HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Skuld
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Skuld »

Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Tipps und die anregende Diskussion.

Ich denke, ein Kinderarzt (jedenfalls unsere) hat schon massig Kinder gesehen und erlebt und kann es durchaus einschätzen, ob ein Kind weiter ist als andere.
Das ist mein Sohn sicherlich, aber ihr wisst selbst, dass es um Umgang mit dem eigenen Kind "normal" ist, wie es sich verhält.

Gestern nun war er auf Besuch in der Grundschule, mit den anderen Kinder, die in diesem Jahr regulär eingeschult werden. Es hat ihm sehr gut gefallen! Aber mir ist natürlich auch klar, dass es ihm nicht zwingend gefallen muss, wenn er erst einmal eingeschult ist, und zurück in den Kindergarten geht es ja dann nicht mehr.Einmal eingeschult ist man schulpflichtig.

Mein Mann gibt regelmäßig zu bedenken, dass er aufgrund seiner geringen Größe, seines geringen Alters und dann auch noch seiner "Klugheit" wahrscheinlich nicht akzeptiert werden würde und auch das war es ja, was ich hier bei jemandem las... Ich habe das bisher für ziemlich unwahrscheinlich gehalten, aber Kinder sind offenbar doch gemeiner als ich immer annehmen wollte.

Nach dem Schulbesuch habe ich das Gespräch mit der Kindergärtnerin gesucht und dabei kam heraus, dass er sich dort verhalten hat, wie ich es erwartet hätte. Er ist offen, gesellig und wissbegierig, hat alles mit Freuden mitgemacht. Allerdings gab sie zu bedenken, dass er wenn ihn etwas interessiert Feuer und Flamme dafür ist, mag er etwas nicht, macht er auch nicht mit. Das wohl gestern nicht so, aber so ist sein Wesen. Im Grunde halte ich das für normal, aber möglicherweise macht er dann überhaupt nichts, von dem was man von ihm fordert. Das kann im nächsten Jahr auch noch so sein, das muss sich bis dahin nicht ändern.

Im Kindergarten selber ist schon manchmal frustrierend für ihn. Vielleicht ist es für mich aber auch schlimmer als für ihn. Mir fehlt (trotz der geringen Kinderzahl - 15 Kinder im gesamten Kindergarten) die Individualität und auch die Förderung. Was er bis jetzt gelernt hat, könnte er auch bei uns zu hause gelernt habe, will sagen ich erkenne nichts, was mir unbekannt wäre, was mein Sohn an Können mitgebracht hat (dabei meine ich in erster Linie Lieder und Gedichte, die hatten wir schon im Kindergarten und die haben wir mit ihm zu hause auch gelernt) Und ansonsten berichtet er gar nichts, wirklich nichts vom Kindergarten. Selten, von Ungerechtigkeiten, aber ich nehme an, er kann damit umgehen. Zum Beispiel berichtet er, dass er immer nur angemeckert wird, auch wenn er mit anderen zusammen Unsinn macht, bekommt er das Geschimpfe. Aufgrund der geringen Kinderzahl ist die Auswahl an Freunden auch nicht so groß. Der, den mein Sohn als Freund bezeichnet, ist eher so einer, wo ich immer denke, den möchte man eigentlich nicht zum Freund haben. Petzten bis zum Umfallen, Anstiften zum Unsinn machen und dann den anderen verpfeifen und es genießen, wenn der Freund Schimpfe bekommt (der Ausgeschimpfte ist in dem Falle immer mein Sohn). Da ich aber keinen Einfluss darauf habe, muss ich darauf vertrauen, dass mein Sohn irgendwann erkennt, dass das kein guter Freund ist. Ich habe auch das Gefühl, dass ich ihn deshalb in eine andere Umgebung bringen muss, damit er noch mal erlebt, dass Freunde so nicht sind. Er selbst verhält sich so nicht. Hat auch schon böse Zurückweisung von diesem vermeintlichen Freund erfahren und festgestellt, dass man sich als Freund so nicht verhält und das für ihn selber niemals so in Frage kommen würde.....

Während ich das hier so schreibe, wird mir klar, dass die Schule kein Allheilmittel ist. Ein Kindergartenwechsel wäre auch eine Variante - nur dass ihm da der blöde Mittagsschlaf erhalten bliebe. Er schläft seit er 3 Jahre alt ist keinen Mittag mehr. Und im Osten sind die Kindergärten so unflexibel, dass jedes Kind sich jeden Mittag hin legen muss. Mit dem Ergebnis, dass er die anderen, die vielleicht tatsächlich noch schlafen, stört. Das stört die Erzieher usw...
Ich versuche ihn immer nach dem Mittagessen nach Hause zu holen, aber das klappt nicht immer und ohne meine Eltern gar nicht. Das hat den Preis, dass er am Nachmittag nur noch mit Großen zusammen ist.... keine Kinderkontakte am Nachmittag, auch blöd, aber besser als schlafen...

