auch nicht sagen, wieso sie noch nicht spricht, aber ich kenne ein hochbegabtes Mädchen, welches erst mit 4 angefangen hat zu sprechen, da es so perfektionistisch war. Es wusste, dass es bei Ihr anders tönt, wenn sie ein Wort sagen würde, als bei ihren Eltern!
Kenne noch ein hochbegabtes Kind, welches erst mit 4 Jahren angefangen hat. Dieser Junge hat aber das Asperger-Syndrom.

Mein Sohn fing an, mit 9 Monaten an der Hand zu laufen. Ca. mit 10 Monaten hätte er dann alleine laufen können, hat aber erst mit 13 Monaten losgelassen. Von da an ist er gleich gerannt und hat dann mit 13 1/2 Monaten angefangen nur noch rückwärts zu laufen, weil das irgendwie spannender war
@ Chiara

Die Befürchtung mit dem Asperger Syndrom oder Autismus hatte ich auch bereits, als sie anfing die Bauklötze zu stapeln habe ich viel zu dem Thema gelesen und genau dieses hohe stapeln von Bauklötzen so um den ersten Geburtstag herum, ist wohl ein Anzeichen von beiden Störungen. Aber es passt sonst nichts dazu, sie schaut z.B. uns und anderen tief in die Augen und ist auch sonst sehr sozial eingestellt und eigentlich immer zu einem Späßchen aufgelegt und sehr fröhlich.

Aber das mit dem an der Hand gehen, das ist mir (und meinem Rücken ;) auch sehr vertraut. Sie konnte früh an den Möbeln entlang gehen und auch als sie bereits frei laufen konnte, mussten wir sie immer an beiden Händen halten, so das sie vor einem ging und vor allem ich, weil ich so groß bin und so weit nach unten greifen muss, immer beim gehen einen Buckel machen musste. Das hat sie tatsächlich, wie Du beschreibst so lange gemacht bis sie rennen konnte und sie liebt es seit dem auch auf Zehenspitzen zu gehen.

… und mit dem Sprechen, mal sehen, also ich hoffe nicht das es 4 Jahre werden, aber selbst wenn wäre auch nicht schlimm für uns, wir hoffen einfach nur das sie glücklich ist und dadurch nicht irgendwie Probleme mit anderen bekommt.

Liebe Grüße
Heiner
Chiara
Dauergast
Beiträge: 51
Registriert: Mi 16. Jun 2010, 17:29

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von Chiara »

Hallo Heiner,

man merkt ja, ob ein Kind autistische Züge hat, vor allem, wenn man sich solche Gedanken macht, wie Du/Ihr!
Um nochmals ein Beispiel zu nennen; Unser Sohn getraut sich erst seit Kurzem auf grosse Rutschbahnen und er wird jetzt 4 Jahre alt. Er konnte dann doch nicht zulassen, dass seine 1 jährige Schwester sich vor ihm auf die Rutschen traut! :lol:
Hatte schon so viele Krisen, weil ich nicht wusste, wie ich mit so einem lesenden Kleinkind umgehen soll. Und wenn man so liesst, dass es Kinder gibt, welche noch weiter sind, dann kann man nur staunen.
Das Beste, was Eurem Kind passieren kann ist, dass es so fürsorgliche Eltern hat, welche aus eigener Erfahrung wissen, um was es geht!

Wünsche Euch nur das Beste, c
alibaba

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von alibaba »

Hallo Heiner,

jetzt sei mir nicht böse, ich mein es auch nicht böse, aber für mich wirkt dein Posting ein wenig "aufgesetzt". Mir ging durch den Kopf, meine ersten spontanen Gedanken, Wow, hier hat das Kind Eltern die alles für seine intellektuelle Ausreitzung machen, alles detailliert beobachten, formen, hinlegen, anreizen... so meine Gedanken. Du weißt von deiner Hb und überträgst diese, als mega stolzer Vater, auf dein Kind. Zurecht kannst du stolz sein, dein Kind kann viel, nur wo bleibt das Kind. Wo war das Baby, das man knuddeln konnte, einfach nur ein Baby mit 10 Monaten war ohne das man aufschrieb, welche Flaggen es jetzt erkannte. Wo ist die Freude ?

