Neues von uns

Probleme und Lösungen für den Kindergartenalltag
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bine1977

Neues von uns

Beitrag von bine1977 »

Liebe Forumler,
ich hatte über unsere KiGa Probleme berichtet und hatte mich dann an unsere Kinderärztin gewandt. Diese hatte uns ans SPZ überwiesen und dieser Termin hat nun stattgefunden.
Leider gab es zwischenzeitlich auch weitere schlimme Tage im KiGa.
Die Untersuchung hat ca. 1 stunde gedauert und das Ergebnis war nicht wirklich eine Überraschung.
So unser großer "leidet" an Perfektionismus und hat einen ganz großen Leistungsanspruch an sich selbst. In Bereichen in denen er noch nicht so kann wie er will, sich das denkt, verweigert er sich dann durchaus und empfindet seine Leistung als schlecht ( er möchte unedingt alles richtig und am besten machen). Wichtig ist es ihn jetzt aus dieser Ecke rauszuholen. Geschehen soll dies mit einer Ergo-Therapie.
Das KiGa - Gespräch verlief so lala, mich beschleicht das Gefühl, dass man ihm dort am liebsten den ADHS - Stempel aufdrücken würde und gut ist's gewesen... Ich gebe dem ganzen jetzt noch eine Chance und warte zusätzlich mal ab wie die Therapeutin bei der Ergo ihn einschätzt.

Sollte es weiterhin gravierende Probleme geben / oder neue dürfen können wir uns wieder an die Ärztin im SPZ wenden und eine weiterführende Diagnostik angehen. Von daher bin ich froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Es wurde kein IQ-Test o.ä. durchgeführt.

LG Bine
phantasieelli
Dauergast
Beiträge: 213
Registriert: Mo 15. Sep 2008, 23:05

Re: Neues von uns

Beitrag von phantasieelli »

Hallo Bine
bine1977 hat geschrieben:nd hat einen ganz großen Leistungsanspruch an sich selbst. In Bereichen in denen er noch nicht so kann wie er will, sich das denkt, verweigert er sich dann durchaus und empfindet seine Leistung als schlecht ( er möchte unedingt alles richtig und am besten machen). Wichtig ist es ihn jetzt aus dieser Ecke rauszuholen. Geschehen soll dies mit einer Ergo-Therapie.
Das KiGa - Gespräch verlief so lala, mich beschleicht das Gefühl, dass man ihm dort am liebsten den ADHS - Stempel aufdrücken würde und gut ist's gewesen..
Ich will jetzt nicht alles schlecht machen oder sagen ist Quatsch. Ok ist, dass zumindest versucht wird zu helfen.
Ich war damals mit meiner Grossen auch im SPZ, mein Neffe usw auch.
Anscheinend hat sich bis heute nichts geändert. Schema F und gut.
Denn immer hört man dort: Ergotherapie!!! Ich wette das nächste mal , wenn die Ergo nichts bringt, wird Psychomotorik empfohlen.
Kiga hat uns auch immer gesagt unmögliches Sozialverhalten und wir sollten mehr Gesellschaftsspiele spielen :?:
Haben auch alles brav gemacht, weil keine Ahnung und leicht überfordert mit der Situation.
Das Ende von den ganzen Therapien: Unsere Grosse dachte immer, sie macht alles falsch, deshalb immer irgendwelche Therapien.Gespräche usw.........
Und war nachher total verunsichert und erst recht verweigert in jeder Hinsicht.
Ich habe nicht alle Beiträge von Euch gelesen, habt Ihr schon mal mit einem Psychologen unterhalten? Ausserhalb vom SPZ?
Denn SPZ denkt manchmal zu katalogisiert.
Er hat Druck und soll in der Ergotherapie wahrscheinlich lernen, ein langwierige Aufgabe nicht sofort zu beenden sondern in mehreren Terminen.
Beim Psychologen wird er nicht so direkt "gebogen" sondern sehr sensibel durch seine Gefühlswelt gelenkt.
Ich hoffe, ich schreibe hier Quatsch und die Ergo bringt wirklich zum Erfolg, aber der Druck bleibt im Kiga , den aber der Psychologe besser erklären kann und sich evtl mit dem Kiga in Verbindung setzt?
Ich wünsche Euch viel Glück.
Elli
Man braucht nicht geistreich zu sein, um zu beweisen, dass man begabt ist. Aber man braucht viel Geist, um zu verbergen, dass man keine Begabung hat.
"Marcel Achard"
bine1977

