Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

besondere Fähigkeiten: ist das schon ein Zeichen für Hochbegabung?
Neckri
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Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von Neckri »

Julifee hat geschrieben:Ich möchte nur ein "normal"entwickeltes Kind haben, ich möchte eigentlich nicht, das er schon so weit ist
Hallo Julifee,

ich halte deine Einstellung für weitaus gefährlicher als den Entwicklungsvorsprung deines kleinen Mannes... Wenn du seine Entwicklung mit Argusaugen, diversen Befürchtungen und daher mit innerer Abwehrhaltung begleitest, wird sich das auch in deiner Körpersprache und in deiner Haltung nach außen ausdrücken. Kinder haben extrem feine Antennen, die auf solche Signale noch mehr achten als wir Erwachsenen. Gerade wenn dein kleiner Großer über den Spielplatz hinweg so manches Stirnrunzeln ernten wird, so ist es umso wichtiger, dass du deinem Sohnemann signalisierst, dass er mitsamt seinen Vorlieben und Eigenarten ohne Skepsis als "ganz normal" angenommen wird.

Viele Grüße von Neckri

PS: Meine Tochter liebte Schachtelsätze schon immer... Auch im Alter deines Sohnes. Sie würzte das Ganze noch mit dem Konjunktiv, wenn sie prospektiv verschiedene mögliche Gedankenwege in die Verschachtelung miteinbezog... ;)
alibaba

Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von alibaba »

@Julifee: Eine tolle Leistung für so einen Knirps :P , aber kein Schachtelsatz!

@urmelis: Natürlich gibt es Schachtelsätze, wer sagt denn das es die nicht gibt? Das habe ich so nicht geschrieben! Ich habe geschrieben, das ich! kein Kind je gehört habe, und zufälligerweise sind da auch sprachlich hb getestete kinder dabei, die in Schachtelsätzen sprechend sich unterhalten haben. Schachtelsätze werden üblicherweise in der Schriftform verwendet als im alltäglichen angewanden Redeleben. Aber vielleicht müssen wir auch mal klären, was ein Schachtelsatz ist und die vorstellung der Poster dabie berücksichtigen. Ein Satz mit Haupt- und Nebensatz ist noch lange kein Schachtelsatz. ;)

VLG
alibaba

Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von alibaba »

Ich glaube nicht, das Julifee das so meint, wie sie es schreibt. Wer ist als Mutter nicht stolz, das die Kinder dem Rest voraus sind...solche Sätze dienen eher zum schützen, zum herunterbewerten, zum abwerten der Leistung des Kindes, damit man nicht so sehr auffällt. Ich glaube nicht, das Julifee nun ihrem Kind verbietet so zu sprechen wie es spricht, nur weil es anders spricht oder so zu sein, wie es ist, nur weil es anders ist. Ich höre mich selbst oft genug solche Sätze sprechen, weil ich nicht will, das meine Kinder als etwas "Besseres" in den Augen anderer erscheinen, weil man sich als Mutter ja sofort angegriffen und abgewertet fühlt (man hat versagt), wenn das Kind eben nicht das kann, was andere können.

Typische Spielplatzsituation: Meine hangelt sich über den ganzen Parcour; Kinder die das nicht schaffen, dürfen sich Kommentare anhören, wie : nun streng dich doch mal an, Du kannst das doch auch, schau mal, das Mädchen kann das doch auch, die ist doch viel jünger als du..... und dann höre ich mich sagen, Naja, sie hat es auch erst zwei Mal geschafft - vorzugsweise wenn meine Kinder nicht daneben stehen. :schwitz:

VLG
Neckri
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Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von Neckri »

Alibaba hat geschrieben:Aber vielleicht müssen wir auch mal klären, was ein Schachtelsatz ist
Warum nicht, Alibaba? :mrgreen:
Wiktionary hat geschrieben:Ein Schachtelsatz ist ein kompliziert gebauter Satz mit mehr als nur einem Nebensatz, wobei die Teilsätze miteinander "verschachtelt" sind.

Beispiel für einen recht einfachen Schachtelsatz: "Es traf sich, daß der Junker eben, mit einigen muntern Freunden, beim Becher saß, und, um eines Schwanks willen, ein unendliches Gelächter unter ihnen erscholl, als Kohlhaas, um seine Beschwerde anzubringen, sich ihm näherte." (aus: H. v. Kleist, Michael Kohlhaas)
"der Kasper hat hartes Brötchen, was Julian nicht essen kann, gegessen. nd und der hat sich bestimmt gefreut, dass ich ihm das gegeben habe..."

Hauptsatz: Der Kasper hat ein hartes Brötchen gegessen.
1. Nebensatz (Relativsatz): was Julian nicht essen kann
2. Nebensatz (Konjunktion): und der [Kasper] hat sich bestimmt gefreut. (Die Interpunktion vor dem Und stammt sicherlich nicht von dem Zweijährigen... ;) )
3. Nebensatz (Konsekutivsatz): dass ich ihm [Pronomen für Subjekt] das [Pronomen für Objekt] gegeben habe.

Soweit einverstanden? ;) - Klar, ich denke auch, bis zu Heinrich von Kleist ist noch ein bisschen Luft... :mrgreen:

Viele Grüße von Neckri
alibaba

Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von alibaba »

Neckri hat geschrieben:Soweit einverstanden?
Nein! :fahne: Der von Dir zitierte "Junkersatz" ist klar ein Schachtelsatz. Der von Julifee gepostete Satz nicht. Alle Sätze mit und dann....sind eine Aufzählung.......ein Schachtelsatz ist ein komplizierter Satz.

Der Satz von Julifees kind mag für einen 2-jährigen super sein -ohne jeden Zweifel, aber es ist kein Schachtelsatz.

Ein Schachtelsatz ist sehr oft ein Satz, wo man in der Regel am Ende des Satzes noch einmal am Anfang (nachlesen) muss, was eigentlich gemeint war. Ich behaupte hiermit mal ganz frech, dass das kein so junges Kind kann, ebenso wie die wenigsten Erwachsenen. Ich behaupte, das sich wohl von 100 Menschen, weniger als 0,1% so unterhalten wie in deinem "Junkersatz". Ich glaube nicht, das man so Konversation betreiben kann. :friedlich: :gruebel:

Liebe Grüße
alibaba

Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von alibaba »

Ja, Urmelis, das wäre eine ganz einfache Art eines Schachtelsatzes, in welchem aber keine Aufzählung vorkommt welche mit ".....und, und dann" weitergeführt wird.

Und...so reden meine Kinder nicht. Natürlich haben sie es auch schon gesagt, benutzt und angewandt, aber gesprochen, im umgangssprachlichen Gebrauch, wird so definitiv nicht. :mrgreen:

Ich habe auch eine schöne "bessere" Literatur dazu: Astrid Lindgren.

LG
Neckri
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Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von Neckri »

Ja, Alibaba, du hast ja recht mit der Anreihung von Sätzen... Julifees kleiner Mann hatte somit also mehrfach eine einstufige Hypotaxe verwendet, aber eben den konjugierten Satz durch die Relativpronomen mit dem Ausgangssatz verwoben. Das lässt darauf schließen, dass das junge Arbeitsgedächtnis prima funktioniert, auch wenn die mehrstufige Hypotaxe eines Schachtelsatzes definitionsgemäß noch nicht erreicht wurde. Aber deine Definition von Schachtelsätzen finde ich ganz entzückend...!
Alibaba hat geschrieben:Ein Schachtelsatz ist sehr oft ein Satz, wo man in der Regel am Ende des Satzes noch einmal am Anfang (nachlesen) muss, was eigentlich gemeint war.
Nun, Richard von Weizäcker trug dann, seinen Vorlieben für Schachtelsätzen folgend, nach deiner Ansicht also das tückische Bestreben vor sich her, bestimmte Teile der Bevölkerung, deren Arbeitsgedächtnis nicht ausreichte, um dem Fortgang des Satzbaus zu folgen, vom Erfassen der Bedeutung seiner Reden auszuschließen... ;)
Julifee
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Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von Julifee »

Oh je- also ich habe keine ahnnung was ein echter schachtelsatz ist :roll:

Und zu den befürchtungen- ja, es ist eher wie von Alibaba geschildert...Nat bin ich stolz mich mit meinem kleinen schon richtig unterhalten zu können, ihn fragen zu können was er in der kita gespielt hat und mit wem. wie es ihm geht, ob ihm etwas fehlt oder was er gern machen möchte. Ich finde es toll wie er seine welt auskleidet und erlebt. Aber es ist eben so, das man oft auf unverständnis stößt und die Leute denke man würde übertreiben und dann fängt man an sich sorgen zu machen-vor allem um sein kind. Ich bremse ihn nicht, ich rede viel mit ihm ,ich sage ihm das cih es prima finde wenn er mir seinen tag erzählt.Aber man ist sooo allein gelassen- von der Kita- von die Kinderärzten und so weiter...einiege nehmen es nciht ernst, die Famile denkt man spinnt oder übertreibt oder schlimmsten falls man dressiert sein kind...Klar hab ich ihm Sailing als erstes vorgesungen , aber das er das zu seinem Lieblingsschlaflied erklärt hat war seine entscheidung.
Ich finde er ist ein tolles kind- mit oder ohne höherbegabung!!! Genau so, wie jedes Kind das für seine eltern sein sollte, aber ich sehe die sache eben mit gemichten gefühlen und habe wirklich angst um seine zukünftiege etwicklung, wenn die gesellschaft solchen kindern doch immer mit einer gewissen skepsis begegnet und immer kann ich nicht da sein und ihm den Rücken stärken...
Julifee
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Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von Julifee »

Wie auch immer den begriff "schachtelsätze" hat jemand anders in den Raum gestellt- ich bin , was deutsch angeht, nicht so versiert und ihr habt sicher schon mitbekommen, das ich auch ne rechtschreibschwäche habe :oops:
Aber Ihr wisst ja was ich meine ;)

mir fällt es übriegens auch schwer gleichaltriege Kinder zu verstehen;) und ich finde es sehr anstrenegend.

Ich finde es nur schade, das Pädagogen dahingehend so wenig geschult werden und der Drill des trockenwerdens in diesem Alter eine weit größere rolle zu spielen scheind als die förderung solcher Kinder- aber das ist ein anderes Thema...
Julifee
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Re: Potenzielle Hochbegabung bei 21 Monaten?

Beitrag von Julifee »

Willst du jetzt damit sagen, dass ich dumm bin, nur weil ich ne rechtschreibschwäche habe???
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