Irgendwie fehlt mir etwas. Ich würde es mal als Wärme umschreiben. Dazu fällt mir noch spontan der Artikel in der vorletzten Geo ein: Laßt die Kinder auf die Bäume. Obwohl man das noch nicht 1:1 auf dein Kind übertragen kann, komt es trotzdem meinen Gedanken etwas näher.

Denke dran, die Zeit des Formens ist bald vorbei. Sei dann bitte nicht entäuscht. Im übrigen ist die Hörpsanne bei Kinder sehr hoch, weit über messbares hinaus. Warum? Weil die Mutter Natur weiß, das tagtäglich etwas davon verloren geht. Und damit es für das Alter reicht, hören die meisten Kinder beim Hörscreening so gut, das man es nicht mehr messen kann. Im ürbigen habe ich auf einem Ohr auch noch so einen nicht messbaren Wert und das in meinem Alter. :mrgreen:

Euch alles Gute. VLG
heinerprahm
Dauergast
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Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben:Hallo Heiner,

jetzt sei mir nicht böse, ich mein es auch nicht böse, aber für mich wirkt dein Posting ein wenig "aufgesetzt". Mir ging durch den Kopf, meine ersten spontanen Gedanken, Wow, hier hat das Kind Eltern die alles für seine intellektuelle Ausreitzung machen, alles detailliert beobachten, formen, hinlegen, anreizen... so meine Gedanken. Du weißt von deiner Hb und überträgst diese, als mega stolzer Vater, auf dein Kind. Zurecht kannst du stolz sein, dein Kind kann viel, nur wo bleibt das Kind. Wo war das Baby, das man knuddeln konnte, einfach nur ein Baby mit 10 Monaten war ohne das man aufschrieb, welche Flaggen es jetzt erkannte. Wo ist die Freude ?

Irgendwie fehlt mir etwas. Ich würde es mal als Wärme umschreiben. Dazu fällt mir noch spontan der Artikel in der vorletzten Geo ein: Laßt die Kinder auf die Bäume. Obwohl man das noch nicht 1:1 auf dein Kind übertragen kann, komt es trotzdem meinen Gedanken etwas näher.

Denke dran, die Zeit des Formens ist bald vorbei. Sei dann bitte nicht entäuscht. Im übrigen ist die Hörpsanne bei Kinder sehr hoch, weit über messbares hinaus. Warum? Weil die Mutter Natur weiß, das tagtäglich etwas davon verloren geht. Und damit es für das Alter reicht, hören die meisten Kinder beim Hörscreening so gut, das man es nicht mehr messen kann. Im ürbigen habe ich auf einem Ohr auch noch so einen nicht messbaren Wert und das in meinem Alter. :mrgreen:

Euch alles Gute. VLG

@ alibaba

Erstmal vielen Dank für Deine Kritik !

Aber genau das ist es, was auch den Austausch mit anderen Eltern so schwer macht (siehe auch hier das Thema "Verstecken"). Denn eben genau diesen Stolz auf die "Leistungen" unserer Tochter empfinden wir, also meine Frau und ich eben NICHT, die "Liste", also das was wir in den Kalender schreiben, ist einfach nur eine Tatsachenbeschreibung, die dazu dienen soll uns die Realität vor Augen zu führen und uns nicht in Spekulationen zu verlieren.

Und die Frage ist durchaus berechtigt: "Wo ist das Baby?" … genau das haben wir uns auch gefragt und zwar bereits im Kreissaal beim ersten Augenkontakt! Alles was ich dort oben beschrieben habe kommt im Grunde von meiner Tochter selbst. Klar wir richten die Umgebung ein, aber sie schafft sie sich im Grunde selbst, denn sie ist es die auf alles zeigt, sie ist es die alles benannt haben möchte (und auch sofort behält), wenn wir etwas mal nicht benennen (weil gerade keine Zeit ist, oder man gerade im Gespräch mit jemand anderem ist), zeigt sie solange darauf bis das Ding einen Namen hat.

Alles was sie macht geschieht auch mit einer unglaublichen Freude und Ernsthaftigkeit, sie lacht und klatscht in die Hände und freut sich über das was sie macht und sie ärgert sich wenn etwas nicht klappt, wir machen da im Grunde gar nichts, das steckt einfach in ihrem Wesen.