Ich weiß es immer noch nicht, aber die Tendenz geht dahin im Kindergarten zu bleiben, den aber zu wechseln... Ich werde euch berichten ;)
... sie werden irgendwo geboren und werden anderswo zu Staub
dazwischen ziehn sie mit dem Winde
durch alle Wüsten dieser Welt.
Denn Menschen haben keine Wurzel,
die sie an einem Platze hält...
Rabaukenmama
Dauergast
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Rabaukenmama »

Skuld hat geschrieben: Ich denke, ein Kinderarzt (jedenfalls unsere) hat schon massig Kinder gesehen und erlebt und kann es durchaus einschätzen, ob ein Kind weiter ist als andere.
Das ist mein Sohn sicherlich, aber ihr wisst selbst, dass es um Umgang mit dem eigenen Kind "normal" ist, wie es sich verhält.
Ich glaube dass man als Eltern viel mehr über das eigene Kind weiß als ein Kinderarzt. Ich habe schon von mehreren Personen gehört dass man meinen Sohn ja unbedingt vorzeitig einschulen MÜSSE weil er sonst ja geistig verkümmert, aber diese Menschen kannten nur einen Teil seiner Persönlichkeit. Wenn er woran Spass hat und motiviert ist dann ist natürlich alles toll. Und er neigt zum Rampensau-Verhalten wenn er merkt, dass jemand seine Fähigkeiten bewundert.

Punkte wie Frusttoleranz oder einfach Verweigerung ("Ich mag nicht!!!") kennen diese Menschen nicht von meinem Sohn, aber ICH weiß sehr wohl auch, wo seine Schwächewn liegen.
Skuld hat geschrieben: Mein Mann gibt regelmäßig zu bedenken, dass er aufgrund seiner geringen Größe, seines geringen Alters und dann auch noch seiner "Klugheit" wahrscheinlich nicht akzeptiert werden würde und auch das war es ja, was ich hier bei jemandem las... Ich habe das bisher für ziemlich unwahrscheinlich gehalten, aber Kinder sind offenbar doch gemeiner als ich immer annehmen wollte.
Ich finde es seltsam wenn von Erwachsenen in den Raum gestellt wird wie Kinder auf ein anderes Kind (ihrem Weltbild nach) reagieren. Denn es kommt fast immer anders, als man denkt.

Kinder können sehr gemein sein, das habe ich in meiner Kindheit am eigenen Leib erfahren. Aber es braucht keine offensichtlichen Gründe wie z.b. geringe Größe oder Übergewicht um Außenseiter zu werden. Ich kann mich erinnern in der Schule unter anderem deswegen verspottet worden zu sein, weil ich mein Joghurt mit einem langen Löffel gegessen habe. Und ich erinnere mich an ein extrem übergewichtiges, jugendliches Mädchen (ca. 16) dass allseits beliebt war und sogar Rädelsführerin einer "Bande", die großteils aus Burschen bestand. Dieses Mädchen war übrigens gar nicht zimperlich dabei, andere auszugrenzen...

Und glaubt dein Mann, wenn er schon in den Raum stellt, dein Sohn könnte seiner Klugheit wegen nicht akzeptiert werden, dass er weniger klug ist, wenn er ein Jahr später eingeschult wird :gruebel: ?

Diese Mutmaßungen was VIELLEICHT sein KÖNNTE wären für mich keinerlei Entscheidungskriterium. Tatsächlich steht und fällt sehr viel mit der Lehrperson und der Klassengemeinschaft - beides Dinge, auf die ihr nur wenig Einfluss habt.
Skuld hat geschrieben: Im Kindergarten selber ist schon manchmal frustrierend für ihn. Vielleicht ist es für mich aber auch schlimmer als für ihn. Mir fehlt (trotz der geringen Kinderzahl - 15 Kinder im gesamten Kindergarten) die Individualität und auch die Förderung. Was er bis jetzt gelernt hat, könnte er auch bei uns zu hause gelernt habe, will sagen ich erkenne nichts, was mir unbekannt wäre, was mein Sohn an Können mitgebracht hat (dabei meine ich in erster Linie Lieder und Gedichte, die hatten wir schon im Kindergarten und die haben wir mit ihm zu hause auch gelernt) Und ansonsten berichtet er gar nichts, wirklich nichts vom Kindergarten.
Was wäre deine Erwartungshaltung an den Kindergarten? Was sollte er dort lernen was er zu Hause nicht lernen kann? Mir fällt jetzt rein gar nichts ein, was ein kluges Kind im Kindergarten groß "lernen" sollte.

Was mir am Kindergarten meines Großen z.B. gefällt sind die vielen Aktivitäten. Mal gehen sie ins Kindertheater, mal in die Schokoladefabrik, dann wieder Kastanien sammeln oder auf den Bio-Bauernhof. Es wird selbst Getreide angebaut um damit Brot zu backen, dann gibt´s mal wieder einen Naturpark-Besuch oder das Konzert eines Kinderlieder-Machers. Meiner Meinung nach ein buntes, abwechslungsreiches Programm. Natürlich ist nicht alles gleich interessant, während mein Sohn vom Naturpark-Besuch begeistert war konnte er z.B. mit der Ausstellung "Kleider machen Leute" so gar nichts anfangen. Und ich glaube schon, dass mein Sohn von diesen Aktivitäten insgesamt profitiert, auch wenn er nicht unbedingt so viel "Neues" dabei dazulernt.

