
Ich will ja nicht drauf rumreiten, aber "wollte" ist in diesem Fall wirklich Präteritum. Es beschreibt die Aussage: Ich habe den Entschluss gefasst, dir zu sagen, dass du mir noch einen Apfelsaft machen sollst. Dann bin ich abgelenkt worden und habe es dann vergessen. Nun ist es mir wieder eingefallen, deswegen sage ich es dir jetzt. (Das Wollen hat bereits in der Vergangenheit stattgefunden.)
Im Grunde genommen kommt man bei all diesen Dingen immer wieder auf diesen einen Punkt zurück: die Kinder lernen es nur durch Nachahmung, irgendeine Quelle müssen sie haben. Aber dennoch kann sich die Sprache nicht so ausprägen, wenn das Gehirn nicht in der Lage ist, solch komplizierte Satzstrukturen anzuwenden. Denn sie lernen es ja nicht nur auswendig und reproduzieren es, sondern sie müssen ja auch andere Sachverhalte mit ganz anderen Vokabeln in die gleiche kompliziert Form bringen.
Und so, wie ich jetzt zum Beispiel Schwierigkeiten habe, ein Sodoku zuende zu führen, weil mir die Vorstellungskraft dafür fehlt, können viele Menschen das mit komplizierten grammatikalischen Konstruktionen nicht. Wenn es bei Amelie jetzt mal nur ein Satz gewesen wäre, dann dächte ich: Nachgeplapptert... Aber so ist es ja nicht, sie bildet die Sätze selber mit irgendwelchen Verben, die in meinem Sprachschatz nicht so häufig vorkommen. "Ich fürchte mich davor, dass ich heute nacht wieder in die Hose pieseln könnte."
Im Grunde genommen könnte man ja bei jeder sprachlichen Äußerung vermuten, dass sie nur nachgeahmt wurde. Ich finde die Abgrenzug sehr schwierig.
"Entschuldigung, ich habe nur kurz fantasiert." meine große Tochter, 4 Jahre alt (inzwischen 9 geworden)