Re: Neues von uns

Beitrag von bine1977 »

Liebe Elli,
erstmal vielen Dank für Deinen Ratschlag, ich werde das im Hinterkopf behalten und es erweckt ja schon den Eindruck, dass die Ergo bei allen Problemen heute eingesetz wird. Die ersten 10 Stunden werden wir aber erstmal uneingenommen mitnehmen. Allerdings werde ich dann auch ein weiteres Gespräch führen, um zu sehen, ob es denn für uns wirklich "Sinn" macht.

Gut war für uns der Besuch im SPZ vorerst auf alle Fälle, denn sie haben dort eine Diagnose gestellt, mit der ich zwar teilweise gerechnet hatte, derer Tragweite wir (als Eltern) uns nicht bewußt waren. Jetzt ist es angezeigt erstmal ganz sensibel die Probleme anzugehen und zu warten was es für ihn bringt. Dabei muß er halt lernen sich unterzuordnen, für ihn langweilige Sachen oder eben Sachen die er seiner Meinung nach nicht gut kann, so gut wie es ihm möglich ist mitzumachen. Im Moment belese ich mich auch grade im Netz zu den angesprochenen Punkten und werde gegebenenfalls fachliche Hilfe in Anspruch nehmen. Und ich würde mich auch nicht scheuen bei einem weiteren Termin im SPZ ganz konkrete WÜnsche, Vorstellungen und Ablehnungen zu formulieren.
Die Dame im SPZ hat uns auch ausdrücklich gesagt, wir sollen ihm das ja nicht als Therapie oder Hilfe, weil er etwas nicht kann verkaufen, denn dies würde ihn im Moment nur schaden.

So richtig sehe ich für uns im Moment auch keinen Ausweg, da mir eine Einschulung zu früh wäre und ich es auch so sehe, dass diese Probleme sich dort fortsetzen würden. Die einzige Alternative ist eben ihn zu Hause viel zu fördern, aber ich kann natürlich keine KiGa oder Schulsituation zu Hause schaffen.
Sein Problem ist ja auch vielschichtig, die Erzieherinnen sind nicht so der Hit und sicherlich auch mit der Situation im KiGa überfordert. Die gleichaltrigen Kinder (bei denen er durchaus Freunde hat) langweilen ihn und die Älteren akzeptieren ihn nur zeitweise. Ein Teil seiner Freunde wurde diesen Sommer eben auch eingeschult. Hinzu kommt, dass sie kaum mal rausgehen, sehr viel freie Spielzeit haben und wenig Raum haben. Sollte sich die Situation nicht grundlegend ändern werden wir wohl den KiGa doch wechseln müssen... Dies wäre für uns aber auch nur eine absolute Notlösung, denn nicht alle Probleme würden sich dadurch in Luft auflösen.

LG Bine
Koschka

Re: Neues von uns

Beitrag von Koschka »

hallo bine,

wir haben ähnliche probleme. unserer Psychologe hat uns auch empfohlen das KInd zu motiviren, Sachen zu machen, die es auch noch nicht gut kann. ich habe ihn gefragt - "wie denn?". ersmal an selbständigkeit arbeiten, dass das kind sich selber versorgt. selber die schuhe anzieht, selber die teller abräumt. dann möglichst viel im haushalt helfen lassen, dadurch steigt sein eigenwert in seinen augen. "ich bin genauso viel wert wie alle anderen in der familie, ich leiste auch arbeit". dann hat er vorgeschlagen die schweren aufgaben erstmal mit dem kind zusammen zu machen. darauf achten, warum es nicht klappt. hat das kind eine strategie bei dieser aufgabe? entspricht es seinem Level, oder soll ersmal was einfacheres gemacht werden? was macht es für Fehler? Merkt er selber seine Fehler? Konzentration und gelassenheit üben. wenn es heute nicht klappt, einfach wegräumen, ohne das halbfertiges ergebnis zu zerstören. Mein Sohn ist noch relativ leicht zu haben für den Vorschlag - "machen wir das für den Papa". Er freut sich, wenn er nach hause kommt, dass du es für ihn gemacht hast.

