musikalisches interesse

ganz allgemein zu Kleinkindern, ob nun aufgeweckt, klug oder hochbegabt
Julia1985

Re: musikalisches interesse

Beitrag von Julia1985 »

erstmal lieben dank für deinen komentar. ich berichte gerne weiterhin wies läuft. gestern abend habe ich seine pappgeige gebastelt und er hat sich heute morgen riesig darüber gefreut, er kommt auch immer wieder von alleine mit den übungen an und will die machen. also bis jetzt muss ich noch nix dazu beitragen, aber wir waren ja auch erst einmal.

zu der frage ob wir auch instrumente spielen. also ich "durfte" akkordeon lernen, wollte aber immer lieber klavier spielen. heute mach ichs um weihnachten rum mal ganz gern aber ansonsten steht es rum. durch meinen sohn hol ich es jetzt immer mal raus. mein mann kann ein bissel gitarre spielen und das wars auch schon. ich habe zwar gehofft das er sich irgendwann mal für ein instrument interessiert aber ich hatte so an flöte mit 6 gedacht. jetzt ist es eben geige und mit fast 3, wenn ers so will bitte sehr. es scheint ihn irgendwie zu beruigen wenn er geige hört, ich weiß auch nicht er ist dann irgend wie in die musik vertieft, man kann das garnicht richtig erklären. ich glaube aber das das eine gute basis ist und er so sein interesse nicht verlieren wird. als ich seine lehrerin wegen der vorlage für die pappgeige getroffen habe, hat sie auch gemeint das er, als sie spielte wie verzaubert aussah.

liebe gruß julia
heidimoritz
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Re: musikalisches interesse

Beitrag von heidimoritz »

Hallo Julia,

mein Sohn (5) wollte auch in dem Alter Geige lernen. Er ist so wie Dein Sohn sehr musikalisch, konnte mit drei Jahren einzelne Musikinstrumente aus einem Orchester raushören und merkt sich sofort jedes Lied und jede Melodie, nicht "nur" Kinderlieder sondern auch diverse klassische Musikstücke.
(Ich kann Dir sämtlich CDs von Marko Simsa empfehlen, vor allem "Die vier Jahreszeiten", er erklärt sämtliche Musikstücke und macht ganz tolle Kinderkonzerte.)

Mein Sohn hat mit 3,5 Jahren angefangen per Suzuki-Mehtode Geige zu lernen, leider hielt die Begeisterung nur die ersten paar Stunden an. Er wollte unbedingt die Töne von einer Geige hören und lernen und nicht mit einer Pappgeige irgendwelche "Spiele" machen. Ich möchte diese Lernmethode hier keineswegs kritisieren, aber für meinen Sohn war das leider ein nicht geeignet. Mittlerweile ist er 5 und wir haben eine Lehrerin gefunden die ihm richtig ernst nimmt und die ihm auch gleich am ersten Tag eine Leihgeige mitgegeben hat, das war für meinen Kleinen wie 3 mal Weihnachten!!! :D

Liebe Grüße
Heidi
Koschka

Re: musikalisches interesse

Beitrag von Koschka »

hallo Heidi,

es liegt nicht nur an Suzuki. Eine gute Suzukilererin hat mir erklärt, dass es meistens schief läuft, wenn ein sehr junges Kind mit einer niedrigen Frustrationsschwelle Geige lernt. Sie hat gleich gewarnt, dass es mit der Geige ein halbes Jahr dauert, bis man aus der Geige akzeptable Töne rausholen kann. Für ungeduldige kleine Kinder hat sie Klavir oder Flöte empfohlen und dazu gibt es auch die gleiche Methode.

LG
Koschka
heidimoritz
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Re: musikalisches interesse

Beitrag von heidimoritz »