Und wenn Du das "Formen" ansprichst, sie formt ihre Umwelt selbst und auch ein stückweit uns als Eltern und zwar aus sich selbst heraus. Wir geben ihr alle Liebe, die wir haben und versuchen ihr nebenbei einfach eine Umgebung anzubieten, in der sie nicht ständig frustriert ist. Als ein Beispiel der Lerncomputer, den habe ich ihr gekauft, weil sie es liebte auf meinem Schoß zu sitzen und auf den Tasten rumzudrücken und die Maus zu schieben, dabei quietsche sie vergnügt vor sich hin und klatsche und lachte, wenn irgendetwas auf dem Bildschirm passierte, aber das ist mein Arbeitsrechner, also habe ich ihr etwas gekauft, mit dem sie ebensoviel Freude hatte, zumindest ein paar Monate … das nur als ein Beispiel, wie sie sich selbst ihre Umwelt formt und davon gibt es dutzende Beispiele…

Und "lasst die Kinder auf die Bäume", genau das machen wir, sie ist jeden Tag mindestens 2 mal draußen auf dem Spielplatz und tobt dort rum, sie klettert alleine die Rutsche hoch, setzt sich dann oben hin, ruft "da, daaa, DA" und rutsch vergnügt runter (um das dann zig mal zu wiederholen), sie mag wie gesagt Balancieren und nutzt dazu jede Gelegenheit … wenn wir spazieren gehen wird jeder Stein umgedreht, an jeder Blume gerochen, jeder Krümel gemeinsam untersucht …etc.pp

Aber leider ist es wohl so, der Eindruck bleibt, da wird ein Kind "überfördert" und bekommt keine Wärme und Liebe, das dies nicht so ist, können wir als Eltern nur sagen, glauben müssen es die anderen, nur das ist leider sehr selten der Fall und ist, neben dem nicht zu verbergenden Entwicklungsvorsprung (der meist gehörte Satz von Eltern auf dem Spielplatz "Sie aber schon sehr groß") einer der Hauptgründe, die das Miteinander und auch den Austausch mit anderen Eltern im Grunde unmöglich macht, weil wir als Eltern leider immer irgendwie "unter Verdacht" stehen.

Aber es ist so wie es ist, deshalb geben wir uns auch Mühe uns einfach auf einer realistischen Basis dem Thema anzunehmen, denn das wird uns ja den Rest unseres Lebens begleiten.

Liebe Grüße
Heiner
alibaba

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben:
alibaba hat geschrieben:
Erstmal vielen Dank für Deine Kritik !

Aber leider ist es wohl so, der Eindruck bleibt, da wird ein Kind "überfördert"

Aber es ist so wie es ist, deshalb geben wir uns auch Mühe uns einfach auf einer realistischen Basis dem Thema anzunehmen, denn das wird uns ja den Rest unseres Lebens begleiten.
Hallo Heiner,

Danke für die Blumen, dafür bin ich berüchtigt. :mrgreen:

Nein, Heiner, ich glaube nicht, das ihr Euer Kind überfordert. Ich habe zwei fitte in meinem Haushalt, die machen kurzer Hand was Anderes, wenn die net mehr wollen. :D

Realistisch nehmt Ihr Euch aber dem Thema nicht an. Ist das realistisch, wenn man jeden Fortschritt seines Kindes dokumentiert um einen Beweis zu haben? Damit Euch jemand glaubt? Wer soll Euch denn glauben? Die Nachbarn, Oma, Opa, die Eltern auf dem Spielplatz? Passt auf, das Ihr nicht ins Abseits schießt. Das aber unter Garantie nicht, weil Euer Kind das kann, was es kann, sondern weil man Euch als Eltern nicht so wahrnimmt, wie Ihr vielleicht seid. Ich bin nicht auf die Idee gekommen meinen Baby seinen Lerncomputer zu geben, egal wie fit es geschaut hat. Oder hat es schon Lerncomputer gesagt? ;)

Ich kenne ein Pärchen, sehr intellektuelle Leute zumindest er ;) , die können auch die Fortschritte ihres Kindes haargenau erklären und schieben es auf die letzte Impfung das es nun mit knapp 2 Jahren plötzlich nicht mehr ganz so schnelle Fortschritte macht. Der ist jetzt nämlich in dem Alter wo der erste Trotzkopf und ein schallendes NEIN Einzug hält. Eine Bekannte "übt" sehr liebevoll und kindbezogen mit ihrem Kind 1 1/2 die Buchstaben. Nur, sobald wir am Gartentor vorüber gehen, kommt ein "NEIN - milgehen". :mrgreen:

