Hallo Loewe,loewe03 hat geschrieben:Hallo ihr,
muss auch mal wieder meckern.
Mein Mann hat es vor einigen Jahren eingeführt, dass beim Essen gelesen werden darf. Ich kannte das bis dahin nicht.
Na jedenfalls hat sich unsere 7jährige Tochter seit Jahren nun auch das Lesen am Tische/beim Essen engewöhnt und ständig fliegt das Besteck auf den Boden, Gläser fallen um, Essen fliegt ihr aus dem Mund.
Ich bin echt abgenervt. Ich habe mir deshalb fürs neue Jahr vorgenommen, diese Lese-Sache am Tisch zu beschränken. Sie soll keine Bücher mehr lesen, die man nur mit beiden Händen aufhalten kann. Maximal eine Zeitung, die dann aufgeschlagen liegen bleibt und wenn mit Messer und Gabel gegessen werden soll, dann soll das Lesen ganz tabu sein.
Mein Mann hält sich nicht dran. Er verschlingt seine Zeitungen. Meine Tochter versteht deshalb auch nicht, wieso sie sich ändern muss.
Ist es bei euch auch normal, dass eure Kinder ständig mit Büchern am Esstisch sitzen?
Eigentlich ist das doch kein gutes Benehmen, das weiß ich.
Auf der anderen Seite, freue ich mich über ihre Wissbegier.
Für sie ist Essen ohne Lesen, verschenkte Zeit. Aber, Weihnachten waren wir bei unseren Familien und mir fiel auf, dass unser Kind gar nicht ordentlich am Tisch sitzen und essen kann. Deshalb will ich das jetzt definitiv ändern.
Wie ist das mit euren Kindern so? Ich meine die Kinder, die ständig mit Büchern rumrennen und keine zeit verschenken wollen. Wie kann man solchen Kindern das gepflegte Essen am Tisch schmackhaft machen.
Gesprochen wird natürlich auch bei uns am Tisch. Aber meistens/öfter erhalte ich keine Antworten und führe Selbstgespräche, weil alle in ihre Bücher vertieft sind. Und dann nehme ich mir halt auch eine Zeitung und lese.
Danke und LG loewe
also meine persönliche Erfahrung (mit leider erheblichen Gewichtsproblemen über die Jahre, die ich heute zum Glück gut im Griff habe, die aber auch mit so einer laxen Einstellung meiner Eltern zusammenhingen) ist, das es wichtig ist sich auf das Essen zu konzentrieren, Es ist "ok" wenn der Akt des Essens in z.B. Rollenspiele eingebunden ist, also z.B. Dino X mag das und Pferd Y will das nicht, aber das Essen an sich mit Aktivitäten zu verknüpfen die nichts mit Essen zutun haben, halte ich für nicht gut.
Warum ?
Essen ist ein höchst rudimentäres Bedürfnis, welches eine lebenswichtige Notwendigkeit hat. Es hat auch noch einen sozialen und gesellschaftlichen Stellenwert (wie Du erfahren hast) dieser ist aber nicht so wichtig! Es geht einfach um Körpergefühl, denn "ich" merke wenn ich essen und gleichzeitig Lese oder Fernseh schaue nicht wirklich was ich esse und es fällt jedem Menschen schwer bei Ablenkungen seine Körpersignale wahrzunehmen, zu denen auch das Sättigungsgefühl gehört!
Ich unterstütze daher (hier, wenn auch nur virtuell) Dein Vorhaben diese Regelung zu beenden! Ich warne aber gleichzeitig vor Radikalität, denn es braucht für solche Veränderungen fließende Übergänge, das betrifft sowohl das Befinden eures Kindes, aber auch eure Interaktion als Lebenspartner. Auch wenn ich z.B. persönlich denke das meine Frau viele "Fehler" macht, so denkt sie das gleiche von mir und es steht einem Menschen nicht an den anderen für seine (vermeintlichen) Fehler zu "richten", sondern, es bedarf, des andauernden, konsequenten und kompromisslosen Dialoges der Partner um Missstände auszuräumen!
Liebe Grüße
Heiner