Hallo Koschka,

ich weiß was Du meinst und ich bin mir sicher dass es bei vielen Kindern auch der Fall ist, aber bei meinem Sohn war das Problem ein anderes. Er machte alles brav mit und war auch sehr motiviert, er wollte nur unbedingt gleich mit einer echten Geige anfangen. Wir haben dann eben eine andere Violinlehrerin gefunden, wo er dann auch gleich mit einer echten Geige anfangen konnte. Er war nur wegen der Pappgeige so frustriert. Ich denke es lag an der Lehrerin, sie gestaltet den Unterricht extrem spielerisch, klatschen, im Kreis laufen und springen, mein Sohn wollte aber schon den Bogen richtig halten, Noten lernen und keine "Spiele" machen.
Geige ist ein schwieriges Instrument und erfordert viel Ausdauer und ist auch körperlich anstrengend und ich kenne so viele Eltern die aus ihren Kindern kleine Violonisten machen möchten, egal ob das Kind will oder nicht...
Ich finde es allerdings ganz toll wenn so kleine Kinder von der Musik so begeistert und regelrecht besessen sind, welche Unterrichtsmethode bzw. Unterrichtsperson geeignet ist, muss man selber herausfinden.

lg
Heidi
sunnytree
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Re: musikalisches interesse

Beitrag von sunnytree »

Hi,

ich freue mich riesig für euch, daß ihr seine Interessen so früh ernst nehmt und versucht umzusetzen, finde ich riesig.

Mir selbst war das Talent meines Kindes leider so früh nicht aufgefallen (naja, in dem alter habe ich auch immernocht gedacht sie ist irgendwie nicht normal und mein Mann und ich waren Berufspendler :roll: ).
Mit 6 hat sie angefangen Keyboard zu spielen und lernt auch sehr schnell. Ich selber kann Blockflöte, Keyboard und lerne seid 6 Monaten mit meiner großen gemeinsam Gitarre.

LG
sunnytree
Julia1985

Re: musikalisches interesse

Beitrag von Julia1985 »

hallo zusammen,

also erstmal lieben dank heidi für den cd tip. derzeitig findet mein sohn es erstmal toll seinen cd-player an zu machen und im tackt bewegungen auf seiner pappgeige zu machen. wenn er gruppenunterricht hat (alle 14 tage) ist ein mädel das schon eine geige hat ich denke das motiviert auch nochmal. ich hatte aber auch das gefühl das die leherin gut auf jeden einzelnen eingeht und ensprächend dem tempo und den interessen der kinder handelt. mein kleiner ist ein riesen eisenbahnfan und sie hat die übungen dann immer in die richtung erklärt. er kommt mehrmals täglich von alleine damit an und das ist ja schonmal gut.
ich freu mich das ihr für euren kleinen nun jemanden gefunden habt und er nun auch freude am geige lernen hat.
Chiara
Dauergast
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Registriert: Mi 16. Jun 2010, 17:29

Re: musikalisches interesse

Beitrag von Chiara »

Liebe Julia

gerade bei begabten Kindern muss man vorsichtig bei der Lehrerwahl sein, da leider ab und zu ein Musiklehrer mehr seine eigenen Interessen verfolgt, als die des Kindes!
Ich finde aber ein dreijähriges Kind noch viel zu klein, um Geige zu spielen. Ich kenne Euch nicht und es gibt Kinder, die so früh angefangen haben, und wo`s geklappt hat. Dein Sohn muss schon sehr begabt sein und den Willen dazu haben!
Ich bezweifle ganz ehrlich, dass ein dreijähriges Kind einschätzen kann, was es bedeutet, ein Musikinstrument zu spielen! Ich kenne die Methode zu wenig, aber an unserer Musikschule würde wahrscheinlich niemand ein so kleines Kind nehmen.
Das ist meine Meinung, aber Du wirst schon wissen, was gut für Dein Kind ist! ;)

Liebe Grüsse, c
alibaba

Re: musikalisches interesse

Beitrag von alibaba »

Hallo Chiara,

na ein Meister ist noch nie vom Himmel gefallen und selbst die Stargeiger geben zu, das sie nur durch langes, andauerndes und intensives Training so gut geworden sind. Es hängt sehr viel von den Eltern ab, vor allem an der Mutter :D , und vom Kind. Ich habe zwar auch meine Zweifel, wie man ein 3-jähriges zum ständigen üben bekommt, wenn dann mal Routine eingekehrt ist, aber hilfreich ist da, einen normalen Vertrag mit der Musikschule zu unterzeichnen der einem einen flexiblen Ausstieg garantiert. Das man keine Geige kaufen muss und das keine Lernziele gesetzt werden.