LG
Koschka
bine1977

Re: Neues von uns

Beitrag von bine1977 »

Liebe Koschka,
Danke erstmal für Deinen Tipps. Also zu Hause helfen lassen, werde ich machen bzw. machen wir ohnehin schon. Ihn selbstständiger werden lassen in Form von Kleidung selbst rausnehmen (anziehen macht er allein) und bereitlegen, kann er ruhig machen.
Geht denn Dein Sohn schon in den KiGa und wie wird dort damit umgegangen?

Bei uns zu Hause, versucht der Junge Mann ja gleich von Anfang an abzublocken "ich kaaaaaannn dass nicht!" :?
Ich hab dann immer wieder drauf bestanden, dass er es alleine versucht oder eben so gut macht wie er kann, meist kam er allein zu recht und hat es dann doch zumindest akzeptabel und manchmal auch richtig gut hinbekommen. Oftmals ist er dann auch richtig stolz. Nur leider fruchtet es eben nicht für den KiGa und auch zu Hause ist es mitunter noch eine Nervenprobe für uns.

LG
Koschka

Re: Neues von uns

Beitrag von Koschka »

mit dem KG ist es bei uns nicht viel besser als bei euch. das ist ein toller waldkindergarten, aber er will trotzdem nicht hin. ab und zu bringt er "arbeiten" aus dem KG, sie sind dann sehr penibel und sauber gemacht. er "bastelt" viel seltner als seine Zwillingsschwester. Basteln ist im KG freiwillig, und sie zwingen ihn nicht. mittlerweile bin ich vom Konzept "direkter Druck" abgekommen. Als Beispiel. Sie wollten Einladungskarten zu ihrem Geburtstag basteln. Die Tochter hat gerne ihren Namen geschrieben. Der Sohn wollte nicht. "Ich kann es nicht". da hat mein Mann mit seiner Hand geschrieben. Am nächsten Tag haben wir ein neues Buchstabierspiel ausgepackt. Die Tochter ist auf die Idee gekommen, dass sie die Tiernamen abschreibt. dass war dann so spannend, dass der Sohn seine Hemmung von alleine überwunden hat und auch mitgeschrieben hat. ich habe zuhause eine Wand für besonders schöne kinderarbeiten. und das scheint für ihn sehr wichtig zu sein. wenn ein bild krumm hängt, beschwert er sich sofort. wenn ich ihn zu malen oder basteln motivieren möchte, mache ich ein paar arbeiten weg, dann klafft da ein loch, dann will er meistens was neues machen.

Noch mal zum Thema KG. Wir haben eine gemischte Gruppe, trotzdem findet der Sohn es zu langweilig. ich weiß noch nicht, ob er 2011 eingeschult wird. Falls nicht, müssen wir einen Kindergarten suchen, wo er richtig gefördert und gefordert wird.

