Begabung?

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Warum sollen Kindergärten keine gleichaltrigen Gruppen haben'??

Jahrgangsgruppen waren zu meiner Kigazeit ganz aktuell. Da war aber auch das Wort Begabung keines. Alle machten was man dachte das es gut für den Jahrgang sei. Mittlerweile ist man da schlauer. Denn man weiß, Kinder entwickeln sich am besten und behalten Dinge auch am besten, wenn sie das von anderen Kindern lernen. Bei uns sind die Erzieherinnen nur Eingreifer, lernen muss ein Kind hier schon selber, sei denn es hat damit Probleme. Gelernt wird hier von den Größeren. Das kann man nur, wenn man mit in einer Gruppe ist. Unser Kiga hat zwei Gruppen und in diesen sind Kinder von 2-7 Jahren. Und alle können voneinander lernen.

Im letzten Kigajahr werden die Vorschulkinder für spezielle Aktivitäten aus den Gruppen genommen. Dort können sie dann Dinge für Vorschüler halt machen. Diese stehen den Anderen nicht zur Verfügung. Vorschule bedeutet aber nicht Zahlen und Buchstaben lernen, sondern sich soziale Kompetenz anzueignen. Oder die Großen lernen Texte die sie aufführen, in Kirche oder zum Kigafest, zu Weihnachten oder Sankt Martin. Die Großen führen auch die Kleinen. Sie sind Begleiter in den Dingen die die Kleinen noch nicht können.

Das alles geht aber nur, wenn eine Gruppe altersgemischt und offen ist. An Projekten nehmen die 2-jährigen genauso teil wie die 7-jährigen, etwas differnzierter natürlich. Hier sagt man aber keinem kleinen Kind, das kannst du noch nicht, dafür bist du zu klein. Alle Ecken oder Themen sind für alle zugänglich. EIn Kind muss nur "beweisen" das es damit umgehen kann, das es reif ist. Eine Schreibmaschine will halt bedient werden und zwar nur, wenn man auch motorisch in der Lage ist, ein Blatt da einzulegen.

VG

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..... und wir sind nun überein gekommen, ihn dort abzumelden und einen anderen Kiga zu suchen, der Familiengruppen hat.

Das ist doch eine kluge Entscheidung. Und wenn ihr einen anderen Kiga habt, begeh den selben Fehler nicht zwei Mal. Versuche im Gespräch und bei der Vor-Ort-Besichtigung, bei den Schnuppertagen mit dem Kind, einfach zu schauen, wie gehen die Kinder miteinander um. Wohin dürfen sie überall. Was wird an Aktivitäten angeboten. Dürfen alle teilnehmen? Wie ist das Leitbild des Kigas? Sind die Erzieherinnen herzlich und offen. Was siehst du für Spiele, was für Themenecken. Wie bunt ist ein Kiga? Wie groß ist der Garten? Ist der Kiga sauber und aufgeräumt? Gibt es Regeln, deutlich sichtbar für alle Kinder? Sind die Erzieherinnen bei und nicht nru neben den Kindern?

Das Thema wie wird eine spezielle Begabung gefördert...das solltest du Dir für einen späteren Zeitpunkt aufheben. Und zwar dann, wenn man dien Kind kennengelernt hat. Wenn man weiß wo sind die Stärken und die Schwächen. Das wird dauen. Aber ihr verliert nichts, wenn die Gruppen offen und altersgemischt sind und das Klima herzlich ist. Für die reine kognitive Förderung sind eh die Eltern zuständig, das wird keine Kiga stemmen können und wollen.

Viel Glück und viel Erfolg.

VG

[rayaofwakefield]

..... und wir sind nun überein gekommen, ihn dort abzumelden und einen anderen Kiga zu suchen, der Familiengruppen hat.

Das ist doch eine kluge Entscheidung. Und wenn ihr einen anderen Kiga habt, begeh den selben Fehler nicht zwei Mal. Versuche im Gespräch und bei der Vor-Ort-Besichtigung, bei den Schnuppertagen mit dem Kind, einfach zu schauen, wie gehen die Kinder miteinander um. Wohin dürfen sie überall. Was wird an Aktivitäten angeboten. Dürfen alle teilnehmen? Wie ist das Leitbild des Kigas? Sind die Erzieherinnen herzlich und offen. Was siehst du für Spiele, was für Themenecken. Wie bunt ist ein Kiga? Wie groß ist der Garten? Ist der Kiga sauber und aufgeräumt? Gibt es Regeln, deutlich sichtbar für alle Kinder? Sind die Erzieherinnen bei und nicht nru neben den Kindern?

Das Thema wie wird eine spezielle Begabung gefördert...das solltest du Dir für einen späteren Zeitpunkt aufheben. Und zwar dann, wenn man dien Kind kennengelernt hat. Wenn man weiß wo sind die Stärken und die Schwächen. Das wird dauen. Aber ihr verliert nichts, wenn die Gruppen offen und altersgemischt sind und das Klima herzlich ist. Für die reine kognitive Förderung sind eh die Eltern zuständig, das wird keine Kiga stemmen können und wollen.

Viel Glück und viel Erfolg.

VG

Danke, ich werde mir deine Ratschläge (und die der anderen) auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Ach, beim ersten Kind ist man einfach noch so unerfahren und wenn es dann auch gleich noch so spezielle Begabungen zeigt, macht das alles noch schwieriger.

Wir haben nun auch einen Termin mit einer Psychologin Ende August/Anfang September, die sich unseren Junior mal anschaut. Denn es hat sich nun durch Frau Dr.Schwarz eine Kigaleitung gemeldet, die auch diesen September schon Platz für ihn in der Gruppe hätte und auf begabte Kinder spezialisiert ist. Dabei handelt es sich auch um gemischte Gruppen, in denen die Kinder sich gegenseitig helfen und die Pädagogen versuchen, die Interessen der Kinder zu fördern und ihre Schwächen zu stärken. Allerdings muss dafür erst mal abgeklärt sein (von der Psychologin), ob er bereit ist, als 2-jähriger in eine Gruppe ab 3 zu gehen. Sie hat uns auch das Angebot gemacht, ihn wenn dann auch stundenweise (je nach meinen Studiumszeiten), bzw. tageweise zu nehmen (also müsste er anfangs noch nicht jeden Tag dort sein). Das wäre wirklich toll! So könnten wir uns das alles frei einteilen und ich könnte mein Studium dieses Jahr endlich fortsetzen!

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Traumhaft, nein, das sollte normal sein. Bei uns im Kiga (ohne Begabtenförderung) ist das übrigens genau so! Ich behaupte sogar mal, eine spezielle Begabtenförderung wird nicht gebraucht. Was aber gebraucht wird, das ist das zulassen des individuellen Spielraumes eines Kindes und nicht das hineinschicken in Bereiche die dem Alter entsprechen. Ich sehe nach wie vor einen Kiga nicht als Ort der kognitiven Entfaltung, sondern als Ort zum erlernen von sozialen Kompetenzen, die man nur in Gruppen erfährt. Also eine andere Kompetenz als zu Hause vermittelt wird. In unserer globalen Welt gibt es den einsamen Forscher nicht mehr, sondern viele kreative Köpfe sind in einem Team und ergänzen sich gegenseitig. DAS muss man erlernen, gerade, wenn man schneller denkt. Das schneller denken können wurde einem in die wiege gelegt, das soziale Handeln und verstehen, das muss jeder erlernen. Und das kostet Mühe, Zeit und dauert.

Vile Spaß im neuen Kiga. VLG

[alibaba]

"Soziale Kompetenzen" sind ein Modetrend. In der jetzigen Wunschform werden die sozialkompetenzen fast nur bei hochrangigen Managers gebraucht.

Nein, das kann ich so nicht sehen. Im Gegenteil, vielen Menschen hätten mehr soziale Kompetenzen bitter nötig. Früher waren soziale Kompetenzen extrem wichtig. Nur im sozialen Miteinander konnte man überleben. Aber Dank der Technik, vor allem dem Geld und den eigenen finanziellen Möglichkeiten, benötigen wir die soziale Kompetenz immer weniger. Sie geht uns so Stück für Stück verloren. Man nennt das auch die Ellenbogengesellschaft -kennt ja wohl jeder. Früher war dem Nachbarn helfen lebensnotwendig, heute holt man sich Dank dem Geld eben eine Reinigungskraft. Dazu steht in der neuen GEO übrigens ein schöner Artikel.

Egal wie bruddelig Pysiker sind. Wenn sie es nicht schaffen sich zusammenzuraufen, wir das nichts mit den Erfolgen.

VG

[alibaba]

in der Steinzeit? ja. Da gabt es aber nur ein Häuptling mit Führungseigenschaften, alle andere hatten ihm zu folgen.

Nein, bis in Zeit hinein, wo man noch sein soziales Umfeld brauchte um zu überleben. Das war noch 1950 oder 1960 so. Mit Steinzeit hat das gar nichts zu tun.

[rayaofwakefield]

So, jetzt kann ich euch wieder berichten, wie's uns so geht! Nämlich sehr gut! Junior wurde von der Psychologin untersucht und auch sie war der Meinung, er sei eventuell hochbegabt (wobei es jetzt natürlich noch keine IQ Austestung gibt, sondern erst ab 5).

Wir haben dann, zu unserer eigenen Überraschung, sehr schnell einen neuen Kiga gefunden - und noch dazu gleich um die Ecke (im wahrsten Sinne des Wortes)! Dort ist er nun in einer Familiengruppe, fühlt sich sehr wohl und seine Besonderheit wurde sofort positiv aufgenommen. Er kriegt extra Beschäftigung, wenn es ihm zu langweilig wird und man sieht ihm an, dass er sich dort sehr wohl fühlt! Mit den anderen Kindern kommt er sehr gut aus, hat auch schon Freunde gefunden! Seine beiden Pädagoginnen sind noch recht jung, aber das Tolle ist, dass der Sohn der einen ein bereits ausgetestetes, hochbegabtes Kind ist - und sie mir fast haargenau dasselbe von ihrem Sohn in dem Alter erzählt hat, wie ich bisher mit meinem Sohn erlebt habe. Endlich hab ich auch außerhalb des Internets jemanden gefunden, mit dem ich mich austauschen kann!

[bine1977]

Super dann eine schöne KiGa Zeit.

bine

[rayaofwakefield]

Bei uns hat sich nun noch etwas getan. Nachdem Junior nun schon seit September in den Kiga geht und nun leider doch immer mehr klar wird, dass die Pädagoginnen dort mit seiner Besonderheit etwas überfordert sind (leider, obwohl sie sich wirklich bemühen, aber in seiner Gruppe gibt es einige Kinder, die fast gar kein Deutsch können und für die muss alles etwas langsamer gehen - und somit fadisiert er sich oft sehr und wird dann auffällig ), war ich nun wieder auf der Suche nach einer Möglichkeit, unserem Kind und auch uns als Eltern zu helfen. Dabei bin ich auf das Zentrum für Entwicklungsdiagnostik gestoßen (über die Begabtenförderung) und nächste Woche haben wir dort unseren ersten Termin! Ich freu mich irrsinnig, denn endlich hilft uns jemand! Man ist ja hier irgendwie wirklich total verloren, weil man einfach nicht weiß, wohin man sich wirklich wenden kann.

Mittlerweile macht Junior übrigens mit Leidenschaft Übungen für die 1.Klasse Volksschule, kann kleine Zahlen (bis 10) addieren und subtrahieren und liest immer mehr Wörter. Er malt sehr schöne Kopffüßler mit Händen, Füßen, Hüten, Haaren, Ohren und teilweise auch schon Rumpf (gut, letztere gelten dann wohl nicht mehr als Kopffüßler). Er schreibt gerade seine ersten Buchstaben und Zahlen, malt Vierecke, Dreiecke und Kreise und entwickelt sich wirklich rasend schnell weiter. Mit meinem Mann spricht er Englisch, mit mir Deutsch und hat nun auch ein paar Wörter Chinesisch von unseren Nachbarn in seinen Wortschatz aufgenommen. Er hat sehr viel Fantasie und erfindet ganze Geschichten selbst.

Ich bin dann mal gespannt, was bei der Diagnostik rauskommt!

[rayaofwakefield]

Gestern hatten wir unseren Termin in der Entwicklungsdiagnostik. Es waren eine Psychologin und eine Ärztin anwesend. Er wurde spielerisch getestet und ab nächster Woche testet sie ihn vollständig aus, da er eindeutig eine Begabung hat. Ich bin so erleichtert und froh, dass wir uns das alles nicht nur eingebildet haben, sondern dass er wirklich "anders" ist.

Gemeinsam mit der Psychologin gehen wir dann auch auf die Suche nach einem geeigneteren Kindergarten, da der derzeitige leider auch nicht optimal für ihn ist, da die Hälfte der Kinder kein Deutsch versteht, sich sprachliche Gruppierungen bilden und er wieder der Außenseiter ist, da er als einziger richtig Deutsch kann. Er fällt dort auch schon teilweise auf, weil eben Dinge gemacht werden, die er schon kann. Es gibt keinen Bewegungsraum und das fehlt ihm dann.

Er bleibt dort weiterhin in "Behandlung". Ab nächstem Jahr kommt er in eine Bewegungsgruppe, damit nicht nur seine kognitiven, sondern auch seine motorischen Fähigkeiten gefordert werden. Zur Zeit ist er motorisch noch ganz normal und eigentlich auch recht gut entwickelt, allerdings meinte die Ärztin, dass es besser sei, ihn früh genug auch motorisch zu fordern, damit das nicht verkümmert.

Ich bin einfach nur froh, dass wir dort jetzt Hilfe kriegen!