Hallo Betty,
ich wohne in Sachsen.
Bisher war die Überlegung des Kindergartens, unseren Sohn ab September in die Vorschulgruppe aufzunehmen, um eben seine soziale Entwicklung besser einschätzen zu können. Und es wäre auch für mich eine gute Möglichkeit gewesen, zu sehen, wie er mit den Anforderungen zurecht kommt. (Genau wie du sagst, eben das was über das geistige hinaus geht) Die Erzieherin hat die Amtsärztin gefragt, was sie dazu meint. Und diese meint eben nach den gestrigen 30 min nein. Nun ist es bei uns so, dass die Amtsärztin das letzte Wort hat. (Die Schule schließt sich ihrer Meinung an auch wenn die das anders sehen würden) D.h. er hat keine Chance mehr 2012 evtl. eingeschult zu werden. Für uns war dies immernoch eine Option.
Ich selbst bin nicht auf die Idee mit der Vorschule gekommen, sondern der Kindergarten. Sie meinen er wird sehr bald total unterfordert sein und sein Verhalten kippt dann hervorgerufen durch Desinteresse um. Die Erziehrin meint, sie hat eben noch 10 andere Kinder in der Gruppe und kann den Anforderungen von unserem Sohn nicht gerecht werden, weil sie dann nur mit ihm zu tun hätte. Bisher hat sie sich wirklich total viel Mühe gegeben und ihn entsprechend unterstützt. Aber er will halt immer mehr und mehr wissen. Gestern hat er im Supermarkt fremden Leuten vorm Wurstregal vorgelesen, was auf den Wurstpackungen steht. Du ahnst vielleicht, wie doof die mich angesehen haben.
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Aber ich kann ja nichts dafür, er eignet sich das alles allein an.
Bei meiner Tochter haben wir die Entscheidung für die frühere Einschulung am allerletzten Tag getroffen. Das war so ein Stress. Ich war froh, dass diesmal alles etwas ruhiger läuft. Aber nun bin ich wieder am Anfang. Meine Tochter ist sehr klein für ihr Alter und sie hat einen Zwillingsbruder. Kannst Du dir vorstellen, wieviele Vorwürfe wir uns damals anhören mussten. 1. weil sie doch so klein ist und 2. weil wir die Zwillinge auseinandergerissen haben. Das hat mich damals total verunsichert. Aber heute weiß ich, dass wir alles richtig gemacht haben. Sie hat schon immer mit älteren Kindern gern gespielt und denen auch gesagt, was gespielt wird. Gerade die größten Kinder in der Klasse sind ihre besten Freunde. (Ihr Freund und ihre beste Freundin sind jeweils 25 cm größer als sie) Und sie hat kein Problem mit ihrer Größe. Immer sind es die Außenstehenden die sich eine Meinung bilden und dann entscheiden wollen. Und weder sie noch ihr Zwillingsbruder haben Schaden genommen, weil sie nun in unterschiedlichen Jahren eingeschult wurden. Im Gegenteil, sie spricht nicht mehr für ihren Bruder und jeder der beiden wird als ganz normales Kind wahrgenommen, mit eigenen Freunden und eigenen Interessen. Das ewige Vergleichen der beiden hatte damit auch ein Ende.
Danke fürs Zuhören.
LG ShariB