Schau mal weniger mit den Augen der Begabung. Über welches intelektuelle Potential dein Kind verfügt wird sich noch ergeben müssen. Im übrigen ist es nicht beim Kinder-IQ-Test relevant und wird auch nicht abgefragt, ob das Kleinkind schon die Buchstaben kann. Für mich am schönsten sind immer die Momente wo mein Kind mich einfach nur verblüfft, ohne Lerncomputer, vorgesetzten Anreizen, einfach sehr spontan, als wäre es das normalste auf der Welt. Töchterlein, gerade 3 Jahre alt geworden, auf dem Edeka-Parkplatz: "Mama da sind drei E`s" Bis dato hatte ich die Entwicklung meiner Kinder noch als ganz normal empfunden. ;)

VLG
heinerprahm
Dauergast
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Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von heinerprahm »

alibaba hat geschrieben: Realistisch nehmt Ihr Euch aber dem Thema nicht an. Ist das realistisch, wenn man jeden Fortschritt seines Kindes dokumentiert um einen Beweis zu haben? Damit Euch jemand glaubt? Wer soll Euch denn glauben? Die Nachbarn, Oma, Opa, die Eltern auf dem Spielplatz?

Schau mal weniger mit den Augen der Begabung. Über welches intelektuelle Potential dein Kind verfügt wird sich noch ergeben müssen.
@ alibaba

Ja eben nicht, die Aufzeichnungen im Kalender sind nur für uns selbst bestimmt, damit wir wissen wo unsere Tochter ungefähr steht und auf welchem Niveau wir ihr Anregungen geben können (wenn nicht sogar müssen).
Dem Umfeld versuchen wie gar nicht erst irgendwas zu "vermitteln", die können sich ihr eigenes Bild machen. Uns helfen leider keine 'altersgerechten' Empfehlungen aus irgendwelchen Ratgebern, wir sind dabei ziemlich auf uns alleine gestellt, denn wie geht "man" mit einem Kind um, das (um nur ein Beispiel zu geben) alleine durch seine natürlichen körperlichen Beschränkungen als Baby noch nicht alles machen kann, dieses aber unbedingt will und dadurch ständig frustriert ist? … mit einer Rassel ist es da nicht getan …

Und ich denke eben nicht das es Sinn macht sich erst später (und wann ist später?) mit dem "intellektuellen Potential" seines Kindes zu beschäftigen, ich denke dieses zeichnet sich schon sehr früh ab.

Was ich auch in diesem Zusammenhang oft nicht richtig verstehe, warum sich Liebe und intellektuelle, oder auch körperliche Betätigungen ausschließen sollen? Ich z.B. bin meiner Tochter körperlich und emotional sehr nahe und sie krabbelt glücklich auf meinen Schoss und kuschelt sich an mich ran, wenn wir gemeinsam ein Buch lesen, oder gemeinsam den Tuschkasten verschmieren. (Nicht falsch verstehen, sie kann immer zu mir und uns kommen, auch ohne "Buch" und auch einfach nur so kuscheln, aber das will sie ja gar nicht, sie krabbelt Morgens um 06:30 Uhr aus ihrem Bett und kommt mit zwei von ihren Büchern wieder, klopft damit "sanft" auf unsere Köpfe und dann sitzen wir drei im Bett und reisen durch die Welt. Sie hat schon so was wie ein kleine Bibliothek und das sind alles Bücher wie 1000 Weltwunder, 1000 Tierbabys, Bilderwörterbuch Natur, Bauerhof, Auf der Baustelle etc…. die altersgerechten einfachen Bücher, wie z.B. Tiermama und Tierbaby "Fühlen & Begreifen" mit wenigen Seiten aus dicker Pappe, die interessieren sie einfach nicht, denn sie hat ja freie Auswahl.