LG
Koschka
bine1977

Re: Neues von uns

Beitrag von bine1977 »

Beim ausmalen lernen hab ich auch so einen Trick angewandt. Sohnemann hat in 4 Jahren exakt 1 Bild ausgmalt, dass zwar recht gut, aber ansonsten mag er es nicht und macht es auch nicht. Wir haben jetzt window color und er malt aus wie ein Weltmeister :lol: . Trotzdem ändert sich das ja in der Schule auch nicht, dass er Sachen mit machen muß! Dabei muß er dann weder fehlerfrei sein und auch nicht der Beste, aber dass ist seine innere Einstellung.
Und ehrlich in Mathe würde er sich jetzt schon langweilen und in Sachkunde wäre ihm die Themenbearbeitung zu oberflächlich und wahrscheinlich wüßte er auch vieles schon ... dann bleibt noch Deutsch, wobei er die Buchstaben kann und sie aus Wörtern raushört und ich mir gut vorstellen kann, das ihm zum lesen nicht mehr viel fehlt. Und ich glaube auch nicht, dass sich dieser Vorsprung noch mal verwächst.
Die KiÄ gab uns den Tipp, weil wir ihn ja noch nicht einschulen wollen, dass er dann aber ggf. gleich in die zweite Klasse kommt.

LG Bine
Koschka

Re: Neues von uns

Beitrag von Koschka »

Hallo urmelis,

das mit den Schuhen kenne ich auch. Mein Sohn wollte sie mit 1,5 nicht mal im Laden anprobieren. Als ich ihm mit 1,5 das erste mal gummistiefel angezogen habe, war es eine katastrophe. er konnte plötzlich weder stehen, noch laufen und hat nur geheult. auf die hausaufgaben freue ich mich schon auf. letzte woche musste er bei einer u-untersuchung einen menschen malen. beim kopf hat er angefangen, als er aber bei den füssen hätte sein müssen, hat er stattdessen schon treppen gemalt.
Koschka

Re: Neues von uns

Beitrag von Koschka »

Hallo bine,

ich bin grundsätzlich bei der wahl 1. klasse sehr früh oder 2 klasse ein jahr später gegen die 2. klasse. so was kann nur jemand empfehlen, der es nicht versucht hat, sich in eine eng geschlossene gemeinschaft zu integrieren, und wenn man dazu noch einen handikap hat! die ganze erste klasse lernen die kinder, wie sie sich zu verhalten haben. wenn ein kind direkt in der 2. klasse landet, fehlt ihm diese erfahrung. es gibt klassen, die gemeinsam 1-2 klasse unterrichten, oder sogar 1-4. da könnte man es vielleicht probieren.

ich habe mich auch entschieden, nicht extra für die schule an meinem kind zu arbeiten. so wie du schreibst - so was muss er in der schule doch machen. Das ist nicht mein Problem. dazu sind die lehrer da, sie sollen ihm das beibringen. ich kann uterstützen, habe aber vor der schule keinen absicht ihnen die arbeit wegzunehmen. :) ich helfe meinem Sohn lieber mit der Feinmotorik, damit er es beim schreiben nicht so schwer hat.
bine1977

Re: Neues von uns

Beitrag von bine1977 »

Hallo,
genau die Vorteile mit der Grundschule habe ich bei uns. Es gibt eine Klasse vom 1.-4. Schuljahr, so dass er mit seinen Freunden in einem Raum ist, aber trotzdem am Unterricht der 2. Klasse teilnehmen könnte. Wir wohnen in einem Dorf mit eher wenigen Kindern, so dass Freundschaften und Freizeitaktivitäten ohnehin Altersübergreifend stattfinden.
Natürlich ist es auch Aufgabe der Lehrer mit den einzelnen Persönlichkeiten zu Recht zu kommen, aber bei 20 Kindern auf 1 Lehrer müssen die Kinder sich einfach an gewisse Regeln halten. Und wenn man Pech hat, erwischt man einen eher unengagierten Lehrer und den Kürzeren zieht dabei dann das Kind. Ich finde schon, dass sie lernen müssen mit ihrer Begabung und auch den daraus resultierenden Nachteilen (z.B. Langeweile in der Schule, KiGa) umzugehen. Denn der Frust steigert sich sonst auch beim Kind, wenn es nicht akzeptiert bzw. anerkannt wird. Das ist natürlich eine Gratwanderung, weil Kinder letztlich Kinder sind und sie sich eben nicht verhalten wie kleine Erwachsene. Und da sollten dann auch die Lehrer mithelfen positiv auf das Kind einzuwirken.

LG
Bine
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