Mein Sohn klebt - wie alle Kindergartenkinder - aus Teigwaren einzelne Buchstaben auf Papierblätter - und das seit 2 Jahren! Ich (mit meinen Vorurteilen) dachte, das müsse für ihn schrecklich langweilig sein. Tja, und dann war er zwei Tage krank und als wir wieder in den Kindergarten kamen waren an der Wand etliche Bilder vom Buchstaben "C" aus Sonnenblumenkernen geklebt. Was sagte mein Sohn, als er das sah? "Ohjeh! Als ich krank war haben die anderen das C gelernt und ich war gar nicht dabei! Wie schade!!!". Diese Aussage hat mich dann wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Nur weil mein Kind die Buchstaben schon alle kannte, als er seinen 2. Geburtstag hatte, heißt das nicht, dass ihn Buchstaben-aufkleben nicht interessiert 8-) .

Ich gehe jetzt wieder davon aus, dass im Kindergarten alles ok ist, solange weder von meinem Kind noch von den BetreuerInnen Beschwerden kommen. Dabei erwarte ich nicht, dass die BetreuerInnen meinem Sohn irgendeine spezielle Betreuung oder Förderung zukommen lassen - es reicht mir, wenn sie ihn in seinem Wissensdrang nicht bremsen oder behindern.

Skuld hat geschrieben: Selten, von Ungerechtigkeiten, aber ich nehme an, er kann damit umgehen. Zum Beispiel berichtet er, dass er immer nur angemeckert wird, auch wenn er mit anderen zusammen Unsinn macht, bekommt er das Geschimpfe. Aufgrund der geringen Kinderzahl ist die Auswahl an Freunden auch nicht so groß. Der, den mein Sohn als Freund bezeichnet, ist eher so einer, wo ich immer denke, den möchte man eigentlich nicht zum Freund haben. Petzten bis zum Umfallen, Anstiften zum Unsinn machen und dann den anderen verpfeifen und es genießen, wenn der Freund Schimpfe bekommt (der Ausgeschimpfte ist in dem Falle immer mein Sohn). Da ich aber keinen Einfluss darauf habe, muss ich darauf vertrauen, dass mein Sohn irgendwann erkennt, dass das kein guter Freund ist. Ich habe auch das Gefühl, dass ich ihn deshalb in eine andere Umgebung bringen muss, damit er noch mal erlebt, dass Freunde so nicht sind. Er selbst verhält sich so nicht. Hat auch schon böse Zurückweisung von diesem vermeintlichen Freund erfahren und festgestellt, dass man sich als Freund so nicht verhält und das für ihn selber niemals so in Frage kommen würde.....
Solche Freunde findet man in der Schule auch ;). Natürlich auch "bessere", aber die Freundeswahl ist (GsD) Privatsache unserer Kinder. Ich erinnere mich, dass meine Eltern sich immer gewünscht hätten ich würde das gleichaltrige Nachbarmädchen als Freundin akzeptieren. Wäre auch naheliegend gewesen, aber dieses Mädchen war so anders als ich selbst dass mir lieber war, "schlechten" Freunden nachzulaufen, als mit dem Nachbarmädchen zu spielen.
Skuld hat geschrieben: Ein Kindergartenwechsel wäre auch eine Variante - nur dass ihm da der blöde Mittagsschlaf erhalten bliebe. Er schläft seit er 3 Jahre alt ist keinen Mittag mehr. Und im Osten sind die Kindergärten so unflexibel, dass jedes Kind sich jeden Mittag hin legen muss. Mit dem Ergebnis, dass er die anderen, die vielleicht tatsächlich noch schlafen, stört. Das stört die Erzieher usw...
Ich versuche ihn immer nach dem Mittagessen nach Hause zu holen, aber das klappt nicht immer und ohne meine Eltern gar nicht. Das hat den Preis, dass er am Nachmittag nur noch mit Großen zusammen ist.... keine Kinderkontakte am Nachmittag, auch blöd, aber besser als schlafen...
Ich habe das jetzt schon oft gelesen und bin echt entsetzt wie anders es offensichtlich in Deutschland läuft. Meine Kinder halten beide keinen Mittagsschlaf mehr - der Große hat mit 2 Jahren und 10 Monaten aufgehört und der Kleine mit 2 Jahren und 8 Monaten. Sie gehen in verschiedene Kindergärten (einer privat, einer städtisch) und bei beiden Kindergärten war schlafen oder nicht-schlafen NIE ein Problem. Wenn ich lese, dass es in Deutschland anscheinend üblich ist, Kinder zum schlafen oder still-liegen zu zwingen, egal, ob sie wollen oder nicht, dann frage ich mich echt warum nicht mehr Eltern dagegen angehen.

In den Kindergärten meiner Buben werden die meisten kleineren Kinder zum schlafen hingelegt und die BetreuerInnen kümmern sich unterdessen um die Nicht-Schläfer. Es ist auch für diese Kinder "Ruhestunde", aber sie dürfen sich still beschäftigen (Bilderbuch anscheun, lesen, Brettspiele, Puzzle,...) oder es wird etwas vorgelesen.