Der Spruch ist ja öfter zu hören, "Lass das Kind doch Kind sein!" … aber was bedeutet das eigentlich und was bedeutet dies im Speziellen für ein Kind, das so ist wie unsere Tochter? … darum müssen wir uns selbst kümmern und ich erlebe ein glückliches und liebevolles Kind, also kann das was und wie wir das machen nicht ganz falsch sein.

Liebe Grüße

Heiner

Eine Ergänzung um das Ganze etwas zu verdeutlichen:

Wir füllen z.B. einmal im Monat das Entwicklungsgitter nach Kiphard aus:

http://www.gaertner-servatius.de/downlo ... er/enk.pdf

Wir prüfen da nichts ab, sondern schauen einfach, was sie so im Alltag so von sich aus macht und das kreuzen wir dann an.

Dort ist sie jetzt mit ihren 18 Monaten folgenden Entwicklungstand:

Optische Wahrnehmung: 4 Jahre
Handgeschick: 3 ½ Jahre
Körperkontrolle: 3 Jahre
Sprache: bei den Punkten, wo es nicht auf das Aussprechen ankommt mindestens 3 Jahre, da sie aber nicht spricht, laut Gitter 1 ½ (das ist der Punkt den ich hier ja auch angesprochen habe)
Akustische Wahrnehmung: 4 Jahre

Also was machen wir dann jetzt mit einem Kind, das in seiner Entwicklung soweit voraus ist ? Behandeln wir sie wie ein 18 Monate altes Kleinkind, oder wie eine 3 ½ - 4 Jährige.
alibaba

Re: Sie spricht nicht ...

Beitrag von alibaba »

heinerprahm hat geschrieben:........also kann das was und wie wir das machen nicht ganz falsch sein.
Nein, Heiner, das was ihr macht ist nicht falsch. Und bei uns tat es auch keine Rassel. ;) Das zumindest weiß auch ich noch, trotz das ich "nur" aufgeschrieben habe, wann die ersten erkennbaren Wörter deutlich zugeordnet wurden.

Ich warte in der Regel immer ab, bis meine Kinder von sich aus kommen. Erst als meine 3-jährige sich vehement für den Computer des Großen begeistern konnte, bekam sie einen zum 4-jährigen Geburtstag. Mit 10 Monaten hatten wir Löffel, Topf und Stapelbecher. Wer weiß was meine Kinder getan hätten, wenn ich ihnen einen gegeben hätte. Ich hatte noch keine Fachbücher für meine Kinder im Bayalter und Hb kannte ich gar nicht.

Gott sei Dank muss ich sagen. Es macht das Leben etwas einfacher, wenn man nicht alle Dinge auf "Begabungen" zurück führt, sondern wenn es eben so ist, wie es ist. Mein Sohn schaute sich auch geren die Bilder in der GEO an. Die Tiere mochte er besonders. Da gab es eine Ausgabe mit Skeletten, die war sehr spannend. Ich bin überzeugt, das mein Sohn wohl richtiges Fachwissen mit seinen 2 Jahren erlangt hätte, wenn mir nicht schlicht weg und einfach die Zeit gefehlt hätte mit zwei kleinen Kindern. Nur "leider" lernte er einen Laubhaufen kennen und fand die Tiere darin viel interessanter. Mittlerweile ist er ein "Fachmann" und mittlerweile seine GeoMini.

Ich wage zu bezweifeln das man sich frühzeitig dem "intellektuellen Potential" widmen muss. Weißt du wieviele Kinder frustriert sind, wenn sie zu einem Gegenstand nicht kommen (Baby) oder wenn sie noch nicht perfekt malen können sich darüber ärgern. Aber deswegen kann ich ihnen doch nicht schon alles abieten, was es auf dem Markt gibt. Meine Kleine kann sehr gut malen und ist sehr oft frustriert, das er doch nicht so gelingt. Aber deswegen kaufe ich ihr doch noch lange keinen Computer an dem sie es einfach nur wegwischen kann, nur weil sie Potential hat.

Euch täte ein zweites Kind gut, glaube ich. :fahne: Ihr stülpt Förderung (die etwas sehr Gutes sein kann und auch sein soll) ja regelrecht auf euer Kind. Ich habe ewtas Angst um Euch, wie lange Ihr das aushalten werdet. Wo ist da eine Ende. Gott sei euch gewogen, das Ihr Euch das die nächsten Jahre leisten könnt.

VLG
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