Naja, es geht ja um die Abschaffung der Schulpflicht, nicht der Bildungspflicht. Wenn die Kinder die jährlichen Externistenprüfungen bestehen ist alles in Ordnung, wenn nicht kann man die Prüfung noch 2x wiederholen. In Extremfällen, wenn z.B. im Rahmen der ersten Prüfung schon festgestellt wird, dass die Leistungen eines Kindes deutlich zurückliegen, gibt es sehr wohl gesetzliche Möglichkeiten, das Recht für homeschooling zu entziehen. Kommt aber selten zur Anwendung. Allein aus diesem Grund werden trotz homeschooling-Möglichkeit Kinder aus bildungsfernen Familien (auch die Mädchen, die eigentlich nichts lernen sondern nur heiraten sollen) weiter in die Schule geschickt werden. Die Eltern haben ja immer noch die Möglichkeit, das Kind einfach öfter "krankheitshalber" zu entschuldigen, wenn sie nicht wollen, dass es so häufig in die Schule geht .orangenminze hat geschrieben:...mir gehen gerade noch Familien durch den Kopf, die ihre (meist sind die Töchter betroffen) Kinder am liebsten gar nicht oder nur so kurz wie nötig zur Schule gehen lassen wollen. Da sind zum einen islamische, bildungsferne Familien, zum anderen aber auch freichristliche Familien, in denen die Mädchen maximal die Pflichtjahre zur Schule gelassen werden. In meiner Jahrgangsstufe war so ein Mädchen, die auf Wunsch ihrer Eltern und deren Glaubensgemeinschaft nach der 10. Klasse die Schule verlassen musste. Auch wenn das Mädchen sehr gerne Abitur gemacht hätte. Ich weiss nicht, ob sie überhaupt zur Schule gelassen worden wäre, wenn es keine Schulpflicht geben würde...
Ich kenne übrigens ein österreichische Frau, deren Eltern trotz ausgezeichnetem Volksschulzeugnis nicht wollten, dass sie aufs Gymnasium geht, weil die Nachbarn sonst denken könnten, die Familie würde sich für "was besseres" halten . Tja, die Motive für solche Entscheidungen sind oft echt krass...
...in der Hauptschule galt sie dann auch auf Grund ihrer vielfältigen Interessen um umfassenden Allgemeinbildung bald als "komisch" und als "Streberin".
Na, kostspielig bestimmt nicht! Hast du Dir schon mal angeschaut was Beschulung kostet? Vergleich mal die Kosten von einem Jahr Schulbesuch mit den Kosten und dem Verwaltungsaufwand EINER Externistenprüfung! Rein vom Kostenfaktor müsste man die Eltern, die Homeschooling praktizieren, um ein vielfaches mehr unterstützen, als man das aktuell tut.orangenminze hat geschrieben:Und was die Verantwortlichkeit der Eltern angeht: ... die Mehrheit würden für ihre Kinder bestimmt weiterhin die Regelschule wählen, aus einem Leistungsdenken heraus und weil sie denken, das Schule auch ein Ort des sozialen Lernens ist...
Eine Möglichkeit den Einzelfall zu prüfen, würde für die wenigen Ausnahmen reichen. Wahrscheinlich nicht sehr praktikabel und zu kostspielig, aber nur mal so angedacht.
lg orangenminze