Wenn ich lese, dass es in Deutschland anscheinend üblich ist, Kinder zum schlafen oder still-liegen zu zwingen, egal, ob sie wollen oder nicht, dann frage ich mich echt warum nicht mehr Eltern dagegen angehen. Ist jetzt OT, aber der Mittagsschlaf-Zwang soll nicht Kriterium für oder gegen eine vorzeitige Einschulung sein.
Skuld hat geschrieben: Ich weiß es immer noch nicht, aber die Tendenz geht dahin im Kindergarten zu bleiben, den aber zu wechseln... Ich werde euch berichten ;)
Ja, bitte schreib wie es weitergeht!
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
Skuld
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Skuld »

Das mit dem Schlafen im Kindergarten erachte ich auch als Problem. Leider führt kein Weg dahin, das im Kindergarten anders zu handhaben. Aus personellen Gründen wurde uns gesagt. In der Ruhezeit machen die Erzieherinnen ihre Pause (die ihnen ja durchaus auch zusteht) und sie erledigen Bürokram, der sonst liegen bliebe bis nach der Arbeit. Das eigentliche Problem hierbei scheint also zu sein, dass die Gemeinde nicht genug Erzieher einstellt bzw. diese nicht Vollzeit arbeiten dürfen (das bestimmt ebenfalls die Gemeinde als Dienstherr).

Ein Wechsel in einen anderen staatlichen Kindergarten bringt also keine wirkliche Besserung, da es ja innerhalb der Gemeinde in jedem Kindergarten so läuft....

Was ich von einem Kindergarten erwarte? Aus meiner eigenen Kindergartenzeit weiß ich, dass wir im letzten Jahr vor der Schule mehrmals in der Woche Vorschule hatten. Dazu mussten wir speziell ausgestattete Taschen mitbringen, in denen alles mögliche drin war.... Rechenstäbchen, Buntpapier.... kein Ahnung ich weiß nicht mehr genau, was da alles drin war. Aber wir haben tatsächlich im Kindergarten (und ich war zu der Zeit ungefähr im selben Alter wie mein Sohn jetzt) mit Mengenlehre begonnen... so etwas eben.... da kommt heute aus der Kita gar nichts. Das würde seinen Kopf mit Sicherheit mehr fördern als sich nur jedes Jahr die Kleine Raupe Nimmersatt vorgelesen zu bekommen und die dann bis zum Erbrechen auszuwerten. Und ich meine wirklich JEDES JAHR....
Sie beschäftigen sich auch seit ca. 6 Monaten mit Märchen... Es mag nicht schlecht sein sich über einen gewissen Zeitraum mit einem Thema auseinander zusetzen. Aber ehrlich, was machen die da? Lesen die jeden Tag ein Märchen vor???? Schön, aber erklärt man den Kindern mehr dazu? Bei dem, was ich im Kindergarten unter der Rubrik "Was wir heute gemacht haben" zu lesen bekomme, habe ich da so meine Zweifel. In der Regel steht da ein Satz pro Tag, mit viel Glück ist er fehlerfrei geschrieben, meistens aber nicht.

Noch mal zur Wahl seiner Freunde: Natürlich soll er sich seine Freunde selber suchen und ich werde ihm sicher nicht sagen, wen ich für besser halte (meine Eltern haben mir auch nie "Freunde" ans Herz gelegt), aber ihm fehlt einfach auch die Auswahl. In seinem Kindergarten sind im Alter von 5 Jahren mit ihm genau 3 Jungen... der eine ist unterbelichtet (das muss ich einfach so sagen, sorry, aber so ist es eben) der andere ist die Petze.... Was bleibt ihm? Da er in der große Gruppe ist bleiben nur die Jüngeren, was nicht schlecht ist. Allerdings hat er sich schon als sehr kleiner Knirps (er war 2) an den Jungen orientiert, die in dem Jahr in die Schule kamen (und die haben tatsächlich mit ihm gespielt) und ich hatte an anderer Stelle hier schon mal erwähnt, dass er nach dem diese Jungen eingeschult worden, gelitten hat wie ein Hund. Und man hat ihm sehr,sehr, sehr angemerkt wie traurig er war.

Was die Äußerungen meines Mannes betrifft: Er hatte eine miserable Schulzeit! Er will sein Kind davor bewahren. Sicher ist ihm klar, dass er es nicht davor bewahren kann, dass es möglich wäre, dass unserem Sohn Ähnliches widerfährt wie ihm. Ihm ist schon klar, dass das mit dem letzten Kindergartenjahr nur aufgeschoben ist, aber er glaubt eben auch, dass es für unseren Sohn besser wäre, weil er dann eben wie alle anderen eingeschult wird (Ein bisschen Angepasstsein, kann sicher nicht schaden, das sehe ich auch so). Aber um die Probleme meines Mannes mit seiner Schulzeit (die offenbar so traumatisch war, dass ihn das bis heute prägt) würden hier noch mal ein ganz eigenes Thema ausfüllen. Er war nämlich eines dieser unerkannten hochbegabten Kinder, die verhaltensauffällig werden. Sein Abschieben auf eine Förderschule wurde nur durch einen blickigen Schulpsychologen verhindert. Lehrer und auch die eigene Mutter arbeiteten fleißig an der Realisierung der Förderschule (und das obwohl er Klassenbester war, mit alles Einsen... nur die Kopfnoten entsprachen nicht den Erwartungen...)

Nun hab ich auch dazu viel mehr geschrieben als ich wollte.... :oops:
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Denn Menschen haben keine Wurzel,
die sie an einem Platze hält...
Skuld
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Skuld »

Das mit dem Schlafen im Kindergarten erachte ich auch als Problem. Leider führt kein Weg dahin, das im Kindergarten anders zu handhaben. Aus personellen Gründen wurde uns gesagt. In der Ruhezeit machen die Erzieherinnen ihre Pause (die ihnen ja durchaus auch zusteht) und sie erledigen Bürokram, der sonst liegen bliebe bis nach der Arbeit. Das eigentliche Problem hierbei scheint also zu sein, dass die Gemeinde nicht genug Erzieher einstellt bzw. diese nicht Vollzeit arbeiten dürfen (das bestimmt ebenfalls die Gemeinde als Dienstherr).