Vielleicht ist es gar nicht so schlecht so zeitig anzufangen. immerhin hat man dann schon mal drei Jahre mit "Ermahnungen" verbracht, doch zu üben und ab Schule hat dann das Kind Routine, das dann neben seinen HA auch noch zu üben. Das ist nämlich die neueste Masche bei uns. "Ich hab doch schon HA gemacht, muss ich denn jetzt noch Gitarre üben........" Mama "ermahnt" also bei den HA und zu Musikinstrument und zu die Schuhe vor der tür auszuziehen..........Gott sei Dank ist bei uns schon Routine eingekehrt, die man nicht mehr anzweifeln muss.

Also, probieren würde ich es auf jeden Fall. VG
Julia1985

Re: musikalisches interesse

Beitrag von Julia1985 »

also ich kann hier ja nur für uns sprächen, ich nötige mein kind nicht zum üben. er wollte gerne geige lernen und wir haben gesagt wir versuchen es. ich kann jederzeit mit ihm aufhören und wenn erspäter seine geige bekommt ist das eine geliehene vom geigenbauer. derzeitig ist mir erstmal das gefühl zur musik im zusammenhang mit dem gewählten instrument wichtig. er soll vorallem jetzt wo er noch so klein ist freude an dem haben was er da lernt, bis jetzt kommt er ja mehrmals täglich von alleine an und will seine übungen machen. das es dann einen fliesenden übergang zum üben geben muss ist ja klar. aber das ergibt sich dann.

also ich finde nicht das etwas dagegen spricht wenn er etwas lernt wo er sich erstens auch mal ansträngen muss und zweitens ihm das freude macht. ich will auch nicht das er der nächste david gerret oder was weiß ich wird. er soll mit der geige ein schönes hoppy haben das er sich selber ausgesucht hat und ihm freude macht.

zur lehrerwahl wollte ich auch gern nochmal was sagen. jetzt vom ersten mal kann ich nur sagen das sie toll auf ihn eingeganggen ist und wenn ich das gefühl habe das mein kleiner irgendwie ein problem mit ihr oder ihrer arbeitsweise hat kann man jederzeit einen neuen suchen. sie hat allerdings selber einen 2 jährigen jungen und kann sehr gut mit den kleinen umgehen.
Winnie
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Re: musikalisches interesse

Beitrag von Winnie »

Geige und Streichinstrumente gerne zu hören und sie selbst spielen zu wollen ist nicht dasselbe. Das müssen die Kinder auch erstmal lernen. Es kommt ja nicht nur aufs Gehör an, sondern auch, ob das Kind motorisch in der Lage ist, den Bogen richtig zu führen. Und es kommt auf die Frustrationstoleranz an, wie gut ein Kind beim Üben und Vorspielen mit Rückschlägen umgehen kann. Wenn der Wille, das Instrument zu beherrschen sehr stark ist, aber die Verzweiflung genauso groß, wenn ihm das Geigen nicht so zufliegt wie andere Dinge, dann hilft es dem Kind nicht, sondern wirft es noch mehr zurück.

Ich habe das bei der Tochter meiner Freundin mitbekommen, denn bei denen spielt die Musik in der Familie eine große Rolle. Beide Eltern spielen mehrere Instrumente und die Mutter singt auch selbst in einer Band. Es war klar, dass die Tochter eine musikalische Begabung in die Wiege gelegt bekommen hat. Aber dennoch hat es letzten Endes daran gehakt, dass sie an ihrem fehlenden Selbstvertrauen gescheitert ist. Sie hatte mit ihren Eltern so ein starkes Vorbild vor Augen, dass sie damit nicht fertig geworden ist, dass sie nicht alsbald so gut spielen konnte, wie sie es erwartet hat. Ich glaube noch nicht einmal, dass den Eltern das so wichtig war, aber das Kind hatte diese hohen Ansprüche und diese konnte die Lehrerin dann auch nicht mindern.

Wenn der Fall so gelegen ist, kann dann auch ein Lehrerwechsel nicht viel ausrichten. Dann gilt es erstmal, das Selbstvertrauen wieder aufzubauen, damit das Kind ggf. zu einem späteren Zeitpunkt einen Neustart versuchen kann.

Also, ich würde meiner Tochter beim Geigenunterricht keine 10 Minuten geben, dann würde sie die Geige schon in die Ecke schmeißen. ich habe schon bei David Garret gedacht (der hat ja mit 4 Jahren angefangen), wie die Eltern ihn dazu wohl gekriegt haben. Ich kann mir das so gar nicht vorstellen. :|
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)
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