Ein Wechsel in einen anderen staatlichen Kindergarten bringt also keine wirkliche Besserung, da es ja innerhalb der Gemeinde in jedem Kindergarten so läuft....

Was ich von einem Kindergarten erwarte? Aus meiner eigenen Kindergartenzeit weiß ich, dass wir im letzten Jahr vor der Schule mehrmals in der Woche Vorschule hatten. Dazu mussten wir speziell ausgestattete Taschen mitbringen, in denen alles mögliche drin war.... Rechenstäbchen, Buntpapier.... kein Ahnung ich weiß nicht mehr genau, was da alles drin war. Aber wir haben tatsächlich im Kindergarten (und ich war zu der Zeit ungefähr im selben Alter wie mein Sohn jetzt) mit Mengenlehre begonnen... so etwas eben.... da kommt heute aus der Kita gar nichts. Das würde seinen Kopf mit Sicherheit mehr fördern als sich nur jedes Jahr die Kleine Raupe Nimmersatt vorgelesen zu bekommen und die dann bis zum Erbrechen auszuwerten. Und ich meine wirklich JEDES JAHR....
Sie beschäftigen sich auch seit ca. 6 Monaten mit Märchen... Es mag nicht schlecht sein sich über einen gewissen Zeitraum mit einem Thema auseinander zusetzen. Aber ehrlich, was machen die da? Lesen die jeden Tag ein Märchen vor???? Schön, aber erklärt man den Kindern mehr dazu? Bei dem, was ich im Kindergarten unter der Rubrik "Was wir heute gemacht haben" zu lesen bekomme, habe ich da so meine Zweifel. In der Regel steht da ein Satz pro Tag, mit viel Glück ist er fehlerfrei geschrieben, meistens aber nicht.

Noch mal zur Wahl seiner Freunde: Natürlich soll er sich seine Freunde selber suchen und ich werde ihm sicher nicht sagen, wen ich für besser halte (meine Eltern haben mir auch nie "Freunde" ans Herz gelegt), aber ihm fehlt einfach auch die Auswahl. In seinem Kindergarten sind im Alter von 5 Jahren mit ihm genau 3 Jungen... der eine ist unterbelichtet (das muss ich einfach so sagen, sorry, aber so ist es eben) der andere ist die Petze.... Was bleibt ihm? Da er in der große Gruppe ist bleiben nur die Jüngeren, was nicht schlecht ist. Allerdings hat er sich schon als sehr kleiner Knirps (er war 2) an den Jungen orientiert, die in dem Jahr in die Schule kamen (und die haben tatsächlich mit ihm gespielt) und ich hatte an anderer Stelle hier schon mal erwähnt, dass er nach dem diese Jungen eingeschult worden, gelitten hat wie ein Hund. Und man hat ihm sehr,sehr, sehr angemerkt wie traurig er war.

Was die Äußerungen meines Mannes betrifft: Er hatte eine miserable Schulzeit! Er will sein Kind davor bewahren. Sicher ist ihm klar, dass er es nicht davor bewahren kann, dass es möglich wäre, dass unserem Sohn Ähnliches widerfährt wie ihm. Ihm ist schon klar, dass das mit dem letzten Kindergartenjahr nur aufgeschoben ist, aber er glaubt eben auch, dass es für unseren Sohn besser wäre, weil er dann eben wie alle anderen eingeschult wird (Ein bisschen Angepasstsein, kann sicher nicht schaden, das sehe ich auch so). Aber um die Probleme meines Mannes mit seiner Schulzeit (die offenbar so traumatisch war, dass ihn das bis heute prägt) würden hier noch mal ein ganz eigenes Thema ausfüllen. Er war nämlich eines dieser unerkannten hochbegabten Kinder, die verhaltensauffällig werden. Sein Abschieben auf eine Förderschule wurde nur durch einen blickigen Schulpsychologen verhindert. Lehrer und auch die eigene Mutter arbeiteten fleißig an der Realisierung der Förderschule (und das obwohl er Klassenbester war, mit alles Einsen... nur die Kopfnoten entsprachen nicht den Erwartungen...)

Nun hab ich auch dazu viel mehr geschrieben als ich wollte.... :oops:
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Denn Menschen haben keine Wurzel,
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sinus
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Registriert: Fr 26. Nov 2010, 10:52

Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von sinus »

...ich weiß, was du meinst Skuld und unsere Eirichtung bietet auch keine Möglichkeiten, den Mittagsschlaf zu umgehen. Darum habe ich meine Tochter auch lange über Mittag heim geholt bzw jetzt, in meiner Elternzeit, bleibt sie dann auch einfach zu Hause. Nachmittags sind oft andere Kinder da oder sie geht zu anderen hin. (mind. 2-3x die Woche)
Auch Förderung und Programm gibts hier eher wenig. Und auch sonst habe ich viele kritikwerte Sachen... ich könnte Romane schreiben. So wird z.B. GAR nicht gesungen oder musiziert. Und weiter geht es mit fast täglichem Film gucken (!) vor dem Mittagsschlaf, damit die 19 Kinder (pro eine Erzieherin (!)) mal 20 Minuten stille sitzen und die Erzieherin paar Sachen erledigen kann.

Meine Ansprüche an die Kinderbetreuung hier - in diesem Falle eine ostdeutsche Einrichtung mit 90 Kindern, Krippe + Kiga - gehen inzwischen längst gegen Null.
Es fehlt schlicht auch an Möglichkeiten, wenn der Betreuungsschlüssel so schlecht ist. Da sind dann auch keine Ausflüge möglich.

ABER:
Das Kind hat viele Freunde dort und viele Freiheiten. Der Garten ist groß und es wird viel draußen gespielt. Sie mag die Erzieherin gern.
Das reicht völlig, um dort eine gute Zeit zu haben und inzwischen reicht mir das auch aus. Ich bin da mit der zeit was alles andere betrifft völlig anspruchslos geworden.
Förderung und Angebote bekommt das Kind von uns genug.

Bei nur 15 Kindern sehe ich es aber in der Tat noch mal problematischer...
Hier sind es 3 Kigagruppen mit je fast 20 Kindern und allein 17 Vorschüler gibt es in diesem Jahrgang.
Zuletzt geändert von sinus am Do 14. Mai 2015, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
Die Blätter sind bunt
nun bellt der Hund
nun lacht der Mund
Raureif liegt auf dem Gras.
Der Has`
friert um die Nas.

(Herbstgedicht der 6jährigen)
Rabaukenmama
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Rabaukenmama »

Puh, wenn ich das so lese merke ich erst dass wir in Wien in Sachen Kindergärten echt eine "Insel der Seeligen" sind. Denn das, was hier beschrieben wird, kenne ich bei uns nicht mal vom hörensagen.

Vor allem die Argumentation, dass die Kinder schlafen müssen WEIL DIE KINDERGÄRTNERINNEN EINE PAUSE BRAUCHEN schockt mich. Dabei kann ich mir nicht vorstellen, dass man dagegen gar nichts machen kann (Unterschriftenaktionen, Beschwerden bei der Gemeinde,...), wenn es nicht momentan hilft dann hoffentlich zumindest den Kindern, die demnächst in den Kindergarten kommen.

Beim Großen sind 28 Kinder in einer altersgemischten Gruppe mit 5 BetreuerInnen. Im Kindergarten des Kleinen (Integrationsgruppe) sind insgesamt 10 BetreuerInnen (davon 4 Kindergärtnerinnen und 2 Sonderpädagoginnen) für 40 Kinder da.

@Sklud: Wenn du schon so offen über die schlechten Erfarhungen deines Mannes in der Kindheit schreibst hoffe ich doch sehr, dass er seine Ängste zumindest JETZT bearbeitet um sie nicht auf die ganze Familie zu übertragen. Ich spreche aus Erfahrung, bin selbst HB und in der Schule ist mir oft das passiert, was man heute "Mobbing" nennt - leider auch in Verbindung mit körperlicher Gewalt. Bei mir war sehr, sehr wichtig, diese Erlebnisse zu bearbeiten, um sie hinter mir zu lassen und offen für das zu sein, was meine Kinder WIRKLICH brauchen. Ängste können sehr blockieren und Entscheidungen, die aus Angst getroffen werden ("wenn ich das mache wird jenes passieren...") sind NIE vom Blickwinkel des Kindes aus.

Mein älterer Sohn ist vermutlich hochbegabt, aber sehr sensibel und mit niedriger Frustrationsschwelle. Mein jüngerer Sohn ist gehörlos und ein kompletter Sturkopf. Würde ich mir jetzt schon Gedanken machen, was ihnen VIELLEICHT irgendwann einmal an Ungerechtigkeiten und Vorurteilen widerfahren wird könnte ich ihnen wahrscheinlich keine gute Mutter mehr sein. Daher habe ich gelernt, darauf zu vertrauen, dass ich die auf uns zukommenden Probleme lösen werde, WENN SIE SICH ERGEBEN. ich habe bereits einige Menschen kennengelernt, für die mein gehörloser kleiner Sohn ein bedauernswertes Geschöpf ohne Zukunft ist. Wenn ich mich in den Sog dieser Gedanken und Gefühle reinziehen lasse bin ich verloren!

Daher sage ich mir. "JETZT fühlt er sich in seinem Kindergarten wohl, JETZT ist er ein fröhliches, vielseitig interessiertes Kind, JETZT hat er schon seinen ersten Freund im Kindergarten gefunden (4 Monate älter, ebenfalls gehörlos), JETZT tun wir alles, um ihm bestmöglich Kommunikation zu ermöglichen (Hörimplantate, Gebärdensprache und Lautsprache) und JETZT legen wir den Grundstein dafür, wie er sich später selbst sehen wird und wie er (dadurch) auf seine Mitmenschen wirkt.

Ich habe keine Ahnung ob die Hörimplantate, die Frühförderung und die Logopädie, die wir jetzt anbieten, ausreichen wird, damit mein kleiner Sohn irgendwann mal sprechen lernt. Daher bin ich JETZT SCHON bei allen Unterschriftenaktionen und Aktivitäten dabei, die vielleicht einmal ermöglichen werden, dass er Schulunterricht in seiner Erstsprache (österr. Gebärdensprache) bekommt. Keine Ahnung wie´s dann wirklich sein wird. Jedenfalls werde ich IN DER SITUATION entscheiden in welche Schule er kommt und dann sehen, wie es weitergeht. Klar kann sein dass er als einzeln integriertes Kind in einer Schule mit lauter hörenden Kindern ausgegrenzt wird. Es kann aber genauso sein, dass er sich auf einer Sonderschule extrem langweilt und dauer-unterfordert ist. Versuch und Irrtum wird zeigen, wie es wirklich kommt. Wichtig ist dabei in allererster Linie, SEINE Bedürfnisse im Auge zu behalten und mich nicht von MEINEN Ängsten dirigieren zu lassen.

Ihr habt den Luxus der Entscheidung, ob ihr ein kluges, gesundes Kind ein Jahr früher oder später mit der Schule starten lasst. Egal, wie die Entscheidung ausfällt, wenn ihr auf die Bedürfnisse eures Kindes achtet, wird es gut weitergehen. Und ich halte euch für klug und stark genug, eurem Sohn zu ersparen was machen zu "müssen" (egal, ob dieser Kiga, anderer Kiga oder Schule) wenn ihr merkt dass es ihn belastet und unglücklich macht. Alles Gute :) !

PS: Wie steht euer Sohn selbst zu vorzeitiger Einschulung? Hat er eine grobe Ahnung wie es in der Schule laufen wird (wie er hinkommt und heimkommt, wie lange er dort sein wird, wie der Alltag dort aussehen wird)? Traut er sich selbst die Schule zu? DAS ist mMn ein sehr wichtiges Entscheidungskriterium.

Ihr erkennt es auch, indem ihr beobachtet, wie viel er davon spricht. Wenn mal kurz ein "Ja, ich will schon in die Schule" kam ist das was anderes, als wenn er schon plant ("Wenn ich mal in die Schule gehe werde ich...") und immer wieder auf das Thema zurückkommt.
Der liebe Gott schenkt uns die Nüsse, aber er knackt sie nicht (Johann Wolfgang von Goethe)
BiHa
Dauergast
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Registriert: Do 15. Dez 2011, 16:12

Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von BiHa »

Bzgl. der Kindergärten: ich habe durch meinen Sohn 2 Arten von Kindergärten kennengelernt. Der Erste war eine Katastrophe: städtisch geführt, aber die Erzieherinnen lust- und ideenlos. Die beiden motivierten neuen Mitarbeiterinnen waren den alten ein Dorn im Auge. So hatte ich das Gefühl, dass bei den 1-2 Jährigen nur die Kinder Aufmerksamkeit erhielten, die auffällig waren. Musik kam aus dem Cd-Player, zum Vesper gab es Erdnussflips! :evil:
Dann das genaue Gegenteil: evangelisch geführt. Die Kinder singen jeden Tag, 1x die Woche auch noch mit der Kuratorin. Es wird gebastelt und gemalt. Trotz schlechtem Personalschlüssel werden mit den Großen Ausflüge gemacht. Letztens war die Hundestaffel da oder sie waren in der Kunstausstellung. Es ist einfach die Begeisterung der Erzieherinnen, die den Unterschied machen.

Übrigens war ein Grund, warum wir uns gegen die Vorzeitige Einschulung entschieden haben, der Mittagsschlaf. Und ich hab auch schon von Einrichtungen gehört, in denen der Mittagsschlaf von klein auf nicht mehr Bestandteil des Kiga-Besuches ist, obwohl die Kinder lange im Kindergarten bleiben!
shaja-neu
Dauergast
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Registriert: Di 20. Jan 2015, 12:58

Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von shaja-neu »

Liebe Rabaukenmama,

tat wirklich gut, deine Worte zu lesen! ;)
Treffen ja in vielen Bereichen im Leben als Eltern zu...
Möchte noch folgendes hinzufügen :

1.) Mein Sohn erlebte Mobbing im ersten Schuljahr -erst von den Kindern, dann von den Lehrern. Diese Zeit war für uns sehr schwer!Nun haben wir aber gehandelt, uns gekümmert und das tat meinem Sohn sehr gut. Er sah,dass wir für ihn da sind, dass Krisen gelöst werden können.
Ich denke, er fühlt sich geliebt und wertvoll.
Interessanterweise hat diese schlimme Erfahrung ihn jedoch gestärkt -vor allem da es ja besser wurde.Ich finde, dass er -dadurch vielleicht? - noch sozialer geworden ist.
Er hat im letzten Schulhalbjahr immer wieder einen Jungen mit spielen lassen, obwohl alle anderen dagegen waren.Der Junge schlägt manchmal aber mein Sohn fühlt sich stark genug, das zu händeln( meine damit psychisch,de n körperlich ist der andere erheblich stärker ;)
. Vielleicht sind es manchmal im Leben die schweren Zeiten, die Menschen wachsen lassen und man sollte daher auch ruhig mal was riskieren. .(obwohl ich ja leider zu den sehr fürsorglichen Mamis zähle,aber ich arbeite an mir ;)

Das zweite :Ich kenne leider einige gemobbte Kinder -und keiner von ihnen war jünger als die anderen. Im Gegenteil -in einem Fall ist der Mobber das früher eingeschult Kind!!Er erlernt sein Verhalten leider systematisch von den Eltern :(
Ich glaube bei eurer Entscheidung hilft nur der Bauch, und zur Not kann er ja später springen falls ihr euch für den Kiga entscheidet.
Allerdings sehe ich es wie koschka :Nun war er schon beim Schulbesuch dabei -wen er sich für die Schule entscheiden sollte, würde ich persönlich das dann respektieren.

LG shaja
Skuld
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Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von Skuld »

Ja, Ihr Lieben,
er war zu Besuch in der Schule, mehr nicht. Er war auch zur Schulanmeldung mit in der Schule (die Schulanmeldung erfolgt regulär in dem Jahr, in dem das Kind 5 Jahre alt wird, jedenfalls hier). Dabei ist überhaupt noch nichts spektakuläres passiert. Er hat ein bisschen was gemalt, sich die Schule angesehen und den Hort und das war es eigentlich auch schon. Es war für ihn wie ein Ausflug mit dem Kindergarten.
Manchmanl sagt er, dass er in die Schule möchte, manchmal nicht. Ich denke, er weiß selbst nicht genau, was er will.
Ich merke oft, dass er unentschlossen ist. Wenn er sich für eine Sache entschieden hat und diese dann auch bekommen hat (zum Beispiel ein Spielzeug), dann fällt ihm in dem Augenblick, in dem er es in den Händen hält ein, dass er doch lieber ein anderes gehabt hätte... Ich weiß nicht, warum er so ist, aber von mir hat er das nicht.

Neulich habe ich mal zu ihm gesagt, dass er sich in der Schule selber an- und ausziehen müsste, wegen Sport und so... (ich hatte immer geglaubt, dass er das gar nicht alleine kann, weil er sich sehr gerne dabei helfen lässt.) Jedenfalls hab ich ihm angeboten die Zeit zu stoppen, die er braucht, um sich anzuziehen und siehe da innerhalb von 2,5 Minuten war er vollständig angezogen. Ich denke, er "verheimlicht" viele solcher Sachen.
Ich denke inzwischen auch, dass sein "Leidensdruck im Kindergarten zwar da ist, er das aber nicht anders kennt und sich irgendwie arrangiert. Er geht schon auch noch gern dahin, da ist ja der vermeintliche Freund, wenn das mit dem Mittagsschlaf nicht wäre.

Aber letztlich habt ihr Recht. Probleme müssen gelöst werden, wenn sie anstehen... Für- und Wider ständig durchzuhecheln macht es nicht besser, es fördert nur die Unfähigkeit zu entscheiden.

Ich werde mir in der nächsten Woche noch eine freie Schule ansehen, mehr hat sich leider auf meine Anfrage nicht ergeben. Allerdings haben die nur noch Plätze für dieses Jahr frei, im nächsten sind sie alle schon belegt (sie haben sich gerade neu gegründet).... Mal sehen, was sich dort ergibt
... sie werden irgendwo geboren und werden anderswo zu Staub
dazwischen ziehn sie mit dem Winde
durch alle Wüsten dieser Welt.
Denn Menschen haben keine Wurzel,
die sie an einem Platze hält...
elboku
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Registriert: Mi 8. Jan 2014, 18:40

Re: HILFE!!! Vorzeitige Einschulung???? Ja oder Nein???

Beitrag von elboku »

Hallo!

Ich könnte jetzt keine generelle Befürwortung für die vorzeitige Einschulung abgeben, bin aber von der Tendenz her sicher dafür und finde es gut, wenn es diese Möglichkeit gibt.

Ich liste mal die Punkte auf, die für mich zutreffen müssen, damit ich für vorzeitige Einschulung bin:

- Wenn ich das Gefühl habe, dass mein Kind mehr gefordert werden möchte und es Spaß am Erlernen von neuen Sachen hat.
- Findet leicht Anschluss bei andern Kindern
- Kiga und Schule stehen hinter der Entscheidung
- Jemand unabhängiger z.B. Entwicklungsphychologe befürwortet vz Einschulung
- Kind äußert auch den Willen in die Schule gehen zu wollen, nachdem ich ihm ein realistische Bild von Schule erklärt und gezeigt habe

@ Einschätzung anderer: Ich denke, dass ich meine Tochter sehr gut kenne. Und doch ist es heuer beim Entwicklungsgespräch, das regelmäßig im Kiga stattfindet, vorgekommen, dass mir die Pädagogin Dinge erzählt hat, die ich meiner Tochter nicht zugeschrieben hätte.
Im Kiga soll sie super organisiert und selbstständig sein.
Zu Hause herrscht bei ihren Sachen eher Chaos und ich kann des öfteren hören "Mamaaaaa, ich find xy nicht! Weißt du wo es ist?"

@ Förderung am NM: Meine Tochter ist eher aktiv und geht gern in Kurse um dort zusätzlichen Input zu bekommen. Auch zu Hause liest sie viel und stellt viele Fragen. Gerne sagt sie auch, v.a. wenn sie ins Bett gehen soll, dass die Welt so spannend ist, und dass sie noch so viel wissen und verstehen mag :)
Aber wenn der Kiga Vormittag "fad" war und sie nicht genug Input bekommen hat, dann kann das auch ein spannender NM nicht ganz kompensieren. Kinder sind lang (bei uns 7h) im Kiga, und hier kann Unterforderung einfach nur frustrierend sein. Bei meiner Tochter schlägt das dann schon sehr auf das Gemüt.
Daher finde ich, dass es teilweise nur eine Ausrede ist ein Kind in Kiga und Schule nicht ausreichend zu fördern/fordern, denn das können ja die Eltern am NM oder Wochenende erledigen.

LG